Echtes Löffelkraut: Anbau, Pflege & Wirkung von Cochlearia officinalis

Kati
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Ich bin gelernte Gärtnerin und studierte Gartenbauwissenschaftlerin und liebe alles was wächst und grünt! Egal ob Strauch, Baum, Nutzpflanze oder vermeintliches Unkraut: Für mich ist jede Pflanze ein kleines Wunder.
Im Garten versorge ich meine 13 Hühner, baue Obst & Gemüse an und beobachte ansonsten, wie sich die Natur selbst verwaltet und gestaltet.

Lieblingsobst: Heidelbeere, Apfel
Lieblingsgemüse: Schmorgurke, Grünkohl, grüne Paprika

Scharf und gesund – Löffelkraut konnte man wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts früher in jedem Kräutergarten finden. Der unkomplizierte Anbau des essbaren Löffelkrauts lohnt sich auch heute noch.

Cochlearia officinalis
Das niedrigwüchsige Löffelkraut lässt sich ähnlich wie die Gartenkresser verwenden [Foto: IanRedding/ Shutterstock.com]

Das Echte Löffelkraut (Cochlearia officinalis) ist mit der Kresse verwandt und wird ähnlich verwendet. In diesem Artikel erklären wir, wie man das Kraut im Garten erfolgreich anbauen kann, welche Sorten es gibt und wie es in der Küche verwendet wird.

Echtes Löffelkraut: Herkunft und Eigenschaften

Cochlearia officinalis wird auch Löffelkresse, Bitterkresse und Scharbocksheil genannt. Wegen seines hohen Vitamin-C-Gehalts half es Seemännern früher gegen die Mangelkrankheit Skorbut und wird deswegen auch als Skorbutskraut bezeichnet.

Beheimatet ist das Echte Löffelkraut von den Küsten Europas bis zu den Alpen und Pyrenäen. Besonders gut gedeiht es im salzhaltigen Marschland und auf den Salzwiesen der Nord- und Ostsee.

Das Löffelkraut gehört zur Familie der Kreuzblütler (Brassicaceae) und ist daher mit Senf (Sinapis alba), Radieschen (Raphanus sativus var. Sativus), Rucola (Eruca sativa), Kresse (Lepidium sativum) und allen Kohlgewächsen verwandt.

Das zweijährige Kraut wächst 20 bis 40 cm hoch und bildet dunkelgrüne, löffelartige, fleischige Blätter an einem kantigen Stängel. Die Form der Blätter ist namensgebend für das Löffelkraut. Im zweiten Standjahr öffnen sich von April bis Juni kleine weiße Blüten an traubenförmigen Blütenständen. Während der kurzen Blütezeit verströmen sie einen honigsüßen Duft und locken zahlreiche Insekten an.

Löffelkraut-Blätter
Es sollten immer die unteren, älteren Blätter geerntet werden [Foto: Martina Unbehauen/ Shutterstock.com]

Verschiedene Arten

Das Bayrische Löffelkraut (Cochlearia bavarica) ist eine Seltenheit, denn es ist ein Endemit im bayrischen Voralpenraum. Das heißt, es ist ausschließlich dort aufzufinden.

Etwas bekannter sind das Englische Löffelkraut (Cochlearia anglica) und das Dänische Löffelkraut (Cochlearia danica). Man findet beide auf den Salzwiesen der Nord- und Ostseeküste. Optisch sind die beiden Arten vom Echten Löffelkraut schwer zu unterscheiden, sie sind lediglich etwas kleinwüchsiger.

Alle drei vorgestellten Arten sind wie das Echte Löffelkraut nutzbar und zusätzlich wahre Vitamin-C-Bomben.

Englisches Löffelkraut
Das Englische und Dänische Löffelkraut bedeckt ganze Küstenwiesen [Foto: Brian Maudsley/ Shutterstock.com]

Echtes Löffelkraut anbauen: Standort, Aussaat und Vorgehen

Der Anbau des Echten Löffelkrauts ist denkbar einfach, wenn ihm ein ausreichend feuchter und halbschattiger Standort geboten wird. Selbst ein leicht salziges Substrat macht ihm nichts aus. Je humusreicher der Boden ist, desto üppiger wird die Löffelkresse wachsen. Um den Humusgehalt des Untergrunds zu erhöhen, eignet sich eigener Kompost hervorragend. Dieser sollte aber ein gutes Jahr lang gerottet sein. Wenn Sie keinen Komposthaufen im Garten haben, dann probieren Sie doch mal, den Boden mit unserer nährstoffreichen, torffreien Plantura Bio-Komposterde zu verbessern. Die in Deutschland hergestellte Bio-Erde verbessert die Bodenqualität und das Wurzelwachstum.

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Gerade wenn Ihr Gartenboden eher trocken und sandig ist, bietet es sich an, das Löffelkraut im Topf zu kultivieren. Dadurch wird das Gießen effizienter und die Wasserversorgung ist gewährleistet.

Die Aussaat erfolgt von März bis April direkt ins Beet. Aber auch eine Herbstaussaat im September ist möglich, da das Löffelkraut winterhart ist. Die Samen werden in flache Saatrillen mit einem Abstand von 20 bis 25 cm gelegt und nur minimal oder gar nicht mit Erde bedeckt. Denn das Löffelkraut ist ein Lichtkeimer, der Helligkeit zum Keimen benötigt. Ein gleichmäßig feuchter Boden ist wichtig für ein erfolgreiches Aufgehen der Samen nach 2 bis 3 Wochen. Dann werden die kleinen Pflänzchen auf 10 bis 15 cm Abstand vereinzelt, um ihnen ausreichend Raum zum Wachsen zu geben.

Samen des Löffelkrauts
Hier sind die Samenkapseln noch grün, werden sie bräunlich können die Samen geerntet werden [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock.com]

Tipp: An ausreichend feuchten und halbschattigen Standorten vermehrt sich das Löffelkraut leicht mittels Selbstaussaat. Wenn Sie das Löffelkraut lieber gezielt aussäen, sollten Sie die Samen besser ernten. Diese bilden sich nach der Blüte in kleinen Kapseln. Sobald diese braun und trocken aussehen, können sie geerntet werden.

Die richtige Pflege

Das Löffelkraut hat einen mittleren Nährstoffbedarf und sollte deswegen nur mäßig gedüngt werden. Eine einmal jährliche Düngergabe mit einem vornehmlich organischen Langzeitdünger mit ausgewogenem Verhältnis der Hauptnährelemente ist völlig ausreichend. Hierfür können Sie zum Bespiel unseren Plantura Bio-Universaldünger nutzen, der aus natürlichen Rohstoffen sowie wertvollen Mineralien besteht. Er ist leicht zu dosieren und setzt Nährstoffe langsam und bedarfsgerecht frei. Alternativ eignet sich auch gut gereifter Kompost.

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Wichtig ist, dass der Boden dauerhaft feucht gehalten wird. Dies gelingt gut, wenn man die Erde um die Pflanzen herum mit einer Mulchschicht aus Grünschnitt bedeckt, um die Verdunstung von Wasser aus dem Boden zu reduzieren.

Ist das Löffelkraut einmal im Garten etabliert, kann man das ganze Jahr über die unteren Blätter ernten. Während der Blütezeit wird weniger neues Grün gebildet und das alte wird extrem scharf und etwas hart. Je nach Geschmack kann man die Ernte zu dieser Zeit auch aussetzten. Trockenheit lässt die Blätter ebenfalls schärfer und weniger frisch schmecken, man sollte also auf eine ausreichende Wasserversorgung achten.

Echtes Löffelkraut
Auch ein felsiger Untergrund macht dem Echten Löffelkraut nichts aus [Foto: Martin Fowler/ Shutterstock.com]

Tipp: Um auch im Winter frische Blätter zu ernten, sollte man die Löffelkresse mit etwas Tannengrün oder Vlies abdecken. Dann bleibt das Würzkraut das ganze Jahr über grün.

Ist Echtes Löffelkraut giftig?

Das Echte Löffelkraut ist weder für Menschen noch für Tiere giftig.

Wirkung und Verwendung von Echtem Löffelkraut

Das Echte Löffelkraut ist für seinen hohen Vitamin-C-Gehalt bekannt und unter anderem deswegen sehr gesund. Die enthaltenen Senföle verleihen dem Kraut einen scharfen, pikanten Geschmack – ähnlich der Gartenkresse. Als Würzkraut passt es hervorragend zu Kartoffelgerichten, schmeckt lecker in Kräuterquark, grünen Smoothies, Salaten und auf belegten Broten. Des Weiteren wird dem Löffelkraut eine belebende Wirkung zugeschrieben, die gegen Frühjahrsmüdigkeit nützlich sein kann. Außerdem soll das Kraut aufgrund der enthaltenen Senföle und von Flavonoiden verdauungsfördernd und blutreinigend wirken. Das Trocknen des Krautes lohnt sich allerdings nicht, denn dabei gehen fast alle Inhalts- und Geschmacksstoffe verloren.

Löffelkraut-Blüten
Die zahlreichen weißen Blüten sind eine Zierde in schattigen Gärten [Foto: Adriana Iacob/ Shutterstock.com]

Welche anderen Gartenkräuter Sie in einem weniger sonnigen Garten anbauen können, erfahren Sie in unserem Artikel über Kräuter für den Halbschatten.

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