Koriander: Sorten, Geschmack & Verwendung der Asiatischen Petersilie

Regina
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Ich habe Gartenbauwissenschaften am WZW in Freising studiert und pflanze in meiner Freizeit auf einem Stück Acker alles an, was Wurzeln hat. Das Thema Selbstversorgung und saisonale Ernährung liegt mir dabei besonders am Herzen.

Lieblingsobst: Quitte, Kornelkirsche und Heidelbeere
Lieblingsgemüse: Erbsen, Tomaten und Knoblauch

Koriander ist vielseitig nutzbar und gilt als eine der ältesten Heilpflanzen der Welt. Wir geben Tipps zur Sortenwahl und Verwendung des Würzkrauts.

Koriander hat nicht nur ein fabelhaftes Aroma, auch die Blüte wertet Ihr Beet optisch auf [Foto: SakSa/ Shutterstock.com]

Der Echte Koriander ist ein weltweit bekanntes und vielgenutztes Würzkraut. Wir stellen Ihnen die besten Koriander-Sorten vor und geben Tipps zur Verwendung.

Koriander: Herkunft und Eigenschaften

Der Echte Koriander (Coriandrum sativum) gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist daher nah mit Anis (Pimpinella anisum), Petersilie (Petroselinum crispum) und Kümmel (Carum carvi) verwandt. Er wird auch als Asiatische Petersilie bezeichnet. Aufgrund des unangenehmen Geruchs der frischen, noch nicht getrockneten Samen, welcher an das Sekret von Wanzen erinnert, wird Koriander zudem auch als Wanzenkraut bezeichnet. Der Echte Koriander findet seit Tausenden von Jahren Einsatz als Würz- und Heilpflanze. In antiken Sanskrit-Überlieferungen und auch in frühen Bibeltexten wird das gefiederte Würzkraut erwähnt. Im Zuge von Ausgrabungen wurden Koriandersamen bereits in der Grabstätte von Tutenchamun gefunden. Es ist davon auszugehen, dass das einjährige Kraut seine Ursprünge im Mittelmeerraum hat.

Echter Koriander ist eine einjährige, nicht frostharte, bis zu 70 cm hohe und stark verzweigte Pflanze mit gefiedertem Laub ähnlich der Glatten Petersilie. Die doldigen, weiß bis zartrosa gefärbten Blüten des Korianders erscheinen ab Juni bis August – sie besitzen außen deutlich größere Blütenblätter als im Zentrum der Döldchen. Die Blüten locken zahlreiche Insekten an. Nach der Bestäubung bilden sich pfefferkorngroße, halbkugelige, hellbraune Früchte. Ab September können die Korianderfrüchte geerntet und getrocknet als Gewürz verwendet werden.

weiße Blütenblätter des Korianders
Die äußeren Blütenblätter des Korianders sind vergrößert und weiß oder rosa gefärbt [Foto: Le Do/ Shutterstock.com]

Was ist der Unterschied zwischen Koriander und Petersilie? Petersilie und Koriander sind nahe verwandt. Der größte Unterschied zwischen Koriander und Petersilie liegt im Geschmack, wobei Koriander ein deutlich kräftigeres, erdig-kümmelartig scharfes Aroma mit orangenartigen Nuancen besitzt.

Die aromatischsten Koriander-Arten und -Sorten

Zur Gattung des Korianders Coriandrum gehören insgesamt nur drei Arten, wobei lediglich der Echte Koriander kommerziell angebaut wird. Einige Koriander-Sorten wurden speziell mit einem Fokus auf Geschmack oder Größe der Samen gezüchtet:

  • ‘Indischer Koriander’: Einjähriger Koriander bis 70 cm mit länglich geformten Samen und süßerem Aroma als bei vielen anderen Sorten. Wichtige Zutat für die Garam-Masala-Gewürzmischung.
  • ‘Jantar’: Nussig schmeckender Koriander mit stark glänzendem Laub und recht kleinen, dafür überaus aromatischen Samen. Sowohl das Laub als auch frische und getrocknete Samen können verwendet werden.
  • ‘Thüringer’: Alte, deutsche Traditionssorte mit guter Samenbildung. Die Pflanzen erreichen eine Wuchshöhe von etwa 40 cm.

Neben den getrockneten oder gemahlenen Früchten kann bekanntlich auch das Koriandergrün in der Küche verwendet werden. Während die Samen würzig-holzig schmecken, besitzen die Blätter des Korianders ein kräftiges, erdig-scharfes Aroma. Mittlerweile sind Sorten auf dem Markt, die speziell auf ihre Eignung als Blattkoriander hin gezüchtet wurden.

  • ‘Caribe’: Koriander mit besonders hohem Blattertrag und einer Wuchshöhe von 40 bis 60 cm.
  • ‘Confetti’: Koriander mit fein geteiltem, dillartigem Laub und süßerem Geschmack als bei vielen anderen Sorten.
  • ‘Dwarf Lemon’: Kompakt wachsende Koriander-Sorte bis 30 cm mit zitronenartigem Aroma.
  • ‘Marino’: Koriander mit starkem Blattwachstum und würzigem Geschmack.
Vietnamesischer Koriander
Vietnamesischer Koriander ist eine mehrjährige Alternative für den Echten Koriander [Foto: ntdanai/ Shutterstock.com]

Der Mexikanische Koriander (Eryngium foetidum) wird auch als Langer Koriander bezeichnet und gehört ebenso zur Familie der Doldenblütler, jedoch zu einer anderen Gattung als der Echte Koriander. Die langgestreckten, gezähnten Blätter an den bis 30 cm hohen Pflanzen besitzen ein starkes Koriander-Aroma. Der Vietnamesische Koriander (Persicaria odorata) ist in Duft und Geschmack ähnlich, gehört aber zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) und ist damit nicht mit dem Echten Koriander verwandt. Einen klaren Vorteil besitzt der Vietnamesische Koriander jedoch gegenüber dem Wanzenkraut: Er ist mehrjährig und robuster gegenüber kühlen Temperaturen, sollte jedoch im Haus überwintern.

Haben Sie sich für eine passende Sorte entschieden, finden Sie in unserem Spezialartikel wichtige Tipps zum Pflanzen von Koriander.

Wie schmeckt Koriander?

Mit der Abreifung und dem Trocknen der Korianderkörner nach der Ernte entwickelt sich das charakteristische würzig-erdige, kümmelhafte Aroma mit einer leichten Orangenschalen-Note. Das ebenfalls als Gewürz verwendbare Blattwerk des Korianders besitzt einen eher würzig-scharf pfeffrigen bis bitteren Geschmack. Bei der Schmackhaftigkeit des Korianderlaubes scheiden sich die Geister: Für manche schmeckt Koriandergrün seifig und unangenehm, was vermutlich genetisch bedingt ist.

Ist Koriander gesund?

Koriander ist ein gesundes Gewürzkraut, das nebenbei auch die Verdauung anregt. Die vielen enthaltenen ätherischen Öle wie Coriandrol, Geraniol und Myrcen können antibakteriell wirken. Das Koriandergrün enthält zahlreiche Vitamine sowie Eisen und höhere Mengen an Kalium.

Korianderkörner und Öl
Koriander besitzt eine lange Tradition in der Küche sowie als Heilpflanze [Foto: Halil ibrahim mescioglu/ Shutterstock.com]

Verwendung von Koriander

Koriander lässt sich äußerst vielfältig verwenden, denn alle Teile der Pflanze sind essbar. In Thailand werden sogar die Wurzeln in verschiedenen Gerichten eingesetzt. Im Sommer beginnt die Erntezeit des Korianders, zunächst der Blätter wie auch der Blüten und im Herbst der Samen. In unserem Spezialartikel finden Sie eine genaue Anleitung zu Ernte und Haltbarmachen von Koriander.

Koriandersamen verwenden

Die für den Geschmack der Koriander-Samen ätherischen Öle bilden sich teilweise erst mit der Trocknung der Samen aus. Deshalb ist die Trocknung nach der Ernte für ein volles Aroma äußerst wichtig. Gemahlene Koriander-Samen finden beispielsweise Verwendung in Frankfurter Bratwürsten, Käse oder Backwaren sowie Gewürzmischungen für Lebkuchen, Currys oder Spirituosen wie Karmelitergeist.

Als Heilpflanze wird der Echte Koriander seit Urzeiten bei Appetitlosigkeit, Erkältungen, Gelenkschmerzen und Migräne eingesetzt. Bei Blähungen und anderen Magen-Darm-Beschwerden werden die Samen zerstoßen und heiß aufgegossen als Koriandertee verabreicht, wobei die wohltuende Wirkung des Korianders bei Verdauungsbeschwerden und zur Krampflösung geringer ausfällt als bei Fenchel (Foeniculum vulgare) und Kümmel. Der Echte Koriander wird auch als Schwindelkorn bezeichnet, da die Samen bei übermäßigem Verzehr Rauschzustände auslösen können. Außerdem wird das aus den Samen gewonnene Öl als Duftstoff in der Parfümindustrie verwendet.

Koriandergrün verwenden

Die Blätter des Korianders werden frisch in vielen Gerichten der indischen, asiatischen und südamerikanischen Küche verwendet. In einer traditionellen spanischen Knoblauchsoße, der Mojo verde, sorgt das Korianderlaub für die grüne Färbung.

Korianderblätter liegen auf einem Tisch
Die Korianderblätter sollten möglichst frisch verwendet werden, da sie nur wenige Tage lang haltbar sind [Foto: KatyaPulina/ Shutterstock.com]

Korianderblüten

Neben den Blättern und Früchten sind auch die Blüten des Korianders essbar und besitzen ebenso das typische Aroma des Gewürzkrauts. Zusätzlich lassen sie sich als schmackhafte Dekoration verwenden.

Ersatz für Koriander

Koriander kann durch eine Mischung aus milder schmeckender Petersilie, Estragon (Artemisia dracunculus) und Kümmel ersetzt werden, wenn der Geschmack nicht gut vertragen wird.

Um eine gute Ausbeute an Koriandergrün oder den aromatischen Samen zu erlangen, sollte auf die optimale Pflege des Korianders geachtet werden.

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