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Geranien überwintern: Schneiden und Pflege

Jelka
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Ich studiere Biologie und lebe in einem kleinen Dschungel in meiner Wohnung in Köln. In meiner Freizeit liebe ich es, mit meinem Hund lange Spaziergänge in der Natur zu machen und dabei verschiedene Pflanzen zu finden und zu bestimmen. Im Frühjahr wird dann auf dem Balkon alles angepflanzt, was essbar ist, sodass ich beim Kochen frische Zutaten verwenden kann.

Lieblingsobst: Jede Art von Beeren
Lieblingsgemüse: Gurken, Tomaten

Im Herbst landen Geranien nach einer blütenreichen Sommersaison oft auf dem Kompost. Dabei ist das Geranien-Überwintern gar nicht so schwer. Wir verraten wie es klappt.

Schneebedeckte Geranienblüten
Mit dem richtigen Winterquartier blühen Geranien auch im nächsten Jahr [Foto: iwciagr/ Shutterstock.com]

Geranien (Pelargonium) überstehen Frost hierzulande leider nicht, weshalb man die aus Südafrika stammenden Pflanzen überwintern muss. Mit etwas Vorbereitung und dem richtigen Winterquartier kann man Geranien allerdings ohne großen Aufwand über den Winter helfen. Wie Sie dabei vorgehen und wie Sie Geranien nach dem Überwintern zum Blühen bringen, erfahren Sie hier.

Geranien überwintern: Der richtige Zeitpunkt

Geranien vertragen – wenn sie geschützt stehen – auch leichten Frost bis etwa -5 °C. Vor dem ersten stärkeren Frost sollten die Pflanzen aber in ihr Winterquartier umgezogen sein. In der Regel ist das Ende Oktober der Fall. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, bringt seine Pflänzchen im September oder Anfang Oktober ins Geschützte.

Geranien im Winter
Pelargonien können leichten Frost und Schnee vertragen, ganz winterhart sind sie bei uns aber nicht [Foto: stockwars/ Shutterstock.com]

Hinweis: Falls Sie der erste Frost unerwartet treffen sollte: Pflanzen, bei denen nur die Blätter und nicht der Stängel erfroren sind, treiben im nächsten Jahr ohne Probleme wieder aus.

Geranien schneiden und für den Winter vorbereiten

Um seine Geranien möglichst optimal durch den dunklen und kalten Winter zu helfen, bedarf es ein paar Vorbereitungen. Die Pflanzen werden aus ihrem Blumenkasten oder Beet entfernt und die lockere Erde wird vorsichtig abgeklopft. Dabei sollten so viele Feinwurzeln wie möglich intakt bleiben. Anschließend ist es wichtig, die Geranien zu schneiden. Alle Triebe werden auf circa 10 cm Länge gestutzt, sodass 2 bis 3 Knoten pro Trieb übrigbleiben. Bis in den verholzten Teil wird allerdings nicht zurückgeschnitten. Zur Vermeidung von Krankheiten und um die Verdunstung zu minimieren, werden die Blätter der Geranie entfernt.

Stecklingsvermehrung der Geranie
Beim Schnitt der Geranien vor dem Winter können auch direkt Stecklinge entnommen werden [Foto: Tatiana Foxy/ Shutterstock.com]

Das, was von Ihren wunderschön blühenden Geranien übriggeblieben ist, wird in passende Töpfe oder Tüten verpflanzt. Die Wurzeln werden mit einem Gemisch aus Sand und Blumenerde bedeckt. Auch wenn Ihre einst imposanten Hingucker nun etwas ramponiert aussehen mögen, brauchen Sie sich nicht sorgen, denn im nächsten Jahr werden neue blütenreiche Triebe sprießen.

Wenn Sie keine passenden Töpfe oder Tüten zur Hand haben, ist eine ressourcensparende Alternative, Geranien in Zeitungspapier zu überwintern. Wickeln Sie dafür einfach etwas Zeitungspapier um die Erde und lassen etwas Platz, um die Pflanze noch gießen zu können.

Geranie im Winter auf dem Balkon
Ohne Frostschutz wird die Geranie einen Winter hierzulande nicht überleben [Foto: Lapa Smile/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Vorbereitungen und Schnitt

  • Pflanzen aus Gefäß entfernen und Wurzeln vorsichtig von Erde befreien
  • Unverholzten Teil der Triebe auf ca. 10 cm kürzen
  • Blätter entfernen
  • Wurzeln mit Sand und Blumenerde in Topf oder Tüte bedecken
  • Ressourcensparende Alternative: Geranien überwintern in Zeitungspapier

Tipp: Aus den entfernten Triebteilen können Sie bei Bedarf Stecklinge schneiden und damit Ihre Geranie vermehren.

Standort und Pflege

Nun ist es an der Zeit, ein geeignetes Quartier für die Pflanzen zu finden. Ein dunkler und kühler Ort wie ein Keller eignet sich optimal, um sie über den Winter zu bringen. Hier ist die Geranie vor direkter Sonne beziehungsweise Lichteinfall geschützt. So wird verhindert, dass die Geranien zu früh anfangen erneut auszutreiben und unter Wassermangel leiden.

Optional kann ein heller Platz mit etwa 5 bis 10 °C, zum Beispiel ein Wintergarten oder ein helles Treppenhaus, als Winterquartier dienen.

Überwintern von Geranien
Auch an einem hellen, kühlen Platz können Pelargonien gut überwintert werden [Foto: Tarasenko Andrey/ Shutterstock.com]

Während des Winters wird die Geranie eher trocken gehalten und nur gelegentlich gegossen. Eine Düngung ist nicht notwendig.

Kann man Geranien draußen überwintern? Ja, unter den richtigen Bedingungen lassen sich Geranien auch im Freien überwintern. Wenn Sie Geranien im Blumenkasten überwintern möchten, gelten die gleichen Regeln wie im Innenraum. Um Geranien draußen zu überwintern, sollte ein dunkler, kühler, allerdings nicht kalter Standort gewählt werden. Wer also über einen Schuppen oder Ähnliches im Garten verfügt, kann die Geranie bei milden Temperaturen auch dort überwintern. Falls Sie in einer Region wohnen, wo es im Winter nicht weit unter 0 °C kalt wird, können Sie die Geranien draußen in einem mit Stroh oder Laub ausgepolsterten Loch überwintern. Geranien draußen zu überwintern, ist jedoch aufgrund von möglichen Temperaturschwankungen mit einem höheren Risiko verbunden als die Überwinterung im geschützten Innenraum.

Zusammenfassung: Standort und Pflege

  • Optimaler Standort: Dunkel und kühl
  • Gelegentlich gießen; eher trocken halten
  • Keine Düngung

Geranien-Schnitt nach dem Überwintern

Im Februar oder Anfang März werden die dunkel überwinterten Geranien aus dem Winterschlaf geholt, indem sie auf die Fensterbank gestellt und nun stärker gegossen werden. Hier können sich die Pflanzen langsam akklimatisieren. Um den Langschläfern einen möglichst angenehmen Start in die neue Saison zu bereiten, können sie in neues Substrat umgetopft werden. In unserem Spezialartikel erfahren Sie mehr dazu, wie Sie Geranien umtopfen.

Außerdem erfolgt ein Frühjahrsschnitt. Bei der Überwinterung im Keller können sich Geiltriebe gebildet haben. Dies ist normalerweise ein Zeichen dafür, dass die Lagerung entweder zu warm und dunkel oder zu hell, aber kühl erfolgte. Diese länglichen, dünnen Austriebe werden entfernt, da sie keine Blüten bilden.

Falls sich im sonnigen Winterquartier neue Triebe gebildet haben, werden diese ebenfalls gekürzt. So entstehen später schöne, buschige Neuaustriebe.

Neuaustrieb der Geranie im Frühjahr
Im Frühjahr erholen sich die Triebe und bilden neue Blätter [Foto: I_life/ Shutterstock.com]

Beim Rückschnitt können sich trockene, im Inneren schwarz gefärbte Stängel zeigen. Auch wenn es scheint, als wäre die Pflanze nicht erfolgreich über den Winter gekommen, besteht Hoffnung. Es kann sein, dass die Geranienwurzel trotzdem neu austreibt. Das gesamte alte Holz wird abgeschnitten und die Wurzel in neue Erde eingebracht.

Zusammenfassung: Frühjahrsschnitt nach der Überwinterung

  • Akklimatisierung: Februar/ Anfang März aus dem Winterquartier auf die Fensterbank stellen und stärker gießen
  • Frühjahrsschnitt: Geiltriebe entfernen, evtl. Neutriebe kürzen
  • Ab Mitte Mai Geranien ins Freie bringen

Wie Sie nach dem Winter den besten Standort für Geranien finden, erfahren Sie im Spezialartikel zum Geranien-Pflanzen. Und wenn Sie sich allgemein für die Geranien-Pflege interessieren, können Sie hier weiterlesen.