Tomaten-Schäden: Platzen, Blattrollen & Grünkragen vermeiden

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Schäden an Tomaten werden nicht immer von Krankheitserregern verursacht. Wir stellen umweltbedingte und physiologische Störungen an Tomatenpflanzen vor und geben Tipps zur Vermeidung.

Helle Stellen an Tomaten
Sonnenbrand verursacht helle bis durchsichtige Flecken auf Früchten und Blättern [Foto: valerypetr/ Shutterstock.com]

Nicht nur verschiedene Tomaten-Schädlinge und Krankheiten können Schäden an Tomatenpflanzen und deren Früchte verursachen. In diesem Artikel klären wir über häufige physiologische Schädigungen und Deformationen auf, die meist im Laufe des Sommers auftreten, und wie sie verhindert werden können.

Tomatenblätter rollen sich ein

Wenn sich die Blätter der Tomatenpflanze zusammenrollen, liegt dies oft an den Pflegemaßnahmen. Rollen sich die Blätter im Gipfelbereich ein, ist die Ursache meist Wassermangel. Das Blattrollen der Tomate an den untersten Blättern hingegen entsteht nach starkem Ausgeizen von Seitentrieben und Blättern. Hierbei entsteht ein Nährstoffstau in den noch vorhandenen, unteren Trieben. Als Folge rollt die Tomate ihre Blätter ein, was jedoch keinen Einfluss auf den Ertrag oder den Geschmack der Früchte nimmt.

Tipp: Wenn sich bei Tomatenjungpflanzen die Blätter einrollen, liegt dies in den meisten Fällen an einer mangelnden Wasserversorgung oder einem Blattlausbefall, was zu Deformationen an jungen Blättern und auch zum Aufrollen führen kann. Möglich ist jedoch auch eine Viruserkrankung wie das Curly Top Virus. Viren werden über saugende Insekten übertragen und verursachen an der gesamten Pflanze nicht reversible Wuchsstörungen. Betroffene Pflanzen sollten vollständig entsorgt werden.

Eingerollte Blätter der Tomatenpflanze
Tomatenblätter rollen sich bei zu hoher Stickstoffdüngung und Hitze nach oben ein [Foto: Miyuki Satake/ Shutterstock.com]

Tomaten platzen

Das Aufreißen von Tomatenfrüchten ist ein häufiger Schaden, doch warum platzen Tomaten auf? Die Ursache liegt vorwiegend in einer schwankenden Wasserversorgung und einem zu starken Ausgeizen oder Rückschnitt. Das ringförmige Aufplatzen entsteht bei übermäßigem Wasserangebot und gleichzeitig kühler Witterung. Übrigens ist die Neigung zum Platzen von Tomaten auch abhängig von der Sorte. Besonders Freilandtomaten mit wechselnder Feuchte durch Regen und Trockenheit sollten platzfest sein. Die meisten Früchte vernarben nach dem Aufreißen und sind ohne Bedenken genießbar. Problematisch wird es, wenn Pilzkrankheiten in die offene Wunde eindringen und zu Schimmel und Fäulnis führen. Befallene Früchte sollten Sie umgehend entsorgen.

aufgeplatzte Tomaten
Bei unregelmäßiger Wasserversorgung und Regen platzen Tomaten leicht auf

Grünkragen bei Tomaten

Unter Gelb- oder Grünkragen an Tomaten versteht man zumeist hart bleibendes, sich bei der Reife nicht mitverfärbendes Gewebe rings um den Stielansatz. Eine zu hohe Temperatur der Früchte durch direkte Sonneneinstrahlung sowie starkes Entgeizen, Kaliummangel und Stickstoffüberdüngung können zu dieser physiologischen Krankheit führen. Doch auch hier ist die Sortenwahl entscheidend. Besonders Fleischtomaten und dunkle Sorten neigen zu Grünkragen, darunter bekannte Varietäten wie ‘Brandywine‘, ‘Black Plum‘ oder die ‘Schwarze von der Krim‘. Ist das Gewebe rund um den Stiel verhärtet, sollte es vor dem Verzehr entfernt werden. Der Rest der Frucht ist jedoch völlig genießbar.

Grünkragen bei Tomaten
Bestimmte Sorten, besonders Fleischtomaten und dunkle Tomatensorten neigen vermehrt zu Grünkragen [Foto: Jovana Pantovic/ Shutterstock.com]

Blütenendfäule an Tomaten

Die Frucht- oder Blütenendfäule ist eine gefürchtete physiologische Störung, bei der sich das Gewebe am Boden der Frucht schwarz verfärbt, einsinkt und verhärtet. Ursache ist ein starker Mangel an Calcium, woraufhin das Gewebe durch fehlende Stabilität kollabiert. Die Flecken lassen sich mit ausreichender Calciumversorgung verhindern, eine Kalkgabe zur Pflanzung und erneut nach Bedarf zwischen Juni und August kann die oft ungenießbaren Früchte vorbeugen. In unserem Spezialartikel erfahren Sie mehr zur Blütenendfäule bei Tomaten.

Blütenendfäule bei Tomate
Die Blüten- und Fruchtendfäule entsteht durch einen Mangel an Calcium [Foto: Jean Faucett/ Shutterstock.com]

Weitere Tomaten-Schäden

Neben den genannten Wuchs- und Entwicklungsstörungen kommen auch seltenere Störungen vor:

  • Sonnenbrand: Sind die Pflanzen noch nicht an starke Sonneneinstrahlung gewöhnt, kann es an Blättern und Früchten zu Sonnenbrand kommen. Dieser zeigt sich durch die Entstehung papierner, durchsichtig scheinender Gewebsveränderungen, die Frucht darunter ist oft wässrig und weich. Stark verbrannte Blätter fallen frühzeitig ab. Eine langsame Gewöhnung von Jungpflanzen an die Sonne und die Beschattung der Früchte verhindert Sonnenbrand an Tomaten effektiv.
  • Hafer- und Gerstenblüte: Bei schlechten Lichtverhältnissen, zu kalten Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit treten Hafer- bzw. Gerstenblüten auf. Bei der Haferblüte wachsen die blassgelben Kelchblätter überlang und rollen sich nicht zurück. Die Gerstenblüte hingegen ist kurz und dick, Pollen und Narbe sind nur mangelhaft ausgebildet. So ergeben sich Befruchtungsstörungen mit nur wenig Ertrag und vielen abgeworfenen Blüten.
  • Innenbräune: Als Folge von zu starker Verdunstung bildet sich im Inneren der Tomatenfrucht braunes, vertrocknetes Gewebe. Problematisch ist Hitze und trockene Luft. Innenbräune tritt besonders nach starker Bewässerung und auch gleichzeitigem Kaliummangel auf.
  • Wasserkrankheit: Verfärbt sich die Frucht bei Reife stellenweise nicht und zeigt braune Gefäßadern im Inneren, spricht man von der Wasserkrankheit. Eine gleichmäßige Bewässerung und gute Kaliumversorgung beugen vor.

Tipp: Eine ausgewogene Nährstoffversorgung kann viele physiologischen Störungen vorbeugen. Ein organischer Flüssigdünger wie unser Plantura Bio-Tomaten- & Gemüsedünger lässt sich einfach dosieren und über das Gießwasser ausbringen. Der erhöhte Kaliumgehalt fördert die Fruchtentwicklung von Tomaten und zahlreichen weiteren Gemüsearten.

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  • Befruchtungsstörungen: Neben der Hafer- und Gerstenblüte kann es auch durch suboptimale Bedingungen zu Befruchtungsstörungen kommen. Extrem hohe oder zu niedrige Luftfeuchtigkeit, Temperaturen über 30 °C, Wassermangel und fehlende Bestäuber (Insekten oder Windbewegung) können zu mangelnder Bestäubung und somit zu Blütenfall und geringem Ertrag führen.
  • Fruchtmissbildungen: Genetisch bedingt kann es bei Früchten zu Anhängseln, auch „Nasen“, kommen, die sich meist schon vor der Hauptfrucht verfärben. Auch stark gerippte und verwachsene Früchte können auftreten. Von diesen Früchten sollten Sie kein Tomaten-Saatgut gewinnen, sie sind jedoch völlig genießbar und zudem oft ein Blickfang im Garten.
Missbildung an Tomate
Fruchtmissbildungen können zu interessanten Anhängseln an der Hauptfrucht führen [Foto: 1stGallery/ Shutterstock.com]

Neben umweltbedingten Störungen können auch zahlreiche bakterielle sowie virale Erreger und Pilze zu Schäden an Tomaten führen. Wir geben Tipps, wie Sie Ihre Tomaten vor Krankheiten schützen können.

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