Kräuter für den Schatten: Welche Kräuter wachsen im Schatten?

Verena
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Aufgewachsen bin ich auf einem kleinen, biologischen Nebenerwerbshof und nach meinem FSJ auf einer Ranch in Amerika habe ich angefangen, in Hohenheim Agrarwissenschaften zu studieren. Am meisten interessieren mich hier die Bereiche Boden, ökologische Landwirtschaft und Pflanzenwissenschaften. Zuhause verbringe ich viel Zeit in unserem Garten und wenn ich dort nicht zu finden bin, trifft man mich oft in der Küche, wo ich unser Obst und Gemüse zum Kochen und Backen verwerte.

Lieblingsobst: Auch wenn sie langweilig sind – Äpfel
Lieblingsgemüse: Paprika, Rote Bete, Zucchini, Weißkraut

Alle Pflanzen brauchen Licht zum Wachsen, manche jedoch weniger als andere. Hier finden Sie Anregungen für Kräuter, die im Schatten wachsen und für Garten oder Balkon geeignet sind.

Blätter der Mexikanischen Minzpflanze
Nicht viele Kräuter mögen Schatten [Foto: SimplyAdrienne/ Shutterstock.com]

Es gibt sie in jedem Garten. Die schattigen Plätzchen, an denen nichts so richtig wachsen will. Die meisten bekannten Kräuter fühlen sich in der Sonne am wohlsten, aber auch abseits von Oregano, Basilikum und Co. lassen sich einige interessante Kräuter für den Schatten finden.

Kräuter für den Schatten, die winterhart sind

Nachfolgend finden Sie einige Kräuter, die Schatten gut vertragen und draußen im Garten angepflanzt werden können, da sie winterhart sind.

Bärlauch (Allium ursinum)

Wenn man im Mai eine Wanderung macht, liegt häufig der Duft von Bärlauch in der Luft. Auch in der Natur zeigt sich seine Vorliebe zu Schatten, denn man findet ihn vor allem im Wald, an eher feuchten und nährstoffreichen Standorten. Wenn Sie sich Bärlauch in Ihren Garten holen, können Sie der Verwechslungsgefahr mit Maiglöckchen, die sich beim Sammeln im Wald oft ergibt, entgehen.

Bärlauch in schattigen Wäldern
Auch in der Natur findet man Bärlauch vor allem in schattigen Wäldern [Foto: matteso/ Shutterstock.com]

Ausdauernder Borretsch (Borago pygmaea)

Er ist der kleine, mehrjährige Bruder des in Deutschland bekannten und verwendeten Gemeinen Borretsch. Der Ausdauernde Borretsch bevorzugt lockere, durchlässige Böden. Obwohl er die Sonne mehr mag, hat es auch einen Vorteil, das Kraut im Schatten zu pflanzen. Dort werden die Blätter nämlich zarter. Dank seines kleinen Wuchses eignet er sich auch hervorragend, falls Sie Kräuter für einen schattigen Balkon suchen. Der Ausdauernde Borretsch hält Frost bis -10 °C aus, weshalb er in sehr kalten Wintern mit Reisig abgedeckt werden sollte.

Blätter des Borretsch
Die Blätter des Ausdauernden Borretsch können genau wie die des 1-jährigen verwendet werden [Foto: Manfred Ruckszio/ Shutterstock.com]

Waldmeister (Galium odoratum)

Man kennt ihn dank Brausepulver, Wackelpudding oder der berüchtigten Maibowle. Waldmeister ist neben Bärlauch eines der wenigen Kräuter, die Schatten richtig mögen und Sonne nicht vertragen. Gefällt ihm sein Standort, der am besten feuchten, humosen und kalkhaltigen Boden aufweist, kann er auch schnell Überhand nehmen und sich über Wurzelausläufer flächig ausbreiten. Das kann durch eine Wurzelsperre verhindert werden.

Wilder Waldmeister-Strauch
Waldmeister zeichnet einige giftgrünen Getränke und Speisen wie Brause, Wackelpudding oder Maibowle aus [Foto: Bildagentur Zoonar GmbH/ Shutterstock]

Kleine Bergminze (Calamintha nepeta)

Bergminzen bilden, anders als Pfefferminzen, keine Ausläufer und lassen sich so leichter im Zaum halten. Dank ihres kompakten Wuchses zählt die Kleine Bergminze auch zu den Kräutern für schattige Balkone. Ihre Blätter können wie die der Pfefferminzen verwendet werden und ihre Blüten wirken als wahrer Insektenmagnet. Sie bevorzugt einen trockenen und eher nährstoffarmen Standort.

Biene an einer Bergminze
Die Blüten der kleinen Bergminze bieten ein Festmahl für Insekten [Foto: FMB/ Shutterstock.com]

Brunnenkresse (Nasturtium officinalis)

Ein wintergrünes Schattenkraut, dessen Blätter in der Küche vielfältig verwendet werden können, ist die Brunnenkresse. Im Winter ist die Pflanze zudem ein wichtiger Vitamin-C-Lieferant. Allerdings benötigt sie einen sehr feuchten Standort, am liebsten sogar in fließendem Gewässer, was sich nur in wenigen Gärten finden lässt.

Brunnenkresse im Wasser
Brunnenkresse fühlt sich im Wasser am Wohlsten [Foto: Daisy Daisy/ Shutterstock.com]

Wasabi, Japanischer Meerrettich (Wasabia japonica)

Der Wasabi zählt zu den Schattenkräutern, denn in der Sonne werden seine Blätter oft gelb und er stellt das Wachstum ein. In Japan werden Wurzel, Stängel und Blätter für die typische, zum Beispiel zu Sushi passende Paste verarbeitet. Was den Anbau anbelangt kann Wasabi mit seinen Ansprüchen an kühle und feuchte Standorte etwas zickig sein, aber wenn man sich mit selbstgemachter Wasabipaste belohnen kann, ist es die Mühe allemal wert.

Kräuter am Fluss
In Japan wird Wasabi oft zwischen wassergekühlten Steinen herangezogen [Foto: Hachi888/ Shutterstock.com]

Gelber Salbei (Salvia glutinosa)

Den Sonnenanbeter Salbei im Schatten pflanzen – geht das? Eine der wenigen Arten des Salbeis, die im Schatten an eher feuchten, kalk- und nährstoffreichen Standorten wächst, ist der Gelbe Salbei. Aufgrund seiner klebrigen Stängel wird er auch Klebriger Salbei genannt. Für den Gelben Salbei ist keine medizinische Wirkung belegt, seine Blüten und Blätter können aber trotzdem zum Beispiel für Tees verwendet werden. Als die einzige gelbblühende Art ist ist er auch ein hervorragender Ziersalbei für Schattenbeete.

gelbe Blüten des Salbeis
Die gelben Blüten des klebrigen Salbeis [Foto: Edita Medeina/ Shutterstock.com]

Tipp: Nicht nur an die Sonnenverhältnisse hat jede Pflanze andere Ansprüche, auch an die Bodenverhältnisse und das Nährstoffangebot. Manche der hier genannten Kräuter freuen sich über ein großes Nährstoffangebot und können daher zum Beispiel in unserer Plantura Bio-Universalerde angebaut werden. Dazu zählen etwa der Waldmeister, Koriander und das Pilzkraut. Zu den genügsamsten Pflanzen, die weder viel Sonne noch viele Nährstoffe brauchen, zählen beispielsweise Kardamom oder der ausdauernde Borretsch. Für ihren Anbau eignet sich ein nährstoffarmes Substrat, wie zum Beispiel unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde.

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Kräuter für den Schatten, die nicht winterhart sind

Einige Schattenkräuter vertragen keinen Frost und eignen sich daher eher als Topfpflanzen und Kräuter für schattige Balkone, die im Winter vor starkem Frost geschützt werden.

Vietnamesischer Koriander (Polygonum odoratum)

Ein leicht zu ziehendes und in feuchten, nährstoffreichen Substraten schnell wachsendes Küchenkraut für den Schatten ist der Vietnamesische Koriander. Er fühlt sich zwar wohler in der Sonne, bringt aber auch im Schatten viele Blätter hervor, die zum Beispiel für Salat und Suppen oder zum Einlegen verwendet werden können.

Vietnamesischer Koriander
Die Blätter des Vietnamesischen Koriander können vielseitig verwendet werden [Foto: wasanajai/ Shutterstuck.com]

Gotu Kula (Centella asiatica)

Der aus Asien stammende indische Wassernabel ist hier vor allem als Superfood bekannt. Das Kraut bevorzugt nährstoffreiche, feuchte Standorte und enthält viele wichtige Mineralstoffe und Vitamine. Da Gotu Kula nur Temperaturen bis -4 °C erträgt, empfiehlt sich eine Kultur im Topf und die Überwinterung im Haus.

Blätter von Gotu Kula
Die Blätter von Gotu Kula sehen fast wie kleine Regenschirme aus [Foto: G_Suriyaraks/ Shutterstock.com]

Kardamom (Elettaria cardamomum)

Der Kardamom eignet sich nicht für den ganzjährigen Freilandanbau, da dort die Temperaturen für das aus Indien stammende Kraut zu gering sind. Als Balkon- und Zimmerpflanze ist Kardamom jedoch anspruchslos und zählt zu den Kräutern, die schattige Standorte gut vertragen. Zur Blüte kommt er zwar nicht, weshalb man keine Samen ernten kann, aber auch seine Blätter können mit ihrem typischen Geschmack in der Küche verwendet werden.

Kardamomplantage
Kardamom gedeiht im Schatten prächtig [Foto: Pravruti/ Shutterstock.om]

Pilzkraut/ Mushroom Plant (Rungia klossii)

Ein bei uns unbekanntes, aber unterschätztes Schattenkraut, ist das Pilzkraut. Die knackigen, dicken Blätter mit dem feinen Pilzaroma eignen sich hervorragend für Salate oder zum Verfeinern von Speisen. Zusätzlich enthalten sie viele Nährstoffe und sind für eine Pflanze mit 3 g Eiweiß pro 100 g sehr proteinreich. Selbst an schattigen Standorten wächst das Kraut üppig in humosen, nährstoffreichen Substraten, nur bei weniger als 10 °C stellt es das Wachstum ein, weshalb das Pilzkraut ab dem Herbst lieber ins Haus umziehen sollte.

dicke Blätter des Pilzkrauts
Die dicken, knackigen Blätter des Pilzkrautes können vielseitig in der Küche verwendet werden [Foto: Martina Unbehauen/ Shutterstock.com]

Falls es in Ihrem Garten nicht nur schattige Plätzchen gibt, können sie hier weiter lesen und sich über Kräuter für den Halbschatten und Kräuter für die Sonne informieren.

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