Goldlack pflanzen, schneiden & überwintern

Franziska
Franziska
Franziska
Franziska

Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Mit seiner Farbenvielfalt bringt der Goldlack schon im Frühjahr Abwechslung in naturnahe Gärten. Wir fassen alles Wissenswerte über den Frühjahrsblüher zusammen.

Schöterich
Goldlack ist häufig in alten Bauerngärten zu finden [Foto: Nick Pecker/ Shutterstock.com]

Von Frühjahrsbeginn bis in den Juli hinein erfreut uns der Goldlack (Erysimum cheiri Syn.: Cheiranthus cheiri) mit seinen verschiedenfarbigen Blüten. Schon seit über einem Jahrhundert ist er eine vor allem in Bauern- und Klostergärten verbreitete Zierpflanze. Hier erfahren Sie, wie Sie die duftende und traditionsreiche Blume richtig pflegen.

Goldlack: Herkunft und Eigenschaften

Der Goldlack, auch als Schöterich, Mauerblümchen, Gelbveilchen, Gelber Lack oder in Großbritannien als „Wallflower“ bekannt, stammt ursprünglich aus Südosteuropa und gehört botanisch zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae). Das Gewächs ist im Mittelmeergebiet weit verbreitet und fühlt sich auf felsigen Untergründen und Mauern sehr wohl. Heute sind die bunten Blüten des Goldlacks noch in Bauerngärten und als Zierpflanze für Balkon und Garten zu finden.

Goldlack
Die verschiedenen Goldlack-Blüten bescheren uns eine bunte Farbenvielfalt [Foto: Mabeline72/ Shutterstock.com]

Die Blütezeit des Goldlacks reicht von Frühlingsbeginn bis in den Juli hinein. Einige Hybride blühen sogar bis in den September. Die Blütenfarbe reicht je nach Sorte von Gelb, Orange, Braun und Weiß bis hin zu violetten Tönen. Je nach Sorte wird der Goldlack zwischen 20 und 60 cm hoch. Der Blütenstand besteht aus 10 bis 30 Blüten, welche Trauben an den Stängeln bilden.

Ist Goldlack mehrjährig? Der Lebenszyklus des Goldlacks dauert zwei Vegetationsperioden, damit ist er zweijährig. Er blüht im zweiten Jahr und stirbt danach meist ab. An windgeschützten und wärmebegünstigten Orten können die Pflanzen auch verholzen und so über mehrere Jahre im Garten stehen.

Erysimum cheiri
Auch Insekten wie Schmetterlinge finden den Goldlack sehr interessant [Foto: Oliver Hoffmann/ Shutterstock.com]

Die schönsten Goldlack-Sorten

Kreuzungen des Goldlacks mit anderen Schöterich-Gewächsen bringen eine wunderschöne Vielfalt hervor. Einige der schönsten Sorten sind:

  • ˈAuroraˈ: Lachsfarbene Blüten mit rosa Aderung, Wuchshöhe 45 cm, zweijährig, mäßig winterfest
  • ˈApricot Twistˈ: Strahlendes Orange, Wuchshöhe 20 bis 30 cm, mehrjährig
  • ˈBowles Mauveˈ: Dunkelviolett bis purpurfarben, Wuchshöhe 50 bis 70 cm, mehrjährig, winterhart
  • Duft-Goldlack ˈRufusˈ: Rosa-gelb, Wuchshöhe 50 cm, mehrjährig, winterhart
  • ˈConstant Cheerˈ: Erst orange, dann violette Blüte, Wuchshöhe 30 cm, mehrjährig
  • ˈIvory Whiteˈ: Elfenbeinweiße Blüten, Wuchshöhe 40 cm, zweijährig
  • ˈPlant World Lemonˈ: Gelb-violette Blüten, Wuchshöhe 20 cm, mehrjährig
Goldlack in Blütezeit
Die Sorte ˈApricot Twistˈ blüht in strahlendem Orange [Foto: Tom Meaker/ Shutterstock.com]

