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Nerine: Pflanzen, Pflege & Überwintern

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Die Nerine, auch unter dem Name Guernseylilie bekannt, bringt mit ihren farbenfrohen Blüten ein exotisches Flair in den herbstlichen Garten.

Nerine
Die Nerine hat ihre Blütezeit zwischen September und November [Foto: Picmin/ Shutterstock.com]

Die Guernseylilie (Nerine) ist eine Blume mit eher untypischer Blütezeit – denn sie blüht im Herbst und Winter. Doch nicht nur das macht sie als Zierpflanze so interessant: Auch aufgrund ihrer besondere Blütenform ist sie eine beliebte Kübelpflanze.

Nerine: Herkunft und Eigenschaften

Die aus dem Süden Afrikas stammenden Nerinen (Nerine) bilden eine Pflanzengattung mit etwa 26 Arten – die Taxonomen sind sich diesbezüglich nicht ganz einig. Streng genommen bezieht sich der Name nur auf eine Art, nämlich auf die Nerine sarniensis. Heute wird die Bezeichnung aber häufig auch synonym für verschiedene Zierpflanzen dieser Gattung verwendet. Sie gehören zur Familie der Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae) und werden auch als Guernseylilien bezeichnet. Der Name verweist auf die lilienähnlichen Blüten und eines der Hauptanbaugebiete der Pflanze: Die Insel Guernsey.

Nerinen haben einfache, grüne Blätter, die je nach Art ganzjährig an der Pflanze bleiben oder eingezogen werden. Aus der Zwiebel im Boden entspringt der unbeblätterte Blütenstiel, an dessen Ende die prächtigen Blütenstände sitzen. Die Blüten können verschiedene Farben haben und sind in Dolden angeordnet. Somit sitzen immer bis zu zwölf Einzelblüten an einem Trieb zusammen. Nerinen können bis zu 80 cm groß werden, bleiben aber häufig kleiner bei etwa 30 cm. Es handelt sich um Zwiebelpflanzen-Geophyten, die unsere Winter nur geschützt überstehen. Die späte Blütezeit der Guernseylilien von September bis November macht sie zu besonderen Farbtupfern in der dunklen Jahreszeit.

Nerinen im Topf
Nerinen werden am besten im Topf gepflanzt [Foto: Josie Gilbert/ Shutterstock.com]

Die schönsten Arten und Sorten

Nicht alle Nerinen-Arten eignen sich auch als Zierpflanzen. Die gängigsten Arten sind Nerine bowdenii und Nerine sarniensis sowie Hybriden aus den beiden. Hierbei sind auch verschiedene Sorten in bunten Farben entstanden. Wir stellen Ihnen im Folgenden eine Auswahl beliebter Nerinen-Arten und -Sorten vor.

Nerine bowdenii: Diese Art verträgt die Witterung in unseren Breiten meist gut und eignet sich deshalb als Kübelpflanze, die den Sommer im Garten verbringt. Sie blüht von Natur aus pink. Die Nerine bowdenii erträgt Temperaturen von bis zu – 2 °C und kann in besonders wintermilden Regionen manchmal unter einer Mulchschicht vor einer warmen Hauswand sogar im Beet überwintern.

Rote Nerine
Guernseylilien wie die Nerine sarniensis können auch rot sein [Foto: alybaba/ Shutterstock.com]

Nerine sarniensis: Auch diese Art erträgt kaum niedrigere Temperaturen und kann deshalb nur in Gärten in Weinbaulage und mit Winterschutz im Garten gehalten werden. Sicherer ist es definitiv, sie im Kübel zu pflanzen. Sie bringt rote Blüten hervor.

  • Nerine ‘Alba’: Nerine in Weiß
  • Nerine ‘Bernice’: Sorte mit zweifarbigen Blüten in Weiß und Pink
  • Nerine ‘Hera’: Blüten in leuchtendem Pink
Weiße Nerinen-Sorte
Einige Sorten bilden weiße Blüten [Foto: Erik Agar/ Shutterstock.com]

Tipp: Ähnlich wie die Nerine sieht die Amarine ‘Belladiva’ aus. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Kreuzung aus Nerine und Amaryllis mit etwas breiteren Blütenblättern. Die Amarine ist ebenso wenig winterhart, wie die vorgestellten Nerinen-Arten. Sie verträgt nämlich nur Temperaturen knapp unter 0 °C.

Amarinen-Blüte
Die Amarine hat etwas breitere Blütenblätter [Foto: Roger de Montfort/ Shutterstock.com]

Nerine pflanzen

Die Pflanzung im Topf ist sehr zu empfehlen, da die Nerine nicht wirklich winterhart ist und ein jährliches Ausgraben schlecht verträgt. Als Kübelpflanze kann sie einfach im Winter an einen anderen Platz gestellt werden. Der Topf muss nicht besonders groß sein, denn die Guernseylilie braucht für ihre Wurzeln nicht viel Platz. Es wird nur ein Exemplar einzeln gepflanzt, welches im Laufe der Zeit Tochterzwiebeln bildet und sich so verbreitet.

Der richtige Platz für den Kübel ist im Sommer eher kühl bei 15 – 17 °C, maximal aber 25 °C. Wählen Sie außerdem ein geschütztes Plätzchen, an dem die Nerine der Witterung nicht ausgeliefert ist. Geeignet sind zum Beispiel Standorte vor Mauern. Im Sommer sollte die Pflanze schattiert werden und nicht in der prallen Sonne stehen.
In der kalten Jahreszeit sollte die Nerine vor Temperaturen unter 2 °C geschützt werden.

Nerine bowdenii
An einem guten Standort treibt die Nerine im Spätsommer aus [Foto: Ian Grainger/ Shutterstock.com]

Tipp: Liegt Ihr Garten in einer besonders winterwarmen Region und in geschützter Lage, können Sie Ihr Glück damit versuchen, die Nerine ganzjährig im Beet zu kultivieren. Suchen Sie hierzu eine Stelle, die im Winter geschützt liegt und im Sommer halbschattig. Der Boden sollte gegebenenfalls so angepasst werden, dass er humos, immer leicht feucht, aber nie nass ist. Im Winter müssen Sie die Nerine sehr gewissenhaft mit Laub und Bastmatten vor dem Frost schützen und eventuell verhindern, dass kalter Wind sie erreicht.

Die Erde muss für die Nerine humusreich, locker und durchlässig sein. Gut geeignet ist zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde. Diese kann sowohl im Topf, als auch zur Verbesserung des Gartenbodens verwendet werden. Der hohe Humusanteil und die stabile, lockere Struktur bieten der Nerine passende Bedingungen. Für mehr Durchlässigkeit wird die Erde mit einem Drittel Sand vermischt. Im Topf und bei schweren Böden sollte zudem eine Drainageschicht angelegt werden, damit das Wasser abfließen kann.

Bio-Blumenerde 40 L
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Gepflanzt wird zwischen April und Mai, damit der Kübel mit der Pflanze bald nach den Eisheiligen ohne Frostgefahr ins Freie gestellt werden kann. Die Zwiebel wird dabei mit dem schmalen Hals nach oben in die aufgelockerte Erde gesetzt. Sie sollte nicht, anders als Tulpen oder Narzissen, tief im Boden stecken. Viel besser ist es, wenn der Hals einige Zentimeter aus dem Substrat herausragt. Oft erhalten Sie beim Kauf nicht nur eine einzelne Zwiebel, sondern einen Topf, der bereits einige Tochterzwiebeln enthält. Sie können alles gemeinsam einpflanzen, oder die ein oder andere Zwiebel behutsam abnehmen und einzeln einsetzen.

Die richtige Pflege der Guernseylilie

Die Pflege der Guernseylilie wird an die jeweilige Jahreszeit, beziehungsweise an den Wachstumszyklus, angepasst:

Spätsommer bis Winter: Mit Beginn des Blattwachstums wird ein Langzeitdünger verwendet. Er kann gemeinsam mit einer dünnen Schicht frischen Substrates auf die Pflanze gegeben werden. Zuvor wird altes Substrat entfernt. Unser Plantura Bio-Blumendünger zum Beispiel, ist speziell für Blühpflanzen konzipiert, sodass diese perfekt versorgt und gesund bleiben. Während der Vegetationsperiode und der Blütezeit wird regelmäßig gegossen, denn nun benötigt die Nerine einen gleichmäßig feuchten Boden.

Blumenzwiebeln der Nerine
Der Hals der Zwiebel sollte frei von Erde bleiben [Foto: Richard Griffin/ Shutterstock.com]

Winter bis Frühjahr: Nach der Blüte ziehen die meisten Nerinen ihre Blätter ein. Bis die Pflanzen im Spätsommer wieder neu austreiben, sollte weder gedüngt noch gegossen werden. Damit es im nächsten Jahr zu reicher Blüte kommt, ist eine Überwinterung der Zwiebel bei etwa 2 °C wichtig. Dazu werden diese nach dem Abblühen nicht mehr gewässert und bei etwa 18 °C getrocknet. Nach circa zwei Wochen sollten die Blätter vollständig abgestorben sein. Nun kann der Topf für mindestens 14 Wochen bei circa 2 °C gelagert werden, beispielsweise in einem Schuppen. Dieser Vorgang unterstützt die Blütenbildung später im Jahr.
Der Winter ist auch die Zeit, um die Nerine umzutopfen. Dies ist etwa alle drei bis vier Jahre nötig. Sie können Tochterzwiebeln abnehmen und einzeln einpflanzen, um mehrere Kübel mit der schönen Schmucklilie zu erhalten.
Wenn Ihre Nerine im Beet wächst, ist der Oktober bereits der richtige Monat, um sich um den Winterschutz zu kümmern.

Frühjahr bis Spätsommer: Sind Ab Mitte Mai keine Fröste mehr zu erwarten, darf der Kübel mit der Nerine wieder ins Freie gestellt werden. Unterlassen Sie aber noch das Gießen und Düngen. Erst Ende Juni ist ein Schluck Wasser sinnvoll, denn nun beginnt die Zwiebel bereits mit dem Wurzelwachstum, noch vor dem Austrieb.

Blütenknospe der Nerine
Wenn sich einfach keine Knospen und Blüten bilden, ist die Enttäuschung groß [Foto: Ian Grainger/ Shutterstock.com]

Nerine blüht nicht: Damit es zum Blühen kommt, muss die Nerine kalt überwintert werden. Diese Kühlphase induziert die Bildung von Blütenknospen. Auch darf es im Sommer keinesfalls zu warm sein, denn ab Temperaturen von über 25 °C bleiben die Blüten kleiner oder erscheinen gar nicht erst. Es wird außerdem angenommen, dass die Blüte der Nerine mit den Temperaturen im Spätsommer zusammenhängt: Große Temperaturschwankungen von Tag zu Nacht geben eventuell das Signal zum Schieben der Blütenstände.

Ist die Nerine winterhart?

Die Nerine ist in unseren Breiten nicht wirklich winterhart. Einige Arten und Sorten vertragen kühle Temperaturen mit Winterschutz, allerdings bleibt immer das Restrisiko des Verfrierens. In wärmeren Regionen mit milden Wintern, in denen die Temperaturen selten unter – 5 °C sinken, genügt eine Mulchschicht als Winterschutz. Doch bei strengerer Kälte reichen solche Maßnahmen in der Regel nicht aus. Es ist deshalb ratsam, die Nerine im Topf zu pflanzen und diesen im Winter an einen kühlen Platz, bei maximal 10 °C, zu stellen.

Nerine im Beet
Nerine im Beet: Das funktioniert nur in sehr milden Regionen [Foto: J Need/ Shutterstock.com]

Tipp: Die Nerine ist eine äußerst langlebige Schnittblume, denn sie hält sich bis zu 14 Tage. Man kann sie deshalb hervorragend als Weihnachtsdekoration verwenden. Dazu sollte man die Nerine ernten, sobald zwei bis drei Blüten pro Blütenstiel geöffnet sind. Bei etwa 4 °C ist sie im Kühlschrank sogar lagerbar.

Die Amaryllis sieht der Nerine anhand ihrer Blüten sehr ähnlich und auch sie eignet sich als Schnittblume. Wie Sie die Amaryllis richtig pflegen, erfahren Sie in unserem Artikel.