Senf pflanzen: Aussaat & Senf als Gründüngung

Fredrik
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Als Kind vom Land sind für mich Natur und Selbstversorgung schon immer Teil meines Lebens gewesen. Mein Herz schlägt in und für die Natur - ich konnte dieses Interesse im Studium der Agrarsystemwissenschaften an der TUM noch mehr vertiefen.

Lieblingsobst: Äpfel, Brombeeren und Zwetschgen
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Paprika und Zucchini

Senf eignet sich ideal als Gründünger im Herbst. So wird das Beet bestmöglich für die nächste Saison vorbereitet. Hier finden Sie alles rund um die Aussaat und Verwendung von Senf als Ertragspflanze oder als Gründünger.

Senf im Garten
Senf wird im Garten als Nutzpflanze oder auch zur Gründüngung und Bodenverbesserung verwendet

Der Einsatz verschiedener Pflanzen als Gründünger erfreut sich immer größerer Beliebtheit in den heimischen Gärten. Auch Senf eignet sich in vielerlei Hinsicht. Wie man Senf pflanzen oder säen kann, warum er sich besonders gut als Gründünger eignet und Unkraut effektiv unterdrückt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Senf pflanzen: Standort und Zeitpunkt

Es gibt drei Senfsorten: Den Weißen, Braunen und Schwarzen Senf (Sinapis alba, Brassica juncea und Brassica nigra). Prinzipiell kann Senf das ganze Jahr über ausgesät werden, solange es frostfrei ist. Am besten ist also die Zeit nach den Eisheiligen im Mai bis in den Herbst hinein. Das gilt für alle drei Senfsorten gleichermaßen. Wer die Senfsamen ernten und verwerten möchte, sollte ihn aber rechtzeitig säen. Dafür kann man bereits im zeitigen Frühjahr die Senfpflanzen auf der Fensterbank vorkeimen lassen und als Jungpflanzen in den Garten setzen. Möchte man Senf als Gründünger oder Zwischenfrucht verwenden, kann das jederzeit nach der Ernte der vorhergehenden Frucht passieren.

Generell kann Senf an jedem vollsonnigen bis halbschattigen Standort angebaut werden, denn er ist sehr anspruchslos. Idealerweise ist der Boden humos und etwas kalkhaltig, aber Senf lässt sich auch als Bodenverbesserer auf schlechten Böden nutzen. Er bricht mit seinen kräftigen, tiefen Wurzeln Bodenverdichtungen auf und bringt organisches Material in tiefere Bodenschichten. Als Nachbar kommt für Senf beinahe jedes andere Gemüse in Frage, lediglich eine Mischkultur mit anderen Kreuzblütlerarten ist wegen einer möglichen Krankheitsübertragung nicht ratsam.

Tipp: Mit entscheidend dafür, welche Sorte letztendlich ausgewählt wird, ist auch das Platzangebot. Wer viel Platz zur Verfügung hat, kann problemlos den bis zu 200 cm hoch wachsenden Schwarzen Senf verwenden. Wer hingegen eine Gründüngung oder Zwischenfrucht für sein Hochbeet oder den Balkongarten benötigt, sollte lieber den nur maximal 70 cm hohen Weißen Senf auswählen.

Senf anbauen: Aussaat und Pflanzen von Senf

Wer Senfkörner als Gewürz ernten will, geht folgendermaßen vor: Der Senf lässt sich pflanzen oder säen.
Sollen Senfsamen ausgesät werden, gilt ein etwas engerer Pflanzabstand als für Jungpflanzen, da nicht alle Körner aufkeimen – am besten also 10 bis 20 cm. Das schützt zusätzlich vor Verlusten durch Vögel, da die Körner von ihnen gerne gefressen werden.
Wer Senfkörner anpflanzen möchte, kann damit ab Mitte Mai beginnen. Die Samen können in aufgelockerte Erde gegeben und anschließend circa fingerbreit mit Erde überdeckt werden. Anschließend müssen die Samen noch gut angegossen werden, damit sie anfangen zu keimen. Ist es etwas trockener, empfiehlt es sich, regelmäßig zu gießen. Die ersten Keimlinge sollten bereits nach wenigen Tagen zu sehen sein. Haben die Pflanzen schließlich gekeimt und stehen zu dicht, können einige entfernt werden, um den restlichen Pflanzen genug Platz zu geben.

Senfsamen werden ausgesät
Man kann Senf entweder pflanzen oder säen [Foto: Sunny_Smile/ Shutterstock.com]

Senf-Jungpflanzen sind nicht im Handel erhältlich. Wer aber bereits gegen März kleine Pflänzchen herangezogen hat, kann diese ab Mai mit einem Pflanzabstand von circa 15 bis 20 cm voneinander umsetzen. Dazu gräbt man mit einer Blumenkelle ein kleines Loch und gibt den Setzling hinein. Anschließend bedeckt man das Loch mit Erde gießt das Pflänzchen gut an.

Während des Wachstums ist der Senf eine recht anspruchslose Pflanze, doch bei Trockenheit sollte regelmäßig gegossen werden. Bereits drei Wochen nach dem Aufkeimen der Pflanzen können die ersten Blätter geerntet werden, um daraus zum Beispiel einen leckeren Salat zu machen.

