Männertreu: Steckbrief, Blüte & Winterhärte
Männertreu ist vielseitig einsetzbar und weist eine lange Blütezeit auf, sofern der Standort entsprechend warm und sonnig ist.

Die hübsche und niedrig wachsende Männertreu (Lobelia erinus) findet ihre Verwendung im Beet oder auf Balkon und Terrasse. In unserem weiterführenden Artikel erklären wir Ihnen alles rund um das Thema Pflanzen und Pflegen von Männertreu. Hier soll es zunächst um die Eigenschaften und die verschiedenen Sorten der schönen Blumenstaude gehen.
Inhalt
Männertreu: Eigenschaften und Herkunft
Lobelia erinus, auch bekannt als Blaue Lobelie, kommt ursprünglich aus dem südlichen Afrika und gehört zur Familie der Glockenblumengewächse (Campanulaceae). Je nach Sorte entwickelt Männertreu entweder einen aufrechten und buschigen Wuchs oder ist eher hängend. Hängende Männertreu-Sorten lassen sich wunderbar in Blumenampeln in Szene setzen. Männertreu erreicht eine maximale Höhe von etwa 25 cm, wobei die Triebe von hängenden Sorten teilweise bis zu 1 m lang werden. Die zarten Blätter der Lobelie sind eiförmig und dunkelgrün. Über die je nach Sorte unterschiedlichen Blütenfarben kann man sich von Juni bis September freuen. Sie zeigen sich in blauer bis violetter oder auch weißer Farbe. Die Blüte ist fünfzählig und zygomorph aufgebaut, das heißt, sie besteht aus zwei spiegelgleichen Hälften. Nach dem Verblühen im Herbst bilden sich Kapselfrüchte, die sich bei Samenreife öffnen und sehr kleine, braune Samen freigeben.

Ist Männertreu mehrjährig?
Lobelia erinus ist eigentlich eine mehrjährige Staude. Bei uns wird Männertreu jedoch hauptsächlich einjährig kultiviert, da sie bei den ersten Frösten recht schnell eingeht und eine Überwinterung nicht immer glückt.
Tipp: Verwandte Arten wie beispielsweise die Blaue Kardinals-Lobelie (Lobelia siphilitica) sind auch bei uns winterhart. Bei Kahlfrösten sollte diese Art jedoch mit Reisig oder Ähnlichem abgedeckt werden.
Ist Männertreu bienenfreundlich?
Ja, Männertreu bietet zwar kein großes Angebot an Nektar, die farbintensiven Blüten locken Bienen dennoch an. Kombiniert mit weiteren bienenfreundlichen Blühpflanzen, die reichlich Nektar bieten, kann eine ökologisch wertvolle Bepflanzung entstehen.

Die schönsten Sorten
Durch das breite Farbspektrum der Männertreu-Sorten ist für jedes Farbarrangement etwas dabei:
- ‘Bella Rosa’ wird bis zu 20 cm hoch und bezaubert durch zarte, rosa Blüten von Mai bis Oktober.

- ‘Kaiser Wilhelm’ blüht königsblau von Juni bis September. Diese Sorte erreicht eine Wuchshöhe von maximal 25 cm.

- ‘Laguna Sky Blue’ wird bis zu 30 cm hoch und blüht in einem zarten Blauton.
- ‘Pendula Saphir’ wird häufig als Ampelpflanze eingesetzt. Diese Sorte zeigt dunkle Blüten mit weißen Augen und wird bis zu 10 cm hoch.

- ‘Richardii’ fasziniert durch blaue Blüten mit weiß gefärbtem Schlund. Auch diese Sorte erreicht eine maximale Höhe von 20 cm und zeigt einen hängenden Wuchs.
- ‘Red Cascade’ bezaubert mit rosa bis roten Blüten von Juni bis Oktober. Diese Sorte erreicht bis zu 30 cm Höhe.

- ‘White Lady’ zeigt sich von Juni bis Oktober mit weißer Blüte und wird bis zu 15 cm hoch.

Tipp: Lobelia erinus wird häufig als bunte Mischung angeboten, die aus verschiedenen Sorten bestehen. Ein Beispiel hierfür ist die Mischung ‘Color Cascade‘ mit weißen, rosa-roten und blauen Blüten.
Ist Männertreu winterhart?
Nein, Männertreu ist bei uns nicht winterhart. Pflanzen, die in das Blumenbeet gepflanzt wurden, werden im Herbst meist herausgenommen und kompostiert. Topfpflanzen können in hellen, aber kühlen Winterquartieren überwintert werden, beispielsweise in kalten Gewächshäusern. Die Pflanze sollte dafür um ein Drittel zurückgeschnitten werden. Achten Sie auf eine kühle, doch mindestens 10 °C warme Temperatur. Während der Ruhephase sollte die Pflanze weniger gegossen werden, sie sollte jedoch nicht austrocknen. Auf eine Düngung kann komplett verzichtet werden. Nach den letzten Frösten im Frühjahr kann die Staude dann wieder nach draußen gestellt werden. Die Temperaturen sollten dabei mindestens bei 5 °C liegen.

Vermehrung
Lobelia erinus ist selbststeril und setzt demnach die Übertragung des Pollens durch einen Bestäuber voraus, beispielsweise durch Bienen. Bleibt die Bestäubung aus, bilden sich deshalb keine Samen. Die Bestäubung kann von Hand erfolgen, wobei die kleinen Blüten ein gewisses Fingerspitzengefühl erfordern. Nehmen Sie dazu einen kleinen Pinsel zur Hand, tragen Sie die Pollen auf dem männlichen Stempel ab und bestäuben Sie die weibliche Pflanze mit diesen. Alternativ können die Samen im Fachhandel erworben werden. In unserem Spezialartikel rund um das Thema Pflanzen und Pflegen von Männertreu erklären wir Ihnen, wie die Aussaat zum Erfolg wird.
Alternativ kann Männertreu auch über Stecklinge vermehrt werden. Dazu wird ein mindestens 5 bis 10 cm langer Trieb abgeschnitten, von dem die unteren Blätter entfernt werden. Anschließend wird der Steckling in Anzuchterde gesteckt. Halten Sie den Steckling feucht, jedoch nicht zu nass und hell, aber nicht zu sonnig an einem warmen Standort. Bilden sich neue Laubblätter, können Sie davon ausgehen, dass die Vermehrung funktioniert hat.
Ist Männertreu giftig?
Ja, Männertreu ist für uns Menschen sowie für Haustiere giftig. Die Pflanzenteile von Lobelia erinus enthalten Alkaloide, besonders das Alkaloid Lobelin. Halten Sie infolgedessen Kinder und Haustiere von der schönen Pflanze fern. Dabei empfiehlt es sich, Männertreu beispielsweise außer Reichweite als Hängepflanze zu nutzen.

Zarte und hübsche Blüten zeigt auch der Augentrost (Euphrasia officinalis). Zudem ist er eine altbekannte Heilpflanze. Erfahren Sie hier, wie Sie das Kraut pflanzen und pflegen.