Kapuzinerkresse: Steckbrief, Winterhärte & Vermehrung

Alina
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Seit mehreren Jahren pflanze ich hobbymäßig in meiner Freizeit viel verschiedenes Gemüse an, wodurch ich letztendlich zu dem Studiengang Gartenbau an der Hochschule in Freising gefunden habe. Ich bin davon fasziniert, die Pflanzen vom Samen bis zur Frucht wachsen zu sehen und am Ende die Ernte zu verarbeiten.

Lieblingsobst: Kirschen und Erdbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln, Tomaten und Knoblauch

Die farbenfrohen Blüten der Kapuzinerkresse machen nicht nur im Garten, sondern auch auf dem Teller optisch Eindruck. Sie haben außerdem einen angenehm würzigen Geschmack.

Kapuzinerkresse
Die Blüten leuchtend intensiv zwischen den tellerförmigen Blättern hervor

Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum), ebenfalls bekannt als Kapuzinerblume oder Indische Kresse, wird aufgrund ihrer Kälteempfindlichkeit bei uns meist einjährig kultiviert. Dank ihrer pharmakologischen Wirkung durfte sie 2013 sogar den Titel als Arzneipflanze des Jahres tragen. In diesem Artikel erfahren Sie mehr über die Eigenschaften der Pflanze, ob die Kapuzinerkresse winterhart ist und wie das Vermehren funktioniert.

Kapuzinerkresse: Steckbrief und Herkunft

Im Englischen wird die Kapuzinerkresse „Nasturtium“ genannt, wodurch eine Verwechslungsgefahr mit der Brunnenkresse (Nasturtium) entstehen könnte. Die beiden Kräuter sind allerdings nicht verwandt – sie ähneln sich jedoch etwas im Geschmack. Innerhalb des Pflanzenreichs bilden die Kapuzinerkressen eine eigene Familie, und zwar die sogenannten Kapuzinerkressengewächse (Tropaeolaceae). In deutschen Gärten sind vor allem die Große Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) und die Kleine Kapuzinerkresse (Tropaeolum minus) anzutreffen, welche auch die im Handel regulär angebotenen Arten darstellen. Die Große Kapuzinerkresse entstand aus einer Kreuzung von zwei südamerikanischen Arten in Peru. Heute gilt die Hybride unter anderem in Süd- und Mittelamerika, Kalifornien, Afrika sowie Spanien, Frankreich, Griechenland und dem Süden Großbritanniens als eingebürgert.

Kapuzinerkresse in Blütezeit
Die Kapuzinerkresse verdankt ihren Namen der Blütenform

Die Wildarten sind in der Natur meist an sonnigen Rändern von Auwäldern oder Uferböschungen von Flüssen oder Bächen zu finden. Die krautige Pflanze bildet niederliegende oder kletternde Triebe, die in der Regel 2 bis 3 m lang werden. Sie kann also sowohl als Bodendecker, als auch als Kletterpflanze oder herabhängend von einem Balkonkasten oder Topf eingesetzt werden. Die schildförmigen Blätter der Kapuzinerkresse sind ganzrandig, bläulich-grün gefärbt und besitzen weiße Blattadern. Sie haben außerdem eine extrem wasserabweisende Oberfläche, von der das Wasser einfach abperlt. Nicht nur die Blüten, sogar die Blätter der Kapuzinerkresse besitzen das würzig-scharfe Aroma und können verzehrt werden. Durch die Form der Blüten hat die Pflanze ihren Namen erhalten: Sie erinnerten an das Aussehen von den Kapuzen der Mönche. Das Farbspektrum reicht von Gelb über Orangerot bis hin zu Rosa und Hellviolett, außerdem können die Blüten auch zweifarbig sein. An den befruchteten Blüten bilden sich schließlich Spaltfrüchte aus.

gelbe Kapuzinerkresse
Nebst Orangen und Roten Blüten gibt es auch cremegelbe Kapuzinerkressen

Ist Kapuzinerkresse mehrjährig?

An ihren Heimatstandorten kann die Kapuzinerkresse durchaus mehrjährig kultiviert werden. Aufgrund der nicht vorhandenen Frosthärte lässt sich das Kraut im Freiland in Mitteleuropa dagegen nur einjährig anbauen. Da die Aussaat jedoch so einfach funktioniert, stellt ein alljährliches Neuausbringen der Samen kein Hindernis dar.

Wann hat Kapuzinerkresse Blütezeit?

Die Blüten der Kapuzinerkresse zeigen sich recht ausdauernd von Anfang Juli bis September. Wenn ihre Blüten regelmäßig geerntet werden, kann das die Blühphase nochmal zusätzlich verlängern. Was sich noch alles von der Kapuzinerkresse ernten lässt, erfahren Sie in unserem weiterführenden Artikel.

Ist Kapuzinerkresse bienenfreundlich? Das Nektar- und Pollenangebot der krautigen Pflanze ist nur mittelmäßig, allerdings stellt Kapuzinerkresse für Wildbienen und Hummeln eine wichtige Nahrungsquelle dar.

Hummel in Kapuznierkresse-Blüte
Die Kapuzinerblume hat nicht gerade das beste Nahrungsangebot für Insekten

Ist Kapuzinerkresse winterhart?

Die im Handel hauptsächlich angebotene Kapuzinerkresse verträgt keine Minustemperaturen und trägt schon beim ersten Frost Schäden davon. Wer die Kapuzinerblume überwintern möchte, muss das also in einem frostfreien und hellen Raum bei Temperaturen von mindestens 13 °C tun. Bei besonders buschigen oder rankenden Exemplaren kann ein Rückschnitt der Triebe auf eine Länge zwischen etwa 25 und 30 cm durchgeführt werden. Zur Erleichterung der Überwinterung bietet es sich an, die Kapuzinerkresse im Topf zu pflanzen.

Vermehrung

Wenn die Blüten der Kapuzinerkresse verblüht sind, kann man die Samenkapseln bereits erkennen. Sobald diese vollständig ausgereift sind, können sie geerntet und für das nächste Jahr aufbewahrt werden. Der richtige Erntezeitpunkt der Samen ist gekommen, wenn diese fast vollständig getrocknet sind und sich der Farbton leicht ins Bräunliche verändert hat. Falls sie sich beim Sammeln noch nicht gut von der Pflanze lösen, sollten sie noch nicht abgenommen werden. Nach ein paar Tagen des Nachtrocknens bei Zimmertemperatur können die Samen zum Beispiel in einem Papiertütchen an einem dunklen und kühlen Ort bis zu drei Jahre gelagert werden.
Wird die Vermehrung über Samen nicht von Menschenhand durchgeführt, so übernimmt die Aussaat die Kapuzinerkresse meist selbst. Bei der Vermehrung über Saatgut ist zu beachten, dass die Pflanzen bei Vorhandensein mehrerer Sorten an einem Platz oft nicht sortenrein vermehrt werden, da bei der Bestäubung durch Insekten höchstwahrscheinlich Kreuzungen stattgefunden haben. Deshalb kann man bei der nächsten Aussaat gespannt auf neue Farbvariationen sein. Wer nicht mit neuen Kreuzungen überrascht werden möchte, muss seine Pflanzen über Stecklinge vermehren.

Samen der Kapuzinerkresse
Sogar die Samen können in unreifem Zustand verzehrt werden

Die Vermehrung durch Aussaat ist aber die einfachere und unkompliziertere Methode – folgend zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt auf, wie man dabei vorgeht:

  • Direktsaat im Freiland Mitte Mai
  • Anzucht in kleinen Töpfen ab März
  • Töpfe mit Anzuchterde befüllen
  • 2 – 3 Samen pro Topf ca. 2 cm tief stecken
  • Substrat feucht halten
  • Keimtemperatur 20 – 25 °C
  • Keimdauer ca. 7 – 10 Tage
  • Kapuzinerkresse pflanzen ab Mitte Mai

Wer sich weitere Pflanzen mit würzigem Geschmack in den Garten holen möchte, kann sich von der großen Auswahl verschiedener Kresse-Sorten und -Arten inspirieren lassen.

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