Welches Gemüse braucht wenig Wasser?

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Gemüse mit geringem Wasserbedarf werden in unseren zunehmend heißen Sommern immer beliebter. Wir stellen 10 pflegeleichte Gemüse für trockene, heiße Standorte vor.

Bete-Pflanzen mit Mulchschicht
Eine Mulchschicht schützt den Boden vor Austrocknung und kann den Wasserbedarf von Gemüse senken [Foto: Nadzeya Pakhomava/ Shutterstock.com]

Nicht alle Gemüsearten kommen mit trockenen Böden im heißen Hochsommer zurecht. Der Wasserbedarf der jeweiligen Art spielt hierbei eine große Rolle. Welches Gemüse braucht also wenig Wasser? Wir stellen Ihnen trockenheitsverträgliche Gemüsearten und Maßnahmen zur Senkung des Wasserbedarfs vor.

Welches Gemüse braucht wenig Wasser?

Tiefwurzelnde, robuste Gemüsearten sind bei Trockenheit und Hitze die beste Wahl, da sie sich aus den tieferen Bodenschichten länger mit ausreichend Feuchte versorgen können. Sie sind daher trockenheitstolerant und besitzen nur einen geringen Wasserbedarf. Wir stellen Ihnen 10 Gemüse für trockene Standorte vor.

  • Buschbohnen (Phaseolus vulgaris) besitzen einen deutlich geringeren Wasserbedarf als Stangenbohnen. Der Boden sollte bis zur Blüte nie ganz austrocknen, was sich mit einer Mulchschicht gut umsetzen lässt.
  • Linsen (Lens culinaris) gehören zu den anspruchslosesten Gemüsearten, sie benötigen nach der Aussaat kaum Pflege und gedeihen sehr gut auf trockenen, warmen Standorten. Die Linse ist ursprünglich im Mittelmeergebiet beheimatet und daher ideal an heiße Sommer angepasst.
  • Kichererbsen (Cicer arietinum) sind besonders trockenheits- und hitzeresistent. Sie lieben Wärme und bevorzugen trockene, nährstoffarme Böden. Die Kichererbse muss nur in extremen Dürreperioden zur Blütezeit etwas gewässert werden.
  • Erbsen (Pisum sativum) benötigen vor der Blüte ausreichend Feuchte, kommen danach aber gut mit Trockenheit zurecht. Die robusteren Mark- und Schalerbsen besitzen einen geringeren Wasserbedarf als die knackigen Zuckererbsen.
  • Rettich (Raphanus sativus) weist einen äußerst niedrigen Wasserbedarf auf, er muss nach der Keimung kaum je gewässert werden. Ein wenig zusätzliches Gießen mildert jedoch die Schärfe der dicken Speicherwurzel.
Linsen-Pflanze
Viele Leguminosen wie Kichererbsen, aber auch Linsen, Erbsen und Buschbohnen sind trockenheitsverträgliche Gemüsearten [Foto: Leo Pakhomov/ Shutterstock.com]
  • Rote Beete (Beta vulgaris) kann im Freiland ohne zusätzliche Bewässerung angebaut werden. Nach der Keimung bildet sich ein Rübenkörper, in welchem die Rote Bete Wasser und Mineralien einspeichert. Die sommerlichen Regengüsse reichen in der Regel vollkommen aus, um ordentliche Beten zu ernten.
  • Erdmandeln (Cyperus esculentus) gehören zur Familie der Sauergräser (Cyperaceae) und bilden unterirdisch kleine, süß schmeckende Knöllchen. Solange die Pflanzen ein gutes Wurzelsystem ausbilden können, vertragen sie Hitze und Trockenheit gut. In längeren Dürreperioden sollte die Erdmandel jedoch sparsam gegossen werden.
  • Mais (Zea mays) benötigt nur direkt bei der Keimung einen gut feuchten Boden. Hat sich eine stattliche Jungpflanze gebildet, muss kaum mehr gewässert werden. In den meisten Fällen reichen die sommerlichen Niederschläge aus. Popcornmais benötigt noch geringere Wassermengen als Zuckermais.
  • Knoblauch (Allium sativum) speichert vorhandene Feuchte in seinen unterirdischen Speicherzwiebeln. Auf diese Weise übersteht er auch längere Trockenperioden unbeschadet und bringt dennoch einen guten Ertrag. Zu hohe Wassergaben können die Knoblauchzehen sogar zum Faulen bringen. Besonders in der Zeit nach dem Stecken der Tochterzwiebeln sollte daher, wenn überhaupt, nur sparsam gegossen werden.
  • Zwiebeln (Allium cepa) besitzen allgemein einen geringen Wasserbedarf. In der Hauptwachstumszeit der Zwiebel von Mitte Juni bis Anfang August sollte hin und wieder etwas Wasser gegeben werden, um einen guten Ertrag zu erhalten. Trockenheit und Wärme ab Ende August hingegen fördern das Ausreifen der Speisezwiebel bis zur Ernte.

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Wie kann man den Wasserbedarf von Gemüse senken?

Die meisten Gemüsearten benötigen für ihr Wachstum und einen guten Ertrag viel Wasser. Fruchtgemüse wie Tomaten (Solanum lycopersicum) und Zucchini (Cucurbita pepo subsp. pepo convar. giromontiina) leiden schnell unter Trockenheit. Gurken (Cucumis melo) nehmen bei Trockenstress oftmals einen bitteren Geschmack an und werden ungenießbar. Auch schnellwachsende Gemüse wie Salat (Lactuca sativa) und Radieschen (Raphanus sativus var. sativus) neigen rasch zur Welke, wenn das Wasserangebot nicht ausreicht. Daher möchten wir Ihnen einige Pflegemaßnahmen vorstellen, die helfen, den Wasserbedarf von Gemüse zu senken:

  • Säen statt pflanzen: Ein an Ort und Stelle gekeimtes Gemüsepflänzchen bildet rasch ein tiefgründiges Wurzelsystem in die unteren, länger feucht bleibenden Bodenschichten aus. Setzen Sie bereits große Jungpflanzen ins Beet, benötigen diese eine wesentlich längere Zeit, um in die Tiefe vorzudringen. Sie sind besonders in der Anwachszeit deutlich empfindlicher gegenüber Trockenheit. Daher sollte, wenn möglich, gesät statt gepflanzt werden.
  • Mulchen: Eine Bedeckung des Bodens mit pflanzlichem Material verringert die Verdunstung der Bodenwasservorräte und dient gleichzeitig Ihren Bodenorganismen als Nahrung. Wichtig dabei ist eine Ausgleichsdüngung, da die Zersetzung des Mulchmaterials Stickstoff bindet. Mehr zum Mulchen eines Gemüsebeets erfahren Sie in unserem Spezialartikel.
Gewächshaus mit verschiedenen Gemüse-Arten
Eine Schattierung verringert die Verdunstung und den Hitzestress im Gewächshaus [Foto: akula bala guravaiah/ Shutterstock.com]
  • Schattieren: Verdunkeln Sie im Hochsommer die Wände Ihres Gewächshauses in Südrichtung mit Tüchern, sinkt einerseits die Verdunstung und andererseits der Trocken- und Hitzestress der Bewohner darin. Im Freiland können Regendächer aus Holz oder Metall zur Südseite hin abgedunkelt werden.
  • Richtiges Gießen: Wässern Sie bestenfalls morgens und abends, nicht in der heißesten Zeit des Tages. Zudem sollten Pflanzen direkt unten am Boden gegossen und niemals über Kopf gewässert werden.

Gemüsearten besitzen unterschiedliche Ansprüche und Reifezeiten, weshalb sie in verschiedenen Monaten gesät werden. Unser Aussaatkalender verrät Ihnen, in welchem Monat welches Gemüse ausgesät wird.

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