Himbeeren pflanzen: Standort, Abstand & gute Nachbarn

Niaef
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Ich habe Biologie und Hortikulturelle Wissenschaften studiert. Meine Liebe gilt allen Pflanzen, die wild oder im Garten wachsen und insbesondere denen, die man verspeisen kann. In meiner Freizeit treibt es mich oft in den Wald oder auch in den Stadtpark, wo sich so manche Nutzpflanzen verstecken - man muss nur wissen, welche einen Mehrwert für die Küche haben.
Meinen Sammlertrieb kombiniere ich dann gerne auch mit meinem zweiten Hobby: Dem Kochen!

Lieblingsobst: Feige, Kaki und Felsenbirne
Lieblingsgemüse: Kürbis, Wirsing und Schalotte

Wir zeigen, was man beim Himbeeren Pflanzen im eigenen Garten beachten sollte. Der schnellwüchsige Strauch lässt sich ganz einfach selbst im Garten anpflanzen und liefert im Nu üppige Früchte.

Himbeeren-Anbau
Bereits ein Jahr nach der Pflanzung beschert der Strauch Himbeeren [Foto: VMStock/ Shutterstock.com]

Ein Sommer ohne Himbeeren (Rubus idaeus) ist für viele Hobbygärtner unvorstellbar. Die Früchte sind im Handel allerdings recht teuer und auch der Geschmack erinnert oft nur schwach an die süß-sauren Himbeeren, die man früher aus Omas Garten genascht hat. Himbeeren sind jedoch dankbare und wüchsige Sträucher, die hohe Erträge bringen können. Wenn das nicht gute Gründe sind, um selbst Himbeeren im Garten anzupflanzen! Nachfolgend haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zum Pflanzen von Himbeeren zusammengefasst – vom Pflanzzeitpunkt bis zur Standortwahl.

Wann pflanzt man Himbeeren?

Idealerweise sollten Himbeeren im Herbst nach dem Laubabwurf gepflanzt werden. Die ideale Pflanzzeit für Himbeeren beginnt im Oktober. Auf diese Weise haben die Wurzeln während der Winterruhe über die Herbst- und Wintermonate genügend Zeit, um sich langsam zu etablieren. Genauso gut ist es jedoch möglich, das Himbeeren-Pflanzen im Frühjahr, und zwar im März oder April, durchzuführen.

Je nachdem, welche Himbeersorten Sie pflanzen, dauert es dann ein bisschen länger, bis Sie das erste Mal ernten können. Bei Sommerhimbeeren, die im Frühjahr gepflanzt werden, kann man noch nicht im selben Jahr mit Früchten rechnen. Bei Herbsthimbeeren hingegen können Sie manchmal bereits im Herbst nach der Pflanzung die ersten Himbeeren ernten.

Himbeeren-Anpflanzen
Ob junge oder alte Pflanzen, die Himbeere pflanzt man im Frühjahr oder Herbst [Foto: Elena Hramova/ Shutterstock.com]

Der richtige Standort für Himbeeren

Als Standort für Himbeeren sollten Sie einen sonnigen und geschützten, aber luftigen Platz wählen. Windige, zugige und raue Lagen mit Winterkälte unter -15 °C vertragen die meisten Sorten nicht. Zudem bevorzugt die Himbeere Böden, die nährstoffreich, durchlässig sowie humos sind. Optimal geeignet sind sandige Lehmböden mit guter Drainage. Außerdem gedeiht sie vor allem auf leicht sauren Böden mit einem pH-Wert zwischen 6 und 6,5. Hierfür eignet sich beispielsweise unsere torffreie Plantura Bio-Tomaten- & Gemüseerde. Mit seinem abgestimmten NPK-Verhältnis unterstützt das vorgedüngte Substrat Ihre Himbeerpflanze in Wuchs und Fruchtbildung. Auch mit ihrem pH-Wert zwischen 5 und 7 sorgt unsere Erde für ein saures Milieu und spendet so optimale Entwicklungsbedingungen.

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Böden sollten gut wasserdurchlässig sein, da Staunässe zu Wurzelfäule führen kann, sodass die gesamte Pflanze abstirbt. Außerdem sind steinige, stark verdichtete sowie lehm- und kalkhaltige Böden zu meiden.

Tipp: Himbeeren werden häufig von pilzlichen Blatt- und Rutenkrankheiten geschädigt. Diese werden vor allem durch zu enge Bepflanzung, Feuchtigkeit und durch mangelnde Durchlüftung begünstigt. Wer zu wenig Platz hat, um den benötigten Pflanzabstand von 50 cm zu gewährleisten, der kann ein Dach gegen den Regen installieren. Seitlich sollte der Unterstand aber unbedingt offen genug sein, um durch Luftbewegung ein feuchtes Mikroklima – etwa nach dem Gießen – auflösen zu können.

Himbeeren im Garten
Für einen guten Ernteertrag sollte man den richtigen Standort wählen [Foto: captannyj/ Shutterstock.com]

Himbeeren pflanzen: Anleitung

Damit die Himbeersorte Ihrer Wahl sich schnell in ihrem neuen Zuhause wohlfühlt, gilt es einiges zu beachten. Bezüglich der Fruchtfolge sollten Sie beachten, Ihre Himbeere nicht an einem Ort zu pflanzen, an dem zuvor bereits Himbeeren oder eine andere Rubus-Art, wie die Brombeere (Rubus fruticosus), gewachsen sind. So verringert sich die Wahrscheinlichkeit, dass bodenbürtige Erreger oder Himbeer-Schädlinge im neuen Bestand wieder auftreten. Als Vorkultur für die mittelzehrende Himbeere eignen sich diverse starkzehrende Gemüsesorten wie Kürbisse. Außerdem empfiehlt sich eine Gründüngung im Jahr vor der Pflanzung, die sich auf Wuchs und Entwicklung des Strauchs positiv auswirkt. Wir leiten Sie beim Anpflanzen Ihrer Himbeere im Garten an.

Um eine Himbeere zu pflanzen, benötigt man folgende Materialien:

  • Himbeerstaude: Eine gesunde Pflanze im Container oder mit nackten Wurzeln für die Herbstbepflanzung (bei uns im Online Shop können Sie beispielsweise Himbeersträucher kaufen)
  • Spaten
  • Gartenschere
  • Pflanzsubstrat: Nährstoffreiche, durchlässige Erde mit hohem Anteil an organischer Substanz
  • Kokosmatte oder anderes Mulchmaterial wie Rindenmulch, Laub oder Kompost
  • Bei Bedarf eine Wurzelsperre
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Tipp: Wurzelnackte Himbeeren sollten vor der Pflanzung auf jeden Fall feucht gehalten werden, damit das empfindliche Wurzelwerk nicht austrocknet. Man kann die Wurzeln zum Beispiel locker in feuchte Erde legen und bedecken – oder sie mit nassem Stoff umwickeln.

Himbeeren im Halbschatten
Mit einem Spaten lässt sich die Himbeerpflanze leicht in den Boden setzen [Foto: Alex Brylov/ Shutterstock.com]

Pflanzabstand bei Himbeeren

Himbeersträucher bilden ausufernde Wurzeln. Setzen Sie Ihre Lieblinge deshalb nicht zu dicht nebeneinander, um konkurrenzbedingte Verluste zu vermeiden. Je nach Wüchsigkeit sollte innerhalb einer Reihe zwischen den Himbeeren ein Pflanzabstand von 40 bis 80 cm eingehalten werden. Die Reihenabstände dürfen ebenfalls nicht zu knapp gewählt werden, sodass der Boden beim Gießen und Pflegen nicht zu sehr verdichtet wird. Damit alle Pflanzen genügend Licht bekommen und ausreichend belüftet werden, sollte man je nach Wuchs der Pflanzen einen Abstand von mindestens 1,5 m bis 3 m zwischen den einzelnen Reihen lassen. Das hilft auch gegen die Ausbreitung von Pilzkrankheiten in den Pflanzen, denn das Laub trocknet stets zügig ab. Auch flugunfähige Schädlinge können sich dadurch nicht so schnell verbreiten. Zudem vereinfacht ein ausreichender Abstand Pflegemaßnahmen wie Düngen, Schneiden sowie Ernten, da die Reihen nicht zugewuchert sind.

Tipp: Es gibt aufrecht und rankend wachsende Himbeersorten. Letztere sollten besser 2 bis 4 m Platz zur nächsten Pflanze haben.

Pflanzabstand bei Himbeeren
Zwischen einzelnen Sträuchern sollte genügend Abstand eingehalten werden [Foto: Miro Novak/ Shutterstock.com]

Pflanzloch ausheben

Zunächst sollte am gewählten Standort in einem Umkreis von etwa 1 m das Unkraut entfernt werden. Dann wird der Boden tiefgründig umgegraben und gut aufgelockert. Zusätzlich sollte die Erde pro Laufmeter mit etwa 10 bis 20 kg Kompost angereichert oder mit einem geeigneten Langzeitdünger gedüngt werden. Anschließend wird die Himbeere inmitten dieses lockeren und nährstoffreichen Bodens gesetzt. Hebt man nur ein Pflanzloch aus, sollte man sich an der Größe des Wurzelballens der Himbeerpflanze orientieren: Das Loch darf mindestens die doppelte Tiefe und Breite aufweisen. Anschließend füllt man den Boden des Loches mit ein wenig frischer Erde auf. Sollte der Untergrund am Standort jedoch qualitativ geeignet sein, so sollte eher der Erdaushub mit Kompost oder Dünger angereichert und zur Einpflanzung verwendet werden.

Himbeere vorbereiten

Man bekommt Himbeeren im Topf, aber oft auch als wurzelnackte Pflanzen. Bei solchen schneidet man verletzte Wurzeln sauber ab. Bevor Sie Himbeeren mit Topfballen setzen, sollten Sie den Wurzelballen einmal ringsherum anritzen und anschließend mit den Händen auflockern. So fördert man die Bildung neuer Wurzeln, sodass die Himbeere schneller anwächst. Erscheint Ihnen der Wurzelballen recht trocken, empfiehlt es sich, diesen in ein Wasserbad zu tauchen, bis er sich richtig vollgesogen hat. Sind außerdem die Ruten unhandlich lang, werden sie auf 30 bis 50 cm gekürzt. Ansonsten nimmt man diesen Schnitt nach dem Pflanzen vor.

Himbeere in Pflanzloch setzen

Ist die Himbeere umzugsbereit, so kann sie eingesetzt werden. Das Pflanzloch wird nun mit einer Mischung aus Erde und Substrat aufgefüllt. Gleichzeitig kann ein passender Dünger für Himbeeren eingearbeitet werden. Hierfür eignet sich insbesondere ein vorwiegend organischer Dünger wie unser Plantura Bio-Tomatendünger. Dieser vorwiegend organische NPK-Dünger unterstützt die nährstoffhungrige Himbeere vor allem in der Ausbildung aromatischer Früchte.

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Die Knospen direkt an der Sprossbasis sollten beim Pflanzen etwa 5 cm mit Erde bedeckt sein. Durch ein leichtes Festtreten der Erde um den Wurzelballen herum können mögliche Hohlräume verschlossen werden. Anschließend wird die Pflanze reichlich angegossen. Himbeeren schätzen Konkurrenz durch Unkräuter an ihrem Wuchsort überhaupt nicht – daher wird nun noch eine Kokosmatte um den Stamm herum gelegt oder ein anderes natürliches Mulchmaterial verteilt.

Tipp: Werden Himbeeren im Frühjahr pflanzt, sollte ein Gießrand aus Erde modelliert werden. Dieser kann die Pflanze in der Anwachsphase leichter mit ausreichend Wasser unterstützen.

Himbeer-Pflege nach Pflanzen
Nachdem man die Himbeere gepflanzt hat, sollte man sie reichlich angießen [Foto: StoryTime Studio/ Shutterstock.com]

Benötigen Himbeeren eine Wurzelsperre?

Da aus dem Wurzelstock der flachwurzelnden Himbeere stetig neue Ausläufer emporwachsen, kann sich die Pflanze durchaus unkontrolliert ausbreiten. Je nach Himbeersorte und ihrer Wüchsigkeit empfiehlt es sich daher, direkt nach der Pflanzung der Himbeere eine Wurzelsperre in den Boden einzulassen. Für die Sperre eignen sich Materialien wie Bambus, Blech oder auch Ziegel. Um die Ausbreitung der Ausläufer einzudämmen, sollte die Sperre mindestens 40 cm tief in den Boden eingearbeitet werden. Hierfür wird rund um die Pflanze oder Hecke eine schmale Spalte gestochen, das Material eingelegt und anschließend mit Wasser eingeschlämmt.

Auf einen Blick: Himbeeren pflanzen

  • Erde in einem Meter Umkreis lockern und mit Kompost anreichern
  • Pflanzloch mindestens doppelt so groß ausheben, wie der Wurzelballen ist
  • Aushub mit frischem Substrat und Kompost mischen
  • Wurzelballen einige Minuten anfeuchten, wurzelnackte Pflanzen von verletzten Wurzeln befreien
  • Ruten auf ca. 30 – 50 cm kürzen
  • Pflanze einsetzen, mit Aushub Pflanzloch auffüllen und Substrat rundherum leicht verdichten
  • Gut angießen und Mulchmaterial unterlegen
  • Gegebenenfalls eine Himbeer-Rankhilfe bauen

Himbeeren als Hecke pflanzen

Um im Garten eine üppige Fülle an Früchten zu erhalten, lohnt es sich, mehrere Pflanzen als Himbeerhecke anzulegen. Hierbei werden ungefähr 2 bis 3 Sträucher pro Meter Beet in Abständen von 40 bis 50 cm in eine Reihe gepflanzt. Für die Hecke sollte der Pflanzstreifen mindestens 60 cm breit sein. Damit die Früchte schmackhaft werden, eignet sich hierfür ein sehr sonniger Standort. Vorab sollte der Boden aufgelockert und mit Kompost angereichert werden. Um die Hecke in Schach zu halten, sollte auf beiden Seiten, wie bereits geschildert, eine Wurzelsperre in den Untergrund eingelassen werden. Als Pflanzzeitpunkt eignet sich der Herbst, denn so hat die Himbeere ausreichend Zeit zu wachsen. Um die Gestalt der Hecke kontrollieren zu können, sollte ein einfaches Drahtgerüst als Rankhilfe um die Himbeeren gebaut werden, an dem die Ruten entlangwachsen können.

Himbeerhecke
Eine üppig tragende Hecke erleichtert die Ernte [Foto: krsmanovic/ Shutterstock.com]

Kann man Himbeeren aus Samen ziehen?

Neue Himbeerpflanzen können unter anderem mittels Aