Rittersporn: Alles zum Pflanzen, Pflegen & Vermehren
Kathi
Kathi
Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.
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Der Rittersporn gehört zu den absoluten Klassikern im Garten. Hier erfahren Sie alles, was Sie zum Pflanzen und Pflegen der beliebten Staude wissen sollten.
Der Rittersporn (Delphinium) bereichert jeden Garten mit seinen wundervollen Farben und sein botanischer Name lässt bereits darauf schließen, dass die Blüten des Rittersporns einem Delphin ähnlich sehen. Die hochwachsenden Zierpflanzen sind ein fixer Bestandteil in vielen Gärten – wir erklären Ihnen, was Sie noch über diese schönen Pflanzen wissen sollten.
Der Rittersporn gehört zu den Hahnenfußgewächsen (Ranunculaceae) und ist eine der bekanntesten und sicherlich schönsten Stauden, die wir in unsere Gärten setzen können. Doch was vielleicht nicht jeder weiß, ist, dass der Rittersporn eine Giftpflanze ist, denn die enthaltenen Alkaloide (Elatin, Delphinin und weitere) machen die Pflanzen und besonders ihre Samen äußerst giftig. Diese Eigenschaft brachte dem Rittersporn im Jahr 2015 sogar den Titel der „Giftpflanze des Jahres“ ein.
Rittersporn: Herkunft und Eigenschaften
Die verschiedenen Rittersporn-Arten stammen entweder aus dem Mittelmeerraum oder aus dem asiatischen Raum. Der Rittersporn hat aufrechte Stängel, die manchmal auch verzweigt sind. An diesen Stängeln wachsen dann wundervolle einfache oder gefüllte Blüten – sie sind damit ein auffälliger Schmuck für Ihren Garten. Der Rittersporn eignet sich mit seinen wunderbaren Blüten auch optimal als Schnittblume oder zum Trocknen. Rittersporne gibt es in den Blütenfarben Weiß, Rosa, Rot, Blau und Violett. Diese Blütenfarben gibt es natürlich in den verschiedensten Farbabstufungen und die Blüte der Rittersporne kann man in den Monaten Juni bis August bestaunen.
Die Rittersporne können in ihrer Größe stark variieren, denn die kleinsten Arten erreichen nur eine Höhe von ungefähr 20 Zentimetern. Einige Rittersporne schaffen es allerdings, auf eine Höhe von ganzen zwei Metern anzuwachsen. Solche eine Zierpflanze macht sich natürlich großartig im Garten, sorgt aber auch für einen zusätzlichen Pflegeaufwand – so hohe Pflanzen sind immer gefährdet umzukippen, besonders bei starkem Wind. Aufpassen müssen Sie auch bei den Beetnachbarn des Rittersporns, denn nicht jede Pflanze eignet sich dafür. Passend als Nachbar für den Rittersporn sind Glockenblumen (Campanula lactiflora), Schwertlilien (Iris barbata), Margeriten (Chrysanthemum maximum), Storchenschnabel (Geranium) oder Schafgarbe (Achillea filipendulina). Den Schwertlilien sagt man sogar nach, dass sie das Wachstum des Rittersporns noch fördern. Vermeiden sollte man hingegen, Flammenblumen (Phlox) und Astern (Aster) in die Nähe des Rittersporns zu setzen, da sich die Wurzeln dieser Pflanzen nicht verstehen und unterirdisch schädigen.
Rittersporn-Arten
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Rittersporn, die sich in Größe, Farbe und ihrem Herkunftsgebiet unterscheiden. Insgesamt existieren geschätzte 400 verschiedene Rittersporn-Arten, von denen die meisten aus unterschiedlichen Teilen Europas stammen. Die Rittersporne lassen sich botanisch unterteilen oder auch nach den Kreuzungstypen beziehungsweise Hybrid-Sorten.
Rittersporn: Botanische Unterscheidung
Gartenrittersporn oder Hyazinthenrittersporn (Consolida ajacis)
Ackerrittersporn oder Feldrittersporn (Consolida regalis)
Zwergrittersporn (Delphinium grandiflorum)
Wie Sie schon an den unterschiedlichen Artnamen sehen können, ist die Systematik in der Gattung der Rittersporne sehr kompliziert und einige der Artnamen haben sich in den letzten Jahren überdies auch geändert. Solche Abwandlungen kommen durch genauere Analysemethoden zustande, da man durch die Molekularbiologie heute Verwandtschaften unter verschiedenen Pflanzen genauer bestimmen kann als früher, wo allein über das Aussehen der Pflanzen die Systematik erstellt wurde.
In Züchterkreisen unterscheidet man folgende Rittersporn-Arten beziehungsweise Rittersporn-Hybriden:
Elatum-Gruppe (Hoher Gartenrittersporn)
Pacific-Gruppe (Pazifischer Gartenrittersporn)
Belladonna- Gruppe (Halbhoher Rittersporn)
Die wilden Rittersporne sind meistens nur einjährig oder zweijährig, wohingegen gezüchtete Gartenformen oft langlebiger sind. Generell sagt man, je höher ein Rittersporn wird, desto länger lebt er. Zum Beispiel werden die Pazifik-Sorten nur bis zu drei Jahre alt, Belladonna-Sorten können bis zu fünf Jahre leben und Elatum-Sorten gelingt es sogar, ein Alter von zehn Jahren zu erreichen.
Rittersporn kaufen: Das sollte man beachten
Wenn Sie in der Gärtnerei sind und sich eine neue Ritterspornpflanze zulegen möchten, sollten Sie einige Kleinigkeiten beachten, um eine optimale Pflanze mit nach Hause zu nehmen. So sollten Sie die Finger von Ritterspornen lassen, die in der Gärtnerei bereits in voller Blüte stehen, denn diese Pflanzen werden sehr schlecht in Ihrem Garten anwachsen. Es ist natürlich sehr verlockend, eine so schöne blühende Ritterspornpflanze zu kaufen, jedoch wird man keine große Freude an dieser haben. Ansonsten sollten Sie natürlich – wie bei allen gekauften Pflanzen – auch auf die Pflanzengesundheit achten, denn man möchte sich ja schließlich keine Krankheiten und Schädlinge in den Garten holen. Daher ist es wichtig, dass Sie darauf Acht geben, dass auf den Blättern kein Pilzbelag zu finden ist. Zudem sollten Sie die Pflanzen auch auf Schädlinge überprüfen. Oft finden sich die Eier an der Blattunterseite oder man kann Fraßspuren an den Blättern erkennen. Überprüfen Sie daher jede Pflanze vor dem Kauf immer auf Schädigungen, Blattverfärbungen oder andere Symptome.
Natürlich kommen wir, was den Kauf von Ritterspornen betrifft, nicht um Karl Foerster herum, der ein bekannter Gärtner und Staudenzüchter war und unzählige wunderbare Rittersporne gezüchtet hat. Karl Foerster starb bereits im Jahr 1970, aber seine Züchtungen haben ihn überlebt und natürlich können Sie diese in vielen Gärtnereien erwerben, so auch bei Foerster-Stauden in Potsdam-Bornim.
Rittersporn pflanzen
Rittersporne benötigen viele Nährstoffe und daher muss man sie immer wieder umsetzen, damit der Boden nicht zu stark ausgelaugt wird. Nachfolgend finden Sie einige Punkte, die Sie beim Pflanzen von Ritterspornen beachten sollten, um auch lange Zeit Freude an den schönen Zierpflanzen zu haben.
Der perfekte Standort für Rittersporn
Damit der Rittersporn optimal wachsen kann, benötigt er einen sonnigen Platz in Ihrem Garten, wo er vor Wind geschützt ist. Der Rittersporn möchte aber nicht in der prallen Sonne stehen, denn er bevorzugt die Sonne am Kopf und Schatten zu den Füßen, wie man so schön sagt. Daher empfiehlt es sich, rund um den Rittersporn eventuell noch andere niedrig wachsende Zierpflanzen zu setzen, die Schatten spenden können. Der Rittersporn bevorzugt einen lehmig-humosen Boden, der nährstoffreich und tiefgründig sein sollte, aber arm an Stickstoff. Damit ein ausgesäter Rittersporn auskeimen kann, benötigt er eine kühle Bodentemperatur von 10 bis 12 °C.
Das richtige Vorgehen beim Pflanzen von Rittersporn
Rittersporne können im Freiland entweder schon im Herbst bis Mitte Oktober ausgesät werden oder im Frühjahr in den Monaten März und April. Sie können die Rittersporne auch in Kästen und Töpfen im Haus ab Ende März aussäen und sie vorziehen. Damit kann man den Pflanzen einen Wachstumsvorsprung verschaffen und sie beim Auflaufen vor Schädlingen und Krankheiten schützen. Außerdem sind vorgezogene Rittersporne auf diese Weise auch vor Frostereignissen geschützt, da man diese erst ab Mitte Mai auspflanzt. Dabei sollten Sie einen Pflanzabstand von 15 bis 30 Zentimetern einhalten.
Wie pflanzt man Rittersporn richtig aus?
Wässern Sie den Wurzelballen des Rittersporns vor dem Pflanzen
Graben Sie ein Loch, das genügend Platz für den Wurzelballen bietet
Geben Sie Dünger wie Mist oder Kompost in das Pflanzloch
Setzen Sie den Rittersporn in das Loch
Achten Sie darauf, dass der Wurzelballen des Rittersporns mit der Erdoberfläche abschließt
Füllen Sie das Loch mit der ausgehobenen Erde auf
Drücken Sie die Erde rund um den Rittersporn fest
Gießen Sie den Rittersporn gründlich an
Rittersporn pflegen
Damit Sie den ganzen Sommer über Freude an Ihrem Rittersporn haben, sollten Sie einige Dinge bei der Pflege dieser Pflanzen beachten. Durch ihre Höhe sind Rittersporne sehr anfällig für Wind, weshalb Sie immer einen windgeschützten Ort für Ihren Rittersporn suchen sollten, da andernfalls die Gefahr besteht, dass dieser umknickt oder umgeweht wird. Zu einer optimalen Pflege gehört auch der Rückschnitt der Rittersporne im Sommer. Sobald der Rittersporn geblüht hat, sollten Sie die Stängel auf 20 Zentimeter kürzen. Die Pflanze wird sich verjüngen und noch einmal austreiben. Somit können Sie im Spätsommer mit einer zweiten Blüte rechnen. Ein Rückschnitt empfiehlt sich auch, um den Rittersporn daran zu hindern, sehr hoch zu werden, denn je höher die Rittersporn-Stängel werden, desto windanfälliger werden sie. Schneiden Sie den Rittersporn nicht tiefer als 20 Zentimeter ab, denn sonst kann es dazu kommen, dass er nicht mehr austreiben kann.
Rittersporn gießen
Rittersporne müssen für eine optimale Entwicklung ausreichend und regelmäßig gegossen werden, da der Rittersporn einen sehr hohen Wasserbedarf hat. Wenn das Wetter sehr heiß ist und es zu starken Trockenperioden kommt, sollten Sie den Rittersporn mindestens einmal am Tag gießen, wenn nicht sogar zweimal. Um eine starke Wasserverdunstung zu vermeiden, können Sie rund um den Rittersporn eine Mulchschicht ausbreiten oder mit bodenbedeckenden Pflanzen eine Beschattung anlegen.
Rittersporn düngen
Es ist sehr empfehlenswert, bereits vor dem Auspflanzen oder Aussäen etwas Dünger wie Kompost in den Boden einzubringen. Auch verrotteter Pferdemist eignet sich besonders gut für die Düngung von Ritterspornen. Da die Pflanzen Flachwurzler sind, müssen Sie den Dünger nur ungefähr 40 Zentimeter weit in den Boden einbringen. Es empfiehlt sich, mehrjährige Rittersporne zweimal im Jahr organisch zu düngen, wobei es ideal ist, einmal im Frühjahr vor dem Austrieb und einmal im Herbst nach dem Rückschnitt organisch zu düngen. Dafür eignen sich zum Beispiel organische Mittel, wie der eigene Kompost, als Dünger. Sie können auch unseren Plantura Bio-Blumendünger verwenden, um Ihren Rittersporn mit ausreichend Nährstoffen zu versorgen, damit er geschützt den Winter übersteht.
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Komposte, Mist oder andere organische Dünger sollten immer vorsichtig in die Erde eingearbeitet werden, wobei aber darauf zu achten ist, die Wurzeln der Pflanzen nicht zu beschädigen. Der Vorteil der organischen Düngung im Herbst besteht darin, dass sich der Dünger schon etwas zersetzen kann, aufgeschlossen wird und Ihren Pflanzen damit einen kräftigen Start im nächsten Frühjahr garantiert. Sollten Sie mineralische Dünger für Ihren Rittersporn verwenden, empfiehlt es sich, immer auf die Anwendungshinweise und besonders auf die Dosierung zu achten. In unserem Spezial-Artikel erfahren Sie noch mehr zu Mineraldüngern.
Rittersporn vermehren
Der Rittersporn sät sich von selbst aus, wenn man die Fruchtstände voll ausreifen lässt. Sollten Sie mit dieser individuellen Aussaat nicht zufrieden sein, können Sie auch auf eine andere Variante setzen. Normalerweise vermehrt man den Rittersporn heutzutage durch die Teilung des Stocks.
Wie teilt man Rittersporn am besten, um ihn zu vermehren?
Graben Sie Ihren Rittersporn aus
Teilen Sie mit einem Spaten den Wurzelballen
Stellen Sie die geteilten Wurzelballen in einen Eimer voll Wasser
Graben Sie ein Pflanzloch und lockern Sie die Erde darin auf
Mischen Sie Kompost in das Erdloch
Setzen Sie den Rittersporn in das Pflanzloch wie zuvor beschrieben
Rittersporne teilt man im Frühjahr, am besten eignet sich dafür der Monat April. Diese Rittersporne blühen im besten Fall dann schon im selben Herbst oder im nächsten Frühjahr und erfreuen unsere Augen mit ihrer wunderbaren Blütenpracht. Sie können den Rittersporn natürlich auch über seine Samen vermehren, die Sie dann ganz einfach wieder aussäen können. Dafür dürfen Sie den Rittersporn nicht zurückschneiden, sondern Sie müssen ihn verblühen lassen, damit sich die Samen ausbilden können. Wichtig ist es, den Rittersporn nach der ersten Blüte nicht zurückzuschneiden, damit die Samen genügend Zeit haben, um reif zu werden. Es bilden sich dann Balgfrüchte aus, in denen sich dann charakteristische dreieckige Samen befinden. Diese Früchte können Sie nun einsammeln, wenn sie sich braun gefärbt haben und trocken sind – jedoch müssen Sie diese sammeln, bevor die Früchte von allein aufplatzen und sich selbst aussäen.
Die abgesammelten Früchte sollten Sie, wenn nötig, noch nachtrocknen. Anschließend sind die Samen zu reinigen sowie trocken und dunkel zu lagern. Im Frühjahr können Sie die Samen dann ab März vorziehen oder ab Mai direkt in die Erde aussäen. Wenn Sie Hybrid-Rittersporne selbst vermehren, werden die folgenden Generationen andere Eigenschaften aufweisen und ihr Aussehen wird gegenüber den Elternpflanzen variieren – doch damit können Sie etwas Diversität in Ihren Garten bringen.
Rittersporn überwintern
Rittersporne im Freiland benötigen keinen besonderen Winterschutz, außer dass man ihn im Herbst zurückschneidet und man noch einmal eine Gabe Kompost hinzugibt. Für mehrjährige Rittersporne reicht diese Behandlung vollkommen aus, damit sie im Frühling wieder austreiben. Bei einjährigen und zweijährigen Sorten sollten Sie diese entweder selbst aussäen lassen oder den Samen absammeln.
Jedoch brauchen Pflanzen, die in Kübeln kultiviert werden, Schutz, um über den Winter zu kommen. Diese sind empfindlicher und sollten zum Schutz vor Frost folgendermaßen geschützt werden:
Umwickeln Sie die Kübel mit Vliesen
Stellen Sie die Kübel an geschützten Orten auf, zum Beispiel an einer Hauswand oder in Ecken
Stellen Sie die Kübel auf Styropor oder Holz, um die Kälte vom Boden abzuhalten
Decken Sie die Pflanzen mit Reisig oder Laub ab
Hier erfahren Sie noch mehr zum Überwintern verschiedener Pflanzen und darüber, welche von ihnen unseren Winter ohne Probleme überstehen können.
Häufige Krankheiten und Schädlinge beim Rittersporn
Auch unser Rittersporn wird immer wieder von verschiedenen tierischen Schädlingen bedroht. Besonders oft wird er von Schnecken (Gastropoda), Minierfliegen (Agromyzidae) und Weihhautmilben (Tarsonemidae) befallen. Aber auch einige Krankheiten kommen am Rittersporn vor, so zum Beispiel Bakterienschwärze (Pseudomonas delphinii), Echter Mehltau (Erysiphaceae) oder Viren. Gefördert wird das Auftreten von Schädlingen und Krankheiten oftmals durch einen unpassenden Standort – bei Ritterspornen ist dieser dann nicht selten zu schattig. Sie können zur Vorbeugung Pflanzenjauchen verwenden, um die Rittersporne zu stärken. Sollte der Rittersporn von Pilzen befallen werden wie dem Echten Mehltau, dann können Sie die befallenen Triebe einfach abschneiden und damit den Befall eindämmen.