Krokus pflanzen: Die zierliche Blütenpracht im eigenen Garten anbauen
Der Krokus besticht durch kräftige Farben und eine attraktive Blüte zu Beginn des Gartenjahres. Hier erfahren Sie alles zum Krokus-Anbau im eigenen Garten.

Der Krokus (Crocus) gehört zur Familie der Schwertliliengewächse (Iridaceae), markiert mit seinen bunten Blüten das Ende des grauen Winters und läutet den Beginn des farbenfrohen Frühlings ein. Mit einer Blütezeit, die schon im Februar beginnt, sieht man ihn nicht selten vorsichtig aus den letzten Schneeschichten hervorschauen. Die lila, blau, weiß, gelb oder mehrfarbig gebänderten Farbtupfer der Blüteblätter lassen jedem nach der tristen Jahreszeit das Herz aufgehen.
Inhalt
Krokus Blüte: Merkmale und Blütezeit
Die Blüte des Krokus macht bis zur Bestäubung fast den gesamten oberirdischen Teil der Pflanze aus. Die Bestäubung läutet die Fruchtbildung ein. Erst dann bildet sich ein kurzer Kapselstiel aus, der für die Samenverbreitung wichtig ist. Die einzelnen Blätter der Blüte sind in Weiß-, Lila-, oder Blautönen gefärbt. In erster Linie denkt man bei Krokussen an die zierlichen Pflänzchen, die im späten Winter oder Frühjahr mit ihren imposanten Blüten die Welt aus ihrem Winterschlaf zurück ins Leben rufen. Aber auch im Herbst kann man ihr buntes Treiben bewundern. Herbst-Krokusse – wie der Name verrät – stehen im Herbst in voller Blüte. Ein Beispiel ist der Pracht-Krokus (Crocus speciosus).
Krokus Blüte im Frühjahr
Bei den Frühlings-Krokussen beginnt die Blütezeit im Februar und erstreckt sich bei manchen Sorten bis in den April hinein. Sie gehören zu den Frühblühern und sind nicht nur die Vorboten des Frühlings, sondern versorgen auch Hummeln und Bienen in einer noch kargen Umgebung mit Nektar und Pollen.
Die wichtigsten Ziersorten sind: Frühlings-Krokus (Crocus vernus), großblütige Zucht-Hybride aus Kleiner Krokus/ Goldkrokus (Crocus chrysanthus), Kalkan-Krokus (Crocus flavus), Sieber-Krokus (Crocus sieberi) und Elfen-Krokus (Crocus tommasinianus).

Krokus Blüte im Herbst
Herbst-Krokusse blühen von August bis Oktober. Die Fruchtbildung erfolgt erst im folgenden Frühjahr. Zu ihnen gehört Crocus banaticus, aber auch der als Gewürz begehrte Safran (Crocus sativus). Herbstkrokusse können leicht mit Herbstzeitlosen verwechselt werden. Ihre hochgiftigen Ebenbilder haben aber sechs anstatt drei Staubblättern.
Insel Husum widmet der Krokus Blüte ein eigenes Fest
Die Husumer geben bei der Pflege der Krokusse ihres Schlossparks alles. Damit sich Saat und Pflanzen nach der Blüte erholen können, wird mit dem Mähen der Rasenflächen erst im Juni wieder angefangen. Außerdem wird alle drei Jahre der pH-Wert des Bodens überprüft und wenn nötig gedüngt. Beim Husumer Krokusblütenfest zelebrieren Anwohner und Touristen die Schönheit der millionen lila Krokusse im Schlosspark der Stadt. Das Blütenspektakel ist von März bis April zu bestaunen. Übrigens liegt der Blütenreichtum von Husum womöglich einer Verwechslung im 15. Jahrhundert zugrunde. Die damals ansässigen Mönche dachten es wäre Safran. Die Termine für das Fest und weitere Infos finden Sie hier.

Krokuszwiebel oder Krokusknolle?
Beim Krokus handelt es sich um ein Knollengewächs. Der Unterschied liegt im Überdauerungsorgan der Pflanzen. Bei den Zwiebelgewächsen dienen verdickte Hüllblätter als Speicherorgane für den Winter. Bei Knollen stellen verdickte, unterirdisch wachsende Stängelteile das Überwinterungsorgan dar. Die einjährigen Pflanzen bilden im Frühjahr ein bis zwei Tochterknollen aus. Die Tochterknollen können Sie im Sommer aus der Erde holen und zur Vermehrung nutzen.
Krokus pflanzen: Standort, Zeitpunkt und Vorgehen
Meist erleben die Pflanzen drei Blühtephasen, bevor neue Krokusse gepflanzt werden müssen. Dies geschieht entweder durch das Pflanzen neuer Knollen oder bei Sorten wie dem Elfen-Krokus durch Brutknollen oder selbstständige Aussaat. Solche Sorten sind ganz besonders schön zur Auswilderung oder zur Gestaltung von Rasenflächen.

Krokus pflanzen: Der ideale Standort
Am liebsten strecken sich die Frühblüher an einem schönen, sonnigen Standort der Sonne entgegen. Ein halbschattiger Standort wird aber auch akzeptiert. Im Frühjahr sollte der Boden schön feucht gehalten werden. In der Ruhephase im Herbst wird ein trockener Boden präferiert. Es sollte ein durchlässiger, sandiger Untergrund verwendet werden, damit keine Staunässe entsteht. Er darf aber auch nicht zu leicht sein. Ansonsten können Sie Ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Krokusse machen sich gut im Beet, Steingarten oder Topf. Frühlings-Krokusse lassen sich auch gut in Rasenflächen pflanzen. Ganz besonders schön machen sie sich unter laubwerfenden Hecken, wenn im Frühjahr unter den kargen Hecken die Köpfchen der Sonne entgegenragen. Herbstkrokusse können wegen ihres Blührhythmus nicht in den Rasen gepflanzt werden.

Zusammenfassung: Der ideale Standort
- Sonniger bis halbschattiger Standort
- Feuchter Boden im Frühjahr und trockener Boden im Herbst
- Durchlässiger, sandiger, aber nicht zu leichter Boden
- Pflanzung in Beet, Topf, Rasen oder Steingärten
Krokusse mit anderen Frühblühern kombinieren
Wer den Krokus ein wenig Gesellschaft bieten möchte, kombiniert ihn mit früh blühenden Zwiebelblumen wie Schneeglöckchen (Galanthus), Hyazinthen (Hyacinthus), Maiglöckchen (Convallaria majalis) und Narzissen (Narcissus). Auch frühblühende Stauden wie dem Filzigen Hornkraut (Cerastium tomentosum) oder Christrosen (Helleborus) sind gute Begleiter.

Die ideale Pflanzzeit für Krokus
Die Knollen der Frühjahrs-Krokusse werden zwischen September und November in die Erde gebracht, damit sie vor dem Frost Wurzeln ausbilden können. Bei Herbst-Krokussen findet die Knolle zwischen Mai und August ihren Weg in die Erde.
Krokus im Topf pflanzen
Mit Krokussen im Topf bringen Sie den Frühling vor die Haustür oder ins Haus. Bei der Pflanzung in einen Topf einfach wie folgt vorgehen:
- Topf mit Mischung aus torffreier Bio-Blumenerde und Sand befüllen
- Knollen in Gruppen 5 – 10 cm tief und voneinander entfernt in die Erde legen
- Pflanzloch locker mit Erde bedecken
- Standort: dunkler Ort bei 4 °C
- Erde beständig leicht feucht halten
- Ab Keimung nach draußen stellen oder anderen helleren, kühlen Standort suchen
Das Mischen mit Sand macht die Pflanzerde schön locker und durchlässig. Nach einem Monat sind die Krokusse bereit, Ihr Heim zu verschönern. Sie bevorzugen im Haus einen hellen Standort bei 15 °C. So springt die Blüte nach ein paar Tagen auf.
Krokus umtopfen
Nachdem die Blätter des Krokus gegen Juni abgefallen sind, nimmt man die Knollen aus der Erde und trocknet sie. Im Herbst werden die Knollen wieder in frisches Substrat eingesetzt.
Krokus pflegen
Krokusse nehmen nicht viel Pflege in Anspruch, obwohl sie uns doch so viel zurückgeben. Doch ein paar Dinge können Sie beachten.
- Blätter erst nach der Welke der Blütenblätter abschneiden
- Frühjahr – wenn Blätter austreiben: Düngung mit vornehmlich organischem Bio-Blumendünger
- Erde nur leicht feucht halten, Ballentrockenheit vermeiden
Hinweis: Während der Welke verlagert der Krokus Nährstoffe für das nächste Jahr aus dem Laub in die Zwiebel. Bei der Pflanzung in Rasenflächen sollte man deshalb mit dem ersten Mähen warten, bis die Blumen verwelkt sind. Ein zu frühes Mähen schwächt die Pflanzen.

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Safran: Ein berühmter und wertvoller Krokus
Der Safran (Crocus sativus) ist wohl eines der teuersten Gewürze überhaupt. Er wird aber auch als Färbemittel genutzt und findet in der Medizin wegen seiner stimmungsaufhellenden Wirkung Einsatz. Dieser Krokus mit seiner lilanen Blüte und den begehrten langen Narben wird zum Beispiel in Griechenland schon seit über 3000 Jahren angebaut. Das griechische Wort krókos (κρόκος) für Safran ist sogar Namensgeber für das deutsche Wort Krokus. Mehr über diesen ganz besonderen Herbstkrokus erfahren Sie in unserem Spezial-Artikel zum Thema Safran.