Mulchen: Funktion, Vorteile & Vorgehen

Lea
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Ich habe ökologische Landwirtschaft studiert und erprobe gemeinsam mit Freunden neue Anbaumethoden und andere gärtnerische Experimente in einem Gemeinschaftsgarten. Mir liegt vor allem ein ressourcenschonender und rücksichtsvoller Umgang mit der Natur am Herzen. Die biologische Landwirtschaft ist deshalb meine große Leidenschaft und auch für Zierpflanzen kann ich mich begeistern.

Lieblingsobst: Erdbeere, Mango, Guave
Lieblingsgemüse: Artischocke, Tomate, Rucola

Viele Gärtner schwören auf Mulch. Aber was ist Mulchen eigentlich genau und welche Vorteile bringt es mit sich? Wir zeigen, was es damit auf sich hat und wie man dabei richtig vorgeht.

Salat gemulcht
Mulchen ist eine nachhaltige Praxis im Garten. Wir verraten Ihnen alles über die Vorteile und das richtige Vorgehen [Foto: Lithiumphoto/ Shutterstock.com]

Wer sich mit nachhaltigem Gärtnern oder Permakultur beschäftigt, wird sicherlich schon einmal vom Mulchen gehört haben. Für alle Hobbygärtner ist Mulchen attraktiv, da es Pflegearbeiten im Garten reduzieren kann und einen höheren Ertrag verspricht. Natürlich bringt Mulchen nur dann eine Verbesserung im Garten, wenn es richtig gemacht wird. Damit Sie in Ihrem Garten erfolgreich mulchen können, haben wir in diesem Artikel alles Wissenswerte über die nachhaltige Gartenpraxis zusammengestellt.

Was ist Mulchen?

Mulchen ist eine altbewährte Praxis im Garten. Das Wort „Mulch“ bedeutet so viel wie „unverrottetes, organisches Material“. Eine Mulchschicht ist also eine Schicht aus unverrotteten Pflanzenresten. Wie funktioniert Mulchen? Beim Mulchen wird Material, wie zum Beispiel Rindenmulch oder Rasenschnitt, unverrottet auf den Boden ausgebracht und liegen gelassen. So liegt der Boden nicht kahl da, sondern wird von einer Mulchschicht bedeckt. Das bringt viele Vorteile für den Boden und die Pflanze mit sich: Richtiges Mulchen trägt zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und der Bodenstruktur bei.

Was bringt Mulchen für Vorteile mit sich?

Wird Mulchen korrekt betrieben, kann es viele Vorteile mit sich bringen. Diese lassen sich grob in drei Bereiche einteilen: Schutz, Nährstoffeintrag und Unkrautunterdrückung.

Die Mulchschicht kann als eine Schutzschicht angesehen werden, da sie den Boden vor Witterungseinflüssen schützt. Das organische Material isoliert den Boden und kühlt ihn so im Sommer und wärmt ihn im Winter. Dadurch lässt sich sogar die Vegetationsperiode für Nutzpflanzen verlängern. Zudem wird durch die Schicht aus organischem Material die Verdunstung von Wasser aus dem Boden verhindert. So kann der Boden Wasser länger speichern und es muss weniger gegossen werden. Außerdem verhindert eine Mulchschicht Bodenerosion, weil der Boden nicht schutzlos daliegt, sondern beispielsweise bei Starkregen vor dem Wegschwemmen geschützt ist. Zum Nährstoffeintrag trägt die Mulchschicht bei, da sie aus organischem Material besteht, das langsam verrottet. Fleißige Mikroorganismen wandeln das Material um und machen die darin enthaltenen Nährstoffe auf diese Weise verfügbar für die Pflanzen. Auf diese Weise gibt die Mulchschicht mit der Zeit kontinuierlich Nährstoffe an die Pflanzen ab und es muss weniger gedüngt werden. Außerdem können Mulchmaterialien wie etwa Rindenmulch gegen Unkraut genutzt werden: Durch den Mulch wird unerwünschtes Unkraut unterdrückt, da es dieses nicht schafft, durch die Mulchschicht hindurchzuwachsen. Ein letzter Vorteil des Mulchens ist außerdem, dass Abfallstoffe aus dem Garten wie Laub oder Rasenschnitt sinnvoll wiederverwertet werden können, indem sie zu Mulchmaterial werden.

Zedernholzmulch
Mulchen birgt viele Vorteile in sich [Foto: OzCameraman/ Shutterstock.com]

Die Vorteile des Mulchens im Überblick:

  • Isolationsschicht kühlt im Sommer und wärmt im Winter
  • Weniger Verdunstung = weniger Gießen
  • Verhindert Bodenerosion
  • Wertvolle Nährstoffe für die Pflanze = höhere Erträge
  • Unterdrückung von Unkraut
  • Gartenabfall kann sinnvoll verwertet werden

Was sind die Nachteile des Mulchens?

Wird Mulchen nicht richtig praktiziert, kann es aber nicht nur Vorteile, sondern sogar Nachteile mit sich bringen. Zunächst ist die Wahl des passenden Mulchmaterials entscheidend. Hierbei spielt das Verhältnis von Kohlenstoff und Stickstoff (C/N-Verhältnis) eine entscheidende Rolle. Manche Materialien, wie beispielsweise Stroh, enthalten sehr viel Kohlenstoff aber kaum Stickstoff. Das führt dazu, dass die Mikroorganismen mehr Nährstoffe benötigen, um das Stroh zu zersetzen, als letztendlich für die Pflanzen verfügbar gemacht wird. Die Mikroorganismen verbrauchen sogar zusätzliche Nährstoffe, die dann der Pflanze fehlen. Zu erkennen ist das an einem geringen Wachstum und an den gelben Blättern der Pflanze. Wichtig ist daher, dass Mulchmaterialien mit wenig Stickstoffgehalt zusätzlich mit Dünger versorgt werden. Dazu eignen sich zum Beispiel Hornspäne oder ein Dünger mit organischer Langzeitwirkung, der über lange Zeit Nährstoffe zur Verfügung stellt. So können Sie gewährleisten, dass Ihr Mulchmaterial keinen negativen Effekt auf die Pflanze hat.
Weitere Probleme können entstehen, wenn das Mulchmaterial zu feucht ist. Das bewirkt erhöhte Schimmelbildung und auch vermehrten Schneckenbefall. Schnecken und Schimmel fühlen sich einfach sehr wohl in feuchter Umgebung. Ein letzter Nachteil des Mulchens: Wenn erst einmal gemulcht ist, ist eine Bearbeitung des Bodens unter der Mulchschicht nicht mehr möglich. Es sei denn natürlich, Sie entfernen den Mulch.

Paprika gemulcht
Wird Mulchen nicht richtig angewendet, kann es auch Nachteile mit sich bringen [Foto: KaliAntye/ Shutterstock.com]

Worauf sollte man beim Mulchen achten:

  • Falscher Mulch kann den Pflanzen Nährstoffe entziehen (C/N-Verhältnis)
  • Feuchter Mulch begünstigt Schimmelbildung und Schneckenbefall
  • Keine Bodenbearbeitung unter dem Mulch möglich

Welches Material eignet sich zum Mulchen?

Zum Mulchen können viele organische Materialien verwendet werden. Generell lässt sich fast alles nutzen, was im Garten gerade anfällt und wovon sowieso viel vorhanden ist. Zum verarbeiten von Holz und sonstigem Grünschnitt kann beispielsweise ein Gartenhäcksler eingesetzt werden.

Geeignete Materialen zum Mulchen im Überblick:

  • Rindenmulch
  • Holzhäcksel
  • Rasenschnitt
  • Laub
  • Stroh
  • Beinwell
Bio-Pinienrinde 60 L
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Natürlich eignen sich nicht alle Mulchmaterialien gleich gut für alle Pflanzen und Einsatzmöglichkeiten. Eine ausführliche Übersicht über Mulchmaterialien und eine Beschreibung, wofür sie geeignet sind, finden Sie in unserem Spezialartikel.

Karotten gemulcht
Als Mulchmaterial eignet sich zum Beispiel Laub, Rasenschnitt oder Stroh [Foto: Nadzeya Pakhomava/ Shutterstock.com]

Wie geht man beim Mulchen vor?

Eigentlich können Sie in Ihrem Garten zu jeder Zeit mit dem Mulchen beginnen. Gut geeignet ist allerdings das Frühjahr, wenn Sie ohnehin beginnen, den Boden im Garten zu bearbeiten, oder der Herbst, wenn viel organisches Material anfällt.

Bevor es mit dem Mulchen losgehen kann, sind einige Vorbereitungen zu treffen. Entfernen Sie an der Stelle, wo Sie mulchen möchten, sorgfältig alles Unkraut. Danach wird der Boden gut aufgelockert. Als Nächstes wird Dünger in den Boden eingearbeitet. Das ist notwendig, damit genügend Stickstoff im Boden vorhanden ist und das organische Material aus dem Mulch auch wirklich gut umgesetzt werden kann. Hierzu empfehlen wir einen Dünger mit organischer Langzeitwirkung wie unseren Plantura Bio-Universaldünger, der die Stickstoffversorgung des Bodens über einen langen Zeitraum sicherstellt. Außerdem enthält er noch andere wichtige Nährstoffe für Ihre Pflanzen.

Ist der Boden gut vorbereitet, können Sie das Mulchmaterial ausbringen. Wie dick Sie die Mulchschicht machen, bleibt dabei Ihnen überlassen. Je dicker die Schicht, desto länger dauert es, bis das organische Material verrottet ist. Generell haben sich Mulchschichten mit einer Höhe zwischen 5 und 15 Zentimetern bewährt. Achten Sie beim Ausbringen des Mulches darauf, genügend Abstand zu den Stängeln und Stämmen der Pflanzen zu lassen. Liegt der Mulch zu nah daran, kann es zu Schimmel und Fäulnis kommen. Nach getaner Anstrengung können Sie sich zurücklehnen und die Natur ihre Arbeit machen lassen – für Sie gibt es nicht mehr viel zu tun. Lediglich vereinzelt schafft es Unkraut durch die Mulchdecke. Dieses kann dann ausgezupft und selbst zu Mulch werden, indem es (nur an trockenen Tagen) direkt mit auf die Mulchschicht gelegt wird.

Tipp: Bei uns erfahren Sie auch, wie Sie speziell beim Mulchen eines Gemüsebeets vorgehen müssen.

Tomaten gemulcht
Zunächst wird der Boden gut gelockert und gedüngt, dann wird der Mulch ausgebracht [Foto: Jurga Jot/ Shutterstock.com]

Schritt-für-Schritt-Anleitung zum richtigen Mulchen:

  1. Vor dem Mulchen gut jäten
  2. Den Boden auflockern
  3. Dünger mit organischer Langzeitwirkung in die Erde einarbeiten
  4. Mulch ausbringen
  5. Genügend Abstand zu Pflanzen halten
  6. Der Natur ihren Lauf lassen
  7. Unkraut, das es durch die Mulchschicht schafft, regelmäßig entfernen und auf dem Mulch liegen lassen

Eine bekannte und gängige Gartenpraxis ist das Mulchen von Rasen. Welche Vorteile das mit sich bringt und wie dabei vorgegangen wird, erfahren Sie hier.

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