Gewächshaus als Wintergarten: So funktioniert es

Alina-Sarah
Alina-Sarah
Alina-Sarah
Alina-Sarah

Ich studiere Agrarwissenschaften in Freising und war schon von klein auf am liebsten in der Natur draußen. Dabei habe ich ein großes Interesse für Pflanzen entwickelt. Neben dem Anbau von Obst und Gemüse bereitet mir auch deren Verarbeitung große Freude.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Kirschen, Pomelo
Lieblingsgemüse: Tomaten, Bärlauch

Ein Gewächshaus ist eine echte Bereicherung für den Garten – es lässt sich sogar als Wintergarten nutzen.

Gewächshaus im Schnee
Auch ein Kaltgewächshaus lässt sich zum Überwintern von Pflanzen nutzen [Foto: Carmina_Photography/ Shutterstock.com]

Ein Gewächshaus eignet sich nicht nur, um perfekte Wachstumsbedingungen zu schaffen, sondern auch, um nicht winterharte Pflanzen gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Allerdings müssen dabei verschiedene Aspekte beachtet werden. Wir erklären, bei welchen Kulturen das Überwintern im Gewächshaus funktioniert und wie man am Besten vorgeht.

Gewächshaus als Wintergarten nutzen: Bedingungen

Wenn Sie Ihr Kaltgewächshaus auch im Winter nutzen möchten, ist die Isolierung entscheidend. Dabei eignet sich eine Noppenfolie am besten, da sie lichtdurchlässig ist und sich einfach anbringen lässt. Sie kann hierbei auf verschiedene Weisen befestigt werden: Im Handel gibt es spezielle Klebebänder und Befestigungssysteme, um Haken dauerhaft am Gewächshaus zu installieren, an denen die Noppenfolie bei Bedarf eingehängt werden kann. Bei der Frage, ob die Folie innen oder außen angebracht werden soll, gibt es verschiedene Meinungen. Während die Folienschicht außen eher der Witterung ausgesetzt ist, was die Haltbarkeit reduziert, entsteht zwischen einer innen befestigten Folie und dem Gewächshaus häufig Kondenswasser. Insgesamt wird häufig empfohlen, dass kleinere Gewächshäuser eher von außen und größere von innen isoliert werden sollen. Dabei spielt die vergrößerte Angriffsfläche für Umwelteinflüsse bei einem größeren Gewächshaus und der Mehraufwand der Erneuerung der Isolation eine Rolle. Es ist damit zu rechnen, dass eine von innen angebrachte Folie länger intakt bleibt als eine von außen befestigte.
Styropor eignet sich nur bedingt zur Isolation, da es nicht lichtdurchlässig ist. Es kann aber unter Pflanzgefäße gelegt werden, um auch von unten zu isolieren.
Sie sollten zudem unbedingt beachten, dass die Dichtungen des Gewächshauses intakt sind. Kleine Öffnungen können mit Silikon verschlossen werden.

Noppenfolie an Innenwand von Gewächshaus
Noppenfolie eignet sich gut, um Gewächshäuser zu isolieren [Foto: Mitch Shark/ Shutterstock.com]

Die Innentemperatur eines Gewächshauses hängt von verschiedenen Faktoren wie dem Material, der Isolierung und der Sonneneinstrahlung ab. Gewächshäuser aus Kunststoff erzielen gewöhnlicherweise aufgrund der geringeren Wärmeleitfähigkeit eine bessere Isolation. Im unbeheizten Gewächshaus herrschen zwar meist nur wenige Grad Celsius mehr als draußen vor, diese können aber bereits einen deutlichen Unterschied machen und Pflanzen vor dem Erfrieren bewahren. Wenn es draußen sehr kalt ist und weniger als circa -5 °C hat, sollte die Bepflanzung zusätzlich durch ein Vlies geschützt werden. Im Winter herrschen also auch im Gewächshaus für die meisten Kulturen keine guten Wachstumsbedingungen, sondern es kann eher als Winterquartier für Pflanzen angesehen werden. Ein Foliengewächshaus eignet sich zum Überwintern kälteempfindlicher Kulturen eher weniger. Es kann aber dazu dienen, winterharte Gewächse vor dem Vernässen zu bewahren.

Wenn in Ihrer Region typischerweise sehr kalte Temperaturen auftreten, kann die Anschaffung eines sogenannten Frostwächters sinnvoll sein. Bei diesem handelt es sich um eine temperaturgesteuerte Heizung, die anläuft, sobald die Temperatur droht, unter den Gefrierpunkt zu fallen. Diese Methode ist allerdings nicht als besonders klimafreundlich zu bewerten. Eine Unterbringung der Pflanzen dem Keller oder der Garage ist hier eine nachhaltigere Option.
Für dringenden Kälteschutz kann auch durch eine selbstgebaute Heizung Abhilfe geschaffen werden. Dazu wird eine große Kerze unter einen Tontopf mit Loch gestellt. Davor muss unbedingt sichergestellt werden, dass sich kein brennbares Material in der Nähe befindet. Außerdem ist hier nicht mit einem starken Temperaturanstieg des Gewächshauses zu rechnen – doch bereits die geringe Erwärmung kann ausreichen, um Pflanzen vor dem Erfrieren zu bewahren. Es ist allerdings zu betonen, dass eine Kerze lediglich zur Beheizung von maximal 2 m2 ausreicht. Während es möglich ist, mehrere Wärmekerzen aufzustellen, sollte die Nachhaltigkeit hinterfragt werden. Wir empfehlen, diese Methode lediglich zur Überbrückung kurzer Frostperioden zu nutzen.

Gewächshaus wird gereinigt
Ein Gewächshaus sollte regelmäßig gereinigt werden [Foto: FotoHelin/ Shutterstock.com]

Wenn Sie Ihr Gewächshaus den Winter über nutzen, sollten Sie es im Herbst und Frühjahr gründlich putzen, um einer Abnutzung entgegenzuwirken und um sicherzustellen, dass in den dunkleren Monaten noch möglichst viel Licht durch die sauberen Scheiben nach innen gelangt. Aber auch sonst ist es wichtig, das Gewächshaus regelmäßig zu reinigen. Stellen Sie zudem eine ausreichende Wasserversorgung Ihrer Pflanzen im Winter sicher. Diese haben zu der Zeit meist einen niedrigeren Wasserbedarf als sonst. Zum Gießen eignet sich lauwarmes Wasser am besten. Wenn Sie Ihr Wassergefäß im Gewächshaus platzieren, kann dieses zudem als Wärmepuffer fungieren. Sie sollten an frostfreien Tagen unbedingt lüften, da eine zu hohe Luftfeuchtigkeit Pflanzenkrankheiten begünstigt.

Gewächshaus als Wintergarten: Welche Punkte sollten beachtet werden?

  • Isolierung: Eine ausreichende Isolierung ist entscheidend, um das Gewächshaus im Winter zu nutzen – Noppenfolie eignet sich aufgrund ihrer Lichtdurchlässigkeit und einfachen Anbringung gut für die Isolierung.
  • Material des Gewächshauses: Gewächshäuser aus Kunststoff haben aufgrund ihrer geringeren Wärmeleitfähigkeit eine bessere Isolierung und bieten mehr Schutz vor Kälte.
  • Zusätzliche Isolierung oder Beheizung: Bei sehr kalten Temperaturen kann es notwendig sein, mit einem Vlies oder einer selbstgebauten Heizung nachzuhelfen – die Temperatur im Gewächshaus sollte also im Auge behalten werden.
  • Reinigung: Eine regelmäßige Reinigung ist notwendig, um Abnutzung vorzubeugen und die Lichtdurchlässigkeit zu erhöhen.
  • Wasserversorgung und Lüften: Die Wassergaben sollten an die Bedürfnisse der Pflanzen im Winter angepasst werden und an frostfreien Tagen muss gelüftet werden.

Die meisten Pflanzen haben im Winter einen reduzierten Nährstoffbedarf und sollten nicht gedüngt werden. Sobald das Frühjahr beginnt, kann wieder mit dem Düngen begonnen werden. Unser Plantura Bio-Zitrus- & Mediterrandünger eignet sich bestens für viele der Kulturen, die sich gut im unbeheizten Gewächshaus überwintern lassen. Der vornehmlich organische Dünger ist unbedenklich für Haus- und Gartentiere und lässt sich ganz einfach über das Gießwasser ausbringen.

Bio-Zitrus- & Mediterrandünger 800 ml
Bio-Zitrus- & Mediterrandünger 800 ml
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.8/5)
  • Ideal für alle Zitrus- & Mediterranpflanzen geeignet
  • Bio-Flüssigdünger für kraftvolle Pflanzen & aromatische Früchte
  • Schnelle & einfache Gießanwendung - unbedenklich für Haus- & Gartentiere
12,99 €
Grundpreis: 16,24 €/l

Welche Pflanzen können im Gewächshaus überwintert werden?

Mediterrane Pflanzen wie Oleander (Nerium oleander), Zitronenbaum (Citrus x limon), Olivenbaum (Olea europea), Kräuter wie Rosmarin (Rosmarinus officinalis) oder Thymian (Thymus vulgaris) und auch kleine Obstbäumchen kann man im Gewächshaus bestens überwintern. Insbesondere Topfpflanzen lassen sich ganz leicht dort unterbringen, indem man den gesamten Topf rechtzeitig ins Gewächshaus bringt. Allerdings sollte der richtige Zeitpunkt getroffen werden, um die Pflanzen in ihr Winterquartier zu bringen. Ist man nämlich zu früh dran, werden sie an warme Temperaturen gewöhnt und haben es später schwer, sich bei fallenden Graden zu akklimatisieren. Ist man hingegen zu spät dran, riskiert man Frostschäden, da es den Pflanzen draußen zu kalt wird. Meist ist es sinnvoll, die Kulturen ab September oder Oktober umzuquartieren. Lagergemüse wie zum Beispiel Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes), Karotten (Daucus carota), Porree (Allium porrum), Rettich (Raphanus sativus var. niger) und Knollensellerie (Apium graveolens var. rapaceum) darf ebenfalls bis zum Verzehr im Gewächshaus gelagert werden. Dabei kann es sinnvoll sein, das Gemüse etwas in Erde einzugraben. Wichtig zu beachten ist, dass das Substrat nicht durchnässt und frei von Schnecken ist.

Pflanzen im Gewächshaus
Viele Topfpflanzen lassen sich besonders einfach überwintern [Foto: Luoxi/ Shutterstock.com]

Wenn Sie wissen möchten, welches Gemüse Sie auch im Winter im Gewächshaus anbauen dürfen und wie man das Gewächshaus für die neue Saison vorbereiten, können Sie in unserem Spezialartikel nachlesen.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden