Sonnenhut: Experten-Tipps zum Anpflanzen, Schneiden & Vermehren

Kathi
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Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.

Lieblingsobst: Erdbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Der Sonnenhut verbreitet sommerliche Stimmung im Garten. Hier erfahren Sie alles zum Anpflanzen, Pflegen und Vermehren des Sonnenhuts.

Sonnenhut mit Schmetterlingen
Sonnenhüte begeistern mit farbfrohen Blüten in verschiedenen Lilatönen [Foto: Tepikina Nastya/ Shutterstock.com]

Die Sonnenhüte (Echinaceae) werden auch gerne Igelköpfe oder Scheinsonnenhüte genannt und verschönern jeden Garten mit ihren wunderbaren und farbenfrohen Blüten. Wir zeigen Ihnen hier, auf was es bei der Kultivierung von Sonnenhüten ankommt, damit Sie auch lange Freude an diesen Stauden haben.

Der Sonnenhut ist eine beliebte Gartenstaude und ist auch für Gartenanfänger perfekt geeignet, denn er ist eine relativ pflegeleichte Pflanze. Was Sie dennoch bei der Pflege von Sonnenhüten beachten sollten, erfahren Sie hier.

Sonnenhut: Herkunft und Eigenschaften

Der Sonnenhut gehört zur Pflanzenfamilie der Korbblütler (Asteraceae), alle Arten der Sonnenhüte stammen ursprünglich aus Nordamerika. Sie können eine Höhe von 60 bis 180 Zentimetern erreichen und haben meist Pfahlwurzeln, mit denen Sie Wasser und Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten aufnehmen können. Der Sonnenhut bildet Horste, denn er treibt nicht nur einen behaarten Stängel aus, sondern immer mehrere Stängel. Die Blätter sind zudem rau und behaart und können bis zu 20 Zentimeter lang werden.

Die Blüten haben eine bräunliche, stachelige Mitte, um welche sich die hochgewölbten Blütenblätter ausbilden. Diese Blütenblätter haben meist eine rosa bis violette Farbe und wirken stark anziehend auf Bienen und Schmetterlinge. Es gibt mittlerweile auch schon speziell gezüchtete Sorten, die eine weißliche oder eine gelbe Farbe besitzen. Das Aussehen des Sonnenhuts ähnelt sehr den Rudbeckien (Rudbeckia), jedoch handelt es sich bei diesen um eine ganz andere Gattung. Die Blüten des Sonnenhuts erscheinen meistens im Sommer ab Juli und können bis in den September hinein blühen. Ausgesät werden kann der Sonnenhut von März bis Juni.

Roter Sonnenhut
Insekten werden von den Blüten stark angezogen

Ist der Sonnenhut mehrjährig?

Sonnenhüte sind ausdauernde krautige Pflanzen, was bedeutet, dass sie zwar nicht verholzen können, aber mehrere Jahre alt werden und normalerweise auch jährlich blühen. Im Freiland kann Ihr Sonnenhut also problemlos überwintern – Sie müssen sich dabei nur um wenig kümmern.

Sonnenhut-Arten und -Sorten

Wenn wir von Sonnenhüten sprechen, geht es aus botanischer Sicht immer um Pflanzen aus der Gattung Echinaceae, jedoch gibt es in unserem Sprachgebrauch auch andere Pflanzen, die ähnlich aussehen und ebenfalls Sonnenhut genannt werden, doch nicht zu dieser Gattung gehören. Hier erfahren Sie mehr über diese – manchmal für Verwirrung sorgenden – Sonnenhut-Arten.

Echinacea purpure
Der Purpursonnenhut ist eine bienenfreundliche Arzneipflanze

Purpursonnenhut

Der Purpursonnenhut (Echinacea purpure), der auch Roter Scheinsonnenhut genannt wird, besitzt wunderbare große Korbblüten in einer purpurroten Farbe. Der Purpursonnenhut bevorzugt einen sonnigen Platz mit einem humusreichen Boden und blüht dann von Juli bis September. Diese Art wird oft als Heilpflanze bei Erkältungen oder zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt.

Gelber Sonnenhut 

Der Gelbe Sonnenhut wird auch als Gewöhnlicher Sonnenhut bezeichnet und gehört zur Pflanzengattung der Rudbeckien (Rudbeckia). Diese Gattung stammt auch aus Nordamerika und wird gerne als Zierpflanze eingesetzt. Den Namen „Sonnenhut“ haben diese Pflanzen von ihren gelben Blüten erhalten, die an die Sonne erinnern, jedoch gehören sie nicht zur Gattung der Sonnenhüte und man verwendet diese Pflanzen auch nicht als Heilkraut.

Gewöhnlicher Sonnenhut
Die Rudbeckien ähneln im Aussehen dem Sonnenhut, gehören aber zu einer anderen Pflanzengattung

Sonnenhut-Pflanze kaufen: Das gilt es zu beachten

Im Handel kann man den Sonnenhut entweder als Saatgut in Säckchen kaufen oder bereits ganze Sonnenhutpflanzen. Beim Kauf von Saatgut sollten Sie immer auf die Qualität achten und zudem darauf, ob die Verpackung noch intakt, sauber und vor allem trocken ist. Außerdem findet man auf Saatgutsäckchen auch ein Abfüll- beziehungsweise Haltbarkeitsdatum. Ist dieses Datum überschritten, dann kann die Keimfähigkeit der Samen schon beeinträchtigt sein, was bedeutet, dass die Samen nicht mehr auskeimen können. Sie können die Samen des Sonnenhuts allerdings auch einfach von bestehenden Pflanzen in Ihrem Garten ernten. Was Sie dafür wissen müssen, erfahren Sie hier.

Beim Kauf von Sonnenhutpflanzen sollten Sie immer auf die Pflanzengesundheit achten, damit Sie auch gesunde und widerstandsfähige Pflanzen mit nach Hause bringen. Außerdem möchte natürlich niemand Schädlinge oder Krankheiten mit einer gekauften Gartenpflanze einschleppen. Überprüfen Sie daher die Pflanze vor dem Kauf auf Fraßspuren, Eigelege von Schädlingen wie Rüsselkäfern (Curculionidae) oder Blattläusen (Aphidoidea), die sich oft an den Blattunterseiten befinden, und ob sich an den Blättern oder Stängeln ein Pilzrasen zeigt. Besonders gerne werden Sonnenhüte auch von Schnecken befallen und geschädigt. Der Sonnenhut ist zudem gefährdet, von Mehltaupilzen befallen zu werden, die dann auf andere Pflanzen in Ihrem Garten übergehen könnten.

Sonnenhut anpflanzen

Damit man auch Freude an seinem Sonnenhut im Garten hat, ist ein guter Start unerlässlich. Gerade der richtige Standort ist für ein gutes Gedeihen sehr wichtig – beim Sonnenhut sollte dies ein sonniger Platz ohne Staunässe sein. Hier in unserem Spezial-Artikel erfahren Sie das Wichtigste zum Pflanzen von Sonnenhüten.

Sonnenhut
Die Pflege des Sonnenhuts ist relativ einfach [Foto: K Quinn Ferris/ Shutterstock.com]

Sonnenhut vermehren

Der Sonnenhut kann auf verschiedene Arten vermehrt werden – entweder über Samen, das Teilen oder vegetativ über Stecklinge. In unserem Spezial-Artikel zur Vermehrung des Sonnenhuts finden Sie das Wichtigste zu diesen drei Vermehrungsarten und, wie man dabei am besten vorgeht.

Sonnenhut pflegen

Um den Sonnenhut optimal pflegen zu können, sollten Sie schon zu Beginn auf den richtigen Standort setzen. Der Sonnenhut gedeiht wie schon erwähnt am besten an einem sonnigen Platz in Ihrem Garten. Wenn Sie den Sonnenhut nur an einen halbschattigen Platz bringen, wird er weniger Blüten ausbilden. In der Vegetationszeit empfiehlt es sich außerdem, die Erde rund um den Sonnenhut immer wieder einmal mit einer Gartenharke zu lockern.

Sonnenhut gießen

Der Sonnenhut mag es durchaus gerne feucht, aber man sollte Staunässe unbedingt vermeiden. Die Pflanze gießt man am besten in den kühlen Abendstunden, aber der Sonnenhut kann auch Trockenperioden im Freiland gut überstehen – jedoch bildet er dann weniger Blüten aus. Sonnenhüte, die in einem Kübel gepflanzt wurden, sollten regelmäßig gegossen werden, um ein Austrocknen zu verhindern. Durch ihre Pfahlwurzeln können sie nämlich nur im Freiland auch aus tieferen Bodenschichten Wasser aufnehmen.

Sonnenhut schneiden

Der Sonnenhut ist eine sehr pflegeleichte Gartenpflanze, auch was den Schnitt angeht. Natürlich können Sie die wunderbaren Blüten im Sommer abschneiden und zum Dekorieren in einer Vase verwenden oder um einen schönen Sommerstrauß daraus zu machen. Einmal im Jahr muss der Sonnenhut aber zurückgeschnitten werden, um das Wachstum zu fördern. Hier verraten wir Ihnen, was es alles beim Schnitt von Sonnenhüten zu beachten gilt.

Sonnenhut
Für eine üppige Blüte ist ein Schnitt notwendig [Foto: Labrynthe/ Shutterstock.com]

Sonnenhut düngen

Der Sonnenhut benötigt für ein optimales Wachstum einen nährstoffreichen Boden, der nicht zu schwer ist. Zudem sollte er für den Sonnenhut eher wasserdurchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Wenn Ihr Boden zu fest ist, können Sie einen vornehmlich organischen Dünger einbringen, um den Humusaufbau zu fördern und damit den Boden durchlässiger zu machen. Im Frühjahr ist eine solche Düngung für Sonnenhüte im Freiland auch optimal. Dafür eignet sich unser Plantura Bio-Blumendünger ideal. Sollten Sie den Sonnenhut im Kübel gepflanzt haben, können Sie auch einen Flüssigdünger verwenden, um die Pflanze mit Nährstoffen zu versorgen.

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Sonnenhut überwintern

Wie bereits erwähnt, ist der Sonnenhut mehrjährig und kann im Freien ohne Probleme überwintern. Im Herbst können Sie sogar die verblühten Stängel stehen lassen, um Ihrem Garten im Winter damit zu schmücken. Die unterirdischen Teile des Sonnenhuts sind winterhart. Im Frühjahr schneidet man die überirdischen Pflanzenteile vor dem neuen Austrieb dann einfach zurück.

Anders ist das bei Sonnenhüten im Kübel. Diese sind anfälliger für Frost, da der Kübel selbst und die wenige Erde darin nicht ideal vor der Kälte schützen können – daher empfiehlt es sich, für Kübelpflanzen immer einen Frostschutz anzubringen oder die Kübelpflanze für die kalten Monate ins Haus zu bringen. Stellen Sie den Sonnenhut am besten auf eine Styroporplatte, damit er von unten vor der Kälte geschützt ist. Zusätzlich können Sie den Kübel mit einem Gartenvlies einwickeln oder mit Reisig schützen. So kommt Ihr Sonnenhut problemlos über den Winter und Sie können sich im nächsten Frühjahr wieder an der schönen Staude erfreuen.

Sonnenhut mit Schnee bedeckt
Die vertrockneten Stängel zieren auch im Winter noch den Garten [Foto: Sherry Saye/ Shutterstock.com]

Ist der Sonnenhut giftig?

Der Sonnenhut ist weder für Menschen noch für Tiere giftig, was auch dadurch bestätigt wird, dass er seit langer Zeit als Heilpflanze genutzt wird und man ihm auch in der Homöopathie immer wieder begegnet. Sie müssen sich also keine Sorgen machen, wenn Ihre Haustiere an der Sonnenhutpflanze nagen, denn in keinem Teil der Pflanze befinden sich giftige Inhaltsstoffe. Der Purpursonnenhut ist sogar problemlos essbar und viele verwenden die aromatischen Blütenblätter in Salaten oder Tees. Nutzen Sie aber nur die Blütenblätter, denn die Blütenmitte ist stachelig, hart und nicht sehr wohlschmeckend.

Sonnenhut als Heilpflanze

Der Sonnenhut ist nicht nur als wunderbare Zierpflanze bekannt, sondern sicherlich auch schon einigen begegnet, die eine Erkältung hatten oder auf der Suche nach einem Mittel waren, das ihr Immunsystem in der Grippezeit stärkt. So wurde der Sonnenhut bereits von den amerikanischen Ureinwohnern als Heilpflanze für Halsschmerzen und Husten verwendet.

Heute werden vor allem die drei folgenden Sonnenhut-Arten für Erkrankungen der Atemwege und Harnwege eingesetzt:

  • Echinacea purpurea
  • Echinacea pallida
  • Echinacea angustifolia
Sonnenhut als Heilpflanze
Der Sonnenhut wird in der Homöopathie und Naturheilkunde vor allem bei Erkältungen eingesetzt [Foto: Chamille White/ Shutterstock.com]

Die Wirkung von Sonnenhutprodukten als Heilmittel ist umstritten, denn es wurden schon viele Studien mit ganz unterschiedlichen Resultaten durchgeführt. Trotz allem wird der Sonnenhut in der Homöopathie häufig verwendet. Auch der Presssaft des Sonnenhuts sowie eine Tinktur und Extrakte aus diesem werden eingesetzt und sollen die Abwehrkräfte stärken, entzündungshemmend wirken und antibakteriell sein.

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