Immergrüne Schleifenblume: Blütezeit, Standort & Winterhärte

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die Immergrüne Schleifenblume ist ein beliebter Halbstrauch für Bauern- und Steingärten. Die robuste Pflanze ist wintergrün – sie trägt also auch in der kalten Jahreszeit noch ihr Laubkleid.

Immergrüne Schleifenblume
Iberis sempervirens eignet sich besonders für die Verwendung in Steingärten [Foto: Nenadmil/ Shutterstock.com]

Bereits recht früh im Jahr ist das Grün der Immergrünen Schleifenblume (Iberis sempervirens) vollständig von ihrer schneeweißen Blütenpracht verdeckt. Es gibt jedoch auch Sorten, deren Blüten in einem zarten Rosa-violett gefärbt sind. Wie stellen Ihnen die schönsten Iberis sempervirens-Sorten vor und beschreiben die wichtigsten Pflegemaßnahmen sowie das Vorgehen bei der Pflanzung.

Immergrüne Schleifenblume: Herkunft und Eigenschaften

Der wintergrüne Halbstrauch wird auch Alpenschnee genannt und gehört zur Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Ursprünglich ist die Immergrüne Schleifenblume in den Gebirgsregionen Südeuropas heimisch. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich über den gesamten europäischen Mittelmeerraum bis hin zum Nordwesten Afrikas und der Türkei. In einigen Ländern wie Rumänien, England, Norwegen und der Schweiz ist die Art mittlerweile eingebürgert. In Deutschland sind in verschiedenen Regionen ebenfalls verwilderte Vorkommen zu finden.

Natürlicherweise kommt die Immergrüne Schleifenblume in montanen bis alpinen Stufen in vollsonnigen Lagen vor. Dort wächst sie auf mäßig trockenen Borstgras-Rasen (Nardus stricta), gehölzfreien Schotterhängen oder Felsköpfen. Die Naturstandorte haben eine geringe Stickstoffversorgung und sind schwach sauer bis neutral.

Immergrüne Schleifenblume auf einem Felsen
Auch zwischen Felsen fühlt sich die Immergrüne Schleifenblume wohl [Foto: Magdalena Sinakova/ Shutterstock.com]

Der Wuchs des verholzenden Halbstrauches ist niederliegend polsterartig – er kann bis zu 30 cm hoch werden. Die 2 bis 4 cm langen Blätter der Immergrünen Schleifenblume sind ledrig, dunkelgrün und lanzettförmig sowie ganzrandig. Im Sommer erscheint das Laub teils leicht blaustichig.

Ihren Namen hat die winterharte Pflanze unter anderem den vierblättrigen Blüten, welche typisch für die Iberis-Arten sind, zu verdanken: Ihre Form ähnelt der einer Schleife. Sie befinden sich in seitenständigen Trauben an den Trieben. Die Kronblätter der Art sind weiß und nehmen beim Verblühen einen leichten Rosastich an. Wegen der hohen Zuckerkonzentration im Nektar sind Solitärbienen, Honigbienen (Apis), aber auch Schmetterlinge (Lepidoptera) und andere Zweiflügler (Diptera) häufige Besucher der Blüten. Die Früchte, welche sich schließlich bilden, sind eiförmig und enthalten je zwei schmal geflügelte Samen.

Wann hat die Immergrüne Schleifenblume Blütezeit? Die Blütezeit von Iberis semperivrens hängt von der Sorte ab. Früh blühende Sorten öffnen ihre Blüten bereits im März und tragen sie bis in den Juni. Der Großteil der Sorten hat eine Blütezeit von April bis Mai und schließlich gibt es noch späte Sorten, die von April bis etwa in den September hinein Blüten tragen.

Blühende Schleifenblume
Die Blütezeit ist von Sorte zu Sorte unterschiedlich [Foto: Elly Miller/ Shutterstock.com]

Die schönsten Sorten

Die Sorten der Immergrünen Schleifenblume unterscheiden sich in früh, mittel und spät blühend. Außerdem können sich Wuchshöhe und Blütenfarbe unterscheiden. Wir zählen Ihnen die schönsten Varianten davon mit ihren jeweiligen Besonderheiten auf:

Früh blühende Sorten:

  • Iberis sempervirens ˈWinterzauberˈ: Die Blütezeit dieser Sorte erstreckt sich circa von März bis Mai. Ihre Blüten sind weiß und sie erreicht eine Höhe von etwa 40 cm.
  • Iberis sempervirens ˈTahoeˈ: Die reinweißen Blüten der Sorte ˈTahoeˈ zeigen sich ebenfalls ab März und bleiben bis Juni. Die Wuchsbreite beträgt 45 bis 60 cm und die Höhe 20 bis 25 cm.
Blüten der Immergrünen Schleifenblume
Die besonders frühe Blütezeit spielt für Insekten eine große Rolle [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Mittelfrüh blühende Sorten:

  • Iberis sempervirens ˈWeißer Zwergˈ: Mit einer Wuchshöhe von nur etwa 10 cm ist der Sortenname nicht unbegründet. Die weißen Blüten erscheinen ungefähr von April bis Mai.
  • Iberis sempervirens ˈPink Iceˈ: Etwa von Anfang Mai bis Juni sind die rosa angehauchten Blüten dieser Sorte zu bewundern. Sie wird 30 bis 40 cm breit und 20 bis 25 cm hoch.
Rosa Schleifenblume
ˈPink Iceˈ gehört zu den etwas höheren Sorten [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]
  • Iberis sempervirens ˈZwergschneeflockeˈ: Diese reichblühende Sorte gehört mit einer Höhe von 15 bis 20 cm auch eher zu den zierlicheren Exemplaren. Ihre weißen Schleifenblüten erscheinen etwa von April bis Mai.

Spät blühende Sorten:

  • Iberis sempervirens ˈMasterpieceˈ: Die rosa Knospen dieser Sorten öffnen sich bereits im April und schmücken den Halbstrauch im geöffneten Zustand mit weißen Blüten bis in den September. Er wird etwa 30 bis 40 cm breit und 20 bis 25 cm hoch.
Immergrüne Schleifenblume 'Masterpiece'
Bei der Sorte ˈMasterpieceˈ handelt es sich um eine spät blühende Neuzüchtung [Foto: Helen Pitt/ Shutterstock.com]

Tipp: Verwandte Arten, die dem Erscheinungsbild der Immergrünen Schleifenblume sehr ähneln, sind die Bittere Schleifenblume (Iberis amara) und die Felsen-Schleifenblume (Iberis saxatilis). Bei der Felsen-Schleifenblume handelt es sich ebenfalls um einen immergrünen Halbstrauch, wogegen die Bittere Schleifenblume eine horstige, einjährige Pflanze ist.

Immergrüne Schleifenblüme pflanzen: Standort und Vorgehen

Von ihrem Naturstandort kann abgeleitet werden, dass sich Iberis sempervirens sehr gut in Steinanlagen oder auf Trockenmauern kultivieren lässt. Aufgrund ihrer geringen Ansprüche ist sie sogar für die Begrünung von Dächern geeignet. Die Lage sollte sonnig sein und der Boden locker, nährstoffarm sowie trocken bis mindestens sommertrocken. Bei Staunässe muss man gerade im Winter mit Ausfällen rechnen, denn auf diesen Standorten verfaulen gerade in den feuchten europäischen Wintern die Wurzeln der Immergrünen Schleifenblume. Ansonsten stellt der Halbstrauch keine hohen Ansprüche an die Bodeneigenschaften. Durch Zugabe von viel Sand, Splitt oder Kies kann normaler Gartenboden oder Pflanzsubstrat abgemagert und damit für die Schleifenblume nutzbar gemacht werden.

Immergrüne Schleifenblume auf einer Mauer
Als Mauerbepflanzung eignet sich die Immergrüne Schleifenblume ideal [Foto: Lukas Budinsky/ Shutterstock.com]

Die Immergrüne Schleifenblume kann im Frühjahr und Sommer durchgehend gepflanzt werden. Dabei sollte sie nicht tiefer als zuvor im Pflanzgefäß gesetzt werden. Werden mehrere Pflanzen platziert, so sollte mindestens ein Abstand von 40 bis 50 cm eingehalten werden. Grundsätzlich erreicht man mit der Pflanzung kleinerer Gruppen eine ansprechendere Wirkung als mit einer flächigen Verwendung – nach der Blüte bietet die Immergrüne Schleifenblüte nämlich keine große Augenweide mehr und kann ruhig von den großen Blättern eventueller Nachbarpflanzen etwas zugedeckt werden.

Pflege von Iberis sempervirens

Der Pflegeaufwand von Iberis sempervirens hält sich in Grenzen. Da sich der Halbstrauch auf trockenen Böden sehr wohl fühlt, sollten höchstens bei langanhaltender Trockenheit kleinere Mengen gegossen werden.

Um das Erscheinungsbild der Immergrünen Schleifenblume nach der Blüte etwas aufzuwerten, können die Triebe etwa um die Hälfte abgeschnitten werden. Dadurch bleibt außerdem die kompakte und dichte Form besser erhalten.

Eine Düngung sollte mit Bedacht durchgeführt werden, da Iberis sempervirens bei zu hohem Nährstoffgehalt zum Wuchern mit instabilen Trieben neigt. Hier eignet sich am besten ein Düngergranulat, welches seine Nährstoffe langsam über einen längeren Zeitraum abgibt. Bei unserem Plantura Bio-Universaldünger handelt es sich um solch einen schonenden Langzeitdünger, der aus pflanzlichen Resten der Lebensmittelindustrie recycelt wird und damit die Umwelt schont. Eine einmalige Anwendung im Frühjahr ist mit unserem Langzeitdünger schon ausreichend. Düngen Sie die Schleifenblume nicht im Herbst, sonst könnte sie im Winter Schaden nehmen.

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Ist die Immergrüne Schleifenblume winterhart?

Die Immergrüne Schleifenblume ist winterhart bis etwa -23 °C. In den meisten Fällen ist dies ausreichend. In rauen Lagen ist es empfehlenswert, einen Schutz aus Reisig oder Laub aufzubringen. Dies ist unter anderem hilfreich gegen Frosttrocknis, bei der die Pflanzen aufgrund des gefrorenen Bodens kein Wasser mehr aufnehmen können und vertrocknen. Wie bereits erwähnt können aber auch sehr nasse Standorte der Immergrünen Schleifenblume im Winter stark schaden. Eine zu hohe Nährstoffversorgung, verursacht durch eine zu späte Düngung, beeinflusst die Winterhärte ebenfalls negativ.

Immergrüne Schleifenblume im Steinbeet
Im Winter sollte der Strauch sicherheitshalber abgedeckt werden [Foto: ahmydaria/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Bei dem flächig ausbreitenden Wuchs könnte vermutet werden, Iberis sempervirens ließe sich gut durch Teilung vermehren – dies ist aufgrund der dünnen Hauptwurzel jedoch nicht der Fall. Erfolgversprechender ist hier die Vermehrung über Stecklinge oder Aussaat.

Vermehrung über Kopfstecklinge:

  • Zeitpunkt: Kurz nach der Blüte, im Sommer
  • Leicht verholzte, nicht blühende Kopfstecklinge in 10 cm Länge abschneiden
  • Unteren Blätter am Steckling entfernen
  • Steckling in feuchte Mischung aus Erde und Sand stecken
  • An einen halbschattigen, geschützten Ort stellen
  • Auspflanzung erst im Frühjahr, um Winterschäden zu vermeiden

Alternativ vermehrt sich die Immergrüne Schleifenblume durch Samen auch generativ. Dazu darf die Pflanze nicht unmittelbar nach der Blüte geschnitten werden, sondern erst etwas später im Jahr. So kommen die Blütenstände zur Samenreife und die Pflanze vermehrt sich durch Aussaat selbst. Alternativ können Sie die zahlreich produzierten Samen sammeln und direkt im Herbst oder im Frühjahr aussäen. Sie keimen bei 10 bis 15 °C zügig, innerhalb von 7 bis 10 Tagen.

Samen der Schleifenblume
Wer die Samenstände ausreifen lässt, kann mit Selbstaussaat der Pflanze rechnen [Foto: Chamomile_Olya/ Shutterstock.com]

Ist die immergrüne Schleifenblume giftig?

Die Immergrüne Schleifenblume ist höchstens als leicht giftig einzuordnen. Sie ist nicht für den Verzehr geeignet, egal ob für Mensch oder Tier. Jedoch zeigen sich erst nach Einnahme größerer Mengen Symptome wie Übelkeit und Erbrechen. Allerdings sollte bereits der bittere Geschmack den Verzehr verhindern.

Ein weiterer kleiner Halbstrauch, dessen Standort ebenfalls bevorzugt sonnig, trocken und sandig liegt, ist die Hauhechel (Ononis). Die heimische Trockenrasenpflanze kann genau wie die Immergrüne Schleifenblume in Steinanlagen oder stickstoffarme Freiflächen integriert werden.

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