Mais pflanzen: Tipps & Arten für den Anbau im Garten oder auf dem Balkon

Anika
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Ich habe Agrarwissenschaften studiert und verbringe meine Freizeit am liebsten draußen. Neben meiner Begeisterung für das Gärtnern und die Landwirtschaft fotografiere ich sehr gerne und gehe nur selten ohne meine Kamera aus dem Haus. Ob Landschaften, Blüten oder Wildtiere - irgendein Motiv gibt es immer, mit dem man die Schönheit der Natur festhalten kann.

Lieblingsobst: Erdbeeren, Heidelbeeren, Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Radieschen, Tomaten, Kürbis

Wussten Sie, dass man Mais selbst anbauen kann? Welche Sorten sich für den Garten und den Balkon eignen und wie man Mais richtig düngt und pflegt, erfahren Sie hier.

Maiskolben an Pflanze erntereif
Wenn das Stadium der Milchreife erreicht ist, können die Kolben geerntet werden [Foto: Aedka Studio/ Shutterstock.com]

Mais (Zea mays) zählt zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und gehört als Getreide zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der Welt. Ursprünglich stammt die Kultur aus Mittelamerika. Auf unseren Feldern werden heute überwiegend Maissorten angebaut, die aufgrund ihres hohen Stärkegehalts als Futterpflanzen oder als nachwachsender Rohstoff zur Erzeugung von Biogas, Biokraftstoff oder Biowerkstoffen eingesetzt werden. Als Getreide zählt Mais zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln und wird in vielen verschiedenen Formen verzehrt.

Die besten Maisarten und -sorten für den Verzehr

Es existiert eine große Vielfalt an Maisarten und -sorten. Sie lassen sich nach ihrem Korntyp einteilen, aus dem sich wiederum verschiedene Nutzungen ergeben: Körnermais wird in gemahlener Form zu Teigen und Brot verarbeitet, aus Weichmais werden Tortillas hergestellt und Hartmais verwenden wir in Form von Maisstärkemehl zum Kochen und Backen. Außerdem lieben wir Puffmais in Form von Popcorn und Zuckermais genießen wir zum Beispiel als gegrillte Maiskolben. Die Besonderheit beim Zuckermais, auch Gemüsemais genannt, ist, dass der in den Körnern gespeicherte Zucker während der Reife nur langsam in Stärke umgewandelt wird. Das erklärt den angenehm süßlichen Geschmack der Maiskörner.

Maissorten für den Garten

Wenn Sie in Ihrem Garten Mais anpflanzen wollen, eignet sich zum Beispiel die seit 1902 bekannte normal süße Zuckermaissorte ′Golden Bantam′. Sie hat gegenüber anderen Zuckermaissorten ein langes Erntezeitfenster von Anfang August bis Mitte Oktober. Da sich der Zucker nach der Ernte schnell in Stärke umwandelt, sollte der Mais möglichst frisch verzehrt werden.

Die sehr frühe Sorte ′Ashworth′ reift etwa zwei Wochen früher als ′Golden Bantam′ und ist insbesondere auch für kühlere Regionen Deutschlands geeignet. Sie erreicht eine Wuchshöhe von etwa 1,50 Metern.

Besonders süß ist die mittelreife Sorte ′Mezdi′. Anders als bei ′Golden Bantam′ wird der Zucker hier nur langsam in Stärke umgewandelt. Die Wuchshöhe beträgt bis zu 180 Zentimetern.

Bunte Maiskolben geerntet
Weltweit existiert eine bunte Vielfalt von Maisarten und -sorten, die auf unterschiedliche Weise zubereitet und verzehrt werden können [Foto: Lebedeva Olga/ Shutterstock.com]

Kleine Maissorten für den Balkon

Für den Balkon eignet sich beispielsweise die frühreife Zuckermaissorte ′Damaun′ aufgrund ihres mittelhohen Wuchses. Auch die Maiskolben werden etwas kleiner als die der späteren Sorten.

Mit einer Wuchshöhe von nur 40 Zentimetern und einer Reifezeit von nur 55 Tagen überzeugt auch die sehr frühe Sorte ′Yucon Chief′. Sie bildet sechs bis acht Zentimeter große, goldgelbe, süße Maiskolben.

Wenn die Kolben nicht unbedingt klassisch gelb sein müssen, bieten sich auch die Sorten ′Jade Blue′ mit blauen Kolben und ′Luther Hill′ mit weißen Kolben an. Sie sind ebenfalls kleinwüchsig und können daher gut in Kübeln auf dem Balkon angepflanzt werden.

Mais pflanzen

Die Maiskörner können in wärmeren Regionen direkt in das vorbereitete Beet beziehungsweise in den Topf auf dem Balkon ausgesät werden. Hier kommt es jedoch auf den optimalen Saatzeitpunkt an. Bei zu früher Aussaat besteht die Gefahr, dass die Jugendentwicklung der Pflanzen durch zu niedrige Temperaturen gestört wird. Insbesondere in kühleren Lagen sollten die Maispflanzen daher besser an einem geschützten Ort vorgezogen werden.

Wann pflanzt man Mais?

Zuckermais benötigt ausreichend Wärme und sollte erst gesät oder gepflanzt werden, wenn die Tage und Nächte frostfrei sind. Bei der Direktsaat kann man die Maiskörner schon ab Ende April säen, wenn man sie anschließend mit einer Abdeckung vor Kälte schützt. Ohne Abdeckung erfolgt die Aussaat Anfang bis Mitte Mai. Werden die Pflanzen vorgezogen, kann man Mitte April damit beginnen und die Jungpflanzen zwei bis drei Wochen später ins Freiland respektive in einen Topf pflanzen. Für den Maisanbau in Deutschland sind nur frühe und mittelfrühe Sorten geeignet, da für andere Varianten die Vegetationsphase einfach zu kurz ist.

Tipp: Das Vorziehen von Jungpflanzen hat daher beim Maisanbauen einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Direktsaat. Durch den zeitlichen Vorsprung wird der Mais sicherer bis zum Ende der Vegetationsphase reif.

Mais-Jungpflanze
Anfang Mai werden die vorgezogenen Maispflanzen in ein Beet oder einen Topf gepflanzt und können weiterwachsen

Mais anbauen: Standort und Vorgehen

Wählen Sie für den Mais einen sonnigen Platz in Ihrem Gemüsebeet oder auf dem Balkon. Zuckermais ist besonders wärmebedürftig und benötigt Temperaturen von 24 bis 29 °C sowie viel Sonne, um sich gut zu entwickeln. Mais ist ein Starkzehrer und hat hohe Ansprüche an den Nährstoffgehalt des Bodens. Dieser sollte tiefgründig, nährstoffreich humos und feucht sein. Für Pflanzgefäße auf dem Balkon eignet sich unsere torffreie Plantura Bio-Universalerde optimal.

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Maispflanzen vorziehen:

  • Zeitpunkt: Mitte April
  • Ansaatgefäße etwa 10 cm hoch mit Ansaaterde befüllen
  • Maiskörner mit der Spitze nach unten in 2 – 3 cm Saattiefe und im Abstand von 5 cm zueinander ablegen; mit Erde bedecken
  • Erde feucht halten

Maispflanzen auspflanzen:

  • Maispflanzen vorsichtig aus den Ansaatgefäßen nehmen
  • Im Abstand von 45 cm in den Boden setzen
  • Pflanzen gut andrücken und angießen

Tipp: Indem Sie den Wurzelballen etwas tiefer als im Ansaatgefäß in den Boden setzen, kann die Maispflanze weitere seitliche Stützwurzeln ausbilden.

Mais aussäen:

  • Zeitpunkt: Ende April bis Ende Mai
  • Maissamen mit einem Abstand von 45 cm ablegen
  • Saattiefe: 3 cm
  • Körner mit Erde bedecken und leicht andrücken

Tipp: Je nach Temperatur sollten die Samen im Freien in den ersten Tagen mit einem Pflanzenvlies bedeckt werden.

Da die Zuckermaispflanzen vom Wind bestäubt werden, ist die Pflanzung in Gruppen besser geeignet als die Pflanzung in Reihen. Durch diese Anordnung soll die gegenseitige Bestäubung sichergestellt werden. Um eine Bestäubung durch zuckerarme landwirtschaftliche Maissorten zu vermeiden, ist es ratsam, zudem einen Abstand von etwa 500 Metern zum nächsten Maisfeld einzuhalten.

Zusammenfassung – Mais pflanzen:

  • Mais aussäen: Ende April bis Ende Mai
  • Mais anpflanzen: Mitte April Jungpflanzen vorziehen und 2 bis 3 Wochen später ins Beet bzw. in den Topf pflanzen
  • Sonniger Standort; nährstoffreicher, humoser und tiefgründiger Boden
  • Pflanzenabstand: 45 cm, Saattiefe: 3 cm
  • Pflanzung in Gruppen zur Sicherung der Bestäubung
Maispflanze mit Blüten
Die Pflanzung in Gruppen anstelle von Reihen soll die gegenseitige Bestäubung sicherstellen [Foto: Lipatova Maryna/ Shutterstock.com]

Tipp: Mais eignet sich für den Anbau in einem Milpa-Beet – in Mischkultur mit Bohnen und Kürbis. Wir zeigen Ihnen, wie Sie ein solches Beet anlegen und pflegen.

Mais im Garten pflegen

Um eine optimale Entwicklung der Pflanzen zu gewährleisten, sollten Sie vor allem am Anfang regelmäßig Beikräuter entfernen oder durch Unterpflanzungen oder Mulchen vermeiden, dass sich diese zu stark vermehren und mit den Maispflanzen um Nährstoffe und Licht konkurrieren. Darüber hinaus bedarf Mais einer ausreichenden Wasserversorgung und gelegentlicher Düngergaben, um sein Ertragspotenzial optimal ausschöpfen zu können.

Richtig gießen

Gießen Sie die Maispflanzen regelmäßig, aber seien Sie dabei sparsam. Mais ist relativ trockentolerant, ein anhaltender Wassermangel führt jedoch zu verminderten Erträgen. Befeuchten Sie den Boden daher insbesondere in Trockenperioden, Staunässe gilt es jedoch zu vermeiden.

Mais düngen

Wie alle Maissorten gehören auch die Zucker- und Gemüsemaissorten zu den Starkzehrern. Sie nehmen viele Nährstoffe auf und sollten bereits bei der Pflanzung mit einem Langzeitdünger wie beispielsweise unserem Plantura Bio-Universaldünger versorgt werden. Alternativ eignet sich auch Kompost. Zu Beginn der Blüte empfiehlt sich eine weitere Düngergabe.

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Mais im Garten ernten: Wann ist Mais reif?

Je nach Sorte liegt die Erntezeit bei Zuckermais zwischen Ende Juli und Ende September. Anders als Puffmais oder Körnermais wird Zuckermais nicht erst bei erreichter Vollreife geerntet. Der richtige Erntezeitpunkt von Zuckermais ist gekommen, wenn er das Reifestadium der Milchreife erreicht hat. Sie erkennen die Milchreife daran, dass die Körner bereits ihre endgültige Größe und ihre sortentypische Farbe haben. Sie lassen sich aber leicht zwischen den Fingern zerdrücken und ihr Korninhalt ist milchig. Die Blätter und Spindeln sind noch grün. Lediglich die Narbenfäden, die an den Spitzen der von Blättern umhüllten Kolben herausragen, sind bereits braun-rot eingetrocknet. Ernten Sie den Mais, indem Sie die Maiskolben einfach von der Pflanze abschneiden oder aus den Blattachseln drehen.

Gelbe Maiskolben auf Tisch liegend
Gemüsemais wird vor Erreichen der Vollreife geerntet und schmeckt daher saftig-süß [Foto: All for you friend/ Shutterstock.com]

Wenn Sie nun Lust auf den Anbau von Mais bekommen haben und nicht nur Ihren eigenen Zuckermais, sondern auch Ihr eigenes Popcorn genießen möchten, finden Sie in unserem Spezialartikel alle wichtigen Infos rund um Popcornmais

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