Tomaten haltbar machen: Trocknen, Einlegen & Einwecken

Felix
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Ich bin studierter Wirtschaftsingenieur, aber im Herzen schon immer ein begeisterter Hobbygärtner. Seit über zehn Jahren baue ich Obst und Gemüse im eigenen Garten an, dabei liegt meine Leidenschaft vor allem bei seltenen und besonderen Sorten.

Lieblingsobst: Rotfleischige Pfirsiche und Pluots (Kreuzung Aprikose und Pflaume)
Lieblingsgemüse: Palmkohl, Tomaten und Kardonen

Überzählige Tomaten können gut haltbar gemacht werden. Hier finden Sie alle Informationen zum Trocknen, Einlegen, Einwecken sowie Einfrieren von Tomaten.

Wer kennt es nicht: Im Frühjahr waren die Augen größer als der eigentliche „Tomatenhunger“. Und plötzlich hat man unzählige Tomatenpflanzen im eigenen Garten stehen, deren Ernte schnell den eigenen Bedarf an frischen Tomaten übersteigt. Aber keine Angst, wegwerfen müssen Sie die hart erarbeiteten Früchte Ihrer Ernte natürlich nicht, denn es gibt unzählige Möglichkeiten Tomaten haltbar zu machen. Wir stellen Ihnen verschiedene Möglichkeiten vor, wie Sie Ihre Tomaten konservieren können.

Tomaten trocknen: Auf mediterrane Art haltbar machen

Für die Trocknung eignen sich am besten sehr reife, weiche Tomaten, die einen hohen Zuckergehalt und ein starkes Aroma aufweisen, wie beispielsweise die Sorten ‘Venusbrüstchen‘ oder ‘Datterino‘. Um die Früchte auf mediterrane Art zu konservieren, muss man sie mit einem Schmetterlingsschnitt öffnen und beinahe teilen. Die Frucht sollte dabei an der gegenüberliegenden Seite vom Schnitt noch zusammengehalten werden. Anschließend entfernt man den Saft und die gallertartigen Samenstände. Anschließend sollte man eine ordentliche Portion Salz beigeben.

Während in den mediterranen Ländern die Tomaten so einige Tage an der trocknen und warmen Luft verbringen, braucht es hier bei uns andere Mittel. Die einfache Lösung ist das Trocknen im Ofen. Dazu legt man die Tomaten großzügig auf ein Blech mit Backpapier und schiebt dieses für etwa sechs Stunden bei 90 °C in den Ofen. Wichtig: Die Ofentür darf dabei nicht vollständig geschlossen sein. Stecken Sie einen Kochlöffel in die Ofentür, damit Feuchtigkeit entweichen kann. Wer öfter Gemüse und Obst trocknen oder dörren will, greift am besten zu einem professionellen Dörrgerät.

getrocknete Tomate in einer Schale
Die Tomaten können einfach im Ofen getrocknet werden [Foto: joannawnuk/ Shutterstock.com]

Tomaten trocknen in 6 Schritten:

  1. Tomaten möglichst lange reifen lassen.
  2. Tomaten per Schmetterlingsschnitt aufschneiden.
  3. Saft und Samenstände entfernen.
  4. Tomatenstücke ordentlich salzen.
  5. Stücke großzügig auf ein Blech mit Backpapier auslegen.
  6. Für etwa 6 Stunden in den Ofen bei 90 °C trocknen lassen; Kochlöffel zwischen die Türe klemmen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Tomaten einlegen und einwecken

Diese Methode war besonders in Zeiten beliebt, als es noch nicht ganzjährig Tomaten im Supermarkt zu kaufen gab. Zwar erleiden wir im Winter mittlerweile keinen Tomatenmangel mehr, aber wenn man ehrlich ist, schmecken die holländischen Gewächstomaten alles andere als gut.

Um auch in der kalten Jahreszeit aromatische Tomaten genießen zu können, bedient man sich am besten eines alten Rezepts aus Großmutters Zeiten: Man wählt reife Tomaten, wäscht diese und schneidet die Haut an einer Stelle leicht an. Anschließend legt man die Tomaten in ein entsprechendes Gefäß oder einen Topf und übergießt diese mit kochendem Wasser. Nach einigen Minuten, kann die Tomatenschale sehr leicht entfernt werden. Bereits während die Tomaten im heißen Wasser liegen, nimmt man die zuvor gereinigten Einweckgläser und übergießt diese ebenfalls mit kochendem Wasser. Dies ist zwar nicht unbedingt nötig, erspart aber Risse in qualitativ schlechteren Gläsern.

Sind die Tomaten geschält, schichtet man diese in das Glas. Für den Geschmack kann man noch Pfeffer oder andere Gewürze und Kräuter hinzugeben. Schließlich füllt man das Glas bis knapp unter den Rand mit einer 1,5%-igen Salzlake auf (15 g Salz pro Liter). Die fest verschraubten Gläser stellt man nun in ein Wasserbad und erhitzt den Topf auf 85 – 95 °C für etwa eine halbe Stunde. Als lezten Schritt nimmt man den Topf von der Platte und lässt die Gläser auskühlen. Erst dann sollte der Deckel, der mittlerweile durch das Vakuum dicht auf dem Glasrand sitzt, angefasst werden.

Tomaten in Weck Glas mit Wasser
Wer auch im Winter aromatische Tomaten genießen möchte, kann die Tomaten ganz einfach einwecken [Foto: Bychykhin Olexandr/ Shutterstock.com]

Tomaten Einmachen in 7 Schritten:

  • Reife Tomaten waschen, die Schale leicht einschneiden, in ein Gefäß oder Topf legen und mit heißem Wasser übergießen.
  • Heißes Wasser in saubere Einweckgläser gießen.
  • Tomaten aus Gefäß entnehmen und mit einem Messer schälen. Wenn die Schale nicht stört, kann hierauf auch verzichtet werden.
  • Tomaten in die nun warmen und wieder leeren Einweckgläser schichten.
  • Gewürze und Kräuter hinzugeben und bis zum oberen Rand mit einer 1,5%-igen Salzlake übergießen.
  • Gläser verschließen und für 30 Minuten in einem 85 – 95 °C Wasserbad kochen lassen.
  • Vom Herd nehmen und abkühlen lassen.

Tomaten einfrieren

Tomaten lassen sich als Ganzes, gewürfelt oder püriert gut einfrieren. Allerdings bietet sich dies nur an, wenn die Tomaten später in gekochten Gerichten Verwendung finden sollen. Das Einfrieren ändert nämlich die Konsistenz des Fruchtfleisches. Will man Saucen oder Suppen eine tomatige Note verleihen, sind gefrorene Tomaten bestens geeignet.

gefrorene Tomaten in einem Sieb
Durch das Einfrieren ändert sich die Konsistenz des Fruchtfleisches [Foto: ArtCookStudio/ Shutterstock.com]

Unserer Meinung nach, ist es am besten, die Tomaten vor dem Einfrieren zu würfeln. Der Strunk sollte ebenfalls vorab entfernt werden, da dieser faserig ist und ohnehin nur Platz wegnehmen würde. Wer will, kann die Tomaten auch vorab häuten. Anschließend portioniert man die Früchte in kleine Gefrierbeutel mit Zipper, damit der Inhalt luftdicht verschlossen ist. So lässt sich nicht nur die Packungsdichte erhöhen, sondern die gewürfelten Tomaten tauen später auch besser auf. Durch das Einfrieren sind Tomaten bis zu einem Jahr haltbar.

Tomaten einkochen

Das Einkochen von Tomaten eignet sich besonders für all diejenigen gut, die gerne Tomatensaucen zubereiten. Der Vorteil von selbst eingekochten Tomaten liegt auf der Hand. Man hat die volle Kontrolle über das, was ins Glas wandert. Zudem haben herkömmliche Dosentomaten aus dem Supermarkt den Nachteil, dass aus der Innenbeschichtung der Dose Weichmacher (Bisphenol A, etc.) in die Tomaten diffundieren können.

Die beste und geschmackvollste Tomatensauce bekommt man durch das Einkochen vollreifer Tomaten. Hierfür kann man auch solche nehmen, die bereits leichte Druckstellen haben und sich ohnehin nicht mehr lange halten würden. Den Strunk entfernen, anschließend die Tomaten in kleine Stückchen würfeln und in einem Topf langsam aufkochen. Stört einen die Tomatenschale, kann man die Masse während des Kochens auch mit einem Mixstab pürieren. Wir empfehlen aber, die Schale mit einzukochen, da man nur so von den sekundären Pflanzenstoffen profitiert, die vermehrt in der Schale vorhanden sind.

Tomatensoße in einer Schüssel mit frischen Tomaten daneben
Für das Einkochen eignen sich am besten vollreife Tomaten [Foto: AS Food studio/ Shutterstock.com]

Je nach persönlicher Vorliebe kann man weitere Zutaten wie Knoblauch, Lorbeerblätter, Rosmarin, Oregano und Thymian sowie eine Prise Salz hinzugeben. In vielen Rezepten wird empfohlen, reichlich Zucker (bis zu 500 g pro 1000 g Tomaten) zuzugeben. Unserer Meinung nach ist dies aber nicht nötig, da reife Tomaten aus dem eigenen Garten eigentlich süß genug sein sollten. Zudem kommt der volle Geschmack der Tomate nur bei einem ausgewogenen Verhältnis aus Fruchtzucker und -säure zur Geltung.

Die Tomatenmischung wird nun mindestens eine dreiviertel Stunde eingekocht. Hierbei sollte kein Deckel auf dem Topf sein und ab und an sollte umgerührt werden. In den letzten fünf Minuten sollte man kochendes Wasser in die sauberen Einmachgläser füllen. Sind die Gläser heiß, schüttet man das Wasser weg und füllt die Tomatensauce ein. Ein Trichter kann diese Arbeit sehr erleichtern. Nun verschließt man die Gläser mit dem Deckel und stürzt sie. So desinfiziert sich auch der obere Rand und der Deckel des Glases und ein Vakuum (verantwortlich für den bekannten Klack beim Öffnen der Gläser) bildet sich.

Tomaten in 6 Schritten einkochen:

  • Vollreife Tomaten waschen, den Strunk entfernen und in kleine Stücke würfeln.
  • In einen größeren Kochtopf geben und nach Belieben mit weiteren Zutaten wie Knoblauch, Lorbeerblättern, Pfeffer, Oregano, Thymian und Rosmarin verfeinern.
  • Die Masse eine dreiviertel Stunde auf mittlerer Stufe köcheln. Ab und an rührt man die Sauce um.
  • Wer kein Freund der Tomatenschale ist, kann während des Kochens die Masse mit einem Mixstab pürieren.
  • Gegen Ende der Kochzeit füllt man heißes Wasser in die sauberen Einmachgläser. Sind die Gläser heiß, kippt man das Wasser aus und füllt die Tomatensauce ein.
  • Nun Gläser verschließen, stürzen und langsam abkühlen lassen.

Nicht nur die Tomate selbst kann haltbar gemacht werden. Bei vielen Tomatensorten lassen sich die Samen trocknen und man kann später neue Tomaten damit aussäen. Hier finden Sie alles Wichtige zum Gewinnen von Tomatensamen.

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