Goldlack pflanzen

Der optimale Standort für Goldlack ist sonnig, warm und geschützt mit einem nährstoffreichen, durchlässigen, trockenen und kalkhaltigen Untergrund. Staunasse und saure Böden verträgt er nicht. Goldlack kommt gut mit Trockenheit zurecht, Hitze verträgt er allerdings nicht. Die Pflanze wächst häufig einzeln oder in kleinen Gruppen aus bis zu 5 Exemplaren. An günstigen Standorten kann er ebenso versamen und sich selbst vermehren.

Als Saisonbepflanzung fürs Frühjahr wird Goldlack von Mai bis Juni gepflanzt. Wenn er mehrjährig kultiviert werden soll, dann ist das nur im Topf bei sehr guter Drainage und frostarmer Überwinterung oder in sehr milden Lagen möglich. Wir beschreiben im Folgenden, wie es geht.

Aussaat von Goldlack

Der optimale Saatzeitpunkt für mehrjährigen Goldlack ins Freiland liegt zwischen Mai und Juli. Hierzu bereiten Sie ein feinkrümeliges Saatbett an einem warmen, sonnigen Standort vor. Als Substrat eignet sich beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Sie bietet ausreichend Nährstoffe sowie eine lockere Struktur für eine optimale Wurzelentwicklung. Dazu sollten Sie die Samen in Reihen auf die Erde streuen, mit etwas Substrat bedecken, leicht andrücken und angießen. Bei einer Temperatur von 15 bis 20 °C keimt die Saat am besten. Wenn die Pflänzchen mehr als 4 Blätter ausgebildet haben, können sie vereinzelt werden.

Goldlack-Samen
Die Goldlacksamen finden Sie in den Schoten der Pflanze [Foto:Nahhana/ Shutterstock.com]

Vorgehen beim Pflanzen

Die beste Pflanzzeit für mehrjährigen Goldlack ist entweder im Herbst oder im darauffolgenden Frühjahr, frühestens ab März. Der Goldlack wird im ersten Jahr vorgezogen und im zweiten Jahr zur Blüte ausgepflanzt. Halten Sie dabei einen Pflanzabstand von 30 cm ein. In milden Gebieten kann er bedenkenlos ins Freiland gepflanzt werden, in raueren Lagen bietet sich ein Blumentopf an. Als Substrat eignet sich normale Blumenerde wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde. Diese ist sowohl für das Beet als auch für den Topf geeignet und bietet dem Goldlack ein besonders ausgewogenes Nährstoffangebot mit Kompost, Kalk- und Magnesiumdünger sowie einem vornehmlich organischen Bio-Dünger. Wenn Sie den Goldlack in den Topf pflanzen möchten, sollte dieser mindestens 3 l groß sein. Im unteren Bereich oder bei schweren Böden im Freiland empfiehlt es sich, eine Drainageschicht einzubauen. Lockern Sie den Boden vorher unbedingt gut auf.

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Die richtige Pflege

Goldlack ist sehr genügsam und bedarf nur wenig Pflege. Erysimum cheiri ist giftig. Achten Sie deshalb darauf, immer Handschuhe zu tragen, wenn Sie mit der Pflanze arbeiten.

Gießen, düngen und Co.

Hat sich der Goldlack einmal im Beet etabliert, muss er nur selten, zum Beispiel bei starker Trockenheit, gegossen werden. Topfpflanze sollten jedoch regelmäßig gewässert werden. Sommerliche Dürre verträgt der Goldlack allerdings deutlich besser als Staunässe. Achten Sie vor allem in der Blütezeit von April bis Mai auf eine ausreichende Wasserversorgung. Auch im Winter sollte die Pflanze nicht komplett austrocknen, gießen Sie den Goldlack in dieser Zeit sehr selten.

Eine Startdüngung mit Hornmehl gibt den Beetpflanzen im Frühjahr Kraft. Düngen Sie den Goldlack im Freiland anschließend einmal monatlich mit einem Flüssigdünger. Wächst die Pflanze im Topf, sollte in der Zeit von März bis Juni zweiwöchentlich Dünger ausgebracht werden. Hierfür eignet sich beispielsweise unser Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger. Der Flüssigdünger kann ganz einfach über das Gießwasser ausgebracht werden – sowohl im Beet als auch im Kübel – und trägt zu einem gesunden Pflanzenwachstum bei.

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Goldlack schneiden

Goldlack ist sehr gut schnittverträglich. Man kann die Blütezeit verlängern, indem man abgeblühte Teile regelmäßig herausschneidet. Bereits die jungen Pflanzen sollten ab einer Höhe von 10 cm entspitzt werden um, eine dichte Wuchsform zu erhalten.

Goldlack-Blüte
Durch einen regelmäßigen Schnitt wächst die Pflanze kompakter [Foto:NataliaVo/ Shutterstock.com]

Ist Goldlack winterhart?

Ob der Goldlack winterhart ist, kommt ganz auf die Sorte und auf den Standort an. Es ist in jedem Fall zu raten, die Pflanze den Winter über mit Reisig abzudecken und so vor Frost zu schützen. Topfpflanzen sollten über den Winter ins Haus geholt werden. Hier stellen Sie den Goldlack an einen hellen, frostfreien Platz und gießen ihn ab und zu, sodass er nicht komplett austrocknet. Unter zu feuchten Bedingungen und bei schlechter Drainage bilden sich allerdings ebenso schnell Krankheiten, die über den Winter zum Absterben führen.

Goldlack-Blume
Nicht umsonst wird der Goldlack auch als „Wallflower“ bezeichnet [Foto: Wirestock Creators/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Goldlack verbreitet sich selbst durch Samen. Diese können Sie abnehmen, bevor die Schoten aufplatzen. Die Aussaat erfolgt dann wie oben beschrieben. Goldlack ist eine zweijährige Pflanze, das heißt, er bildet im ersten Jahr eine Blattrosette aus, im zweiten Jahr blüht er dann.

Alternativ dazu lässt sich Goldlack über Stecklinge vermehren. Hierzu schneidet man im Frühsommer junge, nicht blühende und nicht verholzte Triebe ab und steckt sie in Anzuchterde, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde. Die Triebspitzen werden feucht gehalten, indem man sie ab und zu mit Wasser besprüht. Bedecken Sie die Triebspitzen eventuell mit einer Plastiktüte, um die Luftfeuchtigkeit gleichmäßig hoch zu halten. Einmal am Tag sollte die Tüte gelüftet werden. Im Herbst dürfen die jungen Goldlack-Pflanzen ausgepflanzt werden.

Tipp: Das Schnittgut vom Rückschnitt können Sie guten Gewissens für die Stecklingsvermehrung nutzen.

Goldlack mit Tulpen
Kombiniert mit Tulpen ergibt sich ein bunter Blütenteppich [Foto: theapflueger/ Shutterstock.com]

Ist Goldlack giftig?

Goldlack enthält Cardenolide. Das sind herzwirksame Glykoside, die vor allem die Samen giftig machen. Dies kann im schlimmsten Fall zu Herzrhythmusstörungen führen, vorher werden Übelkeit und Erbrechen auftreten. Daher ist der Goldlack nicht essbar und sollte von Kindern auf keinen Fall in den Mund genommen werden. Nach der Gartenarbeit ist es wichtig, die Hände zu waschen oder alternativ Handschuhe zu tragen.

Für Katzen und Hunde ist Goldlack ebenfalls giftig. Vor allem für Katzen können schon kleine Mengen davon tödlich sein.

Eine weitere, etwas anspruchsvollere, aber besondere Pflanze ist der Augentrost. Sie wird sowohl als Zierpflanze als auch als Heilpflanze genutzt.

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