Ackerbohne: Steckbrief & Anbau von Dicken Bohnen

Elisabetta
Elisabetta
Elisabetta
Elisabetta

Durch mein Studium der Agrarwissenschaften in Hohenheim konnte ich meine Begeisterung für Pflanzen vertiefen und viel faszinierendes Wissen über die Pflanzenwelt gewinnen. Meine Freizeit verbringe ich gerne in der Natur, denn dort fühle ich mich am wohlsten und komme zur Ruhe. Aus diesem Grund gedeihen auf meinem Balkon neben einer Weinrebe auch viele Sommerblumen und verschiedene Kräuter, an denen ich meine Pflanzenliebe ausleben kann.

Lieblingsobst: Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Spinat, Tomaten

Die Ackerbohne gedeiht normalerweise auf dem Acker, kann aber auch im eigenen Garten kultiviert werden. Sie ist pflegeleicht und trägt im Frühling je nach Sorte schöne Blüten.

Ackerbohne angebaut
Die Ackerbohne ist ebenfalls unter den Namen Dicke Bohne, Saubohne und Puffbohne bekannt [Foto: alybaba/ Shutterstock.com]

Für viele ist die Ackerbohne (Vicia faba), auch Dicke Bohne, Saubohne oder Puffbohne genannt, nicht gerade ein bekanntes Gemüse in der Küche. Dabei war sie bis ins 18. Jahrhundert hinein eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel der europäischen Bevölkerung. Heute kennt man sie, wenn überhaupt, eher als Viehfutter. In den hiesigen Supermärkten und Discountern trifft man die Ackerbohne nur selten an. Früh geerntet ist das Gemüse allerdings sehr schmackhaft und gesund. Wieso also nicht mal den eigenen Anbau probieren?

Es wurde nachgewiesen, dass die Ackerbohne bereits 6000 Jahre v. Chr. kultiviert wurde. Heutzutage ist die gesunde Bohne leider nur selten in Lebensmittelgeschäften erhältlich. Dabei ist der Anbau im eigenen Garten und selbst auf dem Balkon geradezu einfach. Für gut zwei Monate kann wöchentlich geerntet werden. Bei zeitiger Ernte ist der Geschmack der Ackerbohnen ausgezeichnet und die Inhaltsstoffe machen sie zu einem wertvollen Gemüse.

Ackerbohne: Herkunft und Eigenschaften

Innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) gehört die Ackerbohne zur Gattung der Wicken (Vicia), während die Gartenbohne (Phaseolus vulgaris) der Gattung Phaseolus angehört. Die Herkunft der Ackerbohne ist bis heute nicht eindeutig geklärt, sie konnte sich aber mit ihren herausragenden Lagereigenschaften und Nährwerten recht zügig in ganz Europa verbreiten. Ihr hoher Protein- und Kohlenhydratgehalt waren damals wichtige Eigenschaften, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen, weswegen die Ackerbohne bis ins 18. Jahrhundert hinein eines der wichtigsten Grundnahrungsmittel darstellte. In tropischen und subtropischen Gebieten spielt die Körnerleguminose immer noch eine große Rolle für die menschliche Ernährung. In den letzten Jahren erlebte die Ackerbohne im Zuge des Booms von regionalen Produkten und der Förderung des ökologischen Landbaus wieder einen kleinen Aufschwung. Sie zählt ohne Frage zu den ältesten bekannten Kulturpflanzen unserer Zeit und verdient es, wieder mehr Gärten und Gaumen zu erfreuen.

Die Ackerbohne ist eine krautige, einjährige Pflanze mit einer Pfahlwurzel, die bis zu 1 m tief wachsen kann. Je nach Dicke-Bohnen-Sorte kann sie eine Wuchshöhe von 0,3 bis 2 m erreichen. Der aufrecht wachsende Stängel ist vierkantig, hohl und kahl. Die Ackerbohne hat paarig gefiederte Laubblätter in einem hellen Grün. Die Blütezeit reicht von etwa Mai bis Juni – jeweils 1 bis 6 weiße Schmetterlingsblüten stehen dann an den kurzen Stielen in den Blattachseln. Sowohl Selbst- als auch Fremdbestäubung ist möglich. Nach etwa 100 Tagen reifen die ersten der etwa 10 bis 20 cm langen grünen Hülsen. Darin befinden sich jeweils etwa 5 Bohnensamen, die je nach Sorte weiß, grün oder braun gefärbt sind und zwischen 1 und 2,5 cm messen. Die Ackerbohne bietet Bienen nur mäßig viel Nektar während der Blütezeit.

Blühende Ackerbohne
Zwischen Mai und Juni blüht die Ackerbohne [Foto: Brookgardener/ Shutterstock.com]

Dicke Bohnen pflanzen

Dicke Bohnen lassen sich recht unproblematisch anbauen. Wichtig für eine erfolgreiche Bohnenernte ist unter anderem die Wahl eines geeigneten Standortes und Aussaatzeitpunktes.

Der ideale Standort

Am besten steht die Pflanze an einem sonnigen Platz. Sie verträgt schwere und lehmige Böden, die aber vor der Pflanzung leicht gelockert werden sollten. Bei dieser Gelegenheit lohnt es sich, gleich etwas Dünger mit organischer Langzeitwirkung wie unseren Plantura Bio-Tomatendünger einzuarbeiten. Alternativ ist auch Kompost geeignet. Da die Ackerbohne mit sich selbst unverträglich ist und mit anderen Leguminosen eine geringe Verträglichkeit hat, sollte an einem bestimmten Standort eine Anbaupause von mindestens 4 bis 5 Jahren eingehalten werden. Hafer und Roggen eignen sich nicht als Vorfrucht, da diese Nematoden übertragen können.

Bio-Tomatendünger 1,5 kg
Bio-Tomatendünger 1,5 kg
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.8/5)
  • Ideal geeignet für Tomaten, Chili, Zucchini, Gurke & Co.
  • Für gestärkte Pflanzen & eine aromatische, reiche Ernte
  • Tierfreier Bio-Langzeitdünger - unbedenklich für Haus- & Gartentiere
14,99 €
Grundpreis: 9,99 €/kg

Ackerbohnen aussäen

Die Ackerbohne zählt zu den Leguminosen und wird gerne in der Vorkultur angebaut. Das Vorziehen der Ackerbohnen ist nicht unbedingt notwendig. Wenn man die Ackerbohne jedoch beispielsweise im Gewächshaus vorzieht, sind die Gewächse beim Auspflanzen bereits robuster. Das Saatgut der Puffbohne kann man Anfang März bei frostfreiem Boden direkt ins Beet pflanzen, am besten etwa 5 cm tief. Die Pflanzen wachsen ordentlich und brauchen vor allem im Wurzelbereich Platz. Die Dicken Bohnen kann man mit einem Pflanzabstand von etwa 15 cm zueinander aussäen. Den Reihenabstand wählt man mit zwischen 45 und 50 cm etwas großzügiger. Nach etwa zwei Wochen keimen die Samen. Sind die Jungpflanzen bereits ein Stückchen gewachsen, kann man diese an einem Stock anbinden. Besonders bei wüchsigen Dicke-Bohnen-Sorten an windigen Standorten ist eine Bohnen-Rankhilfe empfehlenswert. In einer Mischkultur mit Ackerbohnen eignen sich als Pflanzpartner beispielsweise Dill (Anethum graveolens), Kartoffeln (Solanum tuberosum), Kohl (Brassica), Radieschen (Raphanus sativus var. sativus), Rettich (Raphanus sativus var. niger) und Spinat (Spinacia oleracea).

Ackerbohnen als Gründüngung

Durch eine Gründüngung findet auf natürliche Art und Weise eine Bodenlockerung und Bodenverbesserung statt. Die Ackerbohne eignet sich durch ihre stickstoffanreichernden Eigenschaften hervorragend als Gründüngung und Zwischenfrucht im Gemüsegarten. Zudem lockert sie mit ihrer langen Pfahlwurzel das Substrat. Die Gründüngung erfolgt dabei zwischen März und Ende August. Hierfür werden die oberirdischen Pflanzenteile nach der Ernte abgeschnitten und die Wurzel wird im Boden gelassen, damit der gespeicherte Stickstoff den Beetpflanzen zur Verfügung steht. Noch effektiver ist es, wenn man die Pflanze zerkleinert und direkt in den Erdboden mit einfräst. Außerdem ist die Ackerbohne als Herbstgründüngung geeignet. Die einjährigen Exemplare sind bis – 5 °C frostunempfindlich, also nur mäßig winterhart. Daher können sie als Herbstgründüngung verwendet werden. Sie frieren im Winter ab und dürfen im Frühjahr wieder in den Boden eingearbeitet werden.

Aussaat der Ackerbohne
Etwa 5 cm tief sollte man die Dicke Bohne aussäen [Foto: Nadia Nice/ Shutterstock.com]

Pflegemaßnahmen

Bevor die Pflanze ihren eigenen Stickstoff herstellen kann, sollte man der Ackerbohne über die Hungerperiode hinweghelfen und die Bohnen düngen. Hierfür eignet sich unser Plantura Bio-Tomatendünger mit organischer Langzeitwirkung optimal. Ist die Ackerbohne eine Handbreit hoch, so beschafft sie sich selbst genug Stickstoffressourcen und benötigt auch keine Zugabe von weiteren Nährstoffen. Eine Düngung mit Stickstoff in diesem Stadium würde die Bildung der Knöllchen für die natürliche Stickstofffixierung sogar verzögern. Mit dem Blühbeginn steigt gleichzeitig der Wasserbedarf. Daher ist es ratsam, die Ackerbohne regelmäßig zu gießen, sodass der Boden stets etwas feucht ist.

Bio-Tomatendünger 1,5 kg
Bio-Tomatendünger 1,5 kg
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.8/5)
  • Ideal geeignet für Tomaten, Chili, Zucchini, Gurke & Co.
  • Für gestärkte Pflanzen & eine aromatische, reiche Ernte
  • Tierfreier Bio-Langzeitdünger - unbedenklich für Haus- & Gartentiere
14,99 €
Grundpreis: 9,99 €/kg

Tipp: Wird der Wasserbedarf der Ackerbohne nicht ausreichend gedeckt, wirft die Pflanze ihre Blüten und Hülsen ab.

Zusammenfassung: Wie wird die Ackerbohne angebaut?

  • Zuerst wird der Boden vorbereitet. Dieser sollte etwas aufgelockert und mit ausreichend Dünger oder Kompost aufgefüllt werden; ansonsten hat die Ackerbohne keine großen Ansprüche.
  • Anfang März werden die Samen in jeweils 5 cm tiefe Löcher gesteckt. Hier ist darauf zu achten, dass der Boden nicht mehr gefroren ist. In der Nacht schützt eine Abdeckung aus Fleece vor Frostschäden.
  • Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 15 cm betragen und der Reihenabstand zwischen 45 und 50 cm.
  • Schon nach knapp zwei Wochen wird das Saatgut anfangen zu keimen.
  • So bald wie möglich sollten die jungen Pflänzchen an einem Stöckchen befestigt werden. Dies fördert das Wachstum nach oben und mindert das Risiko einer Beschädigung durch den Wind.
  • Düngen sollten Sie die Ackerbohne bei der Pflanzung. Hierfür bestens geeignet ist unser ressourcenschonender Plantura Bio-Tomatendünger, welcher der Pflanze anfangs die nötige Kraft gibt, sich später selbst mit Stickstoff zu versorgen.
  • Achten Sie darauf, die Ackerbohnen stets feucht zu halten, vor allem während der Blüte. Dies ist gerade an heißen Sommertagen sehr wichtig.
Unser Plantura Bio-Tomatendünger
Unser Plantura Bio-Tomatendünger versorgt auch die Ackerbohne mit allen nötigen Nährstoffen

Schädlinge und Krankheiten der Ackerbohne

Die größte Gefahr für die robusten Ackerbohnen stellen zum einen ein bestimmter Pilz und zum anderen Schädlinge wie die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae) dar. Einen Befall des Rostpilzes Uromyces viciae-fabae erkennt man an den rostartigen Flecken und Pusteln auf der Blattoberfläche. Bei starkem Schädlingsbefall wenden Sie sich an einen Spezialisten, der ein entsprechendes Mittel gegen diese Schädlinge anwenden darf. Als präventive Maßnahme empfiehlt es sich, einen ausreichend großen Pflanzabstand einzuhalten sowie Mischkulturen und Fruchtfolge zu beachten, sodass die Pflanzen an einem robusten und vitalen Wachstum nicht gehindert werden. Im selben Beet rät es sich, dann für einige Jahre keine Ackerbohnen mehr zu kultivieren, da der Pilz sich im Boden halten kann.

Die Schwarze Bohnenlaus benötigt den Schneeball (Viburnum) oder das Pfaffenhütchen (Euonymus europaeus) als Wirtspflanze. Hat man einen regelmäßigen Befall im Sommer, sollten diese Wirtspflanzen im Frühjahr ebenfalls beispielsweise mit Neem-Produkten gespritzt werden. Alternativ kann man zerkleinerte Blätter des Rhabarbers (Rheum rhabarbarum) aufbrühen und anschließend einen Tag ziehen lassen. Mit dieser Brühe werden die Ackerbohnen gespritzt, um die Schwarze Bohnenlaus zu vertreiben.

Schwarze Bohnenlaus auf Bohnenblatt
Gegen die Schwarze Bohnenlaus hilft beispielsweise eine Brühe aus Rhabarber [Foto: J Davidson/ Shutterstock.com]

Bei kleineren Pflanzen können Nacktschnecken zum Problem werden. Hier hilft es, Schneckenkorn zu streuen, Bierfallen aufzustellen oder die Jungpflanzen mit einem Schneckenzaun zu schützen. Auch japanische Laufenten sind regelrecht hungrig nach den schleimigen Schnecken.

Ackerbohnen ernten und lagern

Je nach Standort kann ab Ende Mai geerntet werden. Die Ernte der Ackerbohnen geht bis Ende Juni und teilweise noch bis in den Juli hinein, wenn die Aussaat spät erfolgt ist. Will man die Dicken Bohnen ernten und inklusive Hülse zubereiten, sollte man diese sehr jung ernten. Später sind die Bohnenhülsen zu faserig und nur die Körner können gegessen werden. Sollen nur die „Bohnen“, sprich die Kerne, genossen werden, sollten diese in den Schoten gut ausgebildet und deutlich erkennbar sein. Erst dann kann geerntet werden. Der beste Erntezeitpunkt ist morgens, bevor es heiß wird und die Pflanzen Wasser verlieren.

Am besten lagert man die Ackerbohne samt Hülse an einem kühlen Platz um die 15 °C oder im Kühlschrank. Bis zu eineinhalb Wochen kann man die Bohnen so aufbewahren. Unreife Bohnen sollte man baldmöglichst – innerhalb von 2 Tagen – verbrauchen. Wenn die Bohnen ausgereift sind, kann man sie problemlos trocknen und lagern. Beim Anbau von Trockenbohnen werden diese erst geerntet, wenn die Hülsen ausgetrocknet und spröde sind. Getrocknete Bohnen können bis zu einem Jahr gelagert werden. In unserem Spezialartikel Bohnen ernten, lagern & haltbar machen können Sie nochmal nachlesen, wie man mit Bohnen am besten umgeht.

Ackerbohnen zubereiten
Geröstete Ackerbohnen machen sich hervorragend als Snack für Zwischendurch [Foto: Viktory Panchenko/ Shutterstock.com]

Inhaltsstoffe und Verwendung von Dicken Bohnen

Die Kerne der Ackerbohne enthalten viele wertvolle Nährstoffe. Mit maximal 2 % Fett und bis zu 30 % Proteingehalt ist die Ackerbohne das perfekte Gemüse, um Muskeln aufzubauen. Das ist auch einer der Gründe, warum diese Gemüseart hauptsächlich als Futterpflanze angebaut wird. Außerdem enthält die Ackerbohne bis zu 50 % Kohlenhydrate.

Auch eingeweckt, eingelegt oder fermentiert schmeckt die Ackerbohne ausgezeichnet. Somit kann die Haltbarkeit der Bohnen auf über ein Jahr verlängert werden.

Zur Zubereitung wird die Ackerbohne am besten kurz in Salzwasser gekocht und anschließend in Butter oder Fett angebraten. Sie ist ein idealer Begleiter zu deftigen Gerichten wie Schweinshaxen oder Geschmortem. Ohne Fleisch schmeckt die Ackerbohne ebenfalls lecker – zum Beispiel mit Spinat angebraten und bei Bedarf mit Käse garniert. Als Beilage, warmer Salat, in Suppen oder auch gut gewürzt und geröstet als Snack: Die Ackerbohne ist einfach vielseitig anwendbar.

Sollten Sie sich nun weiter für Bohnen interessieren, finden Sie hier unseren Artikel zur Sojabohne (Glycine max).

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden