Kaliumdünger: Eigenschaften & Tipps zum Selbermachen von Kalidünger

Kathi
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Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.

Lieblingsobst: Erdbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Kalidünger bedient besondere Eigenschaften der Pflanzen. Wir zeigen Ihnen, wann der Griff zum speziellen Kaliumdünger richtig ist.

Junge Pflanze in Erde
Kalium ist neben Stickstoff und Phosphor einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe [Foto: kram9/ Shutterstock.com]

Auf dem Markt können Sie Unmengen an unterschiedlichen Düngern finden. Kaliumdünger erhält man unter anderem als Einzelnährstoffdünger, aber es gibt auch kaliumbetonte Universaldünger, die im Vergleich zu anderen Mehrnährstoffdüngern einen höheren Kaliumwert aufweisen. Wir verraten Ihnen, wann Sie zu einem Kaliumdünger greifen müssen und was Sie bei der Anwendung von Kalidüngern beachten sollten.

Kaliumdünger: Eigenschaften und Zusammensetzung

Kalium ist ein sehr weiches Alkalimetall und neben Stickstoff und Phosphor einer der wichtigsten Pflanzennährstoffe. Im Boden sind die Auswaschung und auch die Beweglichkeit von Kalium eher gering. In der Bodenlösung findet man nur ungefähr 1 bis 2 % des gesamten Kaliums, welches im Boden vorhanden ist – und nur diese 1 bis 2 % an Kalium sind direkt für die Pflanzen verfügbar.

Kalium ist ein natürlicher Bestandteil jedes Bodens. In Deutschland liegt sein Anteil in den Böden bei 0,3 % bis zu 3 %. Wenn Sie eine Bodenanalyse durchführen, sollte der ideale Kaliumwert bei schweren Böden zwischen 13 und 25 mg und bei leichten Böden zwischen 8 und 10 mg Kalium pro 100 g Gartenerde liegen. Kalium liegt im Boden in Form von positiv geladenen Ionen vor und ist zum größten Teil an die Tonmineralien und an den Humus gebunden. Diese Bindungen sind relativ locker und die Ionen können leicht wieder freigesetzt werden, so dass sie für die Pflanzen verfügbar sind. Wenn das Kalium in den Kristallgittern der Silikate eingebaut ist, kann es von den Pflanzen nicht mehr aufgenommen werden und ist somit gebunden.

Pflanzen bevorzugen Kalium bei der Aufnahme, jedoch können andere Nährstoffe die Aufnahme von Kalium durch die Pflanze hemmen. Dazu gehören Calcium, Magnesium, Ammonium und auch Natrium. Außerdem kann ein niedriger pH-Wert ebenso die Aufnahme von Kalium hemmen. Fällt der pH-Wert unter 4, gibt die Pflanzenwurzel das Kalium sogar wieder ab. Es ist überdies in der Pflanze gut beweglich und wird dorthin transportiert, wo es gerade benötigt wird. Da Kalium wichtig für den Zellaufbau ist, sind junge Blätter immer kaliumreicher als ältere.

Zwei Hände voll frischer Erde
Kalium ist ein natürlicher Bestandteil jedes Bodens [Foto: Criniger kolio/ Shutterstock.com]

Wirkung von Kalidüngern auf Pflanzen

Die Pflanzen benötigen Kalium für unterschiedliche Vorgänge wie zum Beispiel:

  • Steuerung von Stoffwechselvorgängen
  • Regulierung des Wasserhaushalts
  • Regulierung der Funktion der Spaltöffnungen
  • Erhöhung der Widerstandskraft von Pflanzen gegenüber von Infektionen
  • Erhöhung der Frosthärte der Pflanzen (ein hoher Kaliumgehalt in den Vakuolen senkt den Gefrierpunkt des Zellsafts)

Das Kalium wird von den Pflanzen in den Vakuolen eingelagert und ist an der Regelung des Turgors beteiligt. Der Turgor, auch Turgordruck genannt, bezeichnet den Druck, den der Zellsaft auf die Zellwände ausübt. In bestimmten Kompartimenten pflanzlicher Zellen wird mit Hilfe der Anreicherung von Kalium ein osmotisches Potential aufgebaut. Dieses sollte höher sein als in der Umgebung der Zellen. So kann Wasser in die Zellen fließen, es wird ein Turgor aufgebaut und die Pflanzenzellen werden mit Wasser gefüllt und straff. Ist jedoch beispielweise das Substrat versalzt, kann es zur genau entgegengesetzten Reaktion kommen. Dann fließt Wasser aus den Zellen hinaus und die Pflanzen werden schlaff.

Kann zu viel Kalium den Pflanzen schaden?

Eine Überversorgung mit Kalium kann auch Schäden an Ihren Pflanzen anrichten und unterschiedliche Symptome auslösen. Dazu gehören Wachstumshemmungen, Wurzelverbrennungen, Schäden an den Blättern oder auch Nekrosen an diesen. Leider sind diese Symptome ähnlich derer bei einer Unterversorgung. Zu einem direkten Kalium-Überschuss kommt es aber in der Regel kaum. Wenn solche Schäden auftreten, handelt es sich generell um Salzschäden, denn Pflanzen können relativ hohe Kaliummengen ohne größere Probleme aufnehmen.

Kaliummangel erkennen

Pflanzen zeigen ganz unterschiedliche Symptome, wenn es zu einem Mangel an dem Nährstoff Kalium kommt. Zu diesen Symptomen gehört zum Beispiel die Verfärbung der Blattränder ins Gelbliche, was auch als Chlorose bezeichnet wird. Die Blattränder können sogar braun werden und absterben, also nekrotisch werden.

Blatt mit braunen Verfärbungen
Einen Mangel an Kalium können Sie an Verfärbungen der Blattränder erkennen [Foto: Niraelanor/ Shutterstock.com]

Diese Nekrosen bilden sich zuerst immer an den älteren Blättern aus und sind zu Beginn nur als kleine schwarze Punkte erkennbar. Bei einem starken Kaliummangel verlagert die Pflanze ihr Kalium aus den älteren Blättern in die jüngeren. Aus diesem Grund treten die Symptome immer zuerst an den älteren Blättern auf. Ein weiteres Symptom kann zudem sein, dass sich die Blätter krümmen und einrollen. Außerdem kommt es zum Welken der Pflanzen und die Blätter hängen nur noch schlaff an den Pflanzen. Dies wird auch Welketracht genannt. Wachstumsstörungen und eine erhöhte Anfälligkeit für Krankheiten gehen auch mit einem Kaliummangel einher. Dies kann auch die Standfestigkeit der Pflanzen beeinträchtigt werden und die Toleranz gegenüber Frost und Dürre.

Zusammenfassung: Kaliummangel an Pflanzen erkennen

  • Blattränder verfärben sich gelblich
  • Nekrosen an den älteren Blättern
  • Blätter rollen sich ein und verkrümmen sich
  • Pflanzen welken
  • Wachstumsstörungen
  • Höhere Anfälligkeit für Krankheiten
  • Geringere Standfestigkeit

Verschiedene Kalidünger & Kaliumgehalt

Als Kaliumdünger werden grundsätzlich nur wasserlösliche Kaliumsalze verwendet. Wichtig zu wissen ist auch, dass Calcium und Kalium als Gegenspieler im Boden fungieren. Daher muss man diese beiden Nährelemente im richtigen Verhältnis ausbringen.

Garten im Herbst mit Laub
Besonders im Herbst sollten Sie nicht auf Kalium verzichten [Foto: Photographee.eu/ Shutterstock.com]

Eine spezielle Kaliumdüngung ist natürlich bei einem akuten Mangel nötig. Ob ein Mangel vorliegt, können Sie über eine Bodenanalyse erfahren oder an auftretenden Mangelsymptome erkennen. Doch besonders im Herbst sollte man für die Winterhärte von Rasenflächen und Sträuchern auf eine kaliumbetonte Düngung setzen. Nachfolgend stellen wir die verschiedenen Kaliumdünger-Typen vor:

Patentkali/Kalimagnesia

Patentkali-Dünger ist ein spezieller Dünger, der Kalium (K2SO4), Magnesium (MgSO4) und auch Schwefel enthält. Der Dünger besteht aus 30 % Kaliumoxid, 10 % Magnesiumoxid, 15 % Schwefel und heißt eigentlich Kalimagnesia, der Handelsname ist allerdings Patentkali. Diese Dünger sind wasserlöslich und die Nährstoffe für unsere Pflanzen schnell verfügbar. Zudem wird er aus dem natürlich vorkommenden Mineral Kieserit gewonnen. Da Patentkali chloridfrei ist, kann man es auch für empfindliche Pflanzen und Sträucher wie Rhododendron (Rhododendron) oder Buchsbaum (Buxus) verwendet werden. Patentkali ist fein bis grob gekörnt erhältlich und geeignet zur Grund- und auch zur Kopfdüngung – leider ist es für die Flüssigdüngung nicht geeignet.

Kaliumsulfat

Das Kaliumsulfat ist das Kaliumsalz der Schwefelsäure (K2SO4) und wird als Dünger bei chloridempfindlichen Pflanzen verwendet wie zum Beispiel Himbeeren (Rubus idaeus) oder Brombeeren (Rubus sectio Rubus). Kaliumsulfat enthält 50 % Kalium sowie 45 % Schwefel und ist ein salzarmer Dünger. Es wird außerdem noch in der Homöopathie, als Löschpulver und vielen Bereichen der Industrie und Technik verwendet. Dieser Dünger ist ein weißes Salz, das fein bis grob gekörnt und zudem für Flüssigdüngung geeignet ist.

Kalium-Herbstdünger

In den meisten Herbstdüngern ist Kalium vorhanden, denn eine ausreichende Kaliumversorgung fördert die Frosthärte von Pflanzen. Da Kalium besonders wichtig für die Winter- beziehungsweise Frosthärte ist, sollten Sie in der Herbstdüngung nicht darauf verzichten. Diese Wirkung kann man mit einem Frostschutzmittel vergleichen, denn das Kalium wird in die Pflanzenzellen eingelagert und senkt damit den Gefrierpunkt des Zellsafts. Somit bleibt die Zelle funktionstüchtig. Der Zellsaft würde sich beim Gefrieren, ähnlich wie Wasser, ausdehnen und die Zelle zerstören, durch das Kalium geschieht das allerdings nicht.

Kalium-Rasendünger

Wenn Sie einen gesunden und kräftigen Rasen haben möchten, ist eine Kaliumdüngung wichtig. Besonders im Herbst ist eine Düngung mit Kalium entscheidend, da eine ausreichende Kaliumversorgung einem Schneeschimmelbefall vorbeugen kann. In unserem Plantura Bio-Herbstrasendünger ist deshalb eine extra Portion Kalium enthalten, damit Ihr Rasen den Winter sicher übersteht. Bei einem Rasendünger stärkt das Kalium die Belastbarkeit der Pflanzen, es schützt gegen Trockenheit, Kälte und Krankheiten – hierbei ist es wichtig, den Rasen im Frühjahr zu düngen und auch die Düngung des Rasens im Herbst nicht zu vergessen.

Düngerpackung wird mit Händen in einem Feld gehalten
Damit Ihr Rasen den Winter problemlos übersteht, ist in unserem Plantura Bio-Herbstrasendünger eine extra Portion Kalium enthalten
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Thomaskali/Phosphor-Kalidünger

Ein Dünger, der zum größten Teil aus Kalium und Phosphor besteht, wird auch Thomaskali genannt. Thomaskali hat eine körnige Struktur und besteht aus 8 % Phosphor (P2O5), 15 % Kaliumoxid (K2O) sowie 6 % Magnesiumoxid (MgO). Man findet den Dünger auch unter dem Begriff „Thomasmehl“, er fällt als Nebenprodukt bei der Stahl- oder Eisenerzeugung an.

Kaliumdünger selbst herstellen

Sie können auch selbst einige kaliumreiche Dünger herstellen. Dazu eignen sich zum Beispiel unterschiedliche Jauchen und Brühen.

Beinwelljauche

Eine Jauche aus Beinwell (Symphytum) stellt man aus 1 kg an frischen Beinwellblättern her, die man zerkleinert und mit ungefähr zwei Händen an Ringelblumen in 10 Liter Wasser vergären lässt. Diese Jauche kann zur Pflanzenstärkung eingesetzt werden und enthält viele Nährstoffe. Besonders viel Stickstoff und Kalium sind in der Beinwelljauche enthalten. Daher eignet sich die Jauche optimal zum Düngen von stark zehrenden Gemüsen und als Zusatz zum Kompost.

Löwenzahnjauche

Für eine optimale Löwenzahnjauche setzen Sie in 10 Liter Wasser ungefähr 2 kg frische Löwenzahnblätter und -blüten (Taraxacum) an. Diese Jauche wirkt anregend auf das Pflanzenwachstum und enthält viel Kalium und Calcium. Man kann die Jauche unverdünnt über Pflanzen und über den Boden spritzen.

Blühender Löwenzahn
Eine Löwenzahnjauche regt das Wachstum an [Foto: Sergei Drozd/ Shutterstock.com]

Farnkrautbrühe

Für die Farnkrautbrühe benötigt man ungefähr 5 kg frisches Farnkraut (Pteridium aquilinum). Man kann auch ungefähr 1 kg getrocknetes Farnkraut nehmen und in 10 Liter Wasser geben. Das Farnkraut wird einen Tag eingelegt und die Brühe ungefähr für eine halbe Stunde gekocht. Die Farnkrautbrühe mobilisiert das Kalium aus dem Kompost sowie aus dem Boden und kann auch gegen Läuse eingesetzt werden.

Man kann allerdings nicht nur Jauchen und Brühen zum Düngen verwenden, sondern auch andere Produkte, die im Haushalt anfallen.

Holzasche

Sie finden Holzasche in Ihrem Kamin oder auch auf dem Holzkohlegrill. Diese eignet sich hervorragend zum Düngen, denn die Asche enthält viel Kalium, Kalk, Phosphor und Eisen. Aber nicht für alle Pflanzen ist die Asche geeignet. Solche die einen sauren Boden benötigen, sollte man nicht damit düngen, da sie den Boden neutralisiert. Zu diesen Pflanzen zählen Orchideen (Orchidaceae), Rhododendren, Pfingstrosen (Paeonia), Narzissen (Narcissus) und viele mehr. Gewisse Pflanzen freuen sich aber ganz besonders über eine Portion Asche. Dazu gehören unter anderem Tomaten (Solanum lycopersicum), Stachelbeeren (Ribes uva-crispa), Kartoffeln (Solanum tuberosum) und Rosen (Rosa).

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