Winterharte Stauden: 10 schöne & robuste Arten

Sabine
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Ich habe Agrar- und Ernährungswirtschaft an der BOKU in Wien studiert. Das Gärtnern macht mir unheimlich viel Spaß und nimmt sicherlich den größten Teil meiner Freizeit in Anspruch. Vor einigen Jahren wurde außerdem mein Interesse für Kräuter geweckt, weshalb ich 2018 die Ausbildung zur zertifizierten Kräuterpädagogin abgeschlossen habe.

Lieblingsobst: Äpfel, Kirschen
Lieblingsgemüse: Erdäpfel/Kartoffeln, Fenchel

Stauden sind bereits von Haus aus mehrjährige Pflanzen, die den Winter überdauern. Allerdings vertragen sie Kälte und Frost unterschiedlich gut.

Schafgarbe auf einem Feld voller Schnee
Einige winterharte Stauden gedeihen auch in raueren Gegenden gut [Foto: Marta Jonina/ Shutterstock.com]

Jeder, der im Garten tätig ist, kennt den Begriff „Staude“. Doch was unterscheidet diese von Sträuchern oder Bäumen und woran liegt es, dass im Winter nichts mehr von der Pflanze übrig ist? Die Stauden sind krautige, ausdauernde Pflanzen, deren oberirdische Pflanzenteile im Gegensatz zu Bäumen und Sträuchern wenig bis gar nicht verholzen, sondern krautig weich sind und in der Regel nach jeder Vegetationsperiode absterben. Durch diesen Prozess des „Zurückziehens“ in den Boden, ist im Winter nur wenig von ihnen zu sehen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige interessante Vertreter der winterharten Stauden vor, welche den frostigen Temperaturen gefahrlos trotzen können.

Winterharte Stauden: Winterhärtezonen

Beinahe alle Stauden sind mehrjährig und winterhart, das heißt jedoch nicht, dass sie jegliche Minusgrade unbeschadet überstehen. Um eine bessere Orientierungshilfe zu bieten, wurden speziell für Pflanzen deren Toleranzbereiche verschiedenen Winterhärtezonen zugeteilt. Anhand dieser ist es sehr leicht zu erkennen, ob die Staude lieber in mildere Regionen gepflanzt werden sollte oder ob sie auch eine raue Witterung unbeschadet überstehen kann. Die Winterhärtezonen decken dabei ein sehr großes Spektrum ab und reichen von Z11 (über +4,4 °C) bis Z1 (unter -45 °C). Daher sollte man bei der Bezeichnung „winterhart“ auf mögliche Zusätze achten. Auch wenn die Winterhärte je nach Region leicht variiert, sollten Sie in Deutschland für Ihren Garten am besten Stauden mit einer Winterhärte von mindestens Z7 (etwa -15 °C) oder darunter auswählen.

Nachfolgend stellen wir Ihnen einige dieser winterharten Stauden vor, die auch in raueren Gegenden gut gedeihen.

1. Riesen-Lauch (Allium giganteum)

Der Riesen-Lauch ist eine aufrecht wachsende Staude mit einer Wuchshöhe von bis zu 180 cm. Ein besonderer Hingucker sind die violetten, sternförmigen Blüten, welche sich von Juni bis Juli öffnen. Geeignete Beetnachbarn sind zum Beispiel verschiedene Ziergräser.

Lila Riesenlauch
Der Riesenlauch ist aufgrund seiner auffälligen Blüten äußerst beliebt [Foto: mar_chm1982/ Shutterstock.com]

2. Hoher Wald-Geißbart (Aruncus dioicus)

Als ausladend, horstig wachsende Staude erreicht der Hohe Wald-Geißbart eine Höhe von bis zu 180 cm und benötigt im Staudenbeet daher viel Platz. Ansonsten ist die Pflege der robusten Staude allerdings sehr unkompliziert. Die großen Blütenrispen sind gelblich-weiß und öffnen sich von Juni bis Juli.

Wald-Geißbart
Der Wald-Geißbart blüht im Frühsommer

3. Elfenblume (Epimedium × perralchicum)

Der wüchsige Flächendecker ist auch für schattige Beete und sogar als Unterpflanzung von Bäumen geeignet. Die Elfenblume zählt zur Familie der Berberitzengewächse (Berberidaceae) und wurde im Jahr 2014 sogar zur Staude des Jahres gewählt. Die wintergrüne Perralchicum-Art ist besonders robust und daher auch für unsere Breiten geeignet. Die Sorte ‘Frohnleiten’ öffnet zum Beispiel von April bis Mai ihre kleinen, gelben Blüten. Das Laub ist über das ganze Jahr bräunlich-grün gefärbt.

Gelbe Elfenblume
Robuste Arten der Elfenblume gedeihen auch in unseren Klimazonen [Foto: Eileen Kumpf/ Shutterstock.com]

4. Scharlachfuchsie (Fuchsia magellanica)

Die winterharte Scharlachfuchsie ‘Riccartonii’ ist eine kleinblättrige Sorte mit wunderschönen roten Blüten. Ihre Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Staude wächst eher locker aufrecht und erreicht Höhen von bis zu 100 cm. In geschützter Lage ist diese Staude winterhart. Vor kalten Temperaturen sollte sie jedoch mit Stroh, Laub oder Tannenzweigen geschützt werden.

Die roten Blüten der winterharten Scharlachfuchsie sind echte Hingucker [Foto: merrymuuu/ Shutterstock.com]

5. China-Herbstanemone (Anemone hupehensis)

Die chinesische Herbstanemone ist eine aufrecht wachsende Staude mit einer Wuchshöhe von etwa 50 bis 70 cm. Die Sorte ‘Praecox’ öffnet ihre rosafarbenen Blüten von August bis Oktober. Die schalenförmigen Blüten sind bei Insekten, wie zum Beispiel Bienen oder Hummeln, äußerst beliebt. In halbschattiger Lage gedeiht die Anemone am besten.

Rosa China-Herbstanemone
Die zartrosa Blüten der China-Herbstanemone dienen als Futterquelle für Insekten [Foto: starryvoyage/ Shutterstock.com]

6. Hoher Rittersporn (Delphinium elatum)

Die majestätische Staude wächst stark aufrecht und erreicht Höhen bis zu 160 cm. Die Sorte ‘Finsteraarhorn’ ist besonders schön und wurde nicht umsonst nach dem höchsten Gipfel der Berner Alpen benannt. Die tiefviolettblauen Blütentrauben des Hohen Rittersporns sind auch in weiter Entfernung noch zu sehen. Die Blütezeit ist von Juni bis September.

Hoher Rittersporn vor dunklem Himmel
Die leuchtenden Blüten des Hohen Rittersporns sind nicht zu übersehen [Foto: Aleks_photo/ Shutterstock.com]

7. Katzenminze (Nepeta × faassenii)

Die polsterbildende Katzenminze darf in keinem Staudenbeet fehlen. Sie blüht von Mai bis September dunkelviolett und die Blätter erfreuen mit einem minzigen Aroma. Die Sorte ‘Walker‘s Low’ bildet besonders lange Blütenstände und ist ein idealer Beetnachbar für Rosen. In der Pflege ist die Katzenminze eher anspruchslos und zeichnet sich durch eine gute Standfestigkeit aus.

Katzenminze im Garten
Die Katzenminze ist eine sehr pflegeleichte Staude [Foto: Anna Gratys/ Shutterstock.com]

8. Bergenie (Bergenia cordifolia)

Die Bergenie wurde zur Staude des Jahres 2017 gekürt – zurecht wie wir finden, denn das Steinbrechgewächs (Saxifragaceae) begeistert nicht nur ganzjährig mit schönem Laub, sondern ist auch noch äußerst winterhart. Die purpurroten Blüten der Sorte ‘Glockenturm’ zeigen sich von April bis Mai. Am besten pflanzt man die flächig ausladende Schmuckstaude in kleinen Gruppen, so kommt sie am besten zur Geltung.

Pinke Bergenie
Gezüchtete Bergenien zeichnen sich durch ihre Blütenpracht aus [Foto: Martina Simonazzi/ Shutterstock.com]

9. Hängepolster-Glockenblume (Campanula poscharskyana)

Die polsterartig wachsende Staude ist ein idealer Bodendecker (Höhe bis zu 15 cm). Die Glockenblume bevorzugt dabei eher trockene und steinreiche Böden und ist daher ideal für den Steingarten geeignet. Die Sorte ‘E.H. Frost’ bildet zum Beispiel wunderschöne bläulich-weiße Blüten in Sternform.

Bläulich-weiße Blüten der Hängepolster Glockenblume
Die Hängepolster-Glockenblume gibt es in vielen Farben [Foto: Lillusion/ Shutterstock.com]

10. Schafgarbe (Achillea millefolium)

Eine der bekanntesten Schafgarbe-Sorten ist sicherlich die ‘Lilac Beauty’. Die aufrecht wachsende Staude erreicht Wuchshöhen von bis zu 60 cm und erfreut uns von Juni bis August mit zarten hellen bis violettrosafarbenen Doldenblüten. Ein sonniger Standort auf einer Freifläche ist für die Schafgarbe ideal.

winterharte Schafgarbe
Schafgarben erreichen eine Wuchshöhe von 40 – 70 cm

Die vorgestellten Pflanzen stellen aber nur einen Bruchteil aller winterharten Stauden dar und wurden von uns vor allem aufgrund ihrer häufigen Verwendung oder Attraktivität ausgewählt. Es ist trotzdem von Vorteil, wenn Sie sich vor möglichen Pflanzarbeiten erkundigen, in welcher Winterhärtezone sich die Pflanzen befinden, so dass Sie danach Ihre Auswahl treffen können. Schließlich können Sie dadurch ganz einfach Ausfälle wegen Frostschäden vermeiden. Die besten Stauden für den Schatten sowie Stauden für den Halbschatten finden Sie hier.

Weitere winterharte Pflanzen haben wir in unserem Spezialartikel hier für Sie zusammengetragen.

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