Krötenlilie: Pflanzen, Pflege & die schönsten Sorten

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Krötenlilien lassen sich besonders gut unter Bäumen pflanzen und ziehen mit ihren außergewöhnlichen Blüten alle Blicke auf sich. Wir stellen die Krötenlilie sowie ihre Ansprüche an Standort, Düngung und Überwinterung vor.

Gesprenkelte Krötenlilien-Blüte
Krötenlilien zeigen erst ab dem Spätsommer ihre attraktiven, gesprenkelten Blüten [Foto: Jennifer Yakey-Ault/ Shutterstock.com]

Die Krötenlilie (Tricyrtis) ist eine filigrane und anmutig blühende Pflanze für Waldgärten. Die auffällige, farbenfroh gefleckte Blüte erinnert im Aufbau an eine Orchidee. Die Krötenlilie ist aber deutlich weniger anspruchsvoll und pflegeleichter. Wir stellen die Krötenlilie sowie ihre schönsten Sorten vor und geben Tipps zur Pflanzung und Pflege der Tricyrtis.

Krötenlilie: Eigenschaften und Herkunft

Die Krötenlilie, auch Gartenorchidee oder Tigerstern genannt, gehört zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae). Selten wird sie auch als Tigerlilie bezeichnet – dabei handelt es sich jedoch eigentlich um die Art Lilium lancifolium. Die Krötenlilie stammt ursprünglich aus Klein- bis Ostasien und kommt wild zwischen dem Himalaya bis Korea und auf den Inseln Japan und Taiwan vor. Es sind über 20 Arten der Tricyrtis bekannt, von denen nur wenige in Kultur genommen wurden.

Die mehrjährige und winterharte Krötenlilie kann je nach Art und Sorte eine Wuchshöhe von 20 bis 80 cm erreichen. Im Gegensatz zu vielen anderen Liliengewächsen bildet die Krötenlilie keine Zwiebeln, sondern kriechende Rhizome zur Überdauerung aus. An dünnen, im oberen Teil der verzweigten Stiele sitzen wechselständig die eiförmigen bis elliptisch geformten, dunkelgrünen Laubblätter mit deutlicher Aderung.

Ab dem Spätsommer zwischen August und Oktober beginnt die Blütezeit der Krötenlilie. Die auffällig gefleckten, filigranen Blüten bestehen aus sechs meist weiß bis gelb gefärbten Blütenblättern und sechs Staubblättern. Mittig liegen außerdem die drei Fruchtblätter, die zu einem Fruchtknoten zusammengewachsen sind und nach außen hin drei, wie Schlangenzungen gespaltene Narben bilden. Seltener bilden sich glockenartige Blüten aus zusammengewachsenen Kronblättern aus, die ihrer Form an Fingerhut (Digitalis) erinnern, wie bei Tricyrtis macrantha. Die zahlreichen Flecken auf den Blütenblättern gaben der Krötenlilie auch ihren Namen, da sie an die gefleckte Haut mancher Krötenarten erinnern. Die Blüten der Gartenorchidee sitzen je nach Art endständig oder in den Blattachseln zu mehreren in einer Traube bis Rispe zusammen. Bienen und Schmetterlinge besuchen die erst spät im Jahr erscheinenden Blüten gern. Nach der Bestäubung entwickeln sich Kapselfrüchte, in deren Inneren zahlreiche, kleine, rundliche Samen heranreifen.

Tricyrtis macrantha mit gelben Blüten
Die gelben Blüten der Tricyrtis macrantha sind glockenförmig und im Inneren rot gesprenkelt [Foto: feathercollector/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten der Krötenlilie

Für den Hausgarten sind die Wildformen der Hohen Krötenlilie (Tricyrtis macropoda), die gelbblühenden Breitblättrige Krötenlilie (Tricyrtis latifolia) und Tricyrtis macrantha, sowie verschiedene Sorten der Taiwanesischen Krötenlilie (Tricyrtis formosana) und Japanischen Krötenlilie (Tricyrtis hirta), auch borstige Krötenlilie genannt, erhältlich. Viele der bekannteren Tricyrtis-Sorten sind jedoch Hybride aus der Japanischen und Taiwanesischen Krötenlilie. Wir stellen die schönsten Sorten der Krötenlilie für die Pflanzung im eigenen Garten vor.

Weiße Krötenlilie
Die weiße Krötenlilie ‘Alba‘ besitzt nur jeweils einen gelben Fleck an der Basis des Blütenblatts [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]
  • ‘Alba‘: Tricyrtis hirta-Sorte mit reinweißen Blüten mit je einem gelben Fleck an der Basis und Wuchshöhe bis 50 cm. Diese seltene Farbgebung unter den Krötenlilien bezaubert mit ihren zahlreichen Blüten zwischen August und Oktober.
  • ‘Blue Wonder‘: Tricyrtis mit einer außergewöhnlichen Blütenfarbe in Weiß mit großen Flecken in strahlendem Blauviolett, während die Staubblätter und der Fruchtknoten rote Sprenkel aufweisen. Die Krötenlilie ‘Blue Wonder‘ blüht bereits ab August und kann 50 – 60 cm hoch werden.
Blaue Krötenlilie
Die Krötenlilie ‘Blue Wonder‘ begeistert mit zarten Blautönen [Foto: yakonstant/ Shutterstock.com]
  • ‘Dark Beauty‘: Krötenlilie mit bis 70 cm Wuchshöhe und weißen, dunkelviolett-rot gesprenkelten Blüten. Die Blütezeit der wüchsigen und ausläufertreibenden Sorte liegt zwischen September und Oktober.
  • ‘Miyazaki‘: Die cremeweißen Blüten der Tricyrtis hirta ‘Miyazaki‘ ist mit zahlreichen violett-pinken Sprenkeln überzogen und erreicht eine Höhe von etwa 50 cm.
Weiß-pinke Krötenlilie
Die Krötenlilie ‘Miyazaki‘ zeigt eine helle Grundfarbe und leuchtend pinke Flecken [Foto: guentermanaus/ Shutterstock.com]
  • ‘Pink Freckles‘: Krötenlilie mit zartrosa bis pinken Blüten und dunklerer Sprenkelung. Tricyrtis ‘Pink Freckles‘ erreicht eine Wuchshöhe bis 30 cm und blüht zwischen August und Oktober.
  • ‘Raspberry Mousse‘: Besonders auffällige Sorte mit weinroten Blütenblättern und blassroten Staub- und Fruchtblättern. Die gesamte Blüte der bis 60 cm hohen Pflanze zeigt sich fein pink bis weißlich gesprenkelt und erscheint zwischen September und Oktober.
Krötenlilie 'Raspberry Mousse'
Besonders hübsch gezeichnet sind die Blüten der Sorte ‘Raspberry Mousse‘ in Weinrot [Foto: Greens and Blues/ Shutterstock.com]
  • ‘Sinonome‘: Tricyrtis-Hybride mit hohen, kräftigen Pflanzen bis 60 cm und einer späten Blüte ab September. Die weißen Blütenblätter zeigen auffällige, purpurne Flecken.
  • ‘Taiwan Adbane‘: Zierliche Krötenlilien-Sorte bis 40 cm mit zartvioletten, gesprenkelten Blütenblättern und gelben bis rosafarbenen Staub- und Fruchtblättern mit erdbeerroten Sprenkeln.
Krötenlilie 'Tojen'
Die Sorte ‘Tojen‘ ist eine der wenigen Krötenlilien mit einfarbigen Blütenblättern [Foto: Tony Baggett/ Shutterstock.com]
  • ‘Tojen‘: Bei dieser hohen Sorte bis 80 cm sind nur die Fruchtblätter in der Mitte gesprenkelt, die Blütenblätter zeigen sich einfarbig in Zartrosa bis Weiß mit einem zierenden, gelben Fleck an der Basis. Die Blütezeit liegt zwischen September und Oktober.
  • ‘Variegata‘: Krötenlilie mit eher schmalen, panaschierten Blättern und pink gesprenkelten Blüten. Die auffällige Sorte kann eine Wuchshöhe bis 60 cm erreichen und blüht ab August.
Panaschierte Krötenlilie
Die panaschierte Krötenlilie ‘Variegata‘ blüht ab August bis Oktober [Foto: simona pavan/ Shutterstock.com]

Krötenlilie pflanzen: Standort und Vorgehen

Der optimale Standort für Krötenlilien liegt im kühlen Halbschatten auf humosen, feuchten und leicht sauren Böden. Sie eignet sich daher ideal als Unterpflanzung von hohen Gehölzen, in Beeten an der Nordseite des Hauses und als Blickfang am Waldrand. Staunasse oder kalkhaltige Substrate und volle Sonne verträgt die Krötenlilie hingegen nicht. Krötenlilien sollten im Frühjahr gepflanzt werden, da sie einige Zeit benötigen, um sich an einem Standort zu etablieren, bevor der nächste Winter kommt. Um einen ausreichend dichten Bestand zu erhalten, werden Krötenlilien in kleinen Gruppen gepflanzt. Dabei rechnet man mit fünf bis acht Pflanzen je Quadratmeter. Die dicken Rhizome mit Sprossknospen werden genauso tief in die Erde gesetzt, wie sie zuvor im Topf saßen, da es sonst zur Fäulnis an der Sprossbasis kommen kann. Ein Pflanzabstand von 30 bis 40 cm zu anderen Stauden sollte eingehalten werden, bei besonders wüchsigen und ausläufertreibenden Sorten sind bis zu 60 cm notwendig.

