Rasenschnitt kompostieren: So geht es richtig

Max
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Pflanzen und deren Vielfalt in der Natur fand ich schon immer faszinierend. Daher habe ich nach meiner Ausbildung zum Schreiner das Studium der Gartenbauwissenschaften an der Hochschule in Weihenstephan begonnen. Zuhause kultiviere ich in Garten, Wald und Haus verschiedenstes; von kleinen Zimmerpflanzen bis hin zu großen Forstbäumen, wobei mein besonderes Interesse den Obstgehölzen gilt. Auch nach der Ernte verarbeite ich gerne die Früchte weiter zu Marmeladen, Wein oder diversen anderen Produkten.

Lieblingsobst: Apfel
Lieblingsgemüse: Paprika

Wer einen eigenen Kompost daheim hat, kann dort ganz einfach den anfallenden Rasenschnitt kompostieren. Wie zeigen, wie das geht.

Rasenschnitt auf Kompost
Anfallender Rasenschnitt kann einfach zu brauchbarem Kompost umgewandelt werden [Foto: Beekeepx/ Shutterstock.com]

Vor allem im Sommer fällt in größeren Gärten in regelmäßigen Abständen eine Menge Rasenschnitt an. Doch wohin mit dem ganzen Grüngut? Neben der Verwendung als Mulchschicht bietet es sich an, den geschnittenen Rasen zu kompostieren. Dies hat zum einen den Vorteil, dass man seine Biotonne nicht überlastet oder ganz darauf verzichten kann. Zum anderen entwickelt sich der „Abfall“ zu einer wertvollen Komposterde, welche zur Verbesserung des Bodens in Beete eingebracht werden kann. Frischer Rasenschnitt besteht zu einem Großteil aus Wasser, weshalb er anfangs recht viel Platz im Kompost einnimmt. Mit der Zeit fällt er allerdings zusammen und benötigt weniger Volumen.

Ist Rasenschnitt ein gutes Rottegut?

Ja, Rasen hat ein niedriges C/N-Verhältnis und wird sehr schnell von Mikroorganismen zersetzt. Dieses Verhältnis gibt an, wie viel Kohlenstoff (C) und Stickstoff (N) in einem Material enthalten ist. Rasenschnitt besitzt daher mit einem C/N-Verhältnis von etwa 10:1 wesentlich mehr Stickstoff als beispielsweise schwer zersetzbare Holzhäcksel mit meist über 100:1. Um das beim Kompost gewünschte Verhältnis von über 20:1 zu erreichen, ist es daher sinnvoll, verschiedene Materialien zu mischen. Wichtig ist außerdem, den Rasenschnitt bestenfalls mit etwas Gröberem Material wie Zweigen und Ästen zu durchsetzen, um eine gute Durchlüftung des zusammensackenden Rasens zu gewährleisten.

Laub und Rasen auf Kompost
Laub ist unter anderem ein gutes Mischmaterial für einen Rasenkompost [Foto: larisa Stefanjuk/ Shutterstock.com]

Braucht man einen Rasenkomposter, um Rasenschnitt zu kompostieren?

Zur Kompostierung von Rasenschnitt benötigt man keinen speziellen Rasenkomposter. Anfallendes Gras kann man am besten mit anderen organischen Abfällen kompostieren. Sie müssen also keinen speziellen Rasenkomposter kaufen und können ganz einfach Ihren eigenen Kompost bauen.

Was allerdings wichtig ist, um Rasenschnitt gut zu kompostieren, ist ein regelmäßiges Umschichten. Da Rasenschnitt sehr schnell zusammensackt, bilden sich ohne Wenden meist dichte, schimmelige und gärende Bereiche unter der Oberfläche. Das vorher genannte Beimischen von Ästen zur Belüftung ist ebenfalls eine gute Methode, um dem vorzubeugen. Doch gerade im Sommer fällt viel Rasenschnitt und wenig Schnittgut von Bäumen oder Sträuchern an. Da kann es hilfreich sein, im Herbst oder Frühjahr einige Zweige zu sammeln, um diese dann im Sommer zwischen den Rasenkompost zu schichten. Hierfür benötigt man allerdings einen Lagerplatz für den gesamten Astschnitt. Grundsätzlich sollte man für das Kompostieren von Rasen etwas mehr Platz einberechnen, da auch im Komposter ein recht großes Volumen vorhanden sein muss, um den frischen Rasenschnitt beim Mähen komplett unterzubringen. Des Weiteren sollte noch etwas zusätzlicher Raum vorhanden sein, um beim Umschichten nicht alles wieder vom Komposthaufen herunterzuwerfen. Je größer die Rasenfläche ist, desto größer wird also auch der Kompost.

Grasschnitt auf Kompost
Beim Rasenmähen im Sommer quellen zu kleine Komposthaufen schnell über [Foto: Mariana Serdynska/ Shutterstock.com]

Rasenschnitt kompostieren: Schritt für Schritt

Beim Kompostieren von Rasenschnitt gilt grundsätzlich das Gleiche wie für andere organische Abfälle. Jedoch müssen beim Rasenkompost einige Dinge beachtet werden. Wir zeigen Schritt für Schritt, was für einen guten Rasenkompost zu tun ist:

  • Frischen Rasenschnitt gleichmäßig auf dem Kompost verteilen
  • Bestenfalls immer wieder gröbere Äste und Zweige zwischen die frischen Rasen Schichten platzieren, um für eine gute Belüftung zu sorgen
  • Regelmäßig den Rasenkompost umschichten
  • Anfängliches Neuschichten im Abstand von wenigen Tagen sinnvoll, da der Rasen direkt nach dem Schnitt schnell zusammenfällt und feste Schichten bildet
  • Bei größtenteils zusammengesacktem Rasenschnitt Umschichten etwa alle 7 Tage
  • Beimischen von anderen organischen Gartenabfällen ebenfalls möglich
Leerer Kompost
Dieser Kompost wäre bereit zum Einsatz im Garten [Foto: KaliAntye/ Shutterstock.com]

Genauere Informationen zur Handhabung von Kompost erfahren Sie in einem unserer vielen Spezialartikel zum Thema.

Wie kann man kompostiertes Gras verwenden?

Richtig kompostierter Rasenschnitt eignet sich perfekt als biologischer Dünger und zur Bodenverbesserung von Gemüsebeeten. Bevor man neue Pflanzen in sein Beet setzt, lockert man den Boden auf und mischt etwas reife Komposterde unter, welche dann das Gemüse mit wichtigen Nährstoffen für ein gesundes Wachstum versorgt.

Um den eigenen Kompost gezielt zu verwenden, bietet es sich bei größeren Mengen auch an, sogenannte Kompostbeete anzulegen.

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