Tipps für den Anbau von Heidelbeeren

Elisabetta
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Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Heidelbeeren sind nicht nur lecker, sondern lassen sich auch einfach anbauen. Wir verraten Ihnen 10 Tipps für den Blaubeeranbau im eigenen Garten.

Nahaufnahme Heidelbeeren am Strauch
Die großen, dunkelblauen Beeren sind nicht nur lecker, sondern auch sehr gesund [Foto: Stone36/ Shutterstock.com]

Besinge, Blaubeere oder Moosbeere – die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) ist unter vielen Namen bekannt und beliebt. Kein Wunder, schließlich sind die blauen Beeren nicht nur lecker, sondern auch noch sehr gesund. So wird ihnen beispielsweise eine antioxidative und entzündungshemmende Wirkung zugesprochen. Doch natürlich ist vor allem ihr süßer Geschmack dafür verantwortlich, dass die Heidelbeere mittlerweile zu den beliebtesten Beeren der Deutschen gehört. Wer keine Lust hat, stundenlang im Wald nach den kleinen Blaubeeren zu suchen, und nicht auf Kulturheidelbeeren aus dem Supermarkt zurückgreifen will, muss nicht darauf verzichten – denn auch im Garten lässt sich die Heidelbeere unkompliziert anbauen. Wir verraten Ihnen, wie Sie bald schon Heidelbeeren aus eigenem Anbau naschen können.

Die kleinen, blauen Beeren erfreuen sich großer Beliebtheit. Denn sie überzeugen nicht nur mit ihrem süßen Geschmack, sondern sind gleichzeitig noch gesund. Wir haben 10 Tipps für Sie, mit denen der Anbau von Heidelbeeren beziehungsweise Blaubeeren auf jeden Fall gelingt.

Die richtige Heidelbeersorte

Wer als Kind im Wald Heidelbeeren gepflückt hat, merkt schnell, dass es einen Unterschied zwischen Wild- und Kulturheidelbeeren gibt. Tatsächlich stammen die Kulturheidelbeeren gar nicht von unserer heimischen Wildheidelbeere, sondern von der Amerikanischen Heidelbeere (Vaccinium corymbosum) ab. Auch bei den im Fachhandel angebotenen Pflanzen handelt es sich oftmals um Kulturheidelbeeren. Diese haben den Vorteil, dass sie stärker wachsen und größere Erträge bringen. Die Wildheidelbeere ist dagegen zwar pflegeleichter, trägt aber oft nur wenige Beeren. Um später eine nennenswerte Menge an Beeren ernten zu können, empfiehlt sich deshalb die Wahl von Kulturheidelbeersorten. Hier gibt es mit über 100 verschiedenen Zuchtsorten eine riesige Auswahl an Pflanzen, die sich beispielsweise im Erntezeitpunkt und bezüglich ihrer Robustheit unterscheiden. Als äußerst robust und widerstandsfähig gilt die Sorte ‘Vaccinium Bluecrop‘, und auch die Sorten ‘Pilot‘, ‘Elizabeth‘ und ‘Duke‘ haben sich in Hobbygärten bewährt.

Blaubeer-Sorte Duke am Strauch
Die Blaubeeren-Sorte ‘Duke’ verspricht eine reiche Ernte [Foto: Ritvars/ Shutterstock.com]

Besondere Erde für Blaubeeren

Die meisten Obst- und Gemüsesorten lieben einen neutralen Boden, wie er in den meisten Gärten zu finden ist. Heidelbeeren dagegen brauchen eine ganz spezielle Erde – als Moor- und Waldpflanze ist die Blaubeere an saure Böden angepasst und fühlt sich auch nur hier wohl. Perfekte Bedingungen für die Heidelbeere sind pH-Werte zwischen 4,0 und 5,0. Doch diese werden in den meisten Gärten nicht erreicht, weshalb man beim Anbau von Heidelbeeren etwas tricksen muss. Statt sie in normale Gartenerde zu setzen, sollte ein etwas größeres Loch ausgehoben werden. In dieses kann dann spezielle Heidelbeeren-Erde oder Rhododendronerde gefüllt und die Pflanze darin eingegraben werden – so fühlt sich die Heidelbeere auch ohne Waldboden in Ihrem Garten wohl. Unsere Plantura Bio-Saure Erde erfüllt alle genannten Anforderungen und kann außerdem für andere Pflanzen wie Hortensien verwendet werden.

Standort und Nachbarn für Heidelbeeren

Nicht nur auf die passende Erde sollte bei der Standortwahl für Heidelbeeren geschaut werden: Auch die richtige Nachbarschaft ist für die Pflanze entscheidend. So sollte zwischen den einzelnen Heidelbeerpflanzen mindestens ein Abstand von 70 cm herrschen – sonst kommen sich die empfindlichen Wurzeln schnell gegenseitig in die Quere. Obwohl Heidelbeeren selbstbefruchtend sind, empfiehlt es sich, verschiedene Sorten gleichzeitig anzubauen. Zum einen kann man dadurch die Erntezeit verlängern, indem man Varianten nutzt, die unterschiedlich schnell reifen. Zum anderen fällt durch die gegenseitige Befruchtung auch der Ertrag der einzelnen Exemplare höher aus. Heidelbeeren vertragen sich ebenfalls mit anderen Gewächsen: Die mit der Heidelbeere verwandte Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) und die Großfrüchtige Moosbeere (Vaccinium macrocarpon), besser als Cranberry bekannt, eignen sich beispielsweise gut als Nachbarpflanze für die Heidelbeere. Der Rhododendron (Rhododendron), die Johannisbeere (Ribes) und die Stachelbeere (Ribes uva-crispa) sind darüber hinaus nicht nur optisch eine ansprechende Ergänzung für die Heidelbeere. Bei allen Pflanzpartnern muss allerdings ein ausreichender Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden.

Heidelbeersträucher
Heidelbeersträucher befruchten sich gegenseitig, was ebenfalls den Ertrag steigert [Foto: Darryl Brooks/ Shutterstock.com]

Das richtige Pflanzen von Heidelbeeren

Sind die richtigen Bedingungen für die Heidelbeere geschaffen, kann endlich gepflanzt werden. Als ideale Jahreszeit zum Pflanzen von Heidelbeeren beziehungsweise Blaubeeren gelten Herbst und Frühjahr. Jedoch wird ersterer von den meisten Gärtnern bevorzugt, da die Pflanze so mehr Zeit hat, sich an den neuen Standort zu gewöhnen, und das Risiko sinkt, dass die Heidelbeerstaude sich während der Fruchtbildung im Sommer übernimmt. Heben Sie ein Loch von etwa 60 cm Tiefe und 1 m Breite aus und befestigen Sie an den Seiten eine Folie, damit kein kalkhaltiger Austrag an die Pflanze kommt. Setzen Sie die Heidelbeere ein und füllen Sie das Loch mit Ihrer Spezialerde auf. Danach sollte noch ordentlich angegossen werden, damit die Heidelbeere gut anwachsen kann.

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Mulchen von Blaubeeren

Mulchen ist der Geheimtipp, wenn man eine gute Heidelbeerernte haben möchte. Durch eine Schicht aus Rindenmulch, Laub oder Baumnadeln simuliert man die Rohhumusdecke, die am natürlichen Standort der Heidelbeere vorkommen würde. Das bringt gleich 3 Vorteile mit sich: Zum einen hilft die Mulchschicht, den Boden langfristig sauer zu halten, was der kalkempfindlichen Pflanze sehr zugutekommt. Des Weiteren wirkt die Schicht wie eine natürliche Düngung und setzt nach und nach Nährstoffe frei, sodass die Heidelbeerstaude langfristig versorgt bleibt. Zuletzt wirkt sie auch noch als Verdunstungsschutz. Die Heidelbeere hat vor allem im Sommer einen hohen Wasserverbrauch und verliert bei Trockenheit schnell ihre Früchte – hier kann eine gute Mulchschicht Wunder wirken.

Beerenstrauch mit Mulchschicht per Hand ausgebracht
Das Mulchen von Heidelbeersträuchern bringt viele Vorteile [Foto: Miriam Doerr Martin Frommherz/ Shutterstock.com]

Richtiges Gießen von Heidelbeeren

Im Sommer ist der Wasserverbrauch der Heidelbeere enorm, weshalb es äußerst wichtig ist, sie regelmäßig zu gießen. Bei der richtigen Menge ist Fingerspitzengefühl gefragt: Der Boden sollte zwar immer feucht sein, es darf aber keine Staunässe entstehen. Trocknet die Erde um die Heidelbeere aus, bildet sie nur kleine oder sogar keine Früchte aus. Bei wiederholter Staunässe kommt es dagegen zur Wurzelfäulnis und die Pflanze beginnt zu kränkeln. Des Weiteren kann nicht jedes Wasser für die Bewässerung der Heidelbeere genutzt werden: Da sie sehr empfindlich auf Kalk reagiert, sind Leitungs- oder Brunnenwasser oft nicht geeignet. Wir empfehlen Regenwasser, das in einem Behälter aufgefangen wurde.

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Auf vornehmlich organische Dünger setzen

Durch die Mulchschicht wird die Heidelbeere zwar längerfristig mit Nährstoffen versorgt, eine weitere Düngergabe schadet der Pflanze jedoch nicht. Optimal sind hier organische Düngemittel. Kompost eignet sich für die Düngung der Heidelbeere nicht, denn es ist häufig zu viel Kalk enthalten. Auch die meisten handelsüblichen Mineraldünger sind wegen ihres Kalkgehaltes für die Heidelbeere unpassend – am besten greifen Sie zu einem vornehmlich organischen Universaldünger, da dieser die Nährstoffe langsam freisetzt und so die Gefahr einer Überdüngung minimiert. Unser Plantura Bio-Universaldünger mit Langzeitwirkung empfiehlt sich beispielsweise für Heidelbeeren beziehungsweise Blaubeeren.

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Schneiden von Heidelbeeren

Die Heidelbeere braucht keinen Schnitt im klassischen Sinne – auch ohne regelmäßiges Kürzen kann die Pflanze lange gute Ernten bringen. Lassen die Erträge einmal nach, kann sich das Schneiden der Heidelbeere lohnen. Alte oder kranke Äste sollten hierbei vorsichtig entfernt und stark ausufernde Triebe gekürzt werden. Wichtig ist dabei, dass immer nur einzelne Zweige entnommen werden – einen radikalen Rückschnitt hält die Heidelbeerpflanze nicht aus. Der perfekte Zeitpunkt für den Schnitt ist der Herbst oder Winter, wenn die Staude ihre Blätter bereits verloren hat. Allerdings sollte es beim Schneiden auf keinen Fall frieren: Im schlimmsten Fall könnte die Pflanze dadurch eingehen.

Blaubeeren Schnitt
Ein Schnitt im Herbst oder Winter kann ein kräftiges Wachstum fördern [Foto: Edita Paulauskiene/ Shutterstock.com]

Schädlinge und Krankheiten von Heidelbeeren

Glücklicherweise ist die Heidelbeere, was Schädlinge und Krankheiten anbelangt, eine sehr robuste Pflanze, der nur selten etwas fehlt. Nur auf Kalk reagiert sie empfindlich, denn dieser hindert sie an der Nährstoffaufnahme. Ein deutliches Indiz für einen zu hohen Kalkgehalt in der Erde sind Blattchlorosen, also die gelbe Verfärbung der Blätter. Ein weiterer Feind der Heidelbeere sind die Vögel: Auch die gefiederten Tiere lieben den Geschmack der süßen Beere und klauen gerne die leckeren Früchte vom Baum. Damit die Heidelbeere nicht komplett von diebischen Vögeln abgeerntet wird, sollte man ein Netz über die Pflanzen legen – so bleiben die Tiere fern und man kann die Heidelbeeren in aller Ruhe selbst ernten.

Ernten und Lagern von Blaubeeren

Am liebsten würde man die süßen Früchte natürlich schon probieren, wenn sie gerade so reif sind. Doch bei den Heidelbeeren lohnt sich das Warten: Erst wenn der rote Hauch um den Stielansatz herum verschwunden ist, entfaltet sich der volle Geschmack. Die Ernte der empfindlichen Beeren erfolgt idealerweise von Hand. Auch der sogenannte Blaubeerkamm kann als Hilfe genutzt werden – oft ist ein bisschen Übung nötig, um schnell und effizient damit zu ernten, ohne dass zahlreiche unreife Beeren mitgepflückt werden. Nach der Ernte können die Blaubeeren bis zu 2 Wochen im Kühlschrank gelagert werden, allerdings verlieren sie recht schnell an Aroma. Am besten sollte man sie deshalb frisch genießen oder möglichst schnell zu leckerer Marmelade verarbeiten. Blaubeeren lassen sich aber auch ausgezeichnet einkochen, einfrieren oder trocknen.

Tipp: Besonders gut schmecken die Beeren übrigens zu Quark, Eis oder Pfannkuchen.

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Blaubeermarmelade schmeckt lecker und ist länger haltbar als frische Beeren [Foto: beats1/ Shutterstock.com]

Lust auf mehr Beeren-Auswahl im Garten? Dann probieren Sie es doch mal mit Johannisbeeren. Die schmackhaften roten Früchte sind eine schöne Ergänzung für jeden Obstgarten.

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