Hochbeet im Herbst bepflanzen: Welche Gemüsearten sind geeignet?

Regina
Regina
Regina
Regina

Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Hochbeete können das ganze Jahr über bepflanzt werden und reiche Gemüseernten liefern. Welche Gemüsearten auch im Herbst auf dem Hochbeet gedeihen und wie die Hochbeet-Pflege im Herbst aussieht, lesen Sie in diesem Artikel.

Hochbeet im Herbst
Auch im Herbst wachsen zahlreiche Gemüsearten auf dem Hochbeet [Foto: vaivirga/ Shutterstock.com]

Hochbeete werden zurzeit immer beliebter. Kein Wunder, schließlich sind die praktischen Beete nicht nur rückenschonend, sondern bieten auch zahlreiche Vorteile für den Gemüseanbau. Doch wussten Sie, dass man im Herbst noch problemlos zahlreiche Gemüsesorten im Hochbeet anbauen kann? Tatsächlich lassen sich manche Gemüsesorten im Hochbeet wunderbar kultivieren, wenn es im normalen Beet schon zu kalt wäre. Wir zeigen, wie der Herbstanbau gelingt und welche Gemüsearten sich besonders für die Hochbeetbepflanzung im Herbst eignen.

Hochbeet im Herbst bepflanzen: So geht man dabei vor

Nicht nur die kürzeren Tage machen unseren Pflanzen im Herbst zu schaffen: Frost und Nässe sorgen bei vielen Gewächsen für ein frühzeitiges Ende. Doch hier hat das Hochbeet einen entscheidenden Vorteil: Zum einen fließt Wasser durch die Drainageschicht im Hochbeet deutlich schneller ab, sodass Gemüse und Co. keine nassen Füße bekommen. Zum anderen verrotten die verschiedenen Bodenschichten im Herbst weiter und setzen dabei Energie in Form von Wärme frei – das Hochbeet hat quasi eine eingebaute Heizung für die kalten Tage. Diese sorgt dafür, dass die Pflanzen erst später von Frost und Kälte betroffen sind als ihre Kollegen im Freiland und deutlich länger wachsen können. Je nach Material erwärmt sich ein Hochbeet auch schneller als ein Gartenbeet, wenn die Herbstsonne scheint.

Geeignete Gemüsearten für das Hochbeet im Herbst

Wer im Herbst noch etwas ernten will, greift meistens auf die klassischen Herbstgemüsesorten zurück. Bereits im Sommer gesät reifen diese Gemüsearten bis in den Herbst hinein und fühlen sich auch im Hochbeet wohl. Vor allem Kohlarten wie Chinakohl (Brassica rapa subsp. pekinensis), Brokkoli (Brassica oleracea var. italica) oder Rosenkohl (Brassica oleracea var. gemmifera) sind perfekt für das Hochbeet geeignet. Dazu zieht man die Setzlinge am bestem im Haus an und pflanzt sie später als Jungpflanzen ein. Dies kann auch im September oder Oktober noch problemlos geschehen – allerdings müssen Sie damit rechnen, dass die Ernte dann erst im Frühjahr stattfindet. Doldenblütler (Apiaceae) wie Karotten (Daucus carota), Sellerie (Apium graveolens) oder Fenchel (Foeniculum vulgare) können im Spätsommer noch auf dem Hochbeet ausgesät und gepflanzt werden.

Im Herbst kann natürlich das typische Wintergemüse wie Lauch (Allium porrum), Winterheckenzwiebeln (Allium fistulosum) und Spinat (Spinacia oleracea) angebaut werden, das sonst eigentlich einen festen Platz im Beet hat. Feldsalat (Valerianella locusta), Grünkohl (Brassica oleracea var. sabellica) und Co. sorgen im Winter so für grüne Hochbeete, schließlich trotzen sie Kälte und Frost. Relativ unbekannt ist die Wintererbse (Pisum sativum), auch als Winterkefe bekannt, deren Sprossen und Hülsenfrüchte essbar sind.

Gemüsearten wie Wintererbse, Kohl und Frühlingszwiebel dürfen im Herbst ins Hochbeet
Gemüsearten wie Wintererbse, Kohl und Frühlingszwiebel dürfen im Herbst ins Hochbeet [Foto: Anne Greenwood/ Shutterstock.com]

Wer sein Hochbeet im Herbst bepflanzen möchte, kann verschiedene schnellwachsende Blattgemüse noch im September aussäen. Salate (Lactuca sativa), Rucola (Eruca vesicaria ssp. sativa) und Radicchio (Cichorium intybus var. foliosum), aber auch kältetoleranter Feldsalat und Winterportulak (Claytonia perfoliata) sind für die Herbstbepflanzung des Hochbeets bestens geeignet.

Tipp: Damit sich das Gemüse in Ihrem Hochbeet wohlfühlt, sollten Sie als oberste Pflanzschicht eine hochwertige und torffreie Bio-Erde wie unsere Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde verwenden. Die enthaltenen Nährstoffe und der hohe Kompostanteil stellen sicher, dass Gemüsepflanzen beste Voraussetzungen vorfinden, ein verzweigtes Wurzelsystem anlegen und dass schon bald eine reiche Ernte ansteht.

Bio-Tomaten- & Gemüseerde 40 L
Bio-Tomaten- & Gemüseerde 40 L
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.9/5)
  • Ideal für Tomaten & anderes Gemüse wie Chili, Zucchini & Co.
  • Sorgt für ein gesundes Pflanzenwachstum & eine reiche Ernte
  • Torffrei & klimafreundlich: CO2-reduzierte Bio-Erde hergestellt in Deutschland
16,99 €
Grundpreis: 0,42 €/l

Nicht nur typisches Herbst- und Wintergemüse lässt sich so spät im Jahr noch einfach und unkompliziert ernten: Schnitt-Mangold (Beta vulgaris subsp. vulgaris) und Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) sowie spezielle Rettich-Sorten für den Herbstanbau sind für das Hochbeet perfekt, da sie eine sehr kurze Wachstumsperiode haben. So können sie geerntet werden, bevor die Tage zu kurz werden und die ersten schweren Frösten auftreten. Bei allen Gemüsesorten gilt jedoch, dass sie niemals bei Frost geerntet werden dürfen – dies kann nicht nur den Pflanzen schaden, sondern führt auch dazu, dass die Blätter beim Auftauen matschig werden.

Hochbeet-Pflanzen im Herbst
Salate, Kohlgewächse und Möhren können bis in den Herbst hinein angebaut werden [Foto: Edda Dupree/ Shutterstock.com]

Übersicht: Geeignete Gemüsearten für Hochbeete im Herbst

  • Kohlarten, darunter Chinakohl, Tatsoi (Brassica rapa convar. narinosa), Brokkoli, Rosenkohl, Kohlrabi (Brassica oleracea var. gongylodes) und Grünkohl
  • Alle Salatarten, besonders Rucola, Radicchio, Endivien (Cichorium endivia) und Frisée
  • Kältetolerante Blattgemüse wie Feldsalat, Gartenkresse (Lepidium sativum), Winterkresse (Barbarea vulgaris) und Winterportulak
  • Doldenblütler wie Karotte, Sellerie, Fenchel, Petersilie (Petroselinum crispum), Pastinake (Pastinaca sativa) und Kerbelrübe (Chaerophyllum bulbosum)
  • Spinat, Mangold und Rote Bete (Beta vulgaris subsp. vulgaris)
  • Lauch und Winterheckenzwiebel
  • Wintererbse
  • Radieschen und Rettich (Raphanus sativus var. niger)
Gründüngung für Hochbeet
An freien Stellen kann Gründüngung im Hochbeet angebaut werden [Foto: Anne Greenwood/ Shutterstock.com]

Hochbeet im Herbst bepflanzen: Gründüngung statt Gemüse

Sie wollen Ihrem Hochbeet und den darin lebenden Bodenorganismen lieber etwas Gutes tun und brauchen im Winter nicht unbedingt frisches Gemüse? Dann ist eine Gründüngung genau das Richtige: Statt das Beet im Winter leer zu lassen oder Gemüsepflanzen darin anzubauen, können Sie Ihr Hochbeet mit winterharten Leguminosen (Fabacea) wie Winter-Wicke (Vicia villosa), Klee (Trifolium) und Esparsette (Onobrychis) oder anderen Gründüngerpflanzen wie Senf (Sinapis) als Gründüngung bepflanzen. Der Vorteil dieser Pflanzen besteht vor allem darin, dass sie mit Hilfe von Knöllchenbakterien Stickstoff im Boden binden. Sie können außerdem organische Substanz liefern und dem Substrat eine natürliche Regeneration im Winter bieten. Gleichzeitig schützen sie den Untergrund vor Witterungseinflüssen und Erosion, welchen ein „nacktes“ Beet ausgesetzt wäre.

Im zeitigen Frühjahr werden die angebauten Gründüngungspflanzen dann zerkleinert und untergegraben – hierdurch dienen sie zusätzlich als wertvoller Dünger. Durch dieses Winterverwöhnprogramm ist Ihr Beet im Frühling perfekt auf die neue Gartensaison vorbereitet. Mehr zum Thema Gründüngung und Hochbeet-Bepflanzen erfahren Sie in diesem Artikel.

Überdachung für Hochbeet
Eine Überdachung verlängert die Saison im Hochbeet für zahlreiche Gemüsearten [Foto: Trevor Clark/ Shutterstock.com]

Pflegemaßnahmen

Die wichtigste Pflege für Hochbeete im Herbst sind das bedarfsgerechte Wässern und die Beseitigung von unerwünschten Beikräutern, damit sie sich nicht versamen. Gedüngt werden muss im Herbst normalerweise nicht mehr, denn die zunehmend kühleren Temperaturen sorgen für ein geringeres Wachstum. Ein Zuviel an Stickstoff kann sogar die Winterhärte der Pflanzen herabsetzen und macht sie anfällig für Frostschäden. Die letzte Düngung, beispielsweise mit einem vorwiegend organischen Langzeitdünger wie unserem Plantura Bio-Tomatendünger, sollte daher im September für starkzehrende Arten oder auf sehr mageren Böden erfolgen. Das tierfreie, pflanzenbasierte Granulat enthält höhere Mengen an Kalium, was zur Frostfestigkeit beiträgt, lässt sich einfach um die Pflanze herum ausbringen und oberflächlich einarbeiten.

Bio-Tomatendünger 1,5 kg
Bio-Tomatendünger 1,5 kg
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.8/5)
  • Ideal geeignet für Tomaten, Chili, Zucchini, Gurke & Co.
  • Für gestärkte Pflanzen & eine aromatische, reiche Ernte
  • Tierfreier Bio-Langzeitdünger - unbedenklich für Haus- & Gartentiere
14,99 €
Grundpreis: 9,99 €/kg

Doch auch im Hochbeet wird es für viele Pflanzen irgendwann zu kalt. Eine hervorragende Möglichkeit, um selbst bei den ersten Nachtfrösten im Herbst noch wohlige Temperaturen im Hochbeet zu behalten, ist, dieses mit einem Folientunnel oder -dach abzudecken. Unter der Folie sammelt sich dabei die Wärme des Bodens effektiv, sodass man bis in den Winter hinein Gemüse anbauen kann. Regelmäßiges Lüften an trockenen Tagen ist Pflicht, da sonst die Gefahr von Pilzinfektionen steigt. Wir erklären Ihnen, was Sie sonst tun müssen, um Pilze im Hochbeet zu verhindern.

Hochbeet-Lüften
Regelmäßiges Lüften ist notwendig, um die Gefahr von Krankheiten zu senken [Foto: Lisa Leonardo/ Shutterstock.com]

Ein Frühbeet- oder Gewächshausaufsatz funktioniert nach demselben Prinzip und eignet sich hervorragend für den Herbstanbau. Viele Hersteller haben bereits passende, schnell und einfach zu montierende Lösungen für ihre Hochbeete im Sortiment. Das Mulchen einzelner Gemüsesorten oder das Auslegen von Vlies kann eine Temperatursteigerung von bis zu 5 °C bewirken: Allein dieser kleine Temperaturunterschied wirkt sich enorm auf das Pflanzenwachstum aus und sorgt für eine bessere Ernte.

Wird es noch kälter, ist es an der Zeit, das Hochbeet auf die frostige Jahreszeit vorzubereiten. Welche Arbeiten beim Hochbeet im Winter anstehen und wie Gemüsepflanzen winterfest gemacht werden können, lesen Sie bei uns.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden