Knoblauchsorten: Die 20 besten Sorten im Überblick

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Altbewährt, resistent oder gar kurios – Knoblauch hat viele Facetten. Welche Knoblauchsorten Sie nicht verpassen dürfen, erfahren Sie hier.

Knoblauch auf Holzplatte liegend
Knoblauch gibt es in den verschiedensten Sorten [Foto: Krasula/ Shutterstock.com]

Knoblauch (Allium sativum) ist aus den meisten Küchen nicht mehr wegzudenken und wird mittlerweile auch in vielen Gärten selbst angebaut. Doch leider sieht man häufig nur wenige Standardsorten, die sich in den Beeten tummeln – dabei hat Knoblauch eine ganze Vielzahl von unterschiedlichen und teils auch exotischen Sorten zu bieten.

Knoblauchsorten: Wie viele gibt es?

Allgemein lässt sich der Knoblauch zunächst nach seiner Verwendung unterscheiden. Als „normaler“ Knoblauch werden diejenigen Sorten beschrieben, bei denen vor allem die Knoblauchzehen geerntet und in der Küche verwendet werden. Bei Sorten des Schnittknoblauchs wird ausschließlich das herzhafte Grün geerntet und in der Küche verwendet. Die Blüte gilt bei vielen Schnittknoblaucharten als besondere Delikatesse. Wie viele Knoblauchsorten es insgesamt gibt, ist nicht genau bekannt. In der Lebensmittelproduktion sollen allein bis über 200 Sorten im Einsatz sein. Dazu kommen fast vergessene Liebhabersorten, zahlreiche Erhaltungssorten sowie ungezählte Wildsorten.

Tipp: Auch wenn es der Name und das äußere Erscheinungsbild vermuten lässt, der Elefantenknoblauch (Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum), auch Riesenknoblauch genannt, ist kein direkter Verwandter des Knoblauch, sondern eine eigene Art. Dennoch lässt er sich gleich des bekannteren Knoblauchs ernten und in der Küche weiterverarbeiten.

Weißer Knoblauch
Weiße Knoblauchsorten wie die ‘Chledor’ sind altbewährte Klassiker [Foto: SURACHAI JAMEET/ Shutterstock.com]

Die besten Knoblauchsorten

Weltweit gibt es verschiedenste Sorten von Knoblauch – manche schneeweiß, andere wiederum knallig rosa-violett gefärbt. Im Anbau macht sich dies neben der Reifezeit auch in der Ausbildung von Blütentrieben und der Anzahl an Zehen bemerkbar. Selbst der Geschmack und die Lagerfähigkeit unterscheiden sich deutlich. Wir geben einen Überblick über die beiden großen Knoblauchgruppen und stellen Ihnen verschiedene Sorten und ihre Eigenschaften vor.

Softneck-Knoblauch

Die weltweit kultivierten Sorten entstammen meist der Softneck-Gruppe (Allium sativum var. sativum), welche keinen harten Blütenstengel ausbildet. Sie ist vergleichsweise anspruchslos und blüht nur sehr selten bei ungünstiger Witterung. Diese Softneck-Varianten lassen sich leichter ernten und gut flechten. Sie besitzen meist mehrere Reihen von Knoblauchzehen, schmecken mild bis scharf und können etwa acht bis zwölf Monate gelagert werden. Hierzu gehören die beiden Untergruppen Artischocken- und Silverskin-Knoblauch sowie die Sorten:

  • ‘Arno‘: Typische Knoblauchsorte mit weißer Schale und vollmundigem Geschmack. Sie besticht zusätzlich mit hohen Erträgen und einem schnellen Wachstum.
  • ‘Cledor‘: Klassisch weiße Knoblauchsorte mit starker Würzkraft; langsam wachsend, jedoch mit sehr guter Haltbarkeit.
  • ‘Germidour‘: Gilt auch als „König des Knoblauchs“ aufgrund des feinwürzigen, milden Aroma sowie der guten Haltbarkeit. ‘Germidour‘ ist resistent gegen viele Viruserkrankungen, besitzt eine frühe Reifezeit und bildet interessante violett-weiß gemusterte Knollen und rosa Zehen aus.
  • ‘Polish Softneck‘: Eine Knoblauchsorte, die besonders für ihre außergewöhnlich guten Kocheigenschaften bekannt ist. Sie verliert auch verarbeitet kaum etwas von ihrem intensiven, pfeffrigen Knoblauchgeschmack. Im Beet zeigt sie sich pflegeleicht und ist daher auch für Anfänger im Knoblauch-Anbau geeignet.
  • ‘Thermidrome‘: Robuste und ertragreiche Knoblauchsorte mit optisch ansprechenden, violett geaderten Zehen. Sie zeichnet sich durch eine sehr gute Lagerfähigkeit aus.
  • ‘Vivalto‘: Überzeugt mit rosafarbenen und aromatischen Knoblauchzehen. Bereits ab Juli ist die frühe Sorte erntereif. Sie gilt als äußerst pflegeleicht und ist damit für Anfänger geeignet.
Schlangenknoblauch
Kunstvoll geschwungene Triebe entdeckt man beim Schlangenknoblauch [Foto: Del Boy/ Shutterstock.com]

Hardneck-Knoblauch

Die Sorten der Hardneck-Gruppe (Allium satium var. ophioscorodon) bilden mittig der Tochterzwiebeln einen Blütenstiel aus, wobei sich der obere Teil des Triebs schlangenartig in verschiedene Richtungen dreht. Unter „Hardneck“ oder auch Schlangenknoblauch werden acht Untergruppen zusammengefasst: Rocambole, der kälteverträgliche Porzellan-Knoblauch, Purple Stripe, Glazed Purple Stripe, Marbled Purple Stripe sowie die nur manchmal Lufttriebe ausbildenden Creole-, Turban- und Asiatic-Knoblauchsorten. Zur Gruppe des Hardneck-Knoblauchs gehören folgende Sorten:

  • ‘Ajo Rosa‘: Attraktive Sorte mit deutlicher Rosafärbung der Schale. Sie bringt hohe Erträge und einen scharf-würzigen Geschmack in die Küche.
  • ‘Ajo Morado‘: Rotvioletter Knoblauch, der hauptsächlich in Spanien angebaut wird. Wie viele spanische Sorten ist auch diese berühmt für ihre Schärfe und den ausgeprägten Knoblauchgeschmack.
  • ‘Chesnok Wight‘: Britischer Knoblauch mit sehr mildem, angenehmem Aroma. Diese Hardneck-Sorte ist auch gut für den rohen Genuss geeignet.
  • ‘Deutscher Porzellan‘: Urknoblauchsorte mit vier Zehen; einzigartiges, intensives Aroma mit langem Abgang. Die robuste und winterharte Knoblauchsorte gestaltet sich im Anbau pflegeleicht und einfach in der Vermehrung.
Rosa Knoblauch
Rosafarbene Knoblauchsorten überzeugen nicht nur optisch [Foto: Jose Sigiliano Gomes Neto/ Shutterstock.com]
  • ‘Edenrose‘: Rosaschaliger Knoblauch mit mildwürzigem, leicht süßem Aroma. Das schmackhafte Laub und die Blütenstände können ebenso verzehrt werden. ‘Edenrose‘ überzeugt zusätzlich mit guter Haltbarkeit.
  • ‘Koreanischer Bauer‘: Asiatische Urknoblauchsorte mit intensiver Schärfe. Sie passt hervorragend zu würzigen Gerichten wie Curry.

Solo-Knoblauch: Der Knoblauch-Rundling entsteht im ersten Jahr, wenn der Knoblauch über Bulbillen, also Brutknospen, und nicht über Zehen vermehrt wurde. Der Knoblauch lässt sich sehr einfach schälen und besitzt einen angenehm milden Geschmack. Er wird manchmal auf Märkten angeboten, ist aber an sich keine eigenständige Knoblauchsorte.

Chinesischer Knoblauch
Der Solo-Knoblauch besitzt als Rundling noch keine einzelnen Zehen [Foto: PosiNote/ Shutterstock.com]

Elefantenknoblauch (Allium ampeloprasum subsp. ampeloprasum): Knoblauchverwandter mit enormer Größe von bis zu 7 cm bei den Knollen und 1,5 m beim Laub. Geschmacklich zeigt sich der Elefantenknoblauch weniger intensiv als Knoblauch und kann daher wie Gemüse zubereitet werden.

Die würzigen Zehen lassen sich nicht nur im Beet anbauen, sondern besitzen nur einen geringen Platzanspruch und eignen sich somit auch sehr gut für den Knoblauch-Anbau im Topf auf Balkon und Terrasse.

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