Die Krötenlilie kann im Topf oder im Beet kultiviert werden. Das Pflanzgefäß sollte mindestens 5 bis 10 l Erdvolumen fassen und über einen guten Wasserablauf verfügen. Die untersten 5 cm des Topfes können mit einer Drainageschicht aus Blähton, Kieselstein und Sand aufgefüllt werden, um Staunässe zu vermeiden. Für die Pflanzung der Krötenlilie im Kübel eignet sich ein durchlässiges, humoses Substrat wie unsere Plantura Bio-Blumenerde bestens. Das vorgedüngte, torffreie Substrat versorgt Ihre Krötenlilien für einige Wochen mit allen notwendigen Nährstoffen und speichert dank des hohen Kompostgehalts ausreichend Feuchtigkeit. Sie kann zusätzlich mit etwas saurer Erde oder reifem Kompost gemischt werden, um den optimalen pH-Wert für die Tricyrtis zu erreichen.

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Gute Pflanzpartner für Krötenlilien sind andere Waldrandbewohner, wie Farne oder Gräser, das Japanische Berggras (Hakonechloa macra) oder Funkien (Hosta), Elfenblumen (Epimedium), Salomonssiegel (Polygonatum), Storchschnabel (Geranium) und Taubnessel (Lamium).

Mehrere Krötenlilien
Für einen dichten Bestand sollten Krötenlilien in kleinen Gruppen zusammengepflanzt werden [Foto: Beach Creatives/ Shutterstock.com]

Pflege der Krötenlilie

Krötenlilien sind an passenden Standorten recht pflegeleicht und anspruchslos. Die abgestorbenen Stängel vom Vorjahr werden erst im Frühjahr kurz vor dem Neuaustrieb entfernt. Zu dieser Zeit erfolgt auch eine Düngung, um die Gartenorchidee mit ausreichend Nährstoffen für gesundes Wachstum und eine reiche Blüte im Spätsommer und Herbst zu versorgen. Ein vorwiegend organischer Langzeitdünger, wie unser Plantura Bio-Blumendünger, gibt die enthaltenen Nährstoffe über mehrere Wochen langsam und schonend für Pflanze und Umwelt ab. Das tierfreie Düngegranulat wird rund um die Stauden ausgebracht und optimalerweise oberflächlich leicht eingearbeitet. Anschließend sollte gewässert werden. Im Sommer erfolgt eine geringere Nachdüngung, die in der Regel bis zum Ende der Saison genügt.

Zum Austrieb im Frühjahr kann Schneckenfraß ein Problem darstellen. Ein Schneckenzaun, Pflanzenkragen oder bei starker Gefährdung Schneckenkorn schafft Abhilfe. Die Krötenlilie besitzt einen hohen Wasserbedarf – der Boden sollte niemals ganz austrocknen. Regelmäßiges Gießen ist an heißen Sommertagen eine der wichtigsten Pflegemaßnahmen. Eine Mulchschicht aus Rasenschnitt, Rinde oder Laub verringert die Verdunstung und hält den Boden länger feucht. Da beim Abbau des Mulchs durch die Bodenorganismen Stickstoff gebunden wird, kann ein erhöhter Düngerbedarf auftreten.

Tipp: Dass eine Krötenlilie nicht blüht, liegt meist an einem zu schattigen Standort oder zu mageren Böden.

Krötenlilien-Blüten
Für eine reiche Blüte benötigt die Krötenlilie regelmäßige Nährstoffgaben und ausreichend Licht, jedoch keine pralle Sonne [Foto: Nikolay Kurzenko/ Shutterstock.com]

Sind Krötenlilien winterhart?

Die Krötenlilie ist winterhart bis unter – 20 °C, weshalb sie in unseren Breiten kaum jemals einen Frostschutz benötigt. Eine Schicht Laub oder Mulch über den ruhenden Zwiebeln genügt in der Regel, um die Krötenlilie gut zu überwintern. Krötenlilien im Kübel sollten jedoch besser frostfrei überwintert werden, wenn die Gefahr besteht, dass die Wurzeln mitsamt Erde durchfrieren. Sind die Pflanzen im Frühjahr bereits ausgetrieben, können sie durch Spätfrost Schaden erleiden. Nebst einer geschützten Lage schafft auch eine kurzzeitige Bedeckung mit Vlies oder Jute einen ausreichenden Schutz vor besonders kalten Nächten.

Sind Krötenlilien giftig?

Wie die meisten Liliengewächse sind auch Krötenlilien giftig und nicht für den Verzehr geeignet. Alle Pflanzenteile sind dabei giftig und können zu Vergiftungssymptomen wie Übelkeit, Kopfschmerz, Erbrechen und Benommenheit führen. Haustiere meiden die Krötenlilie und fressen im Normalfall gar nicht erst daran.

Eine Verwandte der Krötenlilie ist die Schachbrettblume (Fritillaria meleagris). Lesen Sie bei uns, welchen Standort die außergewöhnliche Zwiebelpflanze bevorzugt, wie man sie am besten pflanzt und pflegt.

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