Schneckeneier in der Blumenerde?

Frederike
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Frederike
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und bin ein richtiges Dorfkind. Zuhause habe ich einen kleinen Gemüsegarten, den ich hege und pflege, und verbringe die Zeit am liebsten draußen. Wenn ich nicht gerade im Freien bin, schreibe ich leidenschaftlich gerne. Meine Liebe gilt aber nicht nur Pflanzen und dem Schreiben, sondern auch ganz besonders der Tierwelt.

Lieblingsobst: Johannis- und Himbeeren.
Lieblingsgemüse: Schwarzwurzeln, Wirsing und Kartoffeln.

Schneckeneier oder einfach nur kleine Steine? Was sind die kleinen Kügelchen in der Blumenerde wirklich? Wir klären das Rätsel auf.

Depotdünger in Erde in der Hand
Bei den weißen Kügelchen handelt es sich um Depotdünger

Ach du Schreck – da öffnet man eine neue Packung Blumenerde und plötzlich schauen einem kleine gelbe Kügelchen entgegen. Aber was ist das? Doch nicht etwa eine Hauslieferung frischer Eier von Schnecken, die schon bald zu gefräßigen Gemüsevernichtern werden? Keine Sorge, es handelt sich natürlich nicht um eine Schädlingslieferung frei Haus. Bei den kleinen Kügelchen handelt es sich um Depotdünger, der Ihre Pflanzen nicht schädigt sondern ihnen sogar noch hilft. Schließlich versorgt er die Pflanzen über mehrere Monate hinweg mit Nährstoffen – ohne dass Sie überhaupt etwas davon mitbekommen.

Depotdünger: Nährstoffe aus dem Nichts?

Depotdünger, wie auch unsere Plantura Langzeitdünger, versorgen unsere Pflanzen über einen langen Zeitraum mit Nährstoffen. Die kleinen Kügelchen sind in Wirklichkeit nämlich Nährsalze, die mit einem Mantel aus Kunstharz umhüllt (gecoatet) werden. Diese Hülle beschützt die Nährsalze erst einmal vor Wasser, sodass sie nicht innerhalb weniger Tage ausgewaschen werden. Doch wie kommen die Nährsalze dann überhaupt zur Pflanze? Auch dieses Geheimnis liegt in der Hülle. Diese besitzt unzählige kleine Mikroporen, durch die Wasser als Dampf in das Innere der Kügelchen eindringen kann. Die im Inneren befindlichen Nährstoffe werden dadurch gelöst. Nach und nach gelangt die Nährstofflösung wiederum über die durchlässige Harzumhüllung nach draußen in das Pflanzensubstrat. Durch die geringe Größe der Poren braucht das Wasser aber deutlich länger, um die Nährsalze aus der Kunstharzhülle zu waschen: So kommt es zu einem gleichmäßigen Austritt der Nährstoffe und die Pflanze wird wie von Zauberhand über einen längeren Zeitraum kontinuierlich mit Nährstoffen versorgt – man muss sie nur regelmäßig gießen.

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Ein weiterer Vorteil vieler Depotdünger ist, dass die Nährstofffreisetzung in Abhängigkeit von der Temperatur erfolgt. Da auch das Ausmaß des Pflanzenwachstums temperaturabhängig ist, kommt es gelegen, wenn die Freisetzung der Depotdünger mit steigenden Temperaturen ebenfalls ansteigt. Allerdings kann auch das Grenzen haben: Irgendwann macht übertriebene Hitze den Pflanzen zu schaffen. Ist die Nährstofffreisetzung der Depotdünger rein temperaturabhängig, so kann es zur Versalzung des Substrates und folglich nachhaltigen Pflanzenschäden kommen. Das wünscht sich niemand, weshalb es Depotdünger gibt, die insbesondere bei hohen Temperaturen nicht über den Optimalbereich der Nährstofffreisetzung hinausschießen und so der Pflanzenschädigung präventiv entgegenwirken.

Aber es gibt ja nicht nur gelb-weißliche Körner: In manchen Blumenerden finden sich auch rote, grüne oder blaue Kugeln. Auch diese Kügelchen sind Depotdünger. Aber warum dann die bunten Farben? Hier handelt es sich nicht etwa über eine modische Erscheinung oder einen Scherz – die gefärbte Ummantelung ist zur Orientierung für Hersteller und Gärtner gedacht und gibt wieder, wie lange die Depotwirkung des Düngers anhält. Diese ist nämlich äußerst unterschiedlich: Zwischen zwei Monate und über einem Jahr können die kleinen Kugeln zuverlässig Ihre Pflanzen mit Nährstoffen versorgen. Dabei ist es natürlich entscheidend, welche Standdauer die zu düngenden Pflanzen haben:

  • Kübelpflanzen mit mehreren Jahren Standzeit:
    Depotdünger mit langem Freisetzungszeitraum verwenden
  • Saisonware wie beispielsweise Beet- und Balkonpflanzen:
    Depotdünger mit Freisetzungszeitraum von ungefähr 4 bis 5 Monaten in das Substrat mischen
Depotdünger in Erde nah
Unterschiedliche Farben verweisen auf eine unterschiedlich lange Wirkung des Depotdüngers

Test: Schneckeneier oder Depotdünger?

Gerade wenn die Blumen schon längere Zeit draußen im Topf standen, kann es auch durchaus vorkommen, dass die Erde auch Schneckennachwuchs ein Zuhause bietet. Aber wie unterscheide ich, ob Depotdünger oder Schneckeneier den Platz mit meiner Blume teilen? Der Test ist kinderleicht: Nehmen Sie die verdächtige Kugel einfach zwischen zwei Finger und zerdrücken diese. Bei einer Depotdüngerkugel wird man ein Knacken hören, da die Kunstharzhülle zerbricht. Außerdem füllt sich die Kugel auch nach dem Zerdrücken trocken an. Schneckeneier dagegen haben keine feste Hülle und geben dementsprechend kein Geräusch von sich. Weiterhin fühlen sie sich zwischen den Finger glitschig und feucht an. Wenn also auch mit dem bloßem Auge kaum ersichtlich ist, ob es sich um Freund oder Feind handelt, wird es spätestens mit einer einfachen Fingerprobe auch für den Laien . Des Weiteren sind die Eier der Schnecke in der Regel nie allein anzutreffen, sondern liegen zu mehreren zusammen. Der Depotdünger hingegen sollte möglichst gleichmäßig im verwendeten Substrat verteilt sein, sodass es eher Zufall ist, wenn schon zwei Depotdünger-Kügelchen nebeneinander anzutreffen sind.

Schnecke hat Eier gelegt in Erde
Schneckeneier sind glitschig und kleben zusammen [Foto: Albert Yarullin/ Shutterstock.com]

So unterscheiden Sie Depotdünger von Schneckeneiern:

  • Depotdünger-Kügelchen sind…
    • mit einem Kunstharz umhüllt, der beim Zerdrücken zwischen den Fingern charakteristisch knackt.
    • im Substrat in der Regel einzeln und gut verteilt anzutreffen.
  • Schneckeneier sind…
    • nicht mit einer festen Hülle umhüllt.
    • glitschig und feucht.
    • in der Regel in einem Gelege zu mehreren Eiern auf einem Fleck anzutreffen.
Depotdünger kügelchen mit den Fingern zerdrücken
Wenn die Kugel beim Zerdrücken knackt, ist es Depotdünger

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