Buchsbaum: Giftig oder nicht?

Christina
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Ich bin begeisterte Hobby-Gärtnerin und Landschaftsplanerin. Der Garten fasziniert mich als Kunstnatur mit seinen Formen und Möglichkeiten im Spannungsfeld zwischen Zivilisation und Wildnis. Mein eigener kleiner Garten ist mein naturnahes Experimentierfeld, meine Freude und mein Ort zur Erholung. Als gelernte Imkerin gehört meine besondere Liebe den Insekten. Deren Beobachtung und das morgendliche Himbeerpflücken mit meiner Tochter zählen für mich zu den schönsten Tätigkeiten im Garten.

Lieblingsobst: Apfel, Marille
Lieblingsgemüse: Gurke, Sellerie, Pastinake

Der Buchsbaum ist bei uns sehr beliebt. Doch immer wieder stellt sich die Frage, ob der Buchs denn nun wirklich giftig ist und dem Menschen gefährlich werden kann. Wir klären im Folgenden auf.

Buchsbaumbüsche
Der Buchsbaum ist sehr beliebt, die immergrüne Pflanze kann aber sehr gefährlich werden [Foto: Yarygin/ Shutterstock.com]

Dem Buchsbaumzünsler schmecken die glänzenden, dunkelgrünen Blätter des Buchsbaumes (Buxus) gut – zum Leidwesen vieler Gartenliebhaber. Aber wie sieht es mit der Bekömmlichkeit für Mensch und Haustier aus? Lesen Sie mehr darüber im folgenden Artikel.

Buchsbaum: Giftig für Kinder und Erwachsene?

Der Buchs ist als Kulturpflanze schon seit der Antike dokumentiert, in seiner Langlebigkeit gründet sich seine mystische Bedeutung als Pflanze der Unsterblichkeit. Seine Verwendung als Heilpflanze mit fiebersenkender und schmerzlindernder Wirkung hat ebenfalls eine lange Tradition, ist aber hoch problematisch. Denn die etwa 70 verschiedenen Alkaloide, allen voran Buxin, die besonders in Wurzeln und Blättern der Pflanze gefunden werden, sind bei oraler Einnahme schon in geringen Dosen hochgiftig. Da hilft es auch nicht, dass die Pflanze einen hohen Gehalt an wertvollen ätherischen Ölen und Vitamin C aufweist.

Trotzdem ist es nicht gleich notwendig, auf den Buchs als Gartenpflanze zu verzichten. Vergiftungen, gerade bei Erwachsenen, sind selten, denn alle Teile des Buchsbaumes schmecken bitter und werden daher kaum in lebensgefährlichen Mengen verzehrt. Auch trägt der Buchs keine attraktiven Früchte oder Samenmäntel, die zum Essen verleiten könnten, wie es etwa bei den giftigen Eiben (Taxus) der Fall ist. Wenn es bei Ihnen Kinder und Haustiere gibt ist es dennoch wichtig, über die Gefahren Bescheid zu wissen. Denn es gilt: je geringer das Körpergewicht, desto leichter wird die gefährliche Dosis bei der oralen Einnahme erreicht.

Buchsbaumstöckle
Es ist wichtig, über die Giftstoffe im Buchsbaum informiert zu sein [Foto: Andrew Pustiakin/ Shutterstock.com]

Symptome einer Buchs-Vergiftung

Alkaloide wirken als Nervengifte, indem sie den Platz körpereigener Neurotransmitter in den Synapsen einnehmen und dadurch die Informationsübertragung stören. Die Symptome bei einer starken Buchsbaumvergiftung sind erst Erregungszustände, die dann umschlagen in Lähmungserscheinungen, Krämpfe und Zittern. Übelkeit mit Erbrechen und Durchfall gehören als typische Begleiterscheinungen einer Vergiftung dazu. Sehr schnell kann dann ein Abfall des Blutdrucks auftreten, der im schlimmsten Fall zum Kreislaufkollaps bis hin zum Tod führen kann. Es gibt kein Gegengift, allerdings ist der menschliche Körper fähig, die gefährlichen Stoffe bei geringer Dosierung langsam selbst abzubauen.

Gegenmaßnahmen und Erste Hilfe

Es empfiehlt sich, Kindern von Anfang an einzuschärfen, dass Sie erst fragen müssen, bevor sie von einer Pflanze aus dem Garten kosten. Ganz kleine Kinder müssen selbstverständlich stets beaufsichtigt werden. Wenn es trotz aller Vorsicht zu einer Vergiftung kommen sollte, verständigen Sie immer zuerst die Rettung oder die Giftnotrufnummer. Dort bekommen Sie die nötige Beratung, denn jede Vergiftung ist anders zu behandeln.

Kinder haben draußen viel Spaß, sollten jedoch nicht unbeaufsichtigt sein [Foto: goodmoments/ Shutterstock.com]

Wenn Sie sicher sind, dass die Giftstoffe im Buchsbaum die Ursache für die Symptome sind, sollten Kinder dazu gebracht werden, noch nicht verschluckte Pflanzenteile auszuspucken. Es kann bei erst kürzlich erfolgtem Verschlucken auch sinnvoll sein, Erbrechen herbeizuführen, um die Aufnahme des Giftes im Körper zu verhindern. Hat das Kind bereits Krämpfe, wird das jedoch kaum möglich sein. Von Kochsalzlösung als Brechmittel ist vor allem bei Kindern dringend abzusehen. Wenn das aber Kind erbricht, unterstützen Sie es dabei, indem sie seine Stirn stützen und helfen eine Lage einzunehmen, in der das Erbrochene nicht in die Atemwege gelangen kann.

Auf keinen Fall sollten Sie versuchen, einen bewusstlosen Menschen zum Erbrechen zu bringen! In diesem Fall ist die Person in stabile Seitenlage zu bringen, bis die Rettung eintrifft.

Buchsbaum: Giftig für Hunde und Katzen?

Auch für Haustiere sind die Alkaloide des Buchsbaumes giftig. Hunde und Katzen können betroffen sein, wenn auch der Verzehr der Pflanze für sie nicht sonderlich attraktiv sein dürfte. Insbesondere muss man auf kleine, pflanzenfressende Haustiere wie Nager oder Hasen achtgeben. Ihre Freilandgehege und Käfige sollten in einem sicheren Abstand zum Buchs aufgestellt werden. Für Hunde ist die tödliche Dosis bekannt: 0,1 Gramm Buxin pro kg Körpergewicht, das entspricht etwa 5 bis 10 Gramm der Droge (also der jeweiligen Pflanzenteile), gelten als letal. Es gibt außerdem Berichte von tödlichen Vergiftungen bei Schweinen, bei denen geschnittene Buchstriebe als Einstreu verwendet wurden.

Auch für Katzen, Hunde und gerade Kleintiere kann Buxin gefährlich werden [Foto: Maksym Pyrighok/ Shutterstock.com]

Trotz der respektablen Giftigkeit des Buchsbaumes ist er ein schöner Zusatz zu Ihrem Garten und die Gefahr einer Vergiftung sollte weder über- noch unterschätzt werden. Mehr über den immergrünen Strauch erfahren Sie in unserem Spezial-Artikel.

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