Galgant: Das Gewürz- und Heilkraut aus dem eigenen Garten
Unterirdische Pflanzenteile des Galgants sind beliebt als Heil- und Gewürzkraut. Wir zeigen, was für den Anbau im eigenen Garten zu beachten ist.

Unter dem Namen Galgant sind zwei verschiedene, aber nah verwandte Pflanzen bekannt: der echte Galgant (Alpinia officinarum) als Heilkraut, sowie der Thai-Ingwer (Alpinia galanga) als Gewürz. Während letztere Art, die auch als Großer Galgant bekannt ist, vor allem in der thailändischen Küche verwendet wird, gilt der echte Galgant als Heilpflanze. Er wird aber auch verschiedenen Gewürzmischungen zugegeben. Beide zählen zu den Ingwergewächsen (Zingiberaceae), für welche die unterirdischen Rhizome, die auch häufig für Wurzeln des mehrjährigen Krautes gehalten werden, charakteristisch sind. Tatsächlich handelt es sich hierbei jedoch um sogenannte Rhizome – unterirdische Teile des Sprosses vom Galgant. Und das Rhizom ist nicht die einzige Ähnlichkeit der beiden Galgant-Arten: die krautigen und mehrjährigen Pflanzen erreichen Wuchshöhen von über einem Meter. Beide Arten kennzeichnen längliche, schmale Blätter. Frösten halten sie beide allerdings nicht wirklich stand.
Inhalt
Galgant anbauen: Von der Vermehrung bis zur Ernte
Standort
Der Galgant benötigt Wärme, was seiner tropischen Heimat in Südostasien geschuldet ist. Im Spätsommer können schon die deutlichen Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht zum Problem werden. Deshalb ist ein Standort im Gewächshaus am besten geeignet.



Galgant wird bevorzugt in größeren Gefäßen angebaut. Das verwendete Substrat sollte in jedem Fall durchlässig sein, da zu viel Feuchtigkeit oder gar Staunässe zu Fäulnis des Rhizoms führen kann. Auch vor Wind ist der Galgant zu schützen.
Vermehrung
Um Galgant selbst zu vermehren, ist (wie für Ingwergewächse üblich) lediglich ein Teil des Rhizoms erforderlich. Dieses Stück der unterirdischen Sprossachse wird im Frühjahr einige Zentimeter tief in das lockere Substrat gesteckt. So kann man super einen kleinen Teil seines Galgant-Rhizoms, das man im Laden gekauft hat, verwenden, um selbst eine Pflanze daraus großzuziehen.

Gießen und Düngen
Auch wenn das Rhizom vor Staunässe geschützt werden muss, so sollte der Galgant dennoch regelmäßig gegossen werden. An sonnigen Tagen ist tägliches Gießen unabdingbar. Zu trockenes Kultivieren kann schnell zum Vertrocknen des Galgants führen. Und auch auf eine regelmäßige Düngung kann aufgrund des hohen Nährstoffbedarfs des starkzehrenden Galgants nicht verzichtet werden. Ein vornehmlich organischer Bio-Universaldünger ist gut geeignet. Besonders während der Hauptwachstumszeit ist die Nährstoffversorgung wichtig.

Galgant: Ernten und lagern
Wer Galgant anbaut, muss sich gedulden bis geerntet werden kann. Auch im kommerziellen Anbau im klimatisch günstigen Südostasien dauert es um die fünf Jahre von der Pflanzung der Rhizomteile bis zur Ernte der Galgant-Rhizome. Gibt man dem Ingwergewächs nicht ausreichend Zeit, seine unterirdischen Pflanzenteile zu entwickeln und auszubilden, so wird man kaum Zuwachs an Rhizommasse feststellen können. Vor allem bei den ungünstigeren Bedingungen unserer Breitengrade muss man sich in Geduld üben, falls der Galgant nicht nur als zierendes Pflänzchen auf Terrasse oder Balkon einen Platz finden soll.


Im Kühlschrank halten sich die Rhizome nach der Ernte zwei bis drei Wochen. Bei der Haltbarkeit hilft es, die geernteten unterirdischen Sprossteile in Frischhaltefolie einzuwickeln, da der Wasserverlust so nochmals reduziert wird. Durch Trocknen kann man den Galgant für mehrere Monate haltbar machen. Allerdings muss er dazu in dünne Scheiben geschnitten werden. Im getrockneten Zustand kann er auch zu Pulver verarbeitet werden.
Galgant: Anwendung und Wirkung
Die beiden Galgant-Arten erfreuen sich unterschiedlicher Anwendung. So wird der Thai-Ingwer (Alpinia galanga) vor allem in der Küche angewendet. Sein Geschmack ähnelt dem des Ingwers. Sein scharf-bitterer Geschmack ist insbesondere in Thailand ein beliebtes Gewürz. Auch der echte Galgant (Alpinia officinarum) findet als Gewürz Verwendung. Allerdings ist er aufgrund seiner Heilkraft populärer. Galgant regt die Verdauung an und ist wohltuend bei Magen- und Darmbeschwerden.



Schon vor weit mehr als tausend Jahren war das Ingwergewächs im alten China für diese wohltuende Wirkung bekannt. Von Hildegard von Bingen wurde Galgant sogar eine heilende Wirkung bei Herzbeschwerden nachgesagt. Doch Schwangere sollten beim Verzehr von Galgant Vorsicht walten lassen: Der Verzehr des Rhizoms kann möglicherweise Fehlgeburten einleiten.

Nichtsdestotrotz ist der Galgant zwar ein sensibler, aber sehenswerter und würziger Exot, der mit etwas Pflegeaufwand und Widmung auch im eigenen Garten gedeihen kann.
Die Galgant-Wurzeln sehen denen des Ingwers zum verwechseln ähnlich. In diesem Artikel finden Sie hilfreiche Tipps und Informationen zum Pflanzen, Pflegen und Ernten von Ingwer.

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