Spornblume: Eigenschaften, Pflege & die schönsten Sorten

Alina
Alina
Alina
Alina

Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die weiß- oder rotblühenden Spornblumen lassen sich hervorragend auf sonnigen Freiflächen mit anderen Stauden kombinieren – für steinige Böden eignet sich die Pflanze perfekt.

Rote Spornblume
Durch die blaugrüne Bereifung des Laubs und der Triebe sticht die Spornblume deutlich heraus

Es gibt mehrere Arten der Spornblume, jedoch wird vor allem die Rote Spornblume (Valeriana rubra; Syn.: Centranthus ruber) gerne und oft als Zierpflanze genutzt, weshalb wir in diesem Artikel nur auf diese Art und ihre Sorten näher eingehen. Sie erfahren folgend alles über die Eigenschaften und Ansprüche der hübschen Staude.

Spornblume: Herkunft und Eigenschaften

Die Art Valeriana rubra wird der Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae) zugeordnet. Sie ist in einigen Ländern Europas, wie zum Beispiel Italien, Portugal, Spanien, Frankreich und Griechenland, aber auch in Marokko, Algerien und Tunesien heimisch. In Teilen Deutschlands ist die Spornblume bereits neophytisch eingebürgert. Die ausdauernde Pflanze kommt an mäßig trockenen bis frischen und kalkreichen Standorten vor – häufig sind das Mauern oder Felsspalten, deren Fugen mit etwas organischem Material gefüllt sind. Bei uns kann die ausreichend winterharte Spornblume als sommergrüne Staude bezeichnet werden. Allerdings ist es möglich, dass das bodennahe Laub in sehr milden Wintern überdauert.

Ihr Wuchs ist horstig und sie erreicht eine Höhe von 30 bis 80 cm. Ihre krautigen, an der Basis leicht verholzenden Triebe und das Laub sind mit einer blaugrünen Bereifung überzogen. Ihre eiförmigen bis lanzettlichen, ganzrandigen und leicht fleischigen Blätter stehen gegenständig an den Stängeln – im oberen Bereich sitzend und am Grunde gestielt.

Blätter der roten Spornblume
Im oberen Bereich sitzen die Blätter ungestielt am Stängel

Die Blütezeit der Spornblume erstreckt sich von Mai bis August oder September. Zu dieser Zeit bilden sich die kleinen rosaroten oder sortenspezifisch auch weißen Blüten, welche in dichten, rundlichen Trugdolden stehen. Wegen der besonderen Form der Spornblumenblüten mit der langen Kronröhre und dem Sporn ist die Blume nur für Insekten interessant, die den Nektar mithilfe eines längeren Rüssels erreichen können. Deswegen gehören einige Hummelarten und Tagfalter zu den häufigen Besuchern dieser Pflanze. Das Pollenangebot der Spornblume ist allerdings nur gering und das Nektarangebot mäßig. Später entstehen Flugfrüchte, die über den Wind verbreitet werden.

Die schönsten Sorten: Rote Spornblume und Co.

Die Anzahl der Spornblumen-Sorten ist recht überschaubar. Sie unterscheiden sich hauptsächlich in der Blütenfarbe und der Wuchshöhe.

  • Valeriana rubra ˈAlbusˈ: Diese weiß blühende Spornblume wird nur etwa 40 – 60 cm hoch.
  • Valeriana rubra ˈCoccineusˈ: Bei dieser rotblühenden Spornblume handelt es sich um einen Klassiker, denn die Sorte wurde bereits 1979 als sehr gut bewertet. Sie wird ebenfalls nur bis zu 60 cm hoch. Die Blüten leuchten in einem kräftigen Karminrot.
  • Valeriana rubra ˈRosenrotˈ: Die Spornblume ˈRosenrotˈ bildet intensiv rosarote Blüten und erreicht ebenfalls eine Wuchshöhe von etwa 60 cm.
  • Valeriana rubra ˈAlbiflorusˈ: Diese Sorte stellt eine weitere weiß blühende Spornblume dar, welche zwischen 50 und 70 cm hoch wird.

Tipp: Besonders die weißen Sorten der Spornblume stellen schöne Kombinationspartner für gelbe Rosen (Rosa) dar. Generell können vor allem die anspruchsloseren Wildrosen gut mit der Spornblume arrangiert werden.

Weiße Spornblume
Die weiß blühenden Spornblumen können gut mit kräftigen Farben kombiniert werden [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Spornblume pflanzen

Als Standort empfiehlt sich für die Spornblume mäßig trockene bis frische, kalkhaltige und durchlässige Böden mit mäßigem Nährstoffgehalt in sonnig-warmen Lagen. Das Geißblattgewächs ist sehr hitzeverträglich und kann nach erfolgreicher Etablierung durchaus sommerliche Trockenphasen überstehen. Da Valeriana rubra gerne auf felsigen Untergründen oder Kies- und Schotterflächen steht, gedeiht sie bei ausreichender Feuchte auch problemlos in Steinanlagen oder an Mauern. Diese sollten durch ausreichend Niederschlag oder zusätzliche Beregnung mindestens frisch sein.

Die Pflanzung findet am besten im Frühjahr statt. Zur Vorbereitung wird der Boden von Unkraut befreit und aufgelockert. Nun kann ein Pflanzloch etwas größer als der Wurzelballen ausgehoben werden. Zur Bodenverbesserung von dichten, schweren Böden sollte auf jeden Fall Sand oder Kies zu einem Volumenanteil von 30 % in den Aushub eingearbeitet werden. Die Spornblume wird nun genauso tief, wie sie im Topf stand, eingepflanzt und anschließend gut angegossen. Die beste Wirkung erreichen Sie mit einer Einzelpflanzung oder durch die Verwendung von maximal drei Pflanzen gemeinsam. Hierbei sollte auf einen Pflanzabstand von etwa 45 bis 50 cm geachtet werden, damit die Spornblumen ausreichend Platz haben, um sich gut zu entwickeln.

Rote Spornblume an einer Mauer
Sogar in Mauerfugen gedeiht die Spornblume – dort wird sie am besten gesät statt gepflanzt [Foto: PJ photography/ Shutterstock.com]

Die richtige Pflege

Die Pflege der anspruchslosen Spornblume gestaltet sich nicht sehr aufwendig, solange sie an einem passenden Standort steht. Zusätzliche Wassergaben sind eigentlich nur während der Etablierungsphase und in länger anhaltenden Trockenphasen notwendig.

Zum Schneiden der Spornblume gibt es zwei mögliche Termine. Wenn die Staude nach der ersten Blüte um etwa ein Drittel zurückgeschnitten wird, besteht die Chance auf eine Nachblüte im September. Im Frühjahr kann die Spornblume schließlich vor dem Neuaustrieb bodennah zurückgeschnitten werden.

Spornblume im Garten
Die pflegeleichte Spornblume lässt sich gut in bunte Staudenbeete integrieren [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Da die Staude nur einen mäßigen Nährstoffbedarf hat, ist eine Düngung im Frühjahr völlig ausreichend. Am besten eignet sich hierfür ein Langzeitdüngergranulat, welches seine Nährstoffe über mehrere Monate hinweg schonend freisetzt und auch auf steinigen oder schottrigen Substraten gut ausgebracht werden kann. Ein Beispiel für einen solchen Dünger stellt unser kaliumbetonter Plantura Bio-Blumendünger dar, welcher für ein gestärktes Blattwerk, eine reiche Blütenbildung und eine insgesamt widerstandsfähige, frostharte Pflanze sorgt. Die Wirkung unseres Langzeitdüngers erstreckt sich über drei Monate hinweg, weshalb eine einmalige Ausbringung völlig ausreicht.

Bio-Blumendünger 1,5 kg
Bio-Blumendünger 1,5 kg
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.9/5)
  • Ideal für Blühpflanzen im Garten & auf dem Balkon
  • Für gestärkte Pflanzen mit einer prachtvollen, langanhaltenden Blüte
  • Tierfreier Bio-Langzeitdünger - unbedenklich für Haus- & Gartentiere
14,99 €
Grundpreis: 9,99 €/kg

Ist die Spornblume winterhart?

Die Spornblume ist bis zu Temperaturen von etwa -23 °C winterhart. An einem passenden Standort kommt sie deshalb problemlos und ohne weitere Schutzmaßnahmen über den Winter. Empfehlenswert sind auf jeden Fall sonnige, wärmebegünstigte und windgeschützte Lagen, wie an Mauern oder Hauswänden. Lediglich junge Pflanzen können in den ersten Jahren noch von einem Schutz aus Laub oder Reisig profitieren.

Vermehrung

Das Vermehren der Spornblume funktioniert am einfachsten und zuverlässigsten über die Aussaat. In den meisten Fällen muss man kaum noch etwas zur Vermehrung beitragen, da sich Valeriana rubra willig selbst versamt und die Keimlinge oder Jungpflanzen später einfach an den gewünschten Platz umgepflanzt werden können. Die Samen werden alternativ im Vornherein an dem vorgesehenen Ort auf der Erde ausgebracht und angedrückt. Falls weiß und rot blühende Sorten im Garten vorhanden sind, ist bei der Aussaat das Entstehen neuer Farbmischungen zu erwarten. Wer die Ausbreitung der Spornblume vermeiden will, kann einfach die verwelkten Blüten abschneiden und somit sogar auf eine mögliche Verlängerung der Blütezeit hoffen.

Biene an einer Spornblume
Über die Verlängerung der Blütezeit werden sich auch die Insekten freuen [Foto: Stephane Bidouze/ Shutterstock.com]

Ist die Spornblume giftig?

Grundsätzlich sind keine giftigen Wirkungen der Spornblume bekannt. In ihrer Wurzel sind allerdings spezielle Iridoide enthalten, welche in geringerer Menge auch im Baldrian (Valeriana officinalis) vorhanden sind. Die Wirkstoffe der Wurzel werden in der Volksmedizin eingesetzt und sollen eine beruhigende Wirkung haben, wenn man zum Beispiel unruhig, gereizt oder verängstigt ist. In Experimenten soll allerdings eine zellschädigende und erbgutverändernde Wirkung dieser sogenannten Valepotriate entdeckt worden sein. Die Gefahr, dass Pflanzenteile von Menschen oder Tieren verzehrt werden, ist jedoch sowieso recht gering, da die Iridoide die Zierpflanze durch einen sehr bitteren Geschmack vor Fressfeinden schützen.

Spornblumen in weiß und rot
Auch als Straßenbegleitgrün machen sich die roten und weißen Sorten sehr gut [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Die Spornblume stellt wegen ihrer Selbstversamung eine ideale Pflanze für das Blackbox Gardening dar. In unserem Artikel erklären wir ausführlich, worum es dabei geht und welche Pflanzen sich noch dafür eignen.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden