Taubnessel: Arten, Standort & Wirkung als Heilpflanze

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Die Taubnessel ist nicht nur eine essbare Wildpflanze mit Heilwirkung, sie schmückt mit ihren vielfältigen Arten und Sorten auch naturnahe Hausgärten. Dabei erweist sich das Vermehren, Pflanzen und Pflegen der Taubnessel als erstaunlich einfach.

Taubnessel
Die Taubnessel ist eine natürliche Schönheit und eine alte Heilpflanze [Foto: Steve JM Hamilton/ Shutterstock.com]

Die Taubnessel (Lamium) ist ein vielfältiges Wildkraut, welches ebenso im Garten das ganze Jahr über ein Blickfang ist. In der Küche und der Hausapotheke ist es eine beliebte Zutat. Der folgende Artikel enthält einen Steckbrief der Taubnessel und gibt Tipps zu Anbau und Pflege.

Taubnessel: Blüte, Herkunft und Eigenschaften

Die weltweit verbreitete Taubnessel gehört zur Pflanzenfamilie der Lippenblütler (Lamiaceae). Der Name kommt ursprünglich von der Ähnlichkeit der Blätter zur Brennnessel, nur dass sie eben keine Brennhaare besitzt, was sie sozusagen „taub“ macht. Weitere Namen für die Taubnessel sind Kuckucksnessel, Blumennessel und Tote Nessel.

Expertentipp: Taubnessel ist für heimische Insekten sehr wertvoll
Manchmal wird die Taubnessel auch Honigblume oder Saugblume genannt, da sie durch ihren reichlichen und süßen Nektar bei Insekten sehr beliebt ist. Durch die längliche Blütenform ist dieser allerdings nur für Insekten mit langem Saugrüssel, wie Hummeln und Schmetterlinge, zugänglich. Wildbienen sammeln gerne den Pollen der Taubnessel und für Schmetterlingsraupen dienen die Blätter als Mahlzeit.

Blühende Taubnesseln
Schon im Frühjahr bilden Taubnesseln einen Blütenteppich [Foto: fedoseevaolga/ Shutterstock.com]

Die Farbe der Blüten der Taubnessel variiert von Weiß, Gelb und Violett bis hin zu einem tiefen Purpurrot. Die zygomorphen Blüten bilden einen Kelch, dessen Kronblätter zu einer kleineren Oberlippe und einer größeren, teils gemusterten Unterlippe verwachsen sind. Die Blätter sind herz- bis eiförmig und am Rand gesägt. Ein weiteres Merkmal der Taubnessel ist ihr viereckiger Stängel, an dem die Blätter gegenständig angeordnet sind. Die Blütezeit der Taubnessel beginnt schon im Mai und kann teilweise bis in den November hinein beobachtet werden. Die Vermehrung der Lamium-Arten erfolgt entweder ungeschlechtlich über unterirdische Wurzelausläufer oder geschlechtlich mit Hilfe von Samen. Diese werden von Ameisen wegen des ölhaltigen Samenmantels (Elaiosom) gerne gesammelt und nebenbei verbreitet. Taubnesseln wachsen je nach Art krautig und staudig oder nur einjährig. Auch im Winter ist die immergrüne Pflanze ein Blickfang im Garten.

Taubnessel-Blüte mit Schmetterling
Ein Schmetterling saugt den hochwertigen Nektar aus der Blüte einer Taubnessel [Foto: 2Ban/ Shutterstock.com]

Verwechslungsgefahr bei der Taubnessel

Eine Verwechslungsgefahr von Taubnesseln mit anderen Pflanzen besteht bei der Brennnessel (Urtica), obwohl die beiden Gewächse nicht einmal nah miteinander verwandt sind. Zur Verwechslung führen die auf den ersten Blick ähnlich aussehenden Blätter. Wuchsform, Wuchshöhe und Standortansprüche sind ebenfalls vergleichbar. Oft wachsen die beiden Pflanzen genau nebeneinander.

Was ist der Unterschied zwischen Brennnessel und Taubnessel? Die bekannten Brennhaare der Brennnessel sind bei der Taubnessel nicht zu finden. Des Weiteren blühen die Pflanzen völlig unterschiedlich. Die kleinen, unscheinbaren gelblich-braunen Blüten der Brennnessel fallen kaum auf, während die farbenfrohen und elegant geformten Blüten der Taubnessel sofort ins Auge fallen. Außerdem riechen die Pflanzen völlig unterschiedlich – die Blüten der Taubnessel haben einen süßlichen Duft, während die Blüten der Brennnessel eher unauffällig und krautig-herb sind.

Weiße Taubnessel
Die Blätter der Weißen Taubnessel sehen denen der Brennnessel sehr ähnlich [Foto: Natalia Kazarina/ Shutterstock.com]

Taubnessel als Unkraut

Vor allem in der Landwirtschaft gilt die Taubnessel als Unkraut durch ihre rasante Vermehrung durch Ausläufer. Im Garten können sie schnell überhand nehmen und andere Pflanzen unterdrücken, wenn sie nicht etwas im Zaum gehalten werden.

Die Pflanze bringt als Wildkraut aber auch Vorteile mit sich. Durch ihre Anspruchslosigkeit, was den Standort angeht, besiedelt sie selbst schattige, unvorteilhafte Plätze, zum Beispiel unter Büschen und Hecken. Dort bildet sie einen blühenden und duftenden Teppich, der nicht nur schön anzusehen ist, sondern auch von Wildbienen und Schmetterlingen als Nahrungsquelle gerne genutzt wird. Außerdem findet die Taubnessel Verwendung als Heilkraut und in der Küche.

Um die Ausbreitung der Taubnessel zu bekämpfen, müssen die überflüssigen Pflanzen ausgerissen werden, bevor sie blühen. Der Boden sollte gründlich gelockert und so viele Wurzeln wie möglich müssen entfernt werden, denn aus jedem Wurzelteil kann wieder eine neue Taubnessel entstehen. Auch das Pflanzen im Kübel oder die Anlage einer Beetumrandung begrenzt das Wachstum der Taubnessel wirksam.

Biene auf einer Taubnessel
Die Taubnessel bietet eine attraktive Bienenweide im naturnahen Hausgarten [Foto: Alec Issigonis/ Shutterstock.com]

Die schönsten Taubnessel-Arten und -Sorten

Die schönsten Taubnessel-Arten sind nicht nur im Garten, sondern auch in der Natur zu finden. Im Folgenden können Sie sich ein Bild von den interessantesten Taubnesseln machen.

  • Weiße Taubnessel (Lamium album): Die weiß blühende Taubnessel kommt sehr häufig vor und wird gerne als Heilpflanze genutzt. Sie wächst mehrjährig, bis zu 50 cm hoch und ist winterhart. Im Garten wird sie oft als Bodendecker und Unterpflanzung genutzt, gedeiht aber ebenso sehr gut im Topf.
Taubnessel mit weißen Blüten
Die Weiße Taubnessel wird gerne als Heilpflanze verwendet [Foto: Brzostowska/ Shutterstock.com]
  • Purpurrote Taubnessel (Lamium purpureum): Die häufig vorkommende, einjährige, krautige Pflanze mit purpurroten Blüten hat eine violette Blattzeichnung und schimmert rötlich. Sie wird bis zu 20 cm hoch und bevorzugt sonnige Standorte. Die zeitige Blüte im Frühjahr bietet Nahrung für vielerlei Insekten wie zum Beispiel Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen.
Purpurrote Taubnessel
Die Purpurrote Taubnessel erkennt man an ihren rötlich überlaufenen Blättern [Foto: Nikolay Kurzenko/ Shutterstock.com]
  • Große Taubnessel (Lamium orvala): Mit einer Höhe von bis zu 60 cm wird der größte Vertreter der Taubnesseln auch Nesselkönig genannt. Die Sorte ˈAlbumˈ ist eine weiß blühende, mehrjährige und horstbildende Staude, die aufrecht wächst. Sie bevorzugt nährstoffreiche Böden an einem halbschattigen Standort.
Große Taubnessel
Der Nesselkönig wird bis zu 60 cm hoch und es gibt Sorten mit violetten und weißen Blüten [Foto: Uwe Mueller/ Shutterstock.com]
  • Gewöhnliche Goldnessel (Lamium galeobdolon): Die gelb blühende Staude wird bis zu 30 cm hoch und dient als Bodendecker oder als Schattenpflanze an Gehölzrändern. Die Goldnessel ist essbar und somit eine beliebte Zutat in der Küche. Bei der sich rasch ausbreitenden Sorte ˈFlorentinumˈ ist das dekorative, silbrige Muster auf den Blättern besonders ausgeprägt. Die Sorte ˈHermann´s Prideˈ hingegen ist etwas schwachwüchsiger und die Blätter sind grün-weißlich mit starken, dunkelgrünen Blattadern. Die Sorte ˈSilberteppichˈ bietet ebenso ein dekoratives, silbrig gemustertes Blattwerk.
Goldnessel
Von der Goldnessel gibt es viele verschiedene, dekorative Sorten [Foto: Konektus Photo/ Shutterstock.com]

Tipp: Bei der Silbrigblättrigen Taubnessel (Lamium galeobdolon sbsp. argentatum) handelt es sich um eine Unterart der Goldnessel, die – wie der Name schon sagt – eine silbrige Musterung der Blätter aufweist. Sie wird häufig unter der Bezeichnung der zugrundeliegenden Art gefunden oder als Sorte derselben verkauft. Ein veraltetes Synonym ist Lamium argentatum, da man die Unterart ehemals für eine eigenständige Art hielt.

Taubnessel mit gefleckten Blättern
Die Blätter der Silbrigblättrigen Taubnessel sind silbern gemustert oder überlaufen [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]
  • Gefleckte Taubnessel (Lamium maculatum): Die bis zu 25 cm hohe Staude blüht violett oder weiß, wobei die Unterlippe der Blüten gemustert ist. Auch die Blätter zeigen teilweise eine Musterung. Sie eignet sich gut als Bodendecker und Unterpflanzung sowie als Topfpflanze. Beliebte Arten sind ˈAlbumˈ, ˈArgenteumˈ, ˈShell Pinkˈ oder ˈWhite Nancyˈ.
Gefleckte Taubnessel
Die silbrig gemusterten Blätter der Gefleckten Taubnessel sind ein attraktiver Bodendecker [Foto: Anna Gratys/ Shutterstock.com]

Taubnessel pflanzen

Taubnesseln sind recht anspruchslose, robuste Pflanzen. Sie bevorzugen halbschattige bis schattige und je nach Art trockene bis frische Standorte. Staunässe, Trockenheit und ganztägige Sonne sollten vermieden werden. Im Garten findet man die Taubnessel an vielen verschiedenen Stellen, beispielsweise als Bodendecker unter Büschen, Bäumen und Sträuchern oder an Gehölzrändern. Da die Taubnessel eine Zeigerpflanze für Stickstoff ist, gedeiht sie besonders prächtig auf humosen, nährstoffreichen, frischen Böden. Die beste Zeit, um Taubnesseln zu pflanzen, ist im Mai und Juni, obwohl es während der gesamten Vegetationsperiode möglich ist.

Bei der Pflanzung im Beet zu beachten:

  • Der Wurzelballen der Taubnessel ist vor der Pflanzung gut zu wässern.
  • Das Pflanzloch muss die doppelte Größe des Wurzelballens haben.
  • Die Gartenerde kann bei Bedarf mit Komposterde aufgewertet werden. Hier eignet sich zum Beispiel unsere Plantura Bio-Komposterde, die stickstoffreich und sehr humos ist.
  • Die Taubnessel wird eingepflanzt, gut angedrückt und ausreichend gegossen.
  • Taubnesseln stehen generell sehr gerne in Gesellschaften zusammen und bedecken oft größere Flächen.
  • Mit einem Pflanzabstand von 25 cm in Gruppen ab 10 Pflanzen gesetzt wirkt die Taubnessel optisch ansprechend.
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Soll die Taubnessel in einen Topf oder Kübel gepflanzt werden, verfährt man genauso wie oben beschrieben. Auch für die Kultivierung im Topf eignet sich unsere Plantura Bio-Komposterde, da Kompost mit seiner sehr guten Wasser- und Nährstoffkapazität alle Anforderungen der Taubnessel erfüllt.

Tipp: Bei Taubnesseln im Topf ist es sinnvoll, im unteren Bereich des Topfes zusätzlich eine Drainageschicht zum Beispiel mit Tonscherben anzulegen, um Staunässe zu verhindern.

Die richtige Pflege

Die Pflege der Taubnessel gestaltet sich recht unkompliziert, da es sich um eine robuste Pflanze handelt.

Bewässerung

Im Beet ist zusätzliches Gießen nur unter extrem trockenen Bedingungen notwendig. Im Topf hingegen sollte die Pflanze regelmäßig gegossen werden, sodass die Erde immer ganz leicht feucht gehalten wird.

Taubnesseln düngen

Um den Nährstoffbedarf der Taubnessel langfristig zu decken, muss ein Boden von Natur aus sehr nährstoffreich sein. Auf normalen oder armen Böden und im Topf wird durch Düngung ein optimales Pflanzenwachstum gefördert. Hier eignet sich zum Beispiel unser Plantura Bio-Universaldünger, aber auch Kompost oder Mist können verwendet werden. Unser vornehmlich organischer Volldünger erhält den Bodenhumus, bietet der Taubnessel ausreichend Stickstoff an und ist dabei tierfrei und umweltfreundlich – und Sie können die Taubnessel bedenkenlos ernten und verwenden, was bei der Verwendung tierischer Wirtschaftsdünger leider nicht uneingeschränkt der Fall ist.

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Krankheiten und Schädlinge

Bei der Taubnessel kann Grauschimmel (Botrytis cinerea) auftreten. Um die Verbreitung der Pilzinfektion zu verhindern, werden die befallenen Pflanzen entfernt. Auch Blattläuse können der Taubnessel zu schaffen machen. In der Regel ist eine Behandlung der Pflanze aber nicht nötig: Sorgen Sie für einen gesunden Wuchs, dann ist die Taubnessel widerstandsfähig genug, um den sogenannten „Schadinsekten“ etwas von ihrer wuchernden Energie abzugeben.

Verzweifeln Sie nicht, wenn die Taubnessel im ersten Jahr noch nicht blüht, die meisten Arten tun dies erst im zweiten oder dritten Jahr.

Ist die Taubnessel winterhart?

Die Taubnessel ist winterhart und überlebt problemlos Temperaturen bis zu – 30 °C. Bei Topfpflanzen ist es trotzdem sinnvoll, die Taubnessel durch isolierendes Material vor extremen Minustemperaturen zu schützen.

Taubnessel mit Frost
Auch bei Frost bietet die immergrüne Taubnessel einen schönen Anblick [Foto: aga7ta/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Hat sich die Taubnessel einmal an einem Standort angesiedelt, vermehrt sie sich im Normalfall selbst durch Samen und Wurzelausläufer. Die gezielte Vermehrung kann durch die Teilung des Wurzelballens, über Stecklinge oder durch Samen erzielt werden.

Vermehrung durch Teilung des Wurzelballens

  • Dies führen Sie am besten im Herbst durch.
  • Stechen Sie einen Ballen in ausreichender Größe mit genügend Wurzeln, Stängeln und Blättern aus.
  • Heben Sie ein Pflanzloch in ausreichender Größe an gewünschter Stelle aus.
  • Der Ballen wird dort in gleicher Höhe eingepflanzt und angegossen.

Vermehrung der Taubnessel über Stecklinge

  • Die Methode ist während des ganzen Sommers möglich.
  • Junge, nicht blühende Stiele der Taubnessel werden abgeschnitten.
  • Stellen Sie die Stecklinge in ein Glas mit Wasser, damit sie Wurzeln bilden.
  • Sobald die ersten Wurzeln sichtbar sind, können die Taubnesselstecklinge eingepflanzt werden. Es ist empfehlenswert, pro Anzuchttöpfchen 2 – 3 Stecklinge einzupflanzen.
  • Hierfür eignet sich unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, da sie das Wurzelwachstum der jungen Pflanzen optimal unterstützt. Dies gelingt durch die lockere und nährstoffreduzierte Zusammensetzung.

Vermehrung der Taubnessel durch Samen

  • Sammeln Sie die Taubnesselsamen von Sommer bis Herbst.
  • Die Aussaat der feinen Samen erfolgt zwischen März und Juni direkt ins Beet oder in Töpfe.
  • Achten Sie darauf, das Saatgut nur dünn mit Erde zu bedecken.
  • Die Töpfe werden im Freien etwas geschützt aufgestellt. Die Keimung erfolgt im Frühjahr.
Taubnessel-Samen und Ameise
Ameisen verbreiten die Taubnessel, indem sie die Samen in ihren Bau bringen [Foto: Peter Yeeles/ Shutterstock.com]

Tipp: Am einfachsten ist die Vermehrung durch Teilung des Wurzelballens. Auch die Vermehrung über Stecklinge ist praktikabel – vor allem, wenn man mehrere Pflanzen gleichzeitig ziehen möchte. Die Vermehrung der Taubnessel über Samen gestaltet sich etwas schwieriger und verlangt Geduld.

Ist die Taubnessel essbar oder giftig?

Die Taubnessel kann ohne Bedenken im Garten angebaut werden, da alle Pflanzenteile ungiftig sind. Dieses essbare Wildkraut ist auch in der Küche sowie in der Naturheilkunde beliebt.

Verwendung und Wirkung der Taubnessel

In der Naturheilkunde findet Taubnessel Verwendung bei Atemwegs-, Haut- und Verdauungsproblemen, Frauenleiden und bei der Wundheilung. Durch die ätherischen Öle, Gerbstoffe, Glykoside, Saponine und Schleimstoffe, die in der Pflanze enthalten sind, wirkt sie auswurffördernd, entgiftend und blutstillend. Zur Anwendung verwendet man hauptsächlich die Blüten, aber auch Blätter und Sprossspitzen. Die Pflanzenteile werden getrocknet und anschließend innerlich oder äußerlich, zum Beispiel als Tee oder Umschlag, angewendet. Taubnesseltee ist beliebt bei Husten und Entzündungen im Mund- und Rachenraum, während Taubnesselumschläge gut gegen Hautirritationen helfen.

In der Küche kommt die Taubnessel vielfältig zum Einsatz. Die jungen Blätter schmecken würzig-nussig und werden gerne in Salaten, Suppen oder als gedünstetes Gemüse verwendet. Auch die Blüten mit ihrer süßlichen Note und ihrer schönen Farbe sind ein Hingucker in Salat und als Dekoration von Desserts. Nicht nur für die menschliche Küche eignet sich die Taubnessel – unsere Haustiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und Schildkröte sind ebenfalls große Fans der Taubnessel als Futterpflanze.

Taubnessel-Tee
Tee aus weißer Taubnessel ist bei Atemwegserkrankungen zu empfehlen [Foto: Jiri Hera/ Shutterstock.com]

Die Taubnessel ist eine gut geeignete und pflegeleichte Pflanze für einen naturnahen Garten mit vielen Verwendungsmöglichkeiten. Außerdem lässt sie sich gut mit anderen Pflanzen wie zum Beispiel der Boysenbeere kombinieren, welche ebenfalls eine hervorragende Bienenweide ist.

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