Die Samen wachsen in Schoten heran und sind meist im September oder Oktober erntereif. Wenn man die Schoten schüttelt und es im Inneren rasselt, sind sie reif und die Ernte kann beginnen. Dazu können Sie die Schoten einfach von Hand von der Pflanze lösen, öffnen und die Körner herausschütteln. Bei einer größeren Ernte kann man alles zusammen in einem Beutel sammeln und mit einem Nudelholz oder der Hand darauf klopfen, um die Senfkörner von den Schoten zu lösen.
Spät gesäte oder gepflanzte Senfpflanzen, die nicht mehr zur Reife kommen, können auch als Blattgemüse genossen werden. Sie sind somit eine perfekte Kultur für den Herbst. In der indischen Küche verwendet man das Senfkraut für spinatähnliche Gemüsegerichte.

Zusammenfassung: Senf als Gemüse anbauen

  • Direktsaat ab Mitte Mai oder vorziehen im Haus/Frühbeet/Gewächshaus ab März, dann auspflanzen ab Mai
  • Bei Trockenheit regelmäßig wässern
  • Ernte der Senfsaat ab September/Oktober
  • Spät ausgesäter Senf kommt nicht mehr zur Blüte und Samenbildung, kann aber als Blattgemüse gegessen werden

Tipp: Wer Senf im Kübel anbauen möchte, um die Samen zu ernten, sollte darauf achten, dass die Pflanze viel Sonne bekommt und gut mit Nährstoffen und Wasser versorgt wird. Für die ideale Versorgung der Pflanze bietet sich dafür eine nährstoffreiche Pflanzerde an. Unsere Plantura Bio-Universalerde vereinigt diese positiven Eigenschaften und wird außerdem umweltfreundlich und aus torffreien Materialien hergestellt.

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Senf als Gründüngung pflanzen

Der Sinn der Gründüngung ist es, nach einer stark nährstoffzehrenden Pflanze den ausgelaugten Boden wieder mit frischen Nährstoffen und organischem Material zu versorgen. Gründüngungen können sowohl auf Gemüsebeeten als auch bei der Vorbereitung von Rasenflächen oder Blumenbeeten verwendet werden.
Dank seiner tiefreichenden Wurzeln wird durch den Senf zusätzlich die Bodenstruktur aufgelockert und somit das Bodenleben verbessert. Die Gründüngung mit Senf hat demnach einen mehrfach positiven Effekt.
Senf als Gründüngung können Sie in der gesamten Zeit zwischen Mai und Oktober säen.

Es können alle Senfsorten als Gründünger verwendet werden, auch der bekannte Gelbsenf ist als Gründüngung geeignet. Er sollte erst spät im Jahr gesät werden, idealerweise aber direkt nach der Ernte des vorhergehenden Gemüses. Ist der Senf dann weit genug herangewachsen, kann man ihn einfach bodentief abschneiden und auf dem Beet liegen lassen. Am besten ist hierfür ein Zeitpunkt vor der Blüte geeignet, da dann noch keine Samen gebildet wurden. Diese könnten sonst im nächsten Jahr erneut auskeimen und im Beet stören. Wird der Senf erst sehr spät gesät und hat vor dem ersten Frost noch keine Blüten gebildet, kann die Pflanze auch als Ganzes stehen bleiben und muss nicht abgeschnitten werden. Sie erfriert dann und verbleibt von selbst auf der Fläche. Die Pflanzen bleiben somit über den gesamten Winter auf dem Beet liegen und schützen den Boden und das Bodenleben auf diese Art vor starkem Frost, Sonne und Erosion. Im Frühjahr können die verrotteten Senfpflanzen schließlich in den Boden untergegraben werden und liefern organisches Material für den Humusaufbau.

Senf als Gründünger auf einem Beet
Senf keimt bereits wenige Tage nach der Aussaat und wächst sehr schnell heran [Foto: Sunny_Smile/ Shutterstock.com]

Achtung: Senf ist ein Kreuzblütler. Er eignet sich als Gründünger und Zwischenfrucht auf allen Flächen, wenn in den vorherigen drei Jahren kein anderer Kreuzblütler angebaut wurde und auch in den kommenden drei Jahren keine Kreuzblütler angebaut werden sollen. Sonst besteht die Gefahr von Krankheitsübertragungen. Es sollte also unbedingt auf die Fruchtfolge im eigenen Garten geachtet werden.

Senf gegen Unkraut säen

Senf könnte aufgrund seiner Vielfältigkeit schon fast als Wunderpflanze bezeichnet werden. Neben den vielen Vorteilen für Bodenstruktur und Nährstoffhaushalt ist er außerdem sehr schnellwüchsig. Das heißt, dass für Unkräuter kaum eine Chance besteht, sobald Senf gekeimt hat. Der Senf wächst sehr rasch und bildet eine dichte Bodenbedeckung, sodass die langsamer wachsenden Unkräuter unterdrückt werden. Senf kann zur Unterdrückung des Unkrauts immer auf ein freies Feld gesät werden. Bereits hochstehende Unkräuter kann er nicht mehr überwachsen. Diese müssen vor der Aussaat auf altbewährte Weise per Hand gejätet werden.

Sie haben zuletzt Kohl angebaut und können aufgrund der Fruchtfolge nun keinen Senf als Gründünger verwenden? Hier finden Sie eine Auswahl verschiedener Pflanzen, die sich alternativ als Gründünger eignen.

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