Dolden-Milchstern: Pflanzen, Wirkung & Giftigkeit

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Beim Stern von Bethlehem handelt es sich um einen pflegeleichten Frühlingsblüher für lichten Halbschatten, zum Beispiel am Rand von Gehölzen.

Dolden-Milchstern
Im Frühjahr bezaubert der Dolden-Milchstern mit strahlend weißen Blüten [Foto: Kabar/ Shutterstock.com]

Das Außergewöhnliche am Dolden-Milchstern (Ornithogalum umbellatum) sind mit Sicherheit seine Blüten, die den Garten im Frühjahr in ein weißes Blütenmeer verwandeln können. Dabei braucht die Zwiebelpflanze kaum Pflege und zieht sich nach der Blüte bis zum nächsten Frühjahr wieder in den Boden zurück. In diesem Artikel finden Sie vom Steckbrief des Dolden-Milchsterns über Bilder und Tipps zur Wirkung alles Wichtige zu Anbau und Pflege des Sterns von Bethlehem.

Dolden-Milchstern: Eigenschaften und Herkunft

Der Dolden-Milchstern oder Doldige Milchstern ist ein bei uns auch in der Natur anzutreffender Vertreter der Gattung der Milchsterne (Ornithogalum), die wiederum den Spargelgewächsen (Asparagaceae) zugeordnet wird. Ornithogalum lässt sich wörtlich übersetzen mit Vogelmilch, was sich auf den weißen Pflanzensaft bezieht, der bei Verletzungen der Pflanze austritt und auf der Haut zu Ausschlägen und Irritationen führen kann. Ornithogalum umbellatum ist mit Ausnahme von Skandinavien und Osteuropa in ganz Europa heimisch oder zumindest schon seit über 500 Jahren eingebürgert.

Tipp: Zur Gattung Ornithogalum gehört auch der Nickende Milchstern (Ornithogalum nutans). Er blüht ebenfalls im Frühjahr mit sternförmigen, weiß-grünen Blüten, wird aber in unseren Gärten etwas seltener kultiviert als der Dolden-Milchstern.

Jedes Jahr im Frühjahr treibt der Dolden-Milchstern wieder neu aus den im Boden überwinternden Zwiebeln aus. Dann erscheinen zunächst schmal-längliche, kräftig grüne Laubblätter mit weißen Mittelstreifen. Ungefähr im April beginnt dann die etwa einen Monat andauernde Blütezeit des Dolden-Milchsterns. Nun kann man die zahlreichen, großen und reinweißen Blüten an 10 bis 30 cm hohen Trieben bewundern. Die Blüten des Dolden-Milchsterns haben ihm auch den Namen Stern von Bethlehem eingebracht. Sie öffnen sich nur bei Sonnenschein, produzieren Nektar und werden teilweise von Insekten bestäubt, weshalb sie als insektenfreundlich angesehen werden.

Dolden-Milchstern-Blüten
Die Blüten des Dolden-Milchsterns enthalten Nektar und werden daher gern von Insekten besucht [Foto: Nak Anna/ Shutterstock.com]

Tipp: Wie alle Milchsterne ist der Dolden-Milchstern stark giftig. Die Pflanzen werden daher und, weil sie sich bei passenden Bedingungen durch Samen und Ausläufer weitläufig ausbreiten, ebenfalls als Gärtnerschreck oder Gärtnertod bezeichnet.

Nach der Blüte zieht der Dolden-Milchstern komplett ein. Das bedeutet, sogar die Blätter des Dolden-Milchsterns vergilben zunächst und sterben dann ab. Bevor der Sommer richtig beginnt, ist von der Pflanze fast nichts mehr zu sehen. Erst im nächsten Frühjahr treiben die Zwiebeln wieder neu aus. Fühlt sich der Dolden-Milchstern wohl an seinem Standort und gibt es wenig Konkurrenzdruck, kann er sich ausufernd über Brutzwiebeln und teilweise auch Samen ausbreiten und so große, lockere Bestände ausbilden.

Ist der Dolden-Milchstern Unkraut? Dolden-Milchsterne können sich zwar weit ausbreiten, meistens werden sie aber nicht als störend empfunden, da sie anderen Pflanzen noch genug Platz lassen. Weniger ausbreitungsstark ist die Pflanze, wenn sie in den Wurzelfilz von Gehölzen gesetzt wird.

Dolden-Milchstern in einer Wiese
Meist wird der Dolden-Milchstern nicht als Unkraut angesehen, da er nicht störend wirkt [Foto: LFRabanedo/ Shutterstock.com]

Stern von Bethlehem pflanzen: Standort und Vorgehen

Natürlicherweise besiedelt der Stern von Bethlehem vor allem trockene bis frische, durchlässige, basen- und nährstoffreiche Wiesen, zum Beispiel in warmen Weinbergen, sowie sonnige Weg- und Gehölzränder. Staunässe verträgt er nicht. Am besten gedeihen Dolden-Milchsterne im lichten Halbschatten, denn bei zu viel praller Sonneneinstrahlung verblühen die Pflanzen rasch, bei zu wenig Sonne beginnen einige Pflanzen jedoch erst gar nicht zu blühen. Wurzeldruck durch benachbart stehende Gehölze erträgt der Dolden-Milchstern überraschend gut.

Tipp: Beim Pflanzen unter Gehölzen ist eine Bodenbearbeitung aufgrund der vielen Wurzeln schwieriger. Um diese nicht zu sehr zu beschädigen, kann der Boden zum Beispiel vorsichtig leicht mit einer Grabgabel gelockert werden.

Dolden-Milchstern und andere Wiesenblumen
In der Natur finden man den Dolden-Milchstern beispielsweise auf frischen Wiesen [Foto: M. Schuppich/ Shutterstock.com]

Dolden-Milchstern pflanzen: So geht man vor

Der beste Zeitpunkt, um den Stern von Bethlehem zu pflanzen, ist im Herbst. Die Wirkung von Dolden-Milchsternen kommt besonders gut zur Geltung, wenn sie in kleinen Tuffs von 3 bis 10 Pflanzen gesteckt werden.

Tipp: Ist Ihr Boden zu tonig und Wasser kann nur schwer abfließen, bietet es sich an, ihn durch das Einarbeiten zum Beispiel unseres Plantura Rasensands in Kombination mit unserer Plantura Bio-Universalerde aufzuwerten. Diese verbessert die Bodenstruktur und macht den Boden wasserdurchlässiger. Außerdem kommt sie komplett ohne Torf aus, weshalb bei ihrer Herstellung rund 60 % weniger CO2 ausgestoßen wird als bei herkömmlichen Erden.

  • Bereiten Sie den Boden vor, indem Sie ihn leicht lockern und gegebenenfalls etwas Pflanzsubstrat einarbeiten.
  • Nach der Bodenvorbereitung können Sie die Zwiebeln in den Boden stecken. Halten Sie einen Pflanzabstand von 10 bis 20 cm ein und stecken Sie die Zwiebeln ungefähr doppelt so tief in die Erde, wie sie groß sind. Dabei sollte der Wurzelansatz nach unten und die Spitze nach oben zeigen.
  • Im Anschluss können die Zwiebeln noch leicht angegossen werden. Achten Sie jedoch darauf, dass der Boden auf keinen Fall komplett mit Wasser durchtränkt ist.
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Tipp: Der Dolden-Milchstern lässt sich in Staudenbeeten auf vielfältige Weise mit anderen Frühlingsblühern kombinieren. Gute Pflanzpartner sind zum Beispiel Steinsamen (Lithospermum purpureocaeruleum), Gamander-Ehrenpreis (Veronica chamaedrys) und Weinberg-Tulpen (Tulipa sylvestris), die ungefähr zur gleichen Zeit blühen, sowie die Traubenhyazinthen-Art Muscari neglectum und Narzissen (Narcissus).

Dolden-Milchstern einpflanzen
Im Spätherbst ist es Zeit, den Stern von Bethlehem zu pflanzen [Foto: Helga_foto/ Shutterstock.com]

Das Pflanzen des Sterns von Bethlehem im Topf ist problemlos möglich. Wählen Sie dafür ein Pflanzgefäß mit ungefähr 5 l Topfvolumen und achten Sie auf Drainagelöcher an der Unterseite. Füllen Sie dann zunächst eine wenige Zentimeter hohe Drainageschicht zum Beispiel aus Kies, Split oder Tonscherben ein, bevor Sie ihn mit einem hochwertigen Pflanzsubstrat füllen. Wir empfehlen dafür ebenfalls unsere Plantura Bio-Universalerde. Dann können auch hier die Zwiebeln circa 5 cm tief in die Erde gesteckt und leicht angegossen werden. Für einen Topf mit 5 l Volumen sind meist etwa 3 Zwiebeln ausreichend.

Pflanzen auf einen Blick

  • Optimaler Pflanzzeitpunkt: Herbst
  • Standort: Lichter Halbschatten; frischer, nährstoff- und basenreicher, durchlässiger Boden
  • Pflanzabstand: 10 bis 20 cm
  • Pflanztiefe: Doppelte Zwiebelgröße
  • Nach dem Stecken leicht angießen
Doldiger Milchstern im Topf
Man kann die Zwiebeln des Sterns von Bethlehem auch in Töpfe pflanzen [Foto: Sophie Leguil/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Nach dem Pflanzen braucht der Stern von Bethlehem nur wenig Pflege.

Dolden-Milchstern gießen

Frischer, feuchter Boden im Frühjahr begünstigt eine üppige Blüte. Meist ist das im Frühling jedoch ohnehin der Fall, sodass nicht extra gegossen werden muss. Da der Dolden-Milchstern im Sommer bereits eingezogen hat, verträgt er Trockenheit dann sehr gut und man muss selbst jetzt nicht zur Gießkanne greifen. Feuchtigkeit und vor allem Staunässe in Sommer und Winter schaden den Zwiebeln sogar eher. Das Wässern von Dolden-Milchsternen im Topf erfordert etwas Fingerspitzengefühl, denn es sollte weder zu viel noch zu wenig gegossen werden. Warten Sie daher mit dem nächsten Gießen, bis die Substratoberfläche leicht angetrocknet ist, und achten Sie darauf, dass überschüssiges Wasser gut abfließen kann.

Düngen

Auch düngen braucht man seine Dolden-Milchsterne meist nicht, vor allem, wenn abgestorbenes Laub einfach im Bestand belassen wird. Bemerkt man nach einigen Jahren allerdings, dass der Wuchs nachlässt und die Blüte nicht mehr so üppig ausfällt, kann man im Frühjahr zum Beispiel unseren Plantura Bio-Universaldünger um die Pflanzen herum einarbeiten. Er wirkt über einen langen Zeitraum und ist zusätzlich vornehmlich organisch, weshalb er förderlich für Bodenstruktur und -lebewesen ist.

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Dolden-Milchstern teilen

Ein anderer Grund, warum das Wachstum des Sterns von Bethlehem nachlassen kann, ist zu hohe Konkurrenz. Daher sollte man ungefähr alle 3 bis 5 Jahre die Zwiebelhorste teilen. Das geschieht am besten nach der Blüte bis in den Herbst. Dann sticht man einen Teil des Horstes aus und pflanzt ihn entweder an einen neuen Standort oder entsorgt ihn auf dem Kompost. Das ausgestochene Loch wird wieder locker mit Erde befüllt.

Rückschnitt

Ist der Stern von Bethlehem verblüht und die Pflanzen sehen nicht mehr ansehnlich aus, kann man die Blütenstiele bodennah zurückschneiden. Damit wird außerdem verhindert, dass sich die Milchsterne durch Samen weiter ausbreiten. Mit dem Schneiden der Blätter sollte man allerdings warten, bis auch diese verwelkt sind. Dann wurden alle wichtigen Reserve- und Nährstoffe in die Zwiebeln als Speicherorgan umverlagert, sodass im nächsten Frühjahr genug Energie für den Austrieb verfügbar ist. Wenn man im Garten genug Platz hat und die verblühten Pflanzen des Sterns von Bethlehem nicht stören, braucht man sich nicht weiter um sie kümmern und kann sie sich selbst überlassen.

Tipp: Der Dolden-Milchstern verträgt oberflächliche Bodenbearbeitung. Das energische Abharken von Laub, zum Beispiel im Herbst, ist also ohne Probleme möglich.

Schnittblumenstrauß mit Dolden-Milchstern
Als Schnittblumen hält der Stern von Bethlehem sehr lange: 2 bis ganze 4 Wochen [Foto: Arina_B/ Shutterstock.com]

Überwinterung

Der Stern von Bethlehem zählt zu den winterharten Milchsternen, da er Temperaturen bis – 28 °C verträgt. Man kann seine Blumenzwiebeln den Winter über also ohne zusätzlichen Schutz im Beet belassen. Einzig Winternässe kann zum Problem werden und dafür sorgen, dass die Pflanzen Schimmelpilzen zum Opfer fallen und im Frühjahr nicht mehr austreiben.

Tipp: Der Stern von Bethlehem ist als Zimmerpflanze weniger geeignet. Wer dennoch einen Milchstern für die Wohnung sucht, ist zum Beispiel mit dem Arabischen Milchstern (Ornithogalum arabicum) gut beraten.

Pflege auf einen Blick:

  • Gießen Sie Dolden-Milchsterne nur in sehr trockenen Frühlingen.
  • Düngen muss man nur bei nachlassendem Wachstum.
  • Nach der Blüte können verwelkte Pflanzenteile entfernt werden.
  • Dolden-Milchsterne sind winterhart, brauchen also keinen speziellen Schutz.
  • Alle paar Jahre sollte man die Pflanzen ausdünnen oder teilen, damit sie weiterhin genug Platz haben.
Mehrere Dolden-Milchsterne
Alle paar Jahre sollte man einzelne Horst teilen, sonst kann es dem Dolden-Milchstern zu eng werden [Foto: weha/ Shutterstock.com]

Wirkung des Dolden-Milchsterns

Zu möglichen Heilwirkungen des Dolden-Milchsterns ist wenig bekannt. Allerdings konnten in Studien zur Wirkung von Ornithogalum umbellatum in alkoholischen Extrakten der Pflanze zum Beispiel antioxidativ, antibakteriell und antifungal wirkende Komponenten nachgewiesen werden. Aufgrund seiner Giftigkeit sollte man jedoch nie eine Arznei selbst herstellen, sondern auf Präparate aus dem Handel zurückgreifen.

Homöopathisches Medikament
In der Homöopathie werden Extrakte des Dolen-Milchsterns für Globuli verwendet [Foto: Thomas Francois/ Shutterstock.com]

Ist der Dolden-Milchstern giftig?

Alle Pflanzenteile des Sterns von Bethlehem sind stark giftig. Dabei enthalten die Zwiebeln den höchsten Gehalt an Cardenoliden, die direkt auf das Herz wirken und zu starken Vergiftungserscheinungen bis zum Tod führen können. Besonders aufpassen muss man bei Kindern und Haustieren wie Hunden und Katzen, die Zwiebeln ausgraben und verzehren könnten.

Wie die Kuhnelke (Vaccaria hispanica) ist auch der Dolden-Milchstern eine ideale Pflanze für das Black-Box-Gardening. Dabei werden Gewächse zwar im Garten angesiedelt, im Anschluss aber sich selbst überlassen. So stellt sich mit der Zeit von allein eine stabile Pflanzengesellschaft ein.

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