Kräuter für den Halbschatten: Welche Kräuter brauchen wenig Sonne?

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Es gibt einige Kräuter, die auch im Halbschatten noch gut gedeihen oder diesen sogar bevorzugen. In unserem Artikel finden Sie eine Liste gut geeigneter Kräuter für den Halbschatten.

Kräuter im Halbschatten
Kräuter die natürlicherweise im lichten Wald wachsen lieben den Halbschatten [Foto: Vladimir Prokop/ Shutterstock.com]

Gibt es auch Kräuter, die in halbschattigen Lagen gedeihen? Die Antwort lautet: Ja! Kräuter für halbschattige Standorte gibt es einige. Wir stellen Ihnen Kräuter für den Halbschatten vor und informieren Sie über ihren Nährstoffbedarf. Es gibt nämlich sowohl Kräuter, die nur wenige Nährstoffe brauchen, als auch welche, die nur mit einem hohen Nährstoffangebot einen reichen Ertrag liefern.

Kräuter für den Halbschatten mit niedrigem Nährstoffbedarf

Die Auswahl an Halbschattenkräutern, die sich mit nährstoffarmen Standorten zufrieden geben, ist zwar relativ klein, aber unter ihnen sind trotzdem ein paar besondere Schätze. Für den Anbau von Halbschattenkräutern eignet sich zum Beispiel unsere torffreie Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde, deren lockere Struktur und geringe Aufdüngung optimal an die Anforderungen dieser Pflanzen angepasst ist.

Kerbel (Anthriscus cerefolium): Kerbel ist sehr gut als Kraut für den Halbschatten geeignet, da seine kleinen und dünnen Blätter an sonnigen Standorten schnell verbrennen. Das meistens zweijährige winterharte Kraut bevorzugt lockere, humose und feuchte Böden. Kerbel wird mit seinem würzigen, leicht pfeffrigen Geschmack oft zum Verfeinern von Suppen und Soßen verwendet, weshalb er auch als „Suppenkraut“ bezeichnet wird.

Kerbel im Topf
Die Blätter des Kerbels sind ein wichtiger Bestandteil der Frankfurter Grünen Soße [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Zitronenmelisse (Melissa officinalis): Die Zitronenmelisse stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und gehört zur gleichen Pflanzenfamilie wie Rosmarin und Thymian. Im Gegensatz zu diesen, verträgt sie aber Halbschatten gut und kann es dort bis zu 30 Jahre aushalten. Angebaut wird sie am besten in durchlässiger Erde, da sie Trockenheit besser verträgt als zu viel Feuchtigkeit. Verwendet werden vor allem die Blätter, die neben dem feinen Zitronenaroma auch mit vielen gesundheitsfördernden Inhaltsstoffen aufwarten können.

Zitronenmelisse im Beet
Wenn man nicht aufpasst, kann Zitronenmelisse ein Beet schnell in ein grünes Meer verwandeln [Foto: Wagner Campelo / Shutterstock.com]

Pimpinelle (Sanguisorba minor): Die Pimpinelle zählt zu den eher unbekannten, aber nicht minder schmackhaften und gesunden Kräutern für halbschattige Standorte. Da man sie nur sehr selten in Supermärkten finden kann, lohnt sich der Anbau im heimischen Garten umso mehr. Das auch „Kleiner Wiesenknopf“ genannte Kraut bevorzugt eher trockene, magere und lockere Böden. Deshalb kann für den Anbau zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde mit Sand oder gebrochenem Blähton gemischt werden, um die Wasserdurchlässigkeit zu verbessern. Gegessen werden können sowohl Blätter als auch Blüten. Ihre wohl bekannteste Verwendung ist in der Frankfurter grünen Soße, aber auch abseits davon eignen sie sich zum Beispiel für ungekochte Speisen.

Pimpinelle im Topf
Pimpinelle kann auch einfach in Töpfen angebaut werden [Foto: Maren Winter/ Shutterstock.com]

Jiaogulan (Gynostemma pentaphyllum): Aufgrund seiner angeblichen Anti-Aging-Wirkung wird Jiaogulan auch „Kraut der Unsterblichkeit“ genannt. Bekannt ist es vor allem in China, wo viele es wegen seiner anscheinend lebensverlängernden Wirkung zum Beispiel in Tees zu sich nehmen. Und tatsächlich, in der Heimatregion des Jiaogulan erreichen erstaunlich viele Menschen ein Alter von über 100 Jahren. Im Beet bevorzugt die Pflanze halbschattige Standorte mit nährstoffreichen, feuchten Böden: Auch bei geringerer Nährstoffversorgung wächst das Kraut noch gut. Jiaogulan rankt gerne, weshalb sich ein Anbau in Blumenampeln empfiehlt.

Jiaogulan an einer Rankhilfe
Jiaogulan gehört zu den Kürbisgewächsen und freut sich daher über Rankhilfen [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Gartenkresse (Lepidium sativum): Es wird behauptet, dass die Gartenkresse das Gemüse ist, welches am schnellsten geerntet werden kann. Unter guten Bedingungen kann man die ersten Kräuter auf der Fensterbank schon nach vier Tagen ernten. Im Garten geht es nicht ganz so schnell, doch auch hier sollte die Kresse spätestens nach zwei Wochen erntereif sein. Kresse ist sehr anspruchslos, was den Standort angeht, denn sie keimt und wächst fast überall. Im Halbschatten dauert es meist nur etwas länger als in der Sonne.

Kresse
Kresse kann schnell geerntet werden und wird zum Beispiel als Brotbelag oder für Kräuterquark verwendet [Foto: Peter Hermes Furian/ Shutterstock.com]

Salbei (Salvia): Salbei fühlt sich zwar eigentlich in der Sonne am wohlsten, doch unter den fast 900 Arten gibt es auch einige, die sich für das Pflanzen im Halbschatten eignen. So blühen zum Beispiel der Steppensalbei (Salvia nemorosa) oder Japanischer Salbei (Salvia nipponica) auch, wenn sie nicht in der direkten Sonne stehen. Salbei, der im Halbschatten wächst, bevorzugt – wie die meisten anderen Arten – trockene und magere Böden.

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Kräuter für den Halbschatten mit höherem Nährstoffbedarf

Für den Anbau der folgenden Halbschattenkräuter bietet sich ein eher nährstoffreiches Substrat an, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Universalerde. Schnittlauch, Pfefferminze und Co. gedeihen am besten, wenn sie gut mit Nährstoffen versorgt sind. Unsere torffreie Mischung liefert nicht nur lange Nährstoffe aus organischem Dünger nach, sondern speichert auch die Nährstoffe aus späterer Düngung effektiv.

Schnittlauch (Allium schoenoprasum): Schnittlauch ist eines der beliebtesten Küchenkräuter und ist nahezu unverzichtbar für Salate oder Kräuterquark. Der Anbau im eigenen Garten ist einfach, sofern man darauf achtet, den Boden immer feucht zu halten. Obwohl Schnittlauch gut für sonnige Standorte geeignet ist, ist hier die Gefahr groß, dass der Boden austrocknet. Daher sollte Schnittlauch bevorzugt im Halbschatten angebaut werden.

Blühender Schnittlauch
Ungefähr im Mai beginnt Schnittlauch zu blühen, dann verlieren die Stängel etwas an Aroma [Foto: synchR/ Shutterstock.com]

Pfefferminze (Mentha x piperita): Pfefferminze ist pflegeleicht und kann, wenn man nicht aufpasst, schnell das ganze Beet für sich einnehmen. Sie gedeiht am besten in nährstoffreichen, humosen und feuchten Substraten. Kann man der Pfefferminze diese Bedingungen bieten, steht einer reichen Ernte an Blättern nichts mehr im Wege. Die Blätter können frisch oder getrocknet zum Beispiel für Tees oder zum Aromatisieren von Wasser verwendet werden.

Pfefferminztee
Pfefferminztee ist ein klassisches Getränk bei Erkältungen oder Magenbeschwerden [Foto: Maslova Valentina/ Shutterstock.com]

Petersilie (Petroselinum crispum): Petersilie bevorzugt helle Standorte, verträgt aber nicht zu viel Hitze, weshalb der Anbau von Petersilie im Halbschatten besser geeignet ist. Dort sollte die Petersilie auf einem lockeren, nährstoffreichen und eher feuchten Boden stehen. Verwendung findet das typische Halbschattenkraut nicht nur bei uns zur Verfeinerung und Dekoration vieler Speisen, sondern erfreut sich weltweit großer Beliebtheit: Zum Beispiel auch im arabischen Tabouleh oder in französischer Persillade. Petersilie eignet sich sowohl für Kräuterbeete im Halbschatten, als auch für den Anbau im Topf als Kraut für halbschattige Balkone.

Krause Petersilie
Krause Petersilie wird oft auch zur Dekoration von Essen verwendet [Foto: Diana Taliun/ Shutterstock.com]

Kümmel (Carum carvi): Der Kümmel ist eine auch bei uns heimische Wildstaude, die man in der Natur vor allem auf eher trockenen Wiesen findet. Im Garten bevorzugt Kümmel lehmige, nicht zu saure Böden. Um den pH-Wert des Bodens anzuheben, können Sie ihn zum Beispiel mit Kalk mischen. Bezüglich der Nährstoffversorgung ist Kümmel relativ genügsam, denn er freut sich zwar über ein großes Angebot, kommt aber auch mit wenig zurecht. Da Kümmel ein zweijähriges Kraut ist, können die Samen erst im zweiten Anbaujahr geerntet werden.

Kümmelblüten
Kümmelblüten sehen wunderschön aus, locken Insekten an und liefern Samen für die Küche [Foto: nnattalli/ Shutterstock.com]

Perilla/ Roter Shiso (Perilla frutescens): Perilla ist ein einjähriges Kraut, das vor allem in der asiatischen Küche viel Verwendung findet. Es braucht wenig Sonne und ist im Vergleich zu anderen Kräutern relativ hungrig, was Nährstoffe anbelangt. Daher sollte auf ein nährstoffreiches Substrat zum Anbauen geachtet werden. Falls Sie ein Fan von Sushi sind, lohnt sich der Anbau auf jeden Fall, denn in Japan wird das Halbschattenkraut viel dafür verwendet.

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Liebstöckel (Levisticum officinale): Der auch „Maggikraut“ genannte Liebstöckel eignet sich hervorragend als Kraut für den Halbschatten. Die Bezeichnung „Kraut“ ist hier jedoch ein bisschen irreführend, da es sich um eine mehrjährige Staude handelt, die in der Regel über einen Meter groß wird. Liebstöckel zählt zu den Starkzehrern und bevorzugt leichte, kalkhaltige Böden. Verwendet wird das Maggikraut oft, um die bekannte Würze seines Namensvetters zu ersetzen. Die Würzsoße enthält übrigens keinen Liebstöckel und doch kommt der Geschmack des Krauts ziemlich nah an den der Soße heran.

Liebstöckel
Geschmack und Duft des Liebstöckels erinnern stark an die bekannte Würzsoße [Foto: Lubos Chlubny/ Shutterstock.com]

Estragon (Artemisia dracunculus): Auch wenn Estragon sonnige, nährstoffreiche Standorte bevorzugt, kommt das Kraut mit halbschattigen Standorten gut zurecht, die etwas magerer und trockener sind. Zudem zählt Estragon zu den winterharten Kräutern und erfreut Sie demnach über mehrere Jahre hinweg mit seinen in der Küche vielseitig verwendbaren Blättern.

Tipp: Estragon eignet sich hervorragend zum Würzen von Grillgut wie Fleisch und Fisch. Wir empfehlen Ihnen weitere Kräuter zum Grillen.

Estragon
Estragon kann Höhen von bis zu 1,5 m erreichen [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Kamille (Matricaria recutita): Die Kamille ist eines der bekanntesten Heilkräuter. Ihre Blüten werden zum Beispiel für Tees bei Magenbeschwerden oder für entzündungshemmende Salben verwendet. Im Garten kommt das Heilkraut gut mit halbschattigen Standorten zurecht, so lange es mit genügend Nährstoffen und Wasser versorgt ist und in eher lehmigen Substraten wachsen darf.

Kamillenblüten
Ein Tee aus Kamillenblüten kann auch eine beruhigende Wirkung haben [Foto: BAO-Images Bildagentur/ Shutterstock.com]

Falls Ihr Garten auch einige sonnige oder schattige Ecken hat, können Sie in unseren Artikeln Kräuter für sonnige Standorte und Kräuter für schattige Standorte weiterlesen.

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