Torf: ein Artenkiller im Garten

Dominic
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Ich habe Gartenbauwissenschaften studiert und gehöre natürlich den passionierten Hobbygärtnern an. Meine ersten Wassermelonen habe ich bereits im Alter von 7 Jahren geerntet. Momentan finde ich Themen in Bezug auf die Interaktion von Pflanzen mit anderen Lebewesen und der Umwelt besonders interessant.

Mein Lieblingsobst: Ganz klar Avocados
Mein Lieblingsgemüse: Eigentlich alles, außer Rosenkohl

Warum Sie lieber auf torfhaltige Blumenerde verzichten sollten und weshalb genau torffreie Erde ein echter Gewinn ist, können Sie hier lesen.

Abbau von Torf
Durch den Torfraubbau werden Ökosysteme stark geschädigt und das Klima belastet [Foto: Maksim Safaniuk/ Shutterstock.com]

Im Handel erhältliche Blumenerden haben nichts mit dem natürlichen Boden unserer Gärten und Gemüsebeete zu tun. Die gekaufte Erde, besonders wenn es die billige Supermarkterde ist, besteht in aller Regel aus Torf. Der Torf wird teilweise noch in Deutschland gewonnen, allerdings importieren immer mehr Hersteller den begrenzten Rohstoff immer öfter aus den Balkanländern. Durch den Abbau der billigen Blumenerde werden empfindliche Ökosysteme irreparabel zerstört und gleichzeitig das Klima stark belastet.

Torffreie Erde für den Klimaschutz

Torf für die Erdenproduktion wird ausschließlich von Hochmooren gewonnen. Dort leben viele spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, die sich an die extremen Lebensbedingungen im sauren und nährstoffarmen Moor angepasst haben. Viele dort ansässige Arten stehen bereits auf der roten Liste gefährdeter Arten, der Hochmoor-Laufkäfer ist wie andere Tiere sogar bereits vom Aussterben bedroht. Der Abbau von Torf trägt dazu bei, dass der Lebensraum gefährdeter Tiere und Pflanzen weiter schrumpft. Ein weiteres ebenso großes Problem ist der Ausstoß von CO2 beim Abbau der Torfmoose. Die weltweiten Moorgebiete speichern genauso viel klimaschädliches CO2 wie die gesamte restliche Vegetation der Erde. Durch die Förderung von Torf werden Teile des gespeicherten CO2 in die Atmosphäre abgegeben und beschleunigen damit den Klimawandel. Zwar wird in Deutschland zu mindestens versucht, die bearbeiteten Flächen wieder zu renaturieren, sprich das Gebiet wieder zurück in seinen ursprünglichen Zustand zu versetzen. Aber der meiste Torf kommt heute bereits aus anderen Ländern, in denen die Umweltbestimmungen wesentlich lockerer sind. Und generell ist es unmöglich ein Moor nach dem Torfabbau wieder ganz in seinen Ursprungszustand zurück zu versetzen. Übrigens sollen die weltweiten Torfvorräte nur noch für ca. 50 Jahre reichen, ein Umdenken bei der Blumenerdenproduktion ist also so oder so unerlässlich.

Moor
Moore sind ein Lebensraum vieler Pflanzen und Tiere [Foto: ajven8/ Shutterstock.com]

Torffreie Erde – ein echter Gewinn

Wer umweltbewusst gärtnert wird bereits bemerkt haben, dass das Sortiment von torffreien Erden im Handel von Jahr zu Jahr steigt. Es gibt also keine Ausreden mehr, auf torffreie Erden zu verzichten. Torffreie Blumenerde eignet sich für alle Kulturen, egal ob Obst, Gemüse oder Zierpflanzen. Sogar für die säureliebenden Hortensien gibt es bereits Erde, die ohne Torf auskommt. Meistens wird in diesen Erden der Torf durch Kompost, Holzfasern, Kokosfasern, Ton oder Perlite ersetzt. Diese torffreien Erden verhalten sich recht ähnlich wie eine Erde aus Torf. Oft ist es nur so, dass öfter gewässert werden muss. Dieser Nachteil wird allerdings durch einen prägnanten Vorteil wieder wettgemacht. Die meisten Gärtner kennen das Problem von einmal ausgetrockneten Torf. Im ausgetrockneten Zustand wird Torf nämlich wasserabweisend und kann kein Wasser mehr speichern. Die torffreien Alternativen haben dieses Problem nicht und verhalten sich in dieser Hinsicht wesentlich besser! Zwar sind die Alternativen meistens teurer als die Torferde, allerdings kann man die torffreie Erde mit guten und vor allem reinen Gewissen benutzen.

Bewährte Erden ohne Torf

Nachdem geklärt wurde, warum torffreie Erde benutzt werden sollte und welche Vor- und Nachteile das Ganze mit sich bringt, stellt sich nun die Frage, welche Alternativen es bereits im Handel gibt. Gerade für den Hausgebrauch oder auch nur für den Balkon eignen sich besonders gepresste Briketts aus Kokosmark. Da sie gepresst und im trockenen Zustand verkauft werden, sind sie kinderleicht zu transportieren und auch die Lagerung ist unkompliziert. Für die Verwendung brauchen sie nur einen Eimer und Wasser, dort quellt das Kokosmark zur gebrauchsfertigen Erde. Wenn Sie die Erde lieber in den gewohnten Säcken bevorzugen, dann ist das auch kein Problem.

Bio-Kräuter- & Aussaaterde 20 L
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