Tausendschön: Pflanzen, Pflegen & die schönsten Bellis-Sorten

Franziska
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Ich studiere ökologische Landwirtschaft an der Uni Hohenheim und bin sehr pflanzen- und naturverbunden. Zuhause bewirtschaften wir einen kleinen Biobetrieb mit einigen Tieren, verschiedenen Ackerfrüchten und etwas Wald. Die Gewinnung von gesunden Lebensmitteln im Einklang mit der Natur begeistert mich jedes Mal wieder aufs Neue.

Lieblingsobst: Apfel, Birne und Zwetschge
Lieblingsgemüse: Kartoffel, Kürbis und Spinat

Tausendschön schmücken mit ihren unterschiedlich geformten und gefärbten Blütenköpfen unsere Gartenbeete, Blumentöpfe und Balkonkästen.

Bellis in verschiedenen Farben
Tausendschön bringen Farbe in den Frühjahrsgarten [Foto: Andrei Dragusan/ Shutterstock.com]

Tausendschön (Bellis perennis) sind eng verwandt mit dem bei uns heimischen Gänseblümchen. Der Frühjahrsblüher ist ein beliebtes Ziergewächs und sorgt für bunte Farbkleckse im Garten. Alles zum Pflanzen und Pflegen von Tausendschön lesen Sie hier.

Tausendschön: Herkunft und Eigenschaften

Tausendschön (Bellis perennis), auch bekannt als Bellis, gehören botanisch gesehen zur Familie der Korbblütler (Asteraceae). Beheimatet ist Bellis in fast ganz Europa und wächst bevorzugt auf Wiesen und Weiden mit nährstoffreichen, durchlässigen, feuchten, lehmigen Böden. Genau genommen handelt es sich bei den bunten, großblütigen Bellis um die Kulturform des Gänseblümchens. Diese sind häufig zweijährige Zierpflanzen, die sehr stark züchterisch bearbeitet wurden und deshalb kaum mehr Ähnlichkeit mit der ursprünglichen Wildform haben. Manche Sorten haben einfache, kleine Blüten. Gezüchtete Bellis-Blüten sind meist gefüllt. Gemeinsam haben sie jedoch die für Korbblütler typischen Körbchenblüten, die bis zu 7 cm groß werden und an einem 15 bis 20 cm langen Stiel sitzen. Die im Inneren liegenden, fruchtbaren Röhrenblüten sind gelb. Die Zungenblüten – bei der Wildform nur zweireihig – außen herum, können weiß, rosa, rot, violett oder bunt sein. Im ersten Jahr bildet die Pflanze flache Blattrosetten mit dunkelgrünen Blättern, im zweiten Jahr folgt dann die Blüte. Diese erstreckt sich vom zeitigen Frühjahr im Februar bis in den Spätherbst hinein. Die Bestäubung erfolgt hauptsächlich durch Insekten wie Fliegen und Bienen. Außerdem können sie sich vegetativ über Tochterrosetten vermehren. Bellis richten ihre Blüten immer nach der Sonne aus, genauso wie die Sonnenblume (Helianthus). Bei kühlen Temperaturen und nachts schließen sich die Blüten. Der krautig wachsende Frühjahrsblüher eignet sich hervorragend für Rabatten, zur dekorativen Beeteinfassung sowie für Schalen und Kübel auf Balkon und Terrasse.

Verwechslung Gänseblümchen und Tausendschön
Gänseblümchen und Tausendschön sind sehr eng verwandt [Foto: Christian Camus/ Shutterstock.com]

Tipp: Bellis haben regionaltypisch ganz unterschiedliche Namen. Sie sind auch bekannt als Gänseblümchen, Tausendschön, Maßliebchen oder Marienblume. Der Name „Gänseblümchen“ stammt wohl daher, dass man die Pflanze häufig auf nährstoffreichen Gänseweiden finden kann.

Tausendschön Pflanzpartner: Auch in Kombination mit weiteren Frühjahrsblühern wie Narzissen (Narcissus spec.), Stiefmütterchen (Viola × wittrockiana), Hornveilchen (Viola cornuta), Primeln (Primula spec.) und Tulpen (Tulipa spec.) bringen Tausendschön Farbe in den Frühjahrsgarten.

Die schönsten Bellis-Sorten

Es gibt eine große Auswahl an verschiedenen Bellis-Sorten. Hier haben wir einige beliebte Sorten für Sie aufgelistet:

  • ‘Alba Plena’: Weiße, gefüllte Blüte
  • ‘Enorma’: Besonders lange Stiele
  • ‘Floro Pleno’: Dicht gefüllte, rote Blüten
Tausendschön Art Floro Peno
‘Floro pleno’ besitzt leuchtend rote Blüten [Foto: Adrienne Kulcsar/ Shutterstock.com]
  • ‘Habanera’: Filigrane, große, gefüllte, weiße Blüte mit rosa Spitzen
Tausendschön Art Habanera
Die Sorte ‘Habanera’ zeichnet sich durch besonders große Blüten aus [Foto: Animaflora PicsStock/ Shutterstock.com]
  • ‘Kito’: Kirschrosa Blüten
  • ‘Pomponette’: Dicht gefüllte, kleine, weiße, rosa oder rote Blüten
Tausendschön Art Pomponette
‘Pomponette’ besitzt kleine, rosa-weiße Blüten [Foto: krolya25/ Shutterstock.com]
  • ‘Radar’: Weiße, große Blüten
  • ‘Robella’: Dicht gefüllte, lachsrosa Blüte
  • ‘Rob Roy’: Gefüllte, rote Blüten
Tausendschön Art Rob Roy
‘Rob Roy’ setzt rote Farbakzente [Foto: Real Moment/ Shutterstock.com]

Tausendschön pflanzen: Wann und wo?

Tausendschön gedeihen gut an einem warmen, sonnigen oder halbschattigen Standort. Große Sommerhitze vertragen die Pflanzen nicht gut. Der Boden sollte lehmig, humos, frisch und durchlässig sein. Magere Gartenboden werden mit Kompost angereichert, bevor die Bellis hineingepflanzt werden. Für die Topfkultur ist eine Blumenerde wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Blumenerde bestens geeignet. Die torffreie Erde enthält unter anderem Qualitätskompost, Kokos- und Holzfasern sowie gebrochenen Blähton und wird so den Anforderungen der Bellis perennis hervorragend gerecht.

Bei der Kultivierung von Tausendschön geht man folgendermaßen vor:

  • Die Aussaat für die Freilandkultur erfolgt zwischen Juni und Juli, jene für die Gewächshauskultur im August.
  • Als Saatdichte empfehlen wir 1 g Saatgut pro m².
  • Bei Tausendschön handelt es sich um einen Lichtkeimer, deshalb wird das Saatgut nicht mit Erde bedeckt.
  • Während der Keimung sollten die Samen immer leicht feucht gehalten werden.
  • Die optimale Keimtemperatur beträgt 18 °C, damit dauert die Keimung 1 bis 2 Wochen.
  • Nachdem die Saat gekeimt ist, können die Pflänzchen in kleine Horste im Abstand von 10 cm vereinzelt werden.
  • Im September werden die Pflanzen dann an ihren endgültigen Standort, entweder ins Beet oder in den Topf, gepflanzt. Hierbei sollte ein Pflanzabstand von 20 cm eingehalten werden.
  • Bellis blühen erst im zweiten Jahr. Dafür ist eine Blühinduktion durch kurze, kühle Tage notwendig. Aus diesem Grund sollten die Pflanzen nicht allzu geschützt, sondern nur gerade so frostfrei überwintern. Um jedes Jahr die Blüte der Pflanzen bestaunen zu können, müssen sie jedes Jahr nachgesät werden.
Tausendschön im Topf
Auch im Topf als Tischschmuck machen sich Tausendschön gut [Foto: Natalia Greeske/ Shutterstock.com]

Tipp: Tausendschön sind auch fertig vorgezogen im Gartenfachhandel oder im Supermarkt erhältlich. Diese Pflanzen können dann ganz einfach im Frühjahr gepflanzt werden. Da diese Exemplare im Gewächshaus vorgezogen wurden, reagieren sie auf kühle Temperaturen äußerst empfindlich und benötigen deshalb zusätzlichen Schutz.

Bellis Pflegetipps

Tausendschön wachsen wie ihre wilden Verwandten – die Gänseblümchen – fast überall. Mit der richtigen Pflege bescheren sie bereits im Frühjahr ein üppiges Blütenmeer.

Bellis gießen und düngen

Tausendschön dürfen nie austrocknen. Deshalb sollten sie regelmäßig gegossen werden. Gießen Sie lieber öfter in kleinen Mengen statt in großen Wassermengen auf einmal.

Sobald die neue Wachstumsphase im Frühjahr startet, sollten die Tausendschön mit einem organischen Flüssigdünger gedüngt werden. Hierfür ist zum Beispiel unser Plantura Bio-Blumen- & Balkondünger geeignet. Dieser Bio-Flüssigdünger kann ganz einfach über das Gießwasser ausgebracht werden und sorgt mit einer ausgeglichenen Nährstoffformel für eine reiche Blüte während der gesamten Saison. Düngen Sie Ihre Tausendschön regelmäßig alle 2 bis 3 Wochen, im Winter sollte die Düngung jedoch eingestellt werden.

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Tausendschön schneiden

Der Schnitt erfolgt nach der Blüte. Um die Blütezeit zu verlängern und die Selbstaussaat der Pflanzen zu begrenzen, können die Stängel mit den verblühten Blüten abgeschnitten werden.

Krankheiten und Schädlinge

Tausendschön sind anfällig für Mehltau, Grauschimmel (Botrytis cinerea), Wurzelfäule und Blattläusen (Aphidoidea). Sobald eine solche Krankheit festgestellt wird, gilt es, schnell zu handeln, um die Ausbreitung zu vermeiden. Am besten werden befallene Pflanzenteile oder sogar die komplette Pflanze sofort im Hausmüll entsorgt. Wurzelfäule tritt oft in Folge von zu häufigem Gießen auf, wenn die Wurzeln länger im Wasser stehen.

Blattläuse am Tausendschön
Blattläuse machen dem Bellis oftmals zu schaffen [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Bellis lassen die Köpfe hängen: Was kann man tun?

Wenn die Bellis plötzlich die Köpfe hängen lassen, leiden sie vermutlich an einem Wassermangel. Gießen Sie die Tausendschön gründlich oder stellen Sie die Blumen kurz in ein Wasserbad, und die Bellis werden ihre Köpfe bald wieder aufrichten. Eine weitere Ursache, dass die Bellis die Köpfe hängen lassen, ist Wurzelfäule. Diese wird von Bakterien verursacht und durch staunasse Bedingungen begünstigt. Hängen die Blütenköpfe, muss auf jeden Fall zuerst die Feuchtigkeit der Pflanzerde überprüft und dann eventuell der Gießrhythmus oder sogar das Pflanzgefäß geändert werden.

Sind Bellis winterhart?

Tausendschön sind nur bedingt winterhart und benötigen deshalb einen Schutz vor Kahlfrösten, um den Winter im Freien gut zu überstehen. Bei Freiland-Bellis bietet es sich an, die Pflanzen einfach mit Nadelreisig oder Stroh abzudecken. Bei Topfpflanzen umwickelt man das Pflanzgefäß am besten mit einem Jutesack oder einer Luftpolsterfolie, sodass der Wurzelballen nicht durchfriert. Stellen Sie den Topf anschließend nach draußen an einen geschützten, trockenen Ort. Bei trockener Luft sind die Bellis bis zu – 15 °C winterhart. Selbst mit einer optimalen Überwinterung können die einzelnen Bellis-Pflanzen nicht über viele Jahre hinweg ausdauernd wachsen. Eine mehrjährige Kultur wird erst durch die vegetative Vermehrung durch Tochterrosetten ermöglicht. Das macht die Bellis zum Glück normalerweise von ganz alleine.

Tausendschön bei Frost
Tausendschön sind bei guter Abhärtung recht winterhart [Foto: Yahdi Bin Rus/ Shutterstock.com]

Vermehrung

Die einfachste Möglichkeit, Bellis zu vermehren, ist durch Teilung. Das geschieht am besten direkt nach der Blüte. Graben Sie die Pflanze aus und teilen Sie diese vorsichtig in einzelne Rosetten. Anschließend können die kleinen Bellis an einem beliebigen Ort ausgepflanzt werden.
Eine Alternative ist die Aussaat, sofern Samen angesetzt wurden – bei den gefüllt blühenden Sorten wird es dazu nicht kommen. Es kann bereits ab Mai, besser aber erst im Juni oder Juli, direkt ins Freiland gesät werden. Dazu wird das Saatgut ganz flach in Reihen ausgesät, denn es handelt sich bei dem Tausendschön um einen Lichtkeimer. Außerdem sollte die Saat immer leicht feucht gehalten werden. Sind die Bellis groß genug, werden sie in kleine Horste vereinzelt. Dazwischen sollte ein Abstand von 10 cm eingehalten werden. Im September werden die Blumen dann an ihren endgültigen Standort verpflanzt.

Tipp: Werden Bellis wie oben beschrieben vermehrt, blühen sie erst im nächsten Jahr, da es sich um zweijährige Pflanzen handelt. Werden die Samen bereits im Februar auf der Fensterbank vorgezogen, kommt es noch im selben Jahr zur Blüte – diese fällt dann allerdings oft weniger üppig aus.

Tausendschön pflanzen
Im September werden die Blumen an ihren endgültigen Standort gepflanzt [Foto: Angela Lock/ Shutterstock.com]

Sind Tausendschön giftig?

Tausendschön sind leicht giftig. In kleinen Mengen sind Kraut und Blüten harmlos, wohingegen beim Verzehr von größeren Mengen Vergiftungserscheinungen auftreten können. Giftige Bestandteile in der Blüte sind Flavon und Cosmosiin, in Stiel und Blättern sind es vor allem Saponine. Bei einer Vergiftung treten Symptome wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall sowie Krampfanfälle auf. Suchen Sie bei diesen Vergiftungserscheinungen einen Arzt auf und trinken Sie viel Tee und Wasser. Auch eine Kohlegabe wirkt der Vergiftung entgegen.

Neben Bellis sind Astern beliebte Pflanzen, die in unserem Garten während der gesamten Vegetationsperiode mit ihren leuchtenden Blüten Akzente setzen.

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