Ingwer: Experten-Tipps zum Anpflanzen, Ernten & Aufbewahren

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Der gesunde Ingwer ist vor allem wegen seiner heilenden Wirkung bekannt. Hier erfahren Sie alles zum Anpflanzen, Pflegen und Ernten des scharfen Rhizoms.

Ingwerpflanze als Gewürz
Das Rhizom des Ingwers ist nicht nur überaus gesund, sondern lässt sich hervorragend verwenden, um Ihren Speisen das gewisse Etwas zu verleihen [Foto: P-fotography/ Shutterstock.com]

Ingwer (Zingiber officinale) ist ein uraltes Medikament und auch als Gewürz seit tausenden von Jahren bekannt. Schon die Menschen im alten Asien wussten neben seinen unzähligen medizinischen Anwendungsmöglichkeiten um seine durchblutungsfördernde Wirkung. Ingwer galt als ein beliebtes Aphrodisiakum und war sehr geschätzt, um der Liebe auf die Sprünge zu helfen.

Ingwer ist wohl eine der vielfältigsten Pflanzen der Welt. Die zahlreichen medizinischen Wirkungen lassen fast schon an ein Wundermittel glauben und mit ihren gesunden Inhaltsstoffen punktet die Pflanze zusätzlich. Doch nicht nur das, denn auch in der Küche ist der Ingwer ein wahrer Alleskönner.

Ingwer: Herkunft und Eigenschaften

Das große Geheimnis der Pflanze liegt unter der Erde: Das scharf-aromatische Rhizom, das wir gemeinhin als Ingwer kennen. Nur dieser Teil der Pflanze wird geerntet. Schon im Alten Testament wurden Speisen mit Ingwer gewürzt und auch in der ayurvedischen Medizin erfreut sich die Pflanze seit Jahrtausenden großer Beliebtheit. Einst wuchs Ingwer in den uralten Regenwäldern tropischer Inseln. Heute wird er weltweit in den Tropen und Subtropen angepflanzt. Das mehrjährige Gewächs mutet fast ein wenig gras- oder schilfähnlich an mit seinen bis zu anderthalb Metern hohen Wedeln. Die parallelnervigen Blätter sind rechts und links an großen, fleischigen Stängeln angeordnet, die direkt aus dem Rhizom sprießen. Einmal im Jahr zeigen sich die gelblich-purpurnen Blüten, die an einem eigenen Stängel direkt aus dem Boden wachsen.

Grüne Ingwer-Blüten
Während die Blüten des als Gewürz genutzten Ingwers eher unauffällig gelblich bis purpurn gefärbt sind, tragen einige seiner Verwandten weitaus auffälligere Blüten, beispielsweise in strahlendem Rot [Foto: pisitpong2017/ Shutterstock.com]

Ingwerpflanze kaufen: Das sollten Sie beachten

Lassen Sie sich beim Kauf einer Ingwerpflanze nicht von ihrem deutschen Namen beeindrucken. Wollen Sie den Echten Ingwer erstehen, so sollten Sie nach Zingiber officinale Ausschau halten. Zahlreiche Vertreter der Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) werden nämlich unter dem Synonym „Ingwer“ gehandelt. Hinter dem Roten Ingwer beispielsweise versteckt sich die Art Alpinia purpurata mit ihren wunderschönen dekorativen Blüten. Auch der Fackel-Ingwer (Etlingera elatior) ist zwar mit dem Ingwer verwandt, aber mehr eine Schnittblume als ein bekanntes Küchengewürz.

Wollen Sie Ingwer selbst ziehen, dann sollten Sie auf die Wahl der richtigen Wurzel achten. Prinzipiell funktioniert der Nachbau zwar mit allen Wurzeln, aber es gibt doch einige Unterschiede. Um sicherzugehen, dass das Ingwer-Rhizom nicht mit einer wachstumshemmenden Substanz behandelt wurde, empfiehlt es sich, eine biologisch angebaute Ingwerknolle zu kaufen. Im besten Falle ist diese schön glatt und frisch.

Ingwer anpflanzen

Sie können die tropische Pflanze als essbare Zimmerpflanze zu sich nach Hause holen und frischen Ingwer selbst ziehen. Dafür brauchen Sie nur einen großen Blumentopf, eine hochwertige Erde wie unsere Plantura Bio-Universalerde und ein etwa vier Zentimeter langes Stück Ingwer. Legen Sie den Ingwer etwa fünf Zentimeter tief in die Erde und bedecken ihn dann wieder. Nun heißt es, die Erde feucht und warm zu halten. Nach einigen Wochen erscheint dann mit etwas Glück der erste Trieb. Nun ist es an der Zeit, die Pflanze an einen möglichst sonnigen Ort zu stellen, damit sie große, frische Rhizome produziert, die Sie im Herbst ernten können.

Eine ausführliche Anleitung zum Thema “Ingwer anpflanzen” finden Sie hier.

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Ingwer pflegen

Das Wichtigste für die Ingwerpflanze ist eigentlich ab dem ersten Moment viel Sonne. Stellen Sie der Pflanze also den sonnigsten Platz zur Verfügung, den Sie finden können. Gern steht der Ingwer im Sommer auch draußen, solang die Temperaturen nie unter 12 °C fallen.

Ingwer-Rhizom treibt aus
Die Triebe und die Blüten treiben direkt aus dem Ingwer-Rhizom aus [Foto: Lubo Ivanko/ Shutterstock.com]

Ingwer gießen

Halten Sie den Ingwer stets feucht. Dennoch sollte der Topf ein Abflussloch besitzen, um Staunässe zu verhindern, da diese schnell zum Verfaulen von Rhizom und Wurzeln führt. Zum Gießen sollten Sie ausschließlich kalkarmes Wasser verwenden. Hat Ihr Leitungswasser einen hohen Kalkanteil, dann bietet aufgefangenes Regenwasser eine gute Alternative. Sobald die oberirdischen Triebe im Herbst abzusterben beginnen, sollten Sie das Gießen langsam einstellen und über den Winter ganz sein lassen. Erst im Frühjahr ab Februar ist dann wieder Gießen angesagt.

Ingwer schneiden

Ingwer muss nicht geschnitten werden. Die Pflanze bildet ohnehin nur einjährige Triebe aus, die im Herbst gelb werden und absterben. Erst wenn diese gänzlich vertrocknet sind, können Sie sie entfernen – oder aber bei der Ernte.

Ingwer Pflanzen
Mit Kompost, Mist oder Langzeitdünger kommt Ingwer gut über das Jahr [Foto: Tukaram.Karve/ Shutterstock.com]

Ingwer düngen

Am besten ist es, unter die Erde im Frühjahr eine Portion Langzeitdünger zu mischen. So ist der Ingwer bis zum Herbst optimal mit Nährstoffen versorgt. Eine zweite Gabe im Frühsommer stärkt die Pflanze dann nochmal zusätzlich. Unser Plantura Bio-Universaldünger mit organischer Langzeitwirkung ist dafür ideal geeignet. Alternativ bietet sich auch eine Gabe Kompost an.

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Ingwer vermehren

Vermehren lässt sich Ingwer äußerst einfach. Haben Sie im Herbst die Wurzel geerntet, so können Sie den Teil, den Sie nicht direkt in der Küche verwerten wollen, in etwa vier Zentimeter lange Stücke schneiden. Diese sollten Sie auf mehrere Töpfe aufteilen und trocken bei etwa 10 °C überwintern. Im Frühjahr wächst dann mit der richtigen Pflege aus jedem der einzelnen Stücke eine neue Ingwerpflanze heran.

Ingwer ernten

Ernten können Sie Ihren selbstgezogenen Ingwer im Herbst ab Oktober. Die Pflanze zeigt Ihnen den richtigen Zeitpunkt deutlich an, indem sie beginnt, ihre Blätter zurückzuziehen. Sie verfärben sich gelb und vertrocknen nach und nach. Kurz zuvor kommt Ihr Einsatz. Graben Sie das Rhizom einfach aus der Erde aus. Wollen Sie auch im kommenden Jahr Ingwer ernten, so sollten Sie einen Teil des Rhizoms in der Erde lassen. Den Rest können Sie nun entnehmen und verarbeiten.

Alle Details zur Ernte von Ingwer finden Sie hier. 

Ingwer haltbar machen und aufbewahren

Um Ingwer haltbar zu machen, haben Sie je nach Vorliebe die verschiedensten Möglichkeiten. Ob getrocknet und gerieben als Ingwergewürz oder Tee, mit Zucker kandiert oder eingelegt in Sirup oder Essig – das bleibt ganz Ihrem Geschmack überlassen. Selbst einfrieren ist eine Möglichkeit.

Wie Sie Ingwer richtig haltbar machen, erfahren Sie hier.

Ingwer auf einem Holztisch
Schneiden Sie zur Ernte einfach ein großes Stück des Rhizoms ab, ehe Sie den Rest zurück in die Erde legen [Foto: Luis Echeverri Urrea/ Shutterstock.com]

Ingwer: Inhaltsstoffe und Verwendung

Ingwer hat so viele nützliche Inhaltsstoffe, dass es leicht ist, hierbei den Überblick zu verlieren. Besondere Aufmerksamkeit haben wohl die Gingerole verdient. Gemeinsam mit den Shoagolen sorgen sie für die Schärfe des Ingwers und sind verantwortlich für unzählige medizinische Anwendungsmöglichkeiten der Pflanze. Seit Jahrtausenden ist die medizinische Wirksamkeit den Menschen bekannt und schon im Mittelalter wurde Ingwer zu diesem Zweck auch in Europa angebaut. Doch auch als Gewürz oder gar Lebensmittel erfreut sich Ingwer großer Beliebtheit. Insbesondere in England kennt man Speisen wie Ingwerkonfitüre oder kandierten Ingwer als besonderen Genuss.

Tipp: Gern gesehen sind auch die zahlreichen Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Calcium, die die Wurzel des Ingwers in sich vereint. Selbst Vitamin C kommt da nicht zu kurz.

Heilwirkung von Ingwer gegen Husten, Durchfall und Co.

Für die traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda stellt Ingwer eines der wichtigsten Gewürze dar. Selbst im Mittelalter wurde Ingwer erfolgreich gegen zahlreiche Beschwerden eingesetzt. Mit seinen unzähligen Wirkungsweisen ist er ein wahres Wundermittel.

Ingwer-Tee
Ein frischer Ingwertee hilft nicht nur gegen Erkältung und Halsweh, sondern auch gegen Kopfschmerzen [Foto: mirzamlk/ Shutterstock.com]

Wie wird Ingwer als Heilpflanze angewendet?

  • Erkältung: Ingwer enthält entzündungshemmende Substanzen. Eine der bekanntesten und einfachsten Anwendungen ist deshalb der altbewährte Ingwertee mit Honig gegen Husten, Halsschmerzen und Erkältung.
  • Magen und Darm: Ingwer wirkt sehr positiv auf den Magen-Darm-Trakt. Magenbeschwerden und Übelkeit werden gelindert, die Verdauung wird gefördert. Auch gegen Reisekrankheit kann Ingwer helfen.
  • Anregung des Kreislaufs: Mit seinem Effekt auf den Blutkreislauf wirkt Ingwer anregend auf den Kreislauf. Infolge der durchblutungsfördernden Wirkung des Ingwers gilt dieser auch als Aphrodisiakum.
  • Schmerzlinderung: Der Inhaltsstoff Gingerol ähnelt der Substanz Acetylsalicylsäure, dem Wirkstoff von Aspirin. Ein gutes Stück frisch geriebener Ingwer in einen Fruchtsaft wirkt deshalb auch gegen Kopfschmerzen. Sind Sie kein Fan von frischem Ingwer, dann können Sie selbstverständlich auch einen Ingwertee zubereiten.
  • Antikanzerogene Wirkung: Ingwer wirkt antioxidativ und kann freie Radikale binden. Nachweislich kann es Krebs vorbeugen oder begleitend zu einer Krebstherapie eingesetzt werden.

Hinweis: Vorsicht ist jedoch für Schwangere geboten. Während in der Frühschwangerschaft Ingwer noch durchaus positiv gegen Übelkeit wirkt, so können später zu große Mengen die Wehen auslösen.

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