Bärentraube: Pflanzen, Wirkung & Verwendung als Heilpflanze

Katja
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Ich habe Landschaftsökologie studiert und habe durch mein Studium die Liebe zu Pflanzen entdeckt. Pflanzen sind nicht nur schön, sondern faszinieren mich auch durch ihre unterschiedlichen Überlebensstrategien. Um mir etwas Natur in die Wohnung zu holen, hege und pflege ich meine Zimmerpflanzen und Kräuter auf jeder verfügbaren Fensterbank.

Lieblingsobst: Rhabarber und alle Arten von Beeren
Lieblingsgemüse: Zwiebeln und Knoblauch

Die Bärentraube ist in Deutschland selten geworden und streng geschützt. Um die Blätter für medizinische Zwecke zu nutzen, kann man sie im eigenen Garten pflanzen.

Bärentrauben-Früchte
Die Früchte der Bärentraube kann man essen [Foto: Nata Naumovec/ Shutterstock.com]

Ihr immergrünes Blätterkleid verschönert den Garten das ganze Jahr über und wird zuweilen von hübschen Blüten und Beeren unterstützt. Auch für Hummeln hat die Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) einen großen Wert als Futterpflanze. Hier zeigen wir, wie man die anspruchslose Pflanze pflanzt, pflegt und verwendet.

Bärentraube: Herkunft und Eigenschaften

Die Echte Bärentraube (Arctostaphylos uva-ursi) oder Immergrüne Bärentraube ist auf der Nordhalbkugel verbreitet und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae). Sie wächst als Zwergstrauch und erreicht Höhen von bis zu 50 cm, bleibt aber in der Regel mit etwa 25 cm etwas kleiner. Die ausdauernde Pflanze kann bei guten Bedingungen bis zu 120 Jahre alt werden, wächst allerdings nur sehr langsam. Man findet sie in südlichen Lagen eher im Gebirge, im Norden auch in tieferen Lagen. Mehrere Exemplare zusammen können Teppiche oder Matten bilden, die den ganzen Boden bedecken.

Die Bärentrauben-Blätter sind eiförmig, ledrig-derb und je nach Alter glatt oder behaart. Auf der Oberfläche sind sie glänzend grün, unterseits kann man netzartig angeordnete Blattadern erkennen. Die Triebe der Blätter können mehr oder weniger stark behaart sein. Ab März werden glockenförmige Blüten gebildet, die in Trauben angeordnet und weiß bis kräftig rosa-rot gefärbt sind. Im August entstehen dann die kugeligen Steinfrüchte, die rot glänzen und wie Beeren aussehen. Die Wurzeln der Bärentraube reichen mit einem Meter recht tief und sind dadurch hilfreich bei der Wasserversorgung.

Natürlich wachsende Bärentrauben gelten als gefährdet und sind deshalb gesetzlich geschützt. Weitere Namen für sie sind Harnkraut, Sandbeere oder Moosbeere, obwohl sie nicht der Artengruppe der Moosbeeren angehört.

Bärentraube
Als Bodendecker ist die Bärentraube perfekt geeignet [Foto: Sigur/ Shutterstock.com]

Tipp: Die Bärentraube enthält Gerbstoffe, die in vielen Heilpflanzen vorhanden sind. In der Bärentraube ist der Gehalt sogar so hoch, dass man die Blätter früher zum Gerben von Leder verwendet hat.

Anpflanzen und pflegen

Wie die verwandte Torfmyrte (Gaultheria mucronata) sowie Glockenheide (Erica tetralix) und Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), die ebenfalls zu den Heidekrautgewächsen gehören, bevorzugt die Bärentraube saure Böden. Der Standort sollte zudem sonnig bis leicht schattig und trocken bis frisch, das Substrat durchlässig und eher nährstoffarm sein. Um den Ansprüchen der Bärentraube gerecht zu werden, mischen Sie saures Substrat wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Saure Erde in den Boden. Sie wird speziell für Pflanzenarten zusammengestellt, die ein saures Milieu benötigen, um gut zu wachsen. Wenn der Gartenboden sehr tonreich, also schwer ist, muss für eine bessere Durchlässigkeit unbedingt auch Sand untergemischt werden. Sie können die Bärentraube das ganze Jahr über pflanzen. In der Regel ist das Frühjahr am besten geeignet, da die Pflanze dann noch Zeit hat, bis zum Winter kräftig anzuwachsen. Für eine Aussaat empfiehlt sich hingegen der Herbst, da die Bärentraube ein Kaltkeimer ist. Ein Abstand von etwa 40 cm zwischen den Bärentrauben sollte dabei eingehalten werden.

Tipp: Aufgrund des flachen Wuchses und der Mattenbildung werden Bärentrauben gerne als Bodendecker eingesetzt. Dafür sind zwei bis drei Pflanzen pro Quadratmeter ausreichend.

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Die Bärentraube ist in der Pflege sehr anspruchslos. Nach der Pflanzung und im Topf sollte sie gelegentlich gegossen werden. Größere, im Garten angewachsene Exemplare brauchen in der Regel kein zusätzliches Wasser.
Selbst regelmäßige Düngergaben benötigt die Bärentraube kaum. Bei Topfpflanzen genügt es, im Herbst oder beim Umtopfen ein wenig ansäuernden Dünger wie unseren Plantura Bio-Hortensiendünger in den Boden einzuarbeiten. Er ist bestens für Moorbeetpflanzen und deren Böden geeignet und enthält alle wichtigen Nährstoffe.

Der niedrige Wuchs der Pflanze macht es überflüssig, die Bärentraube zu schneiden. Falls störende, alte oder tote Äste vorhanden sind, können diese aber problemlos entfernt werden.

Bärentrauben-Blüte
Die Blüten erscheinen zwischen März und Juni [Foto: MJM Photography/ Shutterstock.com]

Ernte, Wirkung und Verwendung der Bärentraube

Bärentrauben-Blätter werden schon seit langer Zeit in der Heilkunde eingesetzt und die Beeren sind auch essbar. Vor allem der enthaltene Stoff Arbutin ist für die antiseptische Wirkung der Pflanze verantwortlich. Bärentrauben-Blätter helfen bei Blasenentzündungen und Harnwegsinfektionen. Das Arbutin wird im Körper zu Hydrochinon umgewandelt, welches das Wachstum von Bakterien hemmt. Da die Ausscheidung des Stoffes über die Nieren erfolgt, werden die Harnwege dabei im Grunde leicht desinfiziert.

Bärentrauben-Blätter

In der Heilkunde werden nur die Blätter der Bärentraube verwendet, da sie die wirksamen Inhaltsstoffe enthalten. Man kann sie das ganze Jahr über von der immergrünen Pflanze ernten. Ernten Sie besser junge Blätter, da diese weniger Gerbstoffe enthalten. Ein Bärentraubenblätter-Tee hilft zum Beispiel gegen Blasenentzündung. Durch einen Kaltauszug entfalten die Bärentrauben-Blätter ihre Wirkung am besten. Dafür lassen Sie die getrockneten Blätter in kaltem Wasser über Nacht ziehen. Ein heißer Aufguss funktioniert ebenso, schmeckt aber bitterer und es werden mehr Gerbstoffe freigesetzt, die den Magen reizen können. Länger als eine Woche am Stück und insgesamt fünf Wochen im Jahr sollte man Bärentrauben-Blättertee nicht zu sich nehmen, da sonst die Dosierung zu hoch ist.

Bärentraubenblättertee
Die Bärentraube hilft bei Blasenentzündungen, am besten als Tee zubereitet [Foto: Heike Rau/ Shutterstock.com]

Tipp: In basischem Harn ist die antiseptische Wirkung der Bärentrauben-Blätter stärker als in saurem Harn. Für eher basischen Harn sollten viel Obst und Gemüse und wenig tierische Produkte verzehrt werden.

Früchte der Beerentraube

Die Bärentrauben-Früchte werden nicht medizinisch verwendet, sind aber essbar. Sie schmecken leicht bitter und haben eine mehlige Konsistenz. Da sie nach dem Kochen süßer schmecken, kann man unter Zugabe von Zucker leckere Gelees und Marmeladen herstellen. Zwischen September und Oktober erntet man die roten Früchte der Bärentraube.

Ist Bärentraube giftig oder essbar?

Die Bärentraube ist zwar nicht giftig. Wird sie jedoch im Übermaß verzehrt, können Magenprobleme auftreten. Zur Sicherheit werden Bärentrauben-Blätter in der Schwangerschaft, Stillzeit und für Kinder nicht empfohlen. Für Haustiere gilt das gleiche: Die Bärentraube ist essbar und nur in großen Mengen problematisch.

immergrüne Bärentraube
Früchte und Blätter sind essbar, aber nur die Blätter werden auch heilkundlich eingesetzt [Foto: Nata Naumovec/ Shutterstock.com]

Alles Wichtige zu Herkunft, Anbau und Verwendung der Heidelbeere erfahren Sie in unserem zugehörigen Artikel.

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