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Duftveilchen: Aussaat im Garten & Steckbrief

Regina
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Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Das Duftveilchen bezaubert mit seinen zierlichen Blüten und wohlriechendem Duft. Lesen Sie bei uns alles Wichtige zu Sortenwahl, Standort und Aussaat.

Duftveilchen
Das Duftveilchen wächst gern am Gehölzrand oder unter Sträuchern [Foto: rustamank/ Shutterstock.com]

Das Duftveilchen (Viola odorata) ist eine pflegeleichte Duftstaude, die sich besonders gut unter Gehölzen pflanzen lässt. Wir stellen das Duftveilchen im Steckbrief vor und geben Tipps zu Anbau, Pflege und Heilwirkung.

Duftveilchen: Blütezeit, Herkunft und Eigenschaften

Duftveilchen gehören zur Familie der Veilchengewächse (Violaceae) und sind enge Verwandte von Hornveilchen (Viola cornuta) und Garten-Stiefmütterchen (Viola x wittrockiana). Das Duftveilchen wird auch als März-Veilchen oder Wohlriechendes Veilchen bezeichnet und wurde bereits in der Antike als Duft- und Heilpflanze oder Räucherkraut zu Ehren verschiedener Gottheiten genutzt. Nach Mitteleuropa fand das Duftveilchen seinen Weg spätestens im frühen Mittelalter. Ursprünglich verbreitet ist das Duftveilchen im Mittelmeergebiet, Kaukasus und bis in den Iran.

Duftveilchen sind winterharte, immergrüne Stauden, die eine Wuchshöhe von 10 – 25 cm erreichen. Unterirdisch bilden sich verdickte Rhizome aus, die dem Veilchen die Überwinterung ermöglichen. Die Blätter des Duftveilchens sitzen in einer grundständigen Rosette zusammen. Sie sind breit rundlich, eiförmig oder nierenförmig und gestielt, der Blattrand zeigt sich leicht gekerbt.

Die Blütezeit des Duftveilchens erstreckt sich je nach Sorte von Februar bis Mai. Manche Sorten wie das Duftveilchen ‘Königin Charlotte‘ blühen im August sogar ein zweites Mal. Die duftenden Blüten sitzen an unbeblätterten Stielen, können weiß, gelb, pink oder blau-violett gefärbt sein und besitzen fünf Blütenblätter. Sie bieten bereits in den noch kalten Frühjahrsmonaten Nektar und etwas Pollen für die ersten Bienen und andere bestäubende Insekten.

Blühendes Duftveilchen
Die Blütezeit des Duftveilchens beginnt früh im Jahr ab Februar [Foto: ileana_bt/ Shutterstock.com]

Die rundlichen, braunen Samen des Duftveilchens bilden sich nach der Bestäubung in runden, dreiteiligen Kapseln aus, die bei Reife aufspringen. Beim Duftveilchen sind die Samen mit einem nährhaften Anhängsel, dem Elaiosom versehen, was Ameisen zur Verbreitung anlockt. Sie schleppen das Saatgut in ihren Bau und ernähren sich von der Verpackung. Der Samen im Inneren gilt als Abfall und wird außerhalb des Ameisenbaus auf einer Art Deponie abgelegt. Das Duftveilchen findet hier einen vor Pflanzenschädlingen geschützten Platz sowie nährstoffreiche, feinkrümelige Böden und somit optimale Bedingungen für die Keimung vor.

Die schönsten Viola odorata-Sorten

Duftveilchen unterscheiden sich nicht nur in der Blütenfarbe, sondern auch der Wüchsigkeit, Blütezeit und Intensität des süßlichen Dufts. Wir stellen die schönsten Duftveilchen-Sorten vor.

  • ‘Alba‘: Weißes Duftveilchen mit zartem Duft. Die Blüten der 10 – 15 cm hohen Sorte erscheinen zwischen März und Mai.
  • ‘Coeur d‘Alsace‘: Sehr wüchsige Veilchen-Sorte mit rosaroten, grazilen Blüten an bis 15 cm hohen Pflanzen. Die Blütezeit liegt zwischen März und Mai.
  • ‘Diana Groves‘: Duftveilchen mit seltener, himbeerroter Farbe bis 10 cm Wuchshöhe. Die Blütezeit liegt zwischen April und Mai.
Duftveilchen 'Alba' mit weißen Blüten
Das weiße Duftveilchen ‘Alba‘ bezaubert mit seinen reinweißen Blütenblättern [Foto: Elizabet_Raven/ Shutterstock.com]
  • ‘Donau‘: Duftveilchen mit außergewöhnlich großen, blauvioletten Blüten an langen Stielen und starkem Duft. Die robuste und wüchsige Sorte wird 10 – 15 cm hoch und blüht zwischen März und Mai.
  • ‘Königin Charlotte‘: Duftveilchen mit kräftigem Duft und zweifacher Blüte im Frühjahr und Spätsommer. Das Viola odorata ‘Königin Charlotte‘ bildet an bis 15 cm hohen Pflanzen tiefviolette Blüten aus.
Duftveilchen 'Königin Charlotte' mit violetten Blüten
Das Duftveilchen ‘Königin Charlotte‘ blüht im Frühjahr und im August ein zweites Mal [Foto: Marinodenisenko/ Shutterstock.com]
  • ‘Madame Armandine Pages‘: Alte französische Sorte um 1900 mit großen, langgestielten Blüten in weißlichem Zartrosa. Die Blütezeit liegt zwischen März und April.
  • ‘Melanie‘: Bonbonpinkes Duftveilchen mit großen Blüten zwischen März und April. Die duftende Sorte erreicht eine Wuchshöhe von 15 – 20 cm.
  • ‘Orchid Pink‘: Sehr früh blühende Sorte ab Februar bis März mit großen Blüten in blassem Rot-violett mit violetter Aderung zur Mitte hin. Sie kann 20 – 25 cm hoch werden.
Viola odorata 'Orchid Pink'
‘Orchid Pink‘ ist eine hohe Duftveilchen-Sorte mit bis zu 25 cm Höhe [Foto: JIANG TIANMU/ Shutterstock.com]
  • ‘Princesse de Galle‘: Schwach duftende Duftveilchen-Hybride mit dunkelvioletten, sehr großen, weit offenen Blüten zwischen März und April. Die Sorte ist starkwüchsig und wird bis zu 15 cm hoch.
  • ‘Reine de Neiges‘: Eisblau blühendes Duftveilchen, welches aus der Sorte ‘Königin Charlotte‘ selektiert wurde. Die starkwüchsige und gesunde Sorte versamt sich gut und blüht ebenfalls wie die Muttersorte zweimal im Jahr.
  • ‘Sulphurea‘: Duftveilchen-Sorte mit eher schwachem Wuchs und filigranen, orangegelben bis schwefelgelben Blüten mit violetten Spitzchen. Die Blüte erfolgt zwischen März und Mai.
  • ‘Wismar‘: Historischer Veilchen-Sämling aus Wismar um 1895 mit weiß-rosa und violetten Blüten. Leicht verwildernde, helle Sorte bis 15 cm Höhe und einer Blütezeit von März bis Mai.
Gelbes Duftveilchen 'Sulphurea'
Das Duftveilchen ‘Sulphurea‘ besitzt eine seltene, schwefelgelbe Blüte [Foto: Victoria Tucholka/ Shutterstock.com]

Aussaat von Duftveilchen: Standort und Vorgehen

Der ideale Standort für Duftveilchen liegt im lichten Schatten, Halbschatten oder bei kühl-feuchten Bedingungen auch vollsonnig. Der Boden sollte lehmig, nährstoffreich und frisch ohne Staunässe sein. Hitze und Trockenheit erträgt das Duftveilchen nur schlecht. Es eignet sich jedoch perfekt als Unterpflanzung unter stark wachsende und beschattende Gehölze wie Rosen (Rosa), Strauch-Pfingstrosen (Paeonia) oder Hecken als lockere, verwildernde, sich selbst versamende Veilchenwiese.

Duftveilchen können als Staude oder Saatgut vermehrt und ausgepflanzt werden. In vielen Gärtnereien gibt es die anspruchslosen Duftstauden zu kaufen. Die Anzucht aus Samen der Viola odorata ist hingegen deutlich aufwändiger. Möchten Sie Duftveilchen säen, sollten Sie beachten, dass es sich um Kaltkeimer handelt. Sie benötigen zur Keimung eine längere Kälteperiode, wie sie im Winter natürlicherweise vorkommt. Die Aussaat von Duftveilchen erfolgt zwischen September und März. Die Samen werden etwa 0,5 cm tief in nährstoffarmen Anzuchtsubstrat, wie unserer Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, ausgesät und angefeuchtet. Anschließend erfolgt die Kältebehandlung vier bis sechs Wochen bei Temperaturen von – 4 bis + 4 °C. Die Aussaatgefäße können dafür im Kühlschrank oder einfach im Winter draußen aufgestellt werden. Im Frühjahr keimen die Veilchen bei steigenden Temperaturen ab 5 – 10 °C. Wärmer sollten die Samen auch bei Anzucht im Haus nicht stehen. Nach einigen Wochen können die Duftveilchen dann ausgepflanzt werden.

Duftveilchen-Keimlinge
Die Keimung der Veilchen-Samen erfolgt erst nach einer Kälteperiode [Foto: Zanete/ Shutterstock.com]

Aufgrund der niedrigen Wuchshöhe und den geringen Ansprüchen an die Pflege sind Duftveilchen beliebte Pflanzen für Balkon und Terrasse. Wichtig ist ein guter Wasserablauf, da Veilchen allgemein sehr empfindlich auf Staunässe reagieren. Eine bodendeckende Drainageschicht im Pflanzgefäß, bestehend aus Kies, Sand oder Blähton, verhindert den Wasserstau auch bei stärkerem Regen. Für die Bepflanzung eignet sich eine nährstoffreiche Pflanzerde wie unsere Plantura Bio-Blumenerde ideal. Das torffreie Substrat ist in seiner Nährstoffzusammensetzung besonders auf die Bedürfnisse von Blühpflanzen abgestimmt und versorgt sie in der ersten Zeit nach der Auspflanzung. Der hohe Kompostgehalt speichert Feuchtigkeit und gibt sie bei Bedarf an die Pflanzenwurzeln ab.

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Duftveilchen werden oft in kleinen Gruppen von drei bis zehn Exemplaren ausgepflanzt. Je Quadratmeter rechnet man mit etwa 16 Pflanzen, wenn eine reichblühende Unterpflanzung entstehen soll. Da sich die meisten Sorten selbst reichlich versamen, wird der Bestand an passenden Standorten von selbst mit der Zeit dichter. Ausgewachsene Stauden sind oft mindestens ebenso breit wie hoch. Ein Pflanzabstand von 20 cm sollte im Beet daher eingehalten werden. Setzen Sie die Duftveilchen mit einer Handschaufel in die Erde, jedoch nicht tiefer, als sie zuvor im Topf saßen. Nach der Pflanzung sollte einmal kräftig gewässert werden.

Die richtige Pflege

Duftveilchen sind in der Pflege anspruchslos, wenn der Standort stimmt. In heißen, trockenen Perioden sollten die Veilchen regelmäßig gewässert werden, wenn der Boden auszutrocknen droht. Eine Mulchschicht verringert die Verdunstung und hält die Erdoberfläche feucht und kühl, was den Duftveilchen besonders gefällt. Eine Düngung ist normalerweise nicht notwendig. Im Frühjahr kann auf kargen Böden etwas reifer Kompost oder ein vorwiegend organischer Langzeitdünger wie unser Plantura Bio-Blumendünger oberflächlich um die Pflanzen herum eingearbeitet werden.

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Bei Duftveilchen als Unterpflanzung werden bei einer Düngung sowohl die Gehölze darüber als auch die Veilchen versorgt. Achten Sie jedoch darauf, keine Wurzeln oder Rhizome zu verletzen.

Sind Duftveilchen winterhart? Duftveilchen sind bis unter – 20 °C winterhart und vertragen auch strenge Fröste im Freiland ohne Probleme.

Duftveilchen-Tee
Die Heilwirkung des Duftveilchens entfaltet sich in Tees, Ölen oder homöopathischen Zubereitungen [Foto: Heike Rau/ Shutterstock.com]

Sind Duftveilchen essbar oder giftig?

Das Duftveilchen ist essbar, seine Blüten werden mit Vorliebe zu Blütenzucker oder Salz, Kräuterbutter oder als kandierte oder rohe Dekoration auf Süßspeise verarbeitet. Auch die Wurzeln oder Blätter des Duftveilchens sind nicht giftig. Aus den Blüten wird ein aromatisches Öl gewonnen, welches in der Kosmetik und für Parfüms verwendet wird. Die Heilwirkung von Viola odorata wird in Hustentees und für Waschungen bei Hautleiden genutzt. In der Homöopathie wird das Duftveilchen bei Atemwegserkrankungen und Rheuma der Handgelenke eingesetzt.

Nur namentlich verwandt ist das Alpenveilchen (Cyclamen), es eignet sich jedoch genauso zur Unterpflanzung von Gehölzen. Wir stellen das Primelgewächs (Primulaceae) vor und geben Tipps zur Kultur im Haus und Garten.