Wasserdost-Sorten & -Arten: Die schönsten im Überblick

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Nicht nur wegen seiner Anziehungskraft auf Schmetterlinge ist der Wasserdost eine attraktive Staude für den Garten. Aufgrund seiner großen Arten- und Sortenvielfalt gibt es eine bunte Auswahl, bei der jeder fündig wird.

Arten des Wasserdost
Der Gewöhnliche Wasserdost gehört zu den bekanntesten Arten [Foto: Orest lyzhechka/ Shutterstock.com]

Der Wasserdost (Eupatorium) lässt sich hervorragend ins frische bis feuchte Staudenbeet integrieren. Wir geben Ihnen in diesem Artikel einen Überblick über die schönsten und wichtigsten Wasserdost-Sorten und -Arten und gehen dabei auf ihre Besonderheiten näher ein.

Wasserdost-Sorten und -Arten: Wie viele gibt es?

Bis zum Jahr 1987 bestand die Gattung des Wasserdosts noch aus 800 bis 1200 Arten, welche dann aber auf einige andere Gattungen wie Ageratina, Eutrochium oder Mikania aufgeteilt wurden. Übrig geblieben sind mittlerweile knapp 40 Arten, unter denen sich größtenteils mehrjährige, krautige Pflanzen, doch auch einjährige oder Halbsträucher befinden. Bei der sogenannten Typusart, die als Stellvertreter für das typische Erscheinungsbild der Gattung festgelegt wurde, handelt es sich um den Gewöhnlichen Wasserdost (Eupatorium cannabinum). Er ist in Europa, Nordafrika sowie Vorderasien heimisch. Ein Großteil der Arten kommt außerdem in Nordamerika und ein anderer Teil in Ostasien vor.

Die schönsten Sorten und Arten im Überblick

Die Wasserdost-Sorten und -Arten unterscheiden sich unter anderem in ihrer Wuchshöhe, der Blütenfarbe, der Blütezeit und manchmal in ihren Standortansprüchen. Folgend stellen wir Ihnen die schönsten Arten mit ihren spezifischen Eigenschaften genauer vor und nennen ein paar der beliebtesten Sorten.

Eupatorium
Fast alle Arten bieten bis in den Winter hinein einen zierenden Samenschmuck [Foto: Nahhana/ Shutterstock.com]

Gewöhnlicher Wasserdost (Eupatorium cannabinum)

Der Gewöhnliche Wasserdost ist auch bekannt als Echter oder Gemeiner Wasserdost. Er ist – wie bereits erwähnt – die Typusart der Gattung Eupatorium. In der Natur ist er vor allem an feuchten Uferböschungen sowie auf Lichtungen in Auwäldern zu finden. Häufig ist der Gewöhnliche Wasserdost in Gesellschaft von Zaunwinden (Calystegia sepium) und Weideröschen (Epilobium spec.) anzutreffen. Die Standorte sind sehr stickstoffreich, feucht und befinden sich in sonniger bis licht halbschattiger Lage. Auf stark sauren Böden wächst der Wasserdost nicht.
Die Horste dieser Art erreichen eine Wuchshöhe von bis zu 150 cm. Von Anfang Juli bis Mitte August erscheinen die blass-violetten bis rosafarbenen Blütenstände. Die Samenstände behalten bis in den späten Herbst ihre Form und haben dadurch auch in dieser Jahreszeit noch ein zierendes Erscheinungsbild. Solange dem wuchskräftigen Echten Wasserdost nichts im Wege steht, verbreitet er sich durch kurze Ausläufer. Um dies einzudämmen, können Hochstauden und Sträucher in die Nähe gepflanzt werden, die als Konkurrenz fungieren. Über Selbstversamung vermehrt sich die Art ebenfalls, jedoch nicht zu stark.

  • Eupatorium cannabinum ˈPlenumˈ: Die Sorte bildet etwas dichtere, kräftig rosa Blütenstände und erreicht eine Höhe von etwa 100 bis 120 cm.
Gewöhnlicher Wasserdost
Die Blütenstände von Eupatorium cannabinum können blassviolett bis rosa gefärbt sein [Foto: Svetlana Mahovskaya/ Shutterstock.com]

Durchwachsener Wasserdost (Eupatorium perfoliatum)

Der Durchwachsene Wasserdost wird auch Stengelumfassender oder Amerikanischer Wasserdost genannt. Er ist auf feuchten bis nassen Wiesen, Prärien und Savannen sowie Gewässerufern und auf Lichtungen oder Rändern von Feuchtwäldern zu finden. Die Lagen können vollsonnig bis tief halbschattig sein. Die Höhe der breitwüchsigen Horste beträgt zwischen 80 und 130 cm. Der schwach duftende Durchwachsene Wasserdost bildet durch kurze Wurzelausläufer dicht-buschige Bestände. Der Name der Art kommt von den gegenständig angeordneten Blättern: Durch die am Grunde verwachsenen unteren Blattpaare könnte man meinen, dass diese von dem zottig behaarten Stängel durchwachsen werden. Von Mitte Juli bis Mitte Oktober zeigen sich die weißen Blüten in dichten, abgeflachten Blütenständen. Hier wirken die Samenstände mit den Früchten ebenso zierend. An sonnigen Standorten kommt es vor, dass das Laub dieser Art eine rötliche Tönung annimmt.

Durchwachsener Wasserdost
Die Blütenstände von Eupatorium cannabinum können blassviolett bis rosa gefärbt sein [Foto: Erik Agar/ Shutterstock.com]

Großer Wasserdost (Eupatorium fistulosum)

Synonyme für den Großen Wasserdost sind auch Riesen-Wasserdost, Weißer Wasserdost oder Röhriger Wasserdost. An Gewässerufern, sonnigen Freiflächen oder halbschattigen Gehölzrändern fühlt sich diese Art wohl, solange die Böden feucht sind. Eupatorium fistulosum erreicht stattliche Höhen zwischen etwa 180 und 200 cm. Die imposanten Blütendolden erscheinen von Anfang Juli bis Ende September in Tönen von Matt-purpurrot bis Matt-rot. Die Stängel des Großen Wasserdosts sind ebenfalls leicht rötlich bis purpurfarben angehaucht.

Großer Wasserdost
Diese Art wird von üppigen Blütenständen geschmückt [Foto: guentermanaus/ Shutterstock.com]

Roter Wasserdost (Eupatorium purpureum)

Auch als Purpur-Wasserdost bezeichnet wird der Rote Wasserdost. Er wächst gerne auf nahrhaften sowie basenreichen humos-lehmigen Böden an den typischen Standorten. Obwohl die Staude wenige kurze Trockenphasen überstehen kann und sogar auf dem Wurzelteller von Großbäumen zurechtkommt, entfaltet sie erst an feuchten Standorten ihre ganze Schönheit. Die Horste dieser Art erreichen sogar Wuchshöhen bis über 200 cm. Von Juli bis Anfang September trägt die Staude hellrosa bis dunkelrote Blütendolden. Bei dem Roten Wasserdost dienen die Samenstände im Herbst als schöne Zierde.

Roter Wasserdost
Die Horste dieser Art können über 2 m hoch werden [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Braunblättriger Wasserdost (Ageratina altissima; Syn.: Eupatorium rugosum)

Der Braunblättrige Wasserdost gehörte ehemals der Gattung Eupatorium an und wird auch Nesselblättriger oder Runzeliger Wasserdost genannt. Im Handel ist die Verwendung des nun ungültigen Namens jedoch der Normalfall. Häufig findet sich die Art an wärmebegünstigten Standorten mit mehr oder weniger neutralen, nahrhaften Böden. Im Vergleich zu den anderen Varianten erreicht der Braunblättrige Wasserdost eine eher zierliche Höhe von 80 bis 100 cm. Die kleinen, weißen Blütendolden treten etwas weniger üppig von Anfang Juli bis in den Oktober in Erscheinung. Durch Selbstaussaat kann sich die Art an geeigneten Standorten schnell flächig ausbreiten. Ist die Staude einmal gut angewachsen, erweist sie sich als robust und durchsetzungsfähig.

  • Ageratina altissima ˈChocolateˈ: Die Besonderheit des wüchsigen WasserdostsˈChocolateˈ ist das rotstichig-braune Laub, das einen starken Kontrast zu den weißen Blütenschirmen bildet.
Braunblättriger Wasserdost
Der Farbkontrast zwischen Blüte und Laub erregt die Aufmerksamkeit [Foto: tamu1500/ Shutterstock.com]

Tipp: Bei ausreichender Wasserversorgung können die Arten E. cannabinum, E. fistulosum und E. rugosum auch im Gartenbeet kultiviert werden. Sie sollten dann aber darauf achten, dass der Boden gut humos ist und viel Wasser speichern kann. Vermischen Sie ärmere Gartenböden mit einer Pflanzerde, die langfristig die Wasserhaltefähigkeit des Untergrunds verbessert. Beispielsweise ist unsere Plantura Bio-Komposterde hierfür gut geeignet. Sie ist nährstoffreich und verbessert die Bodenqualität, außerdem wird sie zu einem großen Teil aus Grünabfällen recycelt, was ihre Umweltbilanz verbessert. Indem Sie den Wurzelbereich Ihres Wasserdostes mit Mulch abdecken, können Sie das feuchte, kühle Klima im Boden noch besser bewahren und Gießwasser sparen.

Gefleckter Wasserdost (Eupatorium maculatum)

Die bevorzugten Standorte des Gefleckten Wasserdosts sind vollsonnig bis höchstens licht halbschattig. Mit gelegentlicher Nässe kommt die Art durchaus zurecht. Die ausladenden Horste können bis zu 200 cm hoch werden und tragen von Juli bis Anfang September rosa bis dunkelrote Blütenschirme. An den Blütenständen ist vor und nach der Blütezeit ein rosa-grünlicher Farbton zu erkennen. Mit dem Austrieb lässt sich die Art bis etwa Mai Zeit. Umso länger verbleibt das Laub im Herbst und Winter an der Pflanze. Der Gefleckte Wasserdost ähnelt im Erscheinungsbild dem Roten Wasserdost, wodurch häufig Fehler bei der Benennung entstehen. Obwohl Eupatorium maculatum eine Menge Samen ausbildet, kommt es selten zu einer Selbstversamung.

Gefleckter Wasserdost
Die Blätter dieser Art sind einzeln in Blattquirlen angeordnet [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]
  • ˈRiesenschirmˈ: Namensgebend dieser 160 bis 180 cm hohen Sorte sind die imposanten Blütenschirme, die von Juli bis September mit weinroten Blüten bestückt sind.
  • Eupatorium ˈGlutballˈ: Außergewöhnlich spät von Anfang September bis Mitte Oktober erscheinen die dunkelpurpurfarbenen Blüten dieser 180 bis 200 cm hohen Sorte.
  • Eupatorium ˈPurple Bushˈ: Der Wasserdost ˈPurple Bushˈ eignet sich mit seiner kompakten Höhe von 120 bis 140 cm auch für kleinere Beete. Seine purpurroten Blüten öffnen sich von August bis Oktober.
  • Eupatorium ˈAlbumˈ: Diese wüchsige Sorte trägt von Juli bis September große, weiße Blütendolden und erreicht eine Wuchshöhe von 150 bis 200 cm.
  • Eupatorium ˈBaby Joeˈ: Der Wasserdost ˈBaby Joeˈ ist mit einer Höhe von 70 bis 100 cm eine sehr zierliche Sorte. Seine blass purpurrosa Blüte erscheint von Juli bis September.

Eine weitere Pflanze mit wertvollem Nektarangebot stellt der Türkische Drachenkopf (Dracocephalum moldavica) dar. Die Heil- und Würzpflanze kann als Bienenweide gepflanzt oder für die Zubereitung von Tee genutzt werden.

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