Herbststauden: Die schönsten für Garten & Balkon

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Farbenfrohe Stauden und Herbstblüher lösen nach der warmen Jahreszeit die Sommerblumen ab und bieten Insekten nochmals Nahrung vor dem Winter. Entdecken Sie bei uns die schönsten Herbststauden im Portrait.

Im Herbst blühende Stauden
Im Herbst blühende oder gefärbte Stauden sind für Insekten wertvoll und bringen Farbe in den Garten [Foto: Flower_Garden/ Shutterstock.com]

Die mehrjährigen Herbststauden zeichnen sich durch eine späte Blüte aus oder zeigen eine auffällige Herbstfärbung in knalligen, fröhlichen Farben. Wir stellen besonders attraktive Herbst-Stauden und ihre Ansprüche an Boden und Pflege vor.

Bleiwurz

Die Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides) bringt ein auffälliges Farbenspiel in den Garten. Im Herbst färbt sich das Laub der mehrjährigen, winterharten Staude weinrot. Die Blüten der Bleiwurz hingegen erstrahlen in Himmelblau und bilden einen farbenfrohen Kontrast. Die Blütezeit liegt zwischen August und Oktober. Die bis 30 cm hohen Pflanzen breiten sich durch Ausläufer aus und können mit den Jahren einen hübschen Blütenteppich bilden.

Die Bleiwurz ist bestens für durchlässige, eher karge, kalkhaltige und trockene Böden in voller Sonne geeignet. Sie kann im Steingarten, unter hohen Gehölzen oder an sonnigen Trockenmauern gesetzt werden. Junge Pflanzen sind in den ersten Jahren etwas frostempfindlich, weshalb die Bleiwurz im Frühjahr gepflanzt wird und in strengen Wintern eine Laubschicht als Schutz erhalten sollte.

Bleiwurz im Herbst
Bleiwurz blüht spät und ist daher eine wichtige Insekternnahrung

Chrysanthemen

Farbenfroh leuchten im Herbst die mehrjährigen Chrysanthemen (Chrysanthemum) und machen damit den buntesten Herbstblättern Konkurrenz. Dabei ist gerade die Topfchrysantheme (Chrysanthemum frutescens) als Balkon-Bepflanzung beliebt. Aber auch ins Staudenbeet bringt sie an sonnigen und warmen Standorten Farbe hinein.

Doch damit die Chrysantheme ihre ganze Pracht entfaltet, ist die richtig Pflege wichtig: So sollte die Pflanze an warmen Tagen täglich gegossen werden, ansonsten hängen ihre großen Blätter schnell schlapp herab. Nach der Blüte werden die Pflanzen dann zurückgeschnitten und die Wurzelballen mit Laub oder Tannenzweigen vor Frost geschützt. Chrysanthemen im Topf sollten frostfrei und kühl im Winterquartier oder Gartenhäuschen überwintert werden. Im Frühsommer freut sich die Chrysantheme über etwas Dünger und belohnt Sie zum Herbst erneut mit ihrer schönen Blüte.

Orange Herbst-Chrysanthemen
Chrysanthemen leuchten im Herbst besonders schön [Foto: Tibesty/ Shutterstock.com]

Fetthenne

Der Name Fetthenne (Sedum) hört sich alles andere als elegant und schön an – in Wirklichkeit ist die Fetthenne aber ein richtiger Hingucker und Überlebenskünstler. Mit ihren zahlreichen kleinen Blüten, die erst im Herbst als große Blütenteller ihre volle Schönheit entfalten, stiehlt die Fetthenne manch anderer Pflanze die Show. Doch nicht nur das macht die Fetthenne perfekt für das herbstliche Blumenmeer. Die Fetthenne ist dank ihrer Wasserspeicherfähigkeit zusätzlich noch sehr robust, hitzeunempfindlich sowie genügsam und gedeiht auch mit wenig Pflege äußerst gut. Außerdem ist eine Vielzahl von Sorten mehrjährig, winterhart und verschönert so über viele Jahre unsere Beete. Der optimale Standort für die Fetthenne liegt auf trockenen, durchlässigen und nicht zu nährstoffreichen Böden in voller Sonne.

Fetthenne im Garten
Die Fetthenne entfaltet erst im Herbst ihre volle Schönheit [Foto: Flower_Garden/ Shutterstock.com]

Heidekraut

Die Heidekrautgewächse (Ericaceae) sind robuste Dauerblüher, egal ob im Winter, Sommer oder im Herbst. Die verschiedenen Arten und Sorten der immergrünen Heidekräuter bilden winzige, teils glockenförmige oder knospig bleibende Blüten in verschiedenen Weiß- und Rosatönen aus. Die Besenheide (Calluna vulgaris) blüht ab August bis in den November hinein, wenn die Temperaturen sinken und viele Sommerblumen bereits ihre Köpfe hängen lassen. Das Besondere dabei: Manche Blüten verbleiben im Knospenstadium und blühen nicht auf. Folglich können die kleinen Farbtupfer auch nicht verblühen und sind selbst an trüben Tagen ein echter Lichtblick.

Heiden Erica Ericaceae
Die Blüten der Heide bleiben im Knospenstadium und blühen nicht auf [Foto: rame435/ Shutterstock.com]

Die Heidekrautgewächse benötigen einen sauren Boden, da sie aus Moor- und Torfgebieten stammen. Weil der Gartenboden in den meisten Gegenden zu kalkhaltig ist, muss er mit einem sauren Substrat aufgebessert werden, damit Moorbeetpflanzen überhaupt gedeihen können. Unsere Plantura Bio-Saure Erde besitzt einen niedrigen pH-Wert zwischen 4,6 und 5,4. Sie eignet sich daher für Heidekraut, aber auch für Rhododendren (Rhododendron) und Heidelbeeren (Vaccinium).

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Herbst-Anemonen

Filigran und wunderschön: Die Herbst-Anemone (Anemone hupehensis) ist einfach ein Muss unter den winterharten Herbststauden. Ihre großen, auffälligen Blüten erstrahlen dabei von Juli bis in den Oktober hinein in weißen, rosa oder roten Farbtönen. Auch die flaumigen, weißen Fruchtstände, die viele Sorten im Herbst bilden, sind äußerst dekorativ.

Im Gegensatz zu vielen anderen Herbstpflanzen bevorzugen die Herbst-Anemonen einen halbschattigen Standort, gedeihen aber auch in der vollen Sonne. Wichtig für sie sind vor allem eine ausreichende Versorgung mit Wasser und sehr humusreiche Böden. Staunässe muss unbedingt vermieden werden. Ansonsten sind die Herbst-Anemonen recht robust. In ihrem Wachstum ist die Herbst-Anemone zu Beginn recht langsam: Beinahe zwei Jahre braucht sie, um sich richtig zu etablieren. Danach bildet die Herbst-Anemone Ausläufer und kann sich relativ großflächig ausbreiten, wenn man sie nicht regelmäßig teilt.

rosa Herbst-Anemone im Garten bei Sonnenschein
Herbst-Anemonen sind ein Muss unter den Herbstblumen [Foto: ranmaru/ Shutterstock.com]

Herbst-Aster

Egal, ob in klassischem Weiß, aufregendem Rot oder elegantem Violett: Herbst-Astern (Symphyotrichum) sind die Herbstblumen schlechthin. Dabei variiert ihre Blüte in Farbe, Form und Größe aber beträchtlich. Je nach Variante blühen sie bis in den November hinein. Mit der passenden Sorte können Sie beinahe das ganze Jahr die wunderschönen Blumen in Ihrem Beet blühen sehen. Die Alpen-Aster (Aster alpinus) beginnt beispielsweise bereits im Mai zu blühen, die Berg-Aster (Aster amellus) übernimmt dann den Sommer.

Doch ist und bleibt der Herbst die Jahreszeit der Aster: Myrten-, Kissen-, oder Raublatt-Aster (Symphyotrichum ericoides, Aster dumosus und Symphyotrichum novae-angliae) sorgen jetzt für bunte Beete und bieten Insekten eine der letzten Nahrungsquellen vor dem Winter. Sie wachsen bevorzugt an sonnigen, nährstoffreichen und durchlässigen Standorten. Gleichzeitig sind Astern überaus pflegeleicht. Nach der Blüte erfolgt ein Rückschnitt eine Handbreit über dem Boden.

Blühende Astern
Astern erfreuen nicht nur Bienen und Schmetterlinge mit ihrer langen Blüte bis in den Oktober hinein [Foto: Inna Giliarova/ Shutterstock.com]

Kugeldistel

Die Kugeldistel (Echinops) gilt als besonders bienen- und hummelfreundliche Blühpflanze und ist eine der wenigen herbstblühenden Stauden in Blau. Die horstig wachsende, aufrechte Pflanze kann bis zu 150 cm hoch werden und zeigt zwischen Juli und September ihre kugeligen, aus zahlreichen Einzelblüten zusammengesetzten Blütenköpfchen. Sie können weiß, zartviolett bis stahlblau gefärbt sein und bieten große Mengen an Nektar und Pollen. Die robuste und anspruchslose Staude bevorzugt eher trockene, nährstoffreiche Standorte mit gutem Wasserablauf in voller Sonne. Die Kugeldistel eignet sich für die Bepflanzung von Naturgärten und am Gehölzrand, durch ihre Wüchsigkeit verwildert sie an passenden Standorten etwas. Ansonsten lässt sie sich durch regelmäßige Teilung gut im Zaum halten.

Blühende Kugeldistel
Die Kugeldistel ist eine der nektarrreichsten Herbststauden für Bienen [Foto: Alex Manders/ Shutterstock.com]

Lampionblume

Die heimische Lampionblume (Physalis alkekengi) ist mit der Andenbeere (Physalis peruviana) verwandt und bildet ebenfalls die typischen papiernen Lampionhüllen um ihre knallorangen Beerenfrüchte. Sie zählt nicht zu den Stauden, die im Herbst blühen, sondern besitzt dann besonders attraktiven Fruchtschmuck. Im Herbst verfärben sich nämlich die Lampions ebenfalls tieforange und wirken im Herbst als attraktiver Blickfang.

Das Nachtschattengewächs (Solanaceae) bevorzugt sandig-humose, etwas kalkhaltige und gleichmäßig wasserführende, nährstoffreiche Böden in sonniger bis halbschattiger Lage. An passenden Standorten kann die Lampionblume wuchern und sich stark ausbreiten, daher sollte vor der Pflanzung eine Wurzelsperre mit eingegraben werden. Die Pflanze gilt als leicht giftig. Die Früchte selbst sind jedoch essbar, auch wenn sie mit ihrem oft eher bitteren Geschmack nur wenige Freunde besitzen. Deutlich öfter werden die zierenden Lampions in herbstlichen Gestecken und Kränzen verwendet.

Lampionblume
Die Lampionblume bringt im Herbst Farbe ins Beet

Oktober-Silberkerze

Die elegante Oktober-Silberkerze (Cimicifuga simplex) gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) und daher zu den giftigen Gartenstauden. Die Oktober-Silberkerze verzaubert jedoch jeden Staudenliebhaber mit ihren weißen, rosa oder weinroten, filigranen Blüten an den langen, dünnen Blütenstielen. Die Silberkerze erreicht eine Wuchshöhe von 150 bis 180 cm und blüht zwischen September und Oktober. Je nach Sorte zeigt die Silberkerzen nicht nur verschiedenfarbige Blüten, sondern auch rötliches bis dunkelrot-braunen Laub.

Silberkerzen im Garten
Die Silberkerze kann bis zu 200 cm hoch werden [Foto: yakonstant/ Shutterstock.com]

Die Pflege der zart blühenden Herbststaude ist dagegen recht unkompliziert: Die Oktober-Silberkerze ist sehr ausdauernd sowie robust und braucht daher nur wenig Aufmerksamkeit, solange der Standort passt. Oktober-Silberkerzen benötigen einen frischen bis feuchten Boden mit guter Wasserspeicherung im Halbschatten oder in absonniger Lage.

Sonnenhut

Der Sonnenhut (Rudbeckia) fehlt in keinem Bauerngarten und ist eine besonders attraktive, blühende Herbststaude. Die zahlreichen, sonnenblumenartigen Blüten mit ihrem hochgewölbten, dunkelbraunen Blütenboden erscheinen zwischen Juli und Oktober. Die Rudbeckie liefert ab dem Spätsommer zahlreichen bestäubenden Insekten Nahrung und lässt sich nebenbei gut als Schnittblume verwenden. Die robusten und pflegeleichte Stauden können je nach Art zwischen 50 und über 300 cm hoch werden und bilden dichte Horste aus.

Rudbeckie
Die Rudbeckie ist eine der bis in den Herbst blühenden, winterharten Stauden [Foto: Alex Manders/ Shutterstock.com]

Der ideale Standort für den Sonnenhut liegt auf eher frischen bis feuchten, nährstoffreichen und gut durchlässigen Böden in voller Sonne. Als Schein-Sonnenhut wird die Echinacea bezeichnet, die allerdings nur entfernt mit der Rudbeckie verwandt ist und im Gegensatz zu ihr als Arzneipflanze genutzt wird.

Wasserdost

Der Wasserdost (Eupatorium) ist als feuchtigkeitsliebende Staude besonders als Teich- oder Randbepflanzung zu sehen. Bei den zahlreichen Sorten variiert die Wuchshöhe zwischen 80 und 300 cm. Die riesigen, duftenden Blütendolden können zartrosa über rein weiß bis zu kräftig blau gefärbt sein. Zwischen Juli und Oktober liegt die Blütezeit des stattlichen Wasserdosts und bietet zahlreichen Bestäubern, vor allem Bienen und Schmetterlingen, große Mengen an Nektar und Pollen. So ist der Wasserdost nicht nur eine hübsche herbstblühende Staude, sondern hilft auch den kleinen Insekten, ihre Wintervorräte aufzustocken.

Wasserdost mit Schmetterling
Wasserdost zieht Bienen und Schmetterlinge magisch an [Foto: onlyChange Photography/ Shutterstock.com]

Der Wasserdost bevorzugt sonnige bis halbschattige Lagen auf frischen bis feuchten, nährstoffreichen und kalkhaltigen Untergründen. Im Frühjahr wird die herbstblühende Staude vor dem Neuaustrieb eine Handbreit über dem Boden abgeschnitten.

Nebst den farbenfrohen Herbststauden blühen auch zahlreiche Einjährige bis zum ersten Frost. Wir stellen die schönsten Herbstblumen und ihre Ansprüche an Standort und Pflege vor.

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