Zitronengras: Ein Hauch Asiens im eigenen Garten

David
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Ich habe einen Master-Abschluss in Gartenbauwissenschaften und bin zudem gelernter Zierpflanzengärtner. Das Thema Anbau lässt mich seit meiner Kindheit einfach nicht los: Egal, ob auf der kleinen Stadtfensterbank oder im großzügigen Garten - Gärtnern muss ich auch in meiner Freizeit immer und überall.

Lieblingsobst: Himbeeren
Lieblingsgemüse: Brokkoli

Wir kennen das Zitronengras vor allem aus der asiatischen Küche. Auch bei uns kann man mit etwas Pflege und Sorgfalt den Exoten zu Hause anbauen.

Hoch wachsendes Zitronengras
Der Anbau von Zitronengras ist auch bei uns möglich, benötigt aber viel Know-how [Foto: Zulashai/ Shutterstock.com]

Die ursprüngliche Heimat des Zitronengrases (Cymbopogon citratus) liegt in Asien, vermutlich der Süden Indiens oder Sri Lanka. Die Pflanze gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae) und ist eng mit unseren heimischen Getreidesorten verwandt. Außer Geschmack und Geruch verbindet das Süßgras mit Zitronen hingegen nichts. Das Gras kann 1 bis 2 m groß werden. Unterirdisch bildet das Zitronengras Rhizome, doch wuchert es nicht unkontrolliert im Garten herum. Da die Rhizome nur sehr kurz sind, formieren sich die Halme zu dichten Horsten. Die schmalen, spitz zulaufenden Blätter erreichen eine beachtliche Länge von bis zu 90 cm und können durch einen leichten bläulichen Farbstich auffallen. Auch wenn das frostempfindliche Gras auf das subtropische bis tropische Wetter nicht verzichten will, so kann es auch in kühleren Gebieten mit ein paar Tricks zum Gebrauch in der eigenen Küche angebaut werden.

Zitronengras: Zu Hause selbst anbauen

Standort

Im Anbau von Zitronengras gibt es ein Problem: Es ist absolut frostempfindlich. Der kommerzielle Anbau erfolgt deshalb auch nur in warmen Gebieten wie Südostasien, Afrika oder Südamerika. Dennoch kann Zitronengras auch bei uns angebaut werden. In jedem Fall sollte ihm ein vollsonniger Platz gestellt werden.

Zitronengras an einem sonnigen Standort
Zitronengras ist sehr frostempfindlich – Sie sollten es daher an einem sonnigen Platz anbauen [Foto: Thu_Truong_VN/ Shutterstock.com]

Entweder kultiviert man das Zitronengras ganzjährig im Topf, oder aber man pflanzt es für die Sommermonate ins Beet. In jedem Fall sollte ein humusreiches, durchlässiges Substrat gewählt werden. Für den Anbau im Topf ebenso wie für das Beet eignet sich eine hochwertige Bio-Erde wie unsere Plantura Bio-Universalerde, die im Verhältnis von 1:1 mit einem groben Material wie Sand, Blähton oder Perliten gemischt wird, um eine Drainage zu schaffen.
Eine ausführliche Anbauanleitung finden Sie in unserem Artikel “Zitronengras anbauen: Das asiatische Kraut im eigenen Garten pflanzen“.

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Vermehrung

Eine Möglichkeit, um das Zitronengras zu vermehren, ist die Aussaat. Dazu wird der Samen von Anfang Februar bis Ende März ausgebracht. Dieser muss unbedingt mit Erde abgedeckt werden. Das Süßgras ist nämlich ein Dunkelkeimer. Bei Optimaltemperaturen um die 15 °C dauert es drei bis vier Wochen, bis die Keimlinge die bedeckende Substratschicht durchbrechen. Im späten Frühjahr bietet sich jedoch auch die einfache und schnelle Vermehrungsmöglichkeit der Teilung. Dabei kann man einfach die horstbildenden, zusammenhängenden Triebe auseinanderreißen und vereinzelt wieder einpflanzen. Hat man weder Saatgut des Zitronengrases noch eine Mutterpflanze zur Teilung zur Hand so kann man auch frische Zitronengrashalme kaufen. Statt mit diesen zu kochen, stellt man sie zur Bewurzelung in ein Wasserglas. Das Wasser sollte regelmäßig gewechselt werden, da mit zunehmender Standzeit des Wassers die Leitungsbahnen in der Pflanze zunehmend verstopfen. Haben sich an der Halmbasis erste Wurzel von wenigen Zentimetern Länge gebildet, kann die Jungpflanze in Substrat getopft werden.

Gießen und Düngen

Wie bei so vielen Pflanzen ist hinsichtlich des Gießens auch beim Zitronengras ein gesundes Mittelmaß zu finden. Wird es zu trocken gehalten, stellt es das Wachstum ein. Bei ständiger Nässe besteht die Gefahr der Wurzelfäule. Auch im Beet muss vor allem aufgrund des bevorzugt vollsonnigen Standortes durchaus gegossen werden.
Zur Nährstoffversorgung reicht eine jährliche Gabe eines vornehmlich organischen Langzeitdüngers. Unser Plantura Bio-Universaldünger ist optimal für Zitronengras geeignet und gibt seine Nährstoffe langsam und schonend an die Pflanze ab.

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Pflege

Die nicht gegebene Frosthärte stellt in unseren Breiten wie schon erwähnt im Anbau des immergünen mehrjährigen Grases eine Herausforderung für den Anbau dar. In jedem Fall muss die Pflanze frostfrei überwintert werden. So müssen auch im Mai ausgepflanzte Exemplare mit den ersten drohenden Frösten wieder ausgegraben und in Gefäßen ins Haus überführt werden. Während des Überwinterns sollte der Platz für das Zitronengras auch möglichst sonnig und nicht kühler als 10 °C sein. Wenn das Zitronengras dann nach den Eisheiligen Mitte Mai nach draußen gebracht werden, sollte man einen nicht allzu sonnigen Tag dafür auswählen. So ist es möglichst schonend für die Pflanzen, die durch die Überwinterung keine direkte Sonneneinstrahlung mehr gewöhnt sind.

Zitronengras gilt ansonsten als nicht sonderlich pflegeintensiv oder anfällig für Krankheitserreger. Lediglich Rostpilze können das Gras schon einmal heimsuchen. Von befallenen Pflanzen sollte nicht mehr für den Verzehr geerntet werden. Die Pilze können nämlich gesundheitsschädliche Mykotoxine produzieren. Eine gleichmäßige Feuchtigkeit und das Vermeiden von Trockenstress beugen dem Befall mit Rostpilzen vor.
Noch mehr Tipps und Tricks zur Pflege finden Sie unter “Zitronengras pflegen: Pflanzen, schneiden, überwintern“.

Zitronengras: Richtig ernten und lagern

Von dem immergrünen Gras kann grundsätzlich ganzjährig geerntet werden. Die Halme können problemlos bodennah abgeschnitten werden. Fünf Zentimeter sollten jedoch oberhalb der Erdoberfläche stehen bleiben, damit man nicht Gefahr läuft, dass das Rhizom aufgrund von Verletzungen nicht mehr neu austreibt. Am aromareichsten ist das Zitronengras im Sommer. Außerdem sollten lediglich zarte, junge Triebe geschnitten werden, da diese ebenso am intensivsten im Geschmack sind.

Zitronengras wird zur Ernte abgeschnitten
Zu Erntezeit können die Halme problemlos abgeschnitten werden [Foto: Rahman Aziz/ Shutterstock.com]

Eigentlich wie alle Küchenkräuter verwendet man auch das Zitronengras am besten möglichst frisch. Da das Süßgrasgewächs vornehmlich in fernen Ländern kommerziell produziert wird und es somit einen langen Transportweg hinter sich hat, wenn es in unseren Läden zum Verkauf liegt, sollte immer auf die Frische geachtet werden. In Küchenpapier eingeschlagen ist das Zitronengras ohne Aromaverlust für mehrere Wochen lagerfähig. Und durch Einfrieren kann man die Verwendbarkeit des Grases sogar auf mehrere Monate verlängern. Bei Bedarf werden einfach die benötigten Halme aus dem Gefrierfach entnommen. Getrocknet werden sollte Zitronengras jedoch nicht. Durch den Prozess verliert das Gewürzkraut zu sehr an aromagebenden Inhaltsstoffen und die charakteristische Würze geht verloren.

Zitronengras: Verwendung in der Küche

Den namengebenden Geruch und Geschmack verdankt das Zitronengras den enthaltenen ätherischen Ölen. Die beiden wichtigsten sind das sogenannte Citronellol sowie das Geraniol. Diese ätherischen Öle sind zum Beispiel auch in manchen Rosen- und Duftgeraniensorten enthalten. Am berühmtesten ist das Zitronengras für seine Verwendung in der asiatischen Küche. Hier werden vor allem die langen, schmalen Blätter sowie der Halmbasis verwendet. Es eignet sich eigentlich zum Würzen sämtlicher deftiger Speisen. Vor allem zu Fleisch und Fisch passt das Zitronengras hervorragend. Aber auch in Gemüsegerichten ist es häufig anzutreffen. Um ein in Asien beliebtes Erfrischungsgetränk zu kreieren, werden die Halme wich geklopft und im Anschluss mit heißem Wasser aufgegossen.

Aus den Halmen kann des Weiteren das Lemongras-Öl gewonnen werden. Dieses wird in der Produktion von Parfüm und Kosmetikartikeln als Duftstoff verwendet. Schutzmitteln vor stechenden Insekten wird es als Repellent zugesetzt.

Unser Fazit: Auch wenn das Zitronengras unsere winterliche Kälte gar nicht mag – trauen Sie sich, es zu Hause selbst anzubauen. Die zusätzlichen Mühen durch das Überwintern vergessen Sie bei Ihren nächsten asiatischen Kochversuchen dank der neuen heimischen Würze garantiert.

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