Mannstreu-Sorten & -Arten: Die schönsten im Überblick

Laura
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Meine Faszination für die Pflanzenwelt hat mich dazu gebracht, Gartenbau an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf zu studieren. Seien es Nutzpflanzen oder Ziergewächse, in den Tropen vorkommend oder bei uns heimisch – jede Pflanze birgt ihre eigene Besonderheit.
In botanischen Gärten lasse ich mich gerne von der unglaublichen Vielfalt inspirieren und versuche, möglichst viel Natur in meine Wohnung und auf meinen Balkon zu bringen.

Lieblingsobst: Mango, Banane
Lieblingsgemüse: Knoblauch, Aubergine

Mannstreu-Arten sind oft robust, schön und außerdem sehr nützlich für Insekten – nicht ohne Grund war Mannstreu die Staudengattung des Jahres 2019.

Arten von Mannstreu
Mannstreu besticht mit meist bläulichen Blüten [Foto: Kathryn Roach/ Shutterstock.com]

Die meist bizarr aussehenden Blumenstauden haben einiges zu bieten – ob strahlend blaue Blüten oder agavenähnliche Blätter, wir haben die schönsten und faszinierendsten Arten und deren Sorten zusammengestellt. In unserem Übersichtsartikel erklären wir Ihnen außerdem alles rund um die Pflanzung und Pflege von Mannstreu.

Mannstreu-Arten und -Sorten: Wie viele gibt es?

Die Gattung Eryngium ist mit circa 230 bekannten Arten die artenreichste Familie der Doldenblütler (Apiaceae). Auf nahezu jedem Kontinent findet man eine heimische Mannstreu-Art – auch bei uns in Deutschland können wildwachsende Exemplare entdeckt werden.

Die schönsten Edeldistel-Sorten und -Arten im Überblick

Flachblatt-Mannstreu (Eryngium planum)

Die sommergrüne Flachblatt-Mannstreu kommt sogar in Deutschland in wilder Form vor, wenngleich nur an wenigen Orten in Brandenburg. Von Ende Juni bis Mitte August zeigen sich die blauen Blütenstände und werden von grau-blauen Hochblättern umgeben. Diese Art wird bis zu 100 cm hoch und bildet schlanke, aufrechte Horste. Sie entwickelt vergleichsweise kleine Blütenstände und Hochblätter. Ist ein sonniger Standort mit durchlässigem Boden gefunden, benötigt Eryngium planum nur noch wenig Aufmerksamkeit des Gärtners. Diese Art sät sich erfolgreich selbst aus und benötigt für die Keimung im Herbst oder Frühling keine Kälteperiode.

Winterhärte: Bis zu -28 °C

  • ‘Blauer Zwerg’ wird zwischen 30 und 50 cm hoch und zeigt eine intensive Blaufärbung der Blüten. Diese Sorte wächst gut in kleinen Gruppen mit bis zu 10 Pflanzen.
  • ‘Blaukappe’ blüht mit einem fast schon knalligen Blau und sollte in Kleingruppen mit 9 weiteren Exemplaren auf einen Abstand von 50 cm gepflanzt werden.
Flachblatt-Mannstreu
Die Flachblatt-Mannstreu kommt in Deutschland nur an wenigen Orten wild vor [Foto: haraldmuc/ Shutterstock.com]

Alpen-Mannstreu (Eryngium alpinum)

Wie der Name schon sagt, kommt diese Mannstreu-Art in den Alpen vor, wobei das nördlichste Vorkommen in der Schweiz, südlich des Bodensees, liegt. Die Art bevorzugt eine mäßige bis gute Stickstoffversorgung. Die distelartige Mannstreu wird bis zu 60 cm hoch und blüht von Juli bis August intensiv blau. Am Naturstandort ist Alpen-Mannstreu leider vom Aussterben bedroht. Obwohl sie eine wunderschöne Staude ist, empfiehlt sie sich nicht für jeden Standort – dieser sollte sonnig und kühl liegen – eine Kombination, die im Garten nicht oft gegeben ist. Eryngium alpinum betreibt außerdem kaum Selbstaussaat und muss daher gegebenenfalls gezielt ausgesät werden.

Winterhärte: Bis zu -24 °C

  • ‘Blue Star’ wird etwas höher und erreicht bis zu 80 cm.
Alpen-Mannstreu
Eryngium alpinum zeigt blaue Blüten [Foto: Tom Meaker/ Shutterstock.com]

Elfenbeindistel (Eryngium giganteum)

Die Elfenbeindistel hat ihren Ursprung im Kaukasus, in der Türkei und im Iran. In Deutschland bürgert sich diese Art momentan als Neophyt ein. Sie verträgt Halbschatten sehr gut und wächst am Naturstandort auf kalkhaltigen Schotterböden, weswegen sich diese Variante für Steingärten eignet. Elfenbeindistel ist eine zweijährige Art und zeigt sich mit silbrigen Hochblättern und weißen Blüten bei einer maximalen Höhe von 70 cm. Die Blütezeit ist von Anfang Juni bis Ende Juli. Die Elfenbeindistel versamt sich weniger leicht von selbst und braucht daher die Unterstützung des Gärtners.

Winterhärte: Bis zu -24 °C

  • ‘Silver Ghost’ ist etwas langlebiger als die reine Art und bildet schmalere Hochblätter.
Mannstreu Sorte 'Silver Ghost'
Die Elfenbeindistel trägt weiße Blüten [Foto: JohnatAPW/ Shutterstock.com]

Spanische Mannstreu (Eryngium bourgatii)

Eryngium bourgatii kommt ursprünglich im Mittelmeer sowie in Kleinasien vor und erreicht eine überschaubare Wuchshöhe von 40 cm. Diese Art ist vergleichsweise langlebig und eignet sich für trockene und warme Standorte. Wird ihr genügend Sonne geboten, färben sich die Hochblätter und Stängel zart blau. Wie alle Mannstreu-Arten verträgt auch diese keine verdichteten, zu Staunässe neigenden Böden. Die Vermehrung über Samen funktioniert bei dieser Art recht erfolgreich, ebenso über Wurzelstecklinge.

Winterhärte: Bis zu -24 °C

Spanische-Mannstreu
Bei der Spanischen Mannstreu (Eryngium bourgatii) handelt es sich um eine kleinere Art [Foto: RukiMedia/ Shutterstock.com]

Agavenblättrige Mannstreu (Eryngium agavifolium)

Diese Art ist eine wintergrüne Staude, die sich vor allem durch die fleischigen, leicht sukkulenten Blätter auszeichnet. Dornen am Blattrand erinnern ebenfalls an die namensgebenden Agavengewächse. In milden Regionen kann Eryngium agavifolium gut überwintern, wobei Temperaturen von -12 °C bereits Blattschäden verursachen können. Diese Art eignet sich deshalb wunderbar für eine Kübelbepflanzung, wobei sie im Winter unbedingt geschützt stehen und bestenfalls mit einem Vlies umwickelt werden sollte. Eryngium agavifolium versamt sich recht erfolgreich selbst und zeigt seine grün-weißen Blüten im Juli – insgesamt wird eine Höhe von bis zu 120 cm erreicht.

Winterhärte: Bis zu -12 °C

Agavenblättrige-Mannstreu
Eryngium agavifolium wächst über einen Meter hoch [Foto: COULANGES/ Shutterstock.com]

Palmlilien-Mannstreu (Eryngium yuccifolium)

Das zarte Palmlilien-Mannstreu bildet Anfang Juli kugelige, weiß-graue Blütendolden aus. Die Blätter erinnern an die Gattung Yucca, weswegen sie sich ihren Namen verdient hat. Die an sich pflegeleichte Art ist jedoch relativ blühfaul und bereichert den Garten alle zwei Jahre mit ihren schönen Blütendolden. Ihre Hochblätter bleiben klein und beeinflussen den Zierwert kaum. Achten Sie bei dieser Art besonders auf einen sonnigen Standort – Schatten verträgt diese Mannstreu-Art schlecht.

Winterhärte: Bis zu -12 °C

Palmlilien-Mannstreu
Die Blätter der Palmlilien-Mannstreu ähneln der der Yucca-Palme [Foto: Tracy Immordino/ Shutterstock.com]

Feld-Mannstreu (Eryngium campestre)

Der Feld-Mannstreu ist weniger in den Gärten zu sehen, trotzdem ist diese Art durch die bizarre Struktur erwähnenswert. Insgesamt erreicht sie eine Höhe von bis zu 80 cm, bildet allerdings stark verzweigte Blütentriebe, weswegen eine buschige Wuchsform entsteht. Eryngium campestre ist konkurrenzfähig, entwickelt bis zu 180 cm lange Pfahlwurzeln und ist damit äußerst trockenheitsverträglich. Von Juni bis September erscheinen einige kugelige Blütendolden. Die Samen des Feld-Mannstreu keimen sehr ungleichmäßig, teilweise über mehrere Monate hinweg.

Winterhärte: Bis zu -24 °C

Feld-Mannstreu
Feld-Mannstreu ist dank der langen Pfahlwurzeln besonders gut für trockenen Standorte geeignet [Foto: avoferten/ Shutterstock.com]

Garten-Mannstreu (Eryngium x zabelii)

Eryngium x zabelii ist eine natürliche Hybride aus Eryngium alpinum und Eryngium bourgatii und zeigt sich mit den typischen, stahlblauen Hochblättern und Blütendolden. Insgesamt erreicht sie eine Wuchshöhe von bis zu 70 cm und kann in kleinen Gruppen mit maximal 9 weiteren Pflanzen gesetzt werden. Die Hybride ist selbststeril und sät sich daher nicht selbst aus. Ihre Blütezeit reicht von Juli bis August.

Winterhärte: Bis zu -24 °C

Garten-Mannstreu
Die Garten-Mannstreu (Eryngium x zabelii) trägt die typischen blauen Blüten [Foto: J Need/ Shutterstock.com]

Auch im Herbst freut man sich über blühende Stauden. Der Herbstflieder (Syringa microphylla) hat zwar seine Hauptblütezeit im frühen Sommer, am richtigen Standort und bei passender Pflege kann er jedoch bis in den Herbst schöne Blüten tragen.

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