Heidegarten anlegen: Tipps, Beispiele & Ideen

Alina-Sarah
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Ich studiere Agrarwissenschaften in Freising und war schon von klein auf am liebsten in der Natur draußen. Dabei habe ich ein großes Interesse für Pflanzen entwickelt. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse bereitet mir auch deren Verarbeitung große Freude.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Kirschen, Pomelo
Lieblingsgemüse: Tomaten, Bärlauch

Ein Heidegarten kann das ganze Jahr über Freude bringen. Wir zeigen, wie man den pflegeleichten Garten selbst anlegt.

Heidegarten richtig anlegen
Heidegärten sind Orte der Ruhe [Foto: Wiert nieuman/ Shutterstock.com]

Heidelandschaften sind bekannt für ihren weitläufigen und kargen Charakter, der Ruhe und Einsamkeit vermittelt. Den Hauptbewuchs stellen meist Pflanzen aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae) dar. Neben der artenreichen Pflanzengattung Erica gehört auch die Besenheide (Calluna vulgaris) aus der Gattung Calluna zu den Heidekrautgewächsen. Dieser Hauptbewuchs wird durch geeignete Begleitpflanzen ergänzt. Dabei kann man seinen eigenen Heidegarten ganz nach seinem Geschmack gestalten.

Was ist ein Heidegarten?

Diese Landschaften entstanden in der Natur durch die Dauerbeweidung von Flächen. Dies führte dazu, dass sich die robusten Heidegewächse durchsetzten. So kamen die Heidelandschaften von Norddeutschland bis England und Skandinavien. Heidepflanzen bevorzugen saure Erden. Unter Beachtung einiger wichtiger Punkte können Sie auch bei sich zu Hause einen Heidegarten anlegen und so einen Ort der Entspannung schaffen, der noch dazu gerne von Vögeln besucht wird. Wenn es sich um einen geeigneten Standort handelt und die passenden Pflanzen gewählt wurden, ist ein solcher Heidegarten sogar pflegeleicht und man kann sich das gesamte Jahr über daran erfreuen. Wichtig ist dabei, dass Sie ein sonniges und offenes Plätzchen zur Verfügung haben, an dem sich die Heidegewächse wohlfühlen. Im Folgenden zeigen wir, welche Gewächse sich in einem Heidegarten besonders gut als Begleitpflanzen eignen.

Heide in der Natur
In der Natur entstanden die kargen Heidelandschaften durch Dauerbeweidung [Foto: Ingo Bartussek/ Shutterstock.com]

Heidegarten: Die richtigen Begleitpflanzen

Die Pflanzen für einen Heidegarten sollten sorgfältig gewählt werden. Einer der wichtigsten Grundsätze ist, Gewächse mit verschiedenen Blühzeiträumen zu wählen. So kann man sich im Jahresverlauf immer wieder an einer neuen Blütenpracht erfreuen. Außerdem empfehlen wir, dass man die Teppiche an Heidegewächsen durch auflockernde Pflanzen unterbricht und den Garten so interessant gestaltet. Darüber hinaus bietet es sich an, sowohl horizontale als auch vertikale Linien zu schaffen, die durch ihren Kontrast das Gefühl von Ruhe und Abgeschiedenheit verstärken. Die ebene Heidelandschaft wird dabei von aufrecht wachsenden Sträuchern, Büschen und kleinen Bäumen als senkrechte Linien ergänzt.

Dazu eignen sich zum Beispiel folgende Zwergnadelgehölze, die mit denselben kargen und sauren Böden wie Heidengewächse zurechtkommen:

Auch kleinbleibende Laubbäume sind geeignete Gehölze für einen Heidegarten, so beispielsweise:

  • Glockenhasel (Corylopsis)
  • Hartriegel (Cornus)
  • Japanischer Ahorn (Acer japonicum)
  • Zwergbirke (Betula nana)

Folgende Sträucher sind dazu ebenso passend und bilden ansehnliche Blüten aus:

Rhododendron im Heidegarten
Rhododendren bestechen durch ihre schmuckhaften Blüten [Foto: Margo Photography/ Shutterstock.com]

Vor allem Rhododendren bilden prachtvolle Blüten aus. Während die Moosbeere und die Preiselbeere essbare Früchte tragen, sollte man beachten, dass die Lavendelheide, Ginster und die meisten Rhododendron-Arten giftig sind.

Zudem können durch den Einsatz von Blühpflanzen Farbakzente gesetzt werden. Für Heidegärten eignen sich diese besonders gut:

  • Akelei (Aquilegia)
  • Heidenelke (Dianthus deltoides)
  • Kartoffelrose (Rosa rugosa)
  • Katzenpfötchen (Antennaria)
  • Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium)

Für die Frühjahrsblüte können folgende Zwiebelgewächse sorgen:

Heidegarten mit Ziergräsern anlegen
Durch den Einsatz von Ziergräsern wird ein Heidegarten zusätzlich aufgelockert [Foto: steve estvanik/ Shutterstock.com]

Geeignete Ziergräser sind:

  • Chinaschilf (Miscanthus)
  • Pfeifengras (Molinia)
  • Segge (Cyperaceae)
  • Zittergras (Briza)
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Heidegarten anlegen: Vorgehen

Heidegärten sind in der Natur sehr weitläufig. In künstlich angelegten Gärten kommen sie ebenfalls am besten zur Geltung, wenn man möglichst viel Platz zur Verfügung hat. Weitläufige Flächen ab 100 m2 machen sich besonders gut, aber auch kleinere Flächen können genutzt werden, um ein Heidebeet zu gestalten. Der Anbau von Heidegewächsen im Topf ist ebenfalls möglich. Wer reichlich Platz hat, kann sogar Wege oder einen Teich in die Landschaft des Heidegartens integrieren und so die horizontalen Linien unterstreichen. Durch Findlinge wird das Gesamtbild noch interessanter und Hügel schaffen eine Tiefenwirkung. Sind letztere nicht von Natur aus vorhanden, können sie aufgeschüttet werden.

Auf freien, ungeschützten Flächen mit viel Sonneneinstrahlung und Wind fühlen sich die für Heidegärten typischen, robusten Sorten am wohlsten. So sollte es sich um ein Areal ohne schattenspendende Bäume handeln. Außerdem benötigen die Moorbeetpflanzen dringend leicht saure bis saure sowie lockere, sandige und humose Böden. Ist der Untergrund neutral bis leicht alkalisch, kann man nachhelfen, indem man die obersten 40 cm des Untergrunds durch eine geeignete Erde mit saurem pH-Wert ersetzt.

Wege im Heidegarten
Strukturen wie kleine Wege werten einen Heidegarten auf [Foto: Wiert nieuman/ Shutterstock.com]

Wenn der Boden hingegen alkalisch ist, reicht diese Maßnahme nicht aus, da die zugegebene saure Erde innerhalb weniger Jahre ausgeglichen wird und die Heidegewächse dann darunter leiden. Sie können eine Folie zwischen dem sauren Substrat und dem alkalischen Mutterboden einfügen, damit es nicht zum Ausgleich kommt. Hier können folglich nur flachwurzelnde Gewächse gepflanzt werden. Alternativ kann der pH-Wert in einem zu kalkhaltigen Beet mit einigen Jahren der Vorbereitung ausreichend abgesenkt werden. Dies ist zum Beispiel durch die wiederholte Beimischung von saurem Kompost oder durch Rindenmulchgaben und Erdaustausch möglich. Grundsätzlich sind Heidegewächse für alkalische Böden allerdings nicht gut geeignet und man sollte genau abwägen, ob hier das aufwendige künstliche Anlegen eines Heidegartens sinnvoll ist.

Eine torfreduzierte Erde wie unsere Plantura Bio-Saure Erde eignet sich hierzu hervorragend. Denn sie wird den Anforderungen der Moorbeetpflanzen bestens gerecht, enthält aber dennoch keine unnötig großen Mengen des wertvollen Rohstoffes Torf. Ist der pH-Wert hingegen nur leicht erhöht, genügt ein Einarbeiten der Erde.

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Das Anlegen eines Heidegartens sollte im Idealfall im Herbst, von September bis Oktober, erfolgen, damit die Pflanzen noch vor dem Frost Wurzeln bilden und nicht frostanfällig sind. Zunächst werden alle unerwünschten Beikräuter entfernt. Außerdem sollte man sich genau überlegen, wie der Garten später aussehen soll, um ein stimmiges Gesamtbild zu erhalten. Dabei muss man auch auf die voraussichtliche Größe der Pflanzen achten, damit keine Gewächse ihre Nachbarn ungewollt überdecken. Grundsätzlich ist ein Abstand von 20 bis 50 cm zwischen kleineren Gewächsen und zwischen Sträuchern und Bäumen – je nach Größe – noch deutlich mehr einzuhalten.

Heidegarten bepflanzen
Vor dem Pflanzen sollte man sich den zukünftigen Standort genau überlegen [Foto: iMarzi/ Shutterstock.com]

Tipp: Um einen schönen Heidegarten anzulegen, kann ein Pflanzplan hilfreich sein. Am besten platzieren Sie die einzelnen Pflanzen stets, bevor Sie sie einsetzen.

Die Englische Heide (Erica darleyensis) sowie die Schneeheide (Erica carnena) blühen im Winter bis in den April hinein und sind gut als Hauptbodendecker geeignet. Die Besenheide, Cornvall-Heide (Erica vagans), Irische Heide (Daboecia cantabrica), Graue Heide (Erica cinera) und Glockenheide (Erica tetralix) blühen hingegen im Sommer und bis in den Herbst. Die Glockenheide ist aber nicht komplett winterhart und bedarf einer dicken Mulchschicht aus Laub, um auch einen harten Winter zu überstehen. Durch ihre schöne Laubfärbung sticht die Besenheide hervor.

Glockenheide im Heidegarten
Die Glockenheide sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch eine Nektarquelle für Bienen [Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock.com]

Hat man sich entschieden, wie der Garten später aussehen und wo sich welches Gewächs im Heidegarten befinden soll, kann mit dem Pflanzen begonnen werden. Zunächst hebt man ein von der Größe passendes Pflanzloch aus und lockert den Wurzelballen vorsichtig mit den Händen auf. So können die Wurzeln optimal einwachsen. Nun wird die Pflanze in das Loch gesetzt und anschließend gut gewässert. Jetzt kann der Abstand zwischen den einzelnen Gewächsen mit Rindenmulch bedeckt werden, damit keine unerwünschten Beikräuter zum Vorschein kommen. Ist der Heidenteppich erst einmal vollständig geschlossen, hat Unkraut nämlich keine Chance mehr. Zusätzlich wirkt Rindenmulch bei der Zersetzung sauer und senkt beziehungsweise stabilisiert den pH-Wert.

Später sollte man die staudigen Heidegewächse einmal im Frühjahr kräftig zurückschneiden und düngen, damit sie sich gut entwickeln. Bei den Sträuchern genügt in der Regel ein Pflegeschnitt. Für die Nährstoffversorgung eignet sich ein speziell für Moorbeetpflanzen konzipierter Dünger wie unser Plantura Bio-Hortensiendünger besonders gut. Er weist zudem eine dreimonatige Langzeitwirkung auf und stellt so eine langfristige Nährstoffversorgung sicher.

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