Rasen vertikutieren: Warum, wann & wie oft?

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Das Vertikutieren des Rasens entfernt Rasenfilz und Moos und fördert gutes Rasenwachstum. Wir zeigen, warum es sich lohnt und geben eine genaue Anleitung.

Bei der Rasenpflege lohnt es sich, regelmäßige „Vorsorge“ zu betreiben und die Rasenfläche gut in Schuss zu halten. Ansonsten kann es sein, dass die mühsame Rasenreparatur unumgänglich oder irgendwann sogar unmöglich wird. Daher empfehlen wir, den Rasen zu vertikutieren, bevor er sich in einem schlimmeren Zustand befindet.

Im Folgenden finden Sie eine genaue Anleitung zum Vertikutieren des Rasens. Außerdem haben wir Pflegetipps zusammengestellt, damit Ihr Rasen sich nach den Strapazen des Vertikutierens wieder gut erholt.

Rasen vertikutieren: Vorteile

Unter anderem durch schlechte Böden, mangelnde Nährstoffversorgung oder fehlende Pflege kann es im Rasen zu Moos- und Filzbildung kommen. Moos und Filz verschlechtern die Wuchsbedingungen der Rasengräser: Wasser und Luft können weniger gut in den Boden eindringen und die Graswurzeln leiden schlimmstenfalls an Wasser- und Sauerstoffmangel. Das schwächt die Gräser und führt zu noch stärkerer Moos- und Filzbildung. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, werden im Zuge des Vertikutierens Moos und Rasenfilz entfernt. Rasenflächen, die nicht verfilzt oder vermoost sind, müssen dagegen nicht vertikutiert werden.

Zusammenfassung: Warum lohnt es sich, den Rasen zu vertikutieren?

  • Moos und Rasenfilz werden entfernt
  • Wuchsbedingungen für die Rasengräser wird verbessert, da Wasser und Luft wieder in den Boden eindringen können und die Durchlässigkeit erhöht wird
Vermooster Rasen vertikutiert
Vermooster und verfilzter Rasen profitiert besonders vom Vertikutieren [Foto: Aleksey Korchemkin/ Shutterstock.com]

Wie oft sollte man den Rasen vertikutieren?

Das Vertikutieren wird nach Bedarf und daher keinesfalls in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Unnötiges Vertikutieren schwächt die Gräser nämlich mehr, als sie zu fördern. Auch bei denkbar schlechtem Standort und ungünstigen Bodeneigenschaften sollte das Vertikutieren maximal einmal jährlich durchgeführt werden. Langfristig ist das jährliche Vertikutieren natürlich lästig, sodass idealerweise das Bekämpfen der Ursachen für Moos- und Filzbildung angegangen werden sollte. Hier können Sie nachlesen, wie Sie langfristig Moos im Rasen entfernen.

Wann sollte man vertikutieren?

Die optimale Jahreszeit zum Vertikutieren ist der Frühling, wenn Gras bereits anfängt zu wachsen. Dann sollten Sie mit dem Vertikutieren beginnen und anschließend gleich die Frühjahrsdüngung mit einem vornehmlich organischen Rasendünger wie unserem Plantura Bio-Rasendünger vornehmen. Mit dieser Pflege ist Ihr Rasen optimal für die warme Saison vorbereitet und hat die Chance, die entstandenen Verwundungen an seinen Wurzeln zur Verzweigung zu nutzen. Die zunehmend längeren Tage geben ihm zusätzlich die Energie, dem Unkraut und auch dem schattenliebenden Moos einen Schritt voraus zu sein. Wer die Wahl hat, sollte das Vertikutieren daher unbedingt im Frühjahr durchführen.

Der Frühherbst bis Ende September eignet sich nicht ganz so gut zum Vertikutieren. Doch weil der Rasen bei Temperaturen von über 8 °C noch langsam wächst, können auch im Herbst die geschlagenen Wunden in der Rasendecke noch geschlossen werden. Nach dem Vertikutieren im Herbst kann die Herbstrasendüngung vorgenommen werden. Hierbei sollte ein kaliumbetonter, stickstoffarmer Herbstrasendünger verwendet werden, um Frostschäden am Rasen zu vermeiden. Wir haben eigens zu diesem Zweck unseren Plantura Bio-Herbstrasendünger entwickelt, der den Rasen gegen kalte Temperaturen schützt. Hier finden Sie außerdem weitere Informationen, wie Sie Ihren Rasen richtig winterfest machen.

Da die Blätter und Wurzeln der Gräser beim Vertikutieren verletzt werden, ist die Regulation des Wasserhaushaltes des Rasens danach wichtig. Feuchtwarme Witterung, also wüchsiges Wetter, unterstützt den Rasen optimal bei seiner Regeneration und sorgt dafür, dass er nicht austrocknet. Ist es also zu trocken und ist auch für den kommenden Tag kein Regen angesagt, sollten Sie den Vertikutierer lieber stehenlassen – oder zum Rasensprenger greifen.

Zusammenfassung: Wann sollte man den Rasen vertikutieren?

  • Der perfekte Zeitpunkt zum Vertikutieren ist das Frühjahr, wenn das Gras bereits anfängt zu wachsen
  • Das Vertikutieren im Herbst im möglich, doch nicht optimal
  • Damit die Regeneration des Rasens nicht unnötig erschwert wird, sollte das Vertikutieren bei feucht-warmem Wetter stattfinden

Rasen vertikutieren: Anleitung

Bevor der Rasen vertikutiert wird, sollte er zunächst auf etwa 2 cm gekürzt und von Rasenschnitt befreit werden. So verhindert man, dass die Gräser beim Vertikutieren herausgezogen werden. Ein Vertikutierer soll die Grasnarbe leicht anritzen und nicht den Boden fräsen. Die Arbeitstiefe der Messer darf 2 bis 3 mm nicht überschreiten, denn bereits bei 4 bis 5 mm tiefer Bearbeitung wird die Grasnarbe stark geschädigt. Die Rasenfläche sollte mindestens einmal längs und einmal quer mit dem Vertikutierer bearbeitet werden. Natürlich können Sie dafür auch einen manuellen Handvertikutierer benutzen. Zwischen den Arbeitsgängen und zum Schluss wird der Rasenfilz mit einem Rechen entfernt.

Vermooster Rasen abgerecht
Während und nach dem Vertikutieren sollte der Rasen abegerecht werden [Foto: philmillster/ Shutterstock.com]

Zusammenfassung: Wie wird der Rasen richtig vertikutiert?

  • Vor dem Vertikutieren mähen (etwa 2 cm tief)
  • Das Vertikutiergerät wird so eingestellt, dass es nur 2 bis 3 mm in die Bodenoberfläche eingreift; sonst können die Graswurzeln beschädigt werden
  • Die Rasenfläche sollte mindestens einmal längs und einmal quer vertikutiert werden
  • Zwischendurch und abschließend wird der das herausgearbeitete Material mit einem Rechen entfernt

Rasen nach dem Vertikutieren pflegen

Das Vertikutieren schädigt bei richtig eingestelltem Gerät die Graswurzeln nur so viel, wie es nötig ist. Trotzdem stellt es für den Rasen eine kraftzehrende Maßnahme dar. Um die Regeneration des Rasens zu fördern, folgen dem Vertikutieren einige weitere Pflegemaßnahmen.

Rasen nach dem Vertikutieren lüften

Wie das Vertikutieren dient auch das Lüften (Aerifizieren) des Rasens dazu, die Luft- und Wasserdurchlässigkeit des Bodens zu verbessern. Das Vertikutieren entfernt jedoch nur die aufliegende Filzschicht an der Bodenoberfläche und regt die Grasnarbe durch leichtes Anritzen zum Verzweigen an. Beim Rasenlüften dringen die Arbeitsgeräte dagegen 10 cm oder tiefer in den Boden ein, um ihn im wahrsten Sinne des Wortes zu „lüften“. Beim Rasen lüften wird die Grasnarbe punktuell tief durchstochen. Wasser, Nährstoffe und Sauerstoff gelangen besser zu den Rasenwurzeln, wodurch deren Verzweigung gefördert wird. Das Lüften des Rasens dient der Beseitigung von oberflächennahen Bodenverdichtungen und kann nach Bedarf 2- bis 12-mal jährlich durchgeführt werden, da die Gesamtheit der Grasnarbe unverletzt bleibt. Nach dem Aerifizieren werden die entstandenen Löcher durch das Sanden gefüllt.

Rasen lüften mit Schuhen
Mit Rasenlüftungsschuhen lässt sich mit wenig Anstrengung der Rasen lüften [Foto: Gennady Kudelya/ Shutterstock.com]

Tipp: Das Lüften des Rasens kann auch unabhängig vom Vertikutieren und zudem sehr viel häufiger durchgeführt werden.

Rasen nach dem Vertikutieren sanden

Auf schweren, bindigen Böden sollte nach dem Vertikutieren des Rasens gesandet werden. Durch das Einbringen von Sand wie unserem Plantura Rasensand wird der Anteil luftführender Grobporen im Boden erhöht und die Bodenstruktur wird dauerhaft den Ansprüchen des Rasens entsprechend verbessert. Auch den Bodenorganismen geht es mit einer guten Sauerstoffversorgung deutlich besser. Das Sanden des Rasens beugt also durch eine Förderung von Rasenpflanzen und Bodenorganismen der erneuten Entstehung von Moos und Rasenfilz vor.

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Rasen nachsäen und düngen

Es ist normal, dass der Rasen nach dem Vertikutieren etwas gerupft aussieht. Eine gleichmäßig ausgedünnte Rasenfläche wird bei guter Pflege bald wieder dicht werden. Gibt es aber größere Kahlstellen, die besonders häufig an feuchten, schattigen und verdichteten Stellen im Garten liegen, wird nach dem Vertikutieren nachgesät. Das ist wichtig, damit wieder eine geschlossene Grasnarbe entsteht und dem erneuten Moos- und Unkrautbefall vorgebeugt wird. Die Plantura Rasen-Nachsaat oder die Plantura Rasen-Reparatur sind für das Behandeln der Kahlstellen in Rasenflächen hervorragend geeignet. Weil der Rasen es an diesen Stellen nicht umsonst besonders schwer hatte, sollten Sie das Saatbett gut vorbereiten, einen verdichteten Boden gut lockern, mit Sand vermischen und vornehmlich organischen Dünger einarbeiten. Hier können Sie noch einmal nachlesen, wie das Rasensäen gelingt.

Kahle Rasenstellen nachgesät
Etwaige kahle Stellen können nach dem Vertikutieren nachgesät werden [Foto: Eag1eEyes/ Shutterstock.com]

Rasen nach dem Vertikutieren düngen

Nach dem Vertikutieren bietet sich die Düngung des Rasens an. Nun ist der Boden freigelegt und der Dünger kann leicht eingearbeitet werden. Eine gute Nährstoffversorgung verschafft den starkzehrenden Rasenpflanzen nun den entscheidenden Vorteil gegenüber unerwünschten Beikräutern. Insbesondere wenn Sie zugleich eine Nachsaat durchgeführt haben, sollten Sie jedoch auf allzu hohe Nährstoffkonzentrationen verzichten: Enthält die Bodenlösung zu viele Nährstoffe, führt dies zu weichen, anfälligen und schlecht bewurzelten jungen Rasenpflänzchen. Wenig falsch machen können Sie mit einem vornehmlich organischen Rasendünger. Die langsame Freisetzung dieser Rasendünger führt nicht nur zu einem gesünderen Auflaufen der Pflanzen, zusätzlich wird durch das Einbringen von organischem Material und eine kontinuierliche Freisetzung der Nährstoffe das Bodenleben gefördert.

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Als biologische und langfristige Rasenpflege haben wir unseren Plantura Bio-Rasendünger und unseren Plantura Bio-Herbstrasendünger entwickelt. Sie sorgen für ein aktives Bodenleben, das Rasenfilz in Nährstoffe und Humus umsetzt. Dabei verhindert die gleichmäßige Nährstoffversorgung ungebremstes Mooswachstum. Die vornehmlich organische Düngung nach dem Vertikutieren sorgt also mittel- und langfristig für einen dichten Rasen ohne Wildkräuter, der seltener vertikutiert werden muss.

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Unsere Plantura Bio-Rasendünger versorgen den Rasen nach dem Vertikutieren optimal mit allen nötigen Nährstoffen

Zusammenfassung: Wie wird der Rasen nach dem Vertikutieren richtig gepflegt?

  • Sehr schwere Böden werden zusätzlich zum Vertikutieren gelüftet; das Lüften kann auch unabhängig vom Vertikutieren bei Bedarf sogar monatlich durchgeführt werden
  • Das Sanden ist nach dem Lüften Pflicht und hat einen förderlichen Effekt auf das Rasenwachstum
  • Beim Vertikutieren entstandene Kahlstellen sollten verbessert und nachgesät werden
  • Nach dem Vertikutieren sollte auf vornehmlich organische Dünger gesetzt werden, um Moos- und Filzbildung langfristig zu verhindern; wir empfehlen im Frühjahr unseren Plantura Bio-Rasendünger und im Herbst unseren Plantura Bio-Herbstrasendünger – für einen widerstandsfähigen Rasen

Mehr zur richtigen Rasenpflege rund um das ganze Jahr erfahren Sie hier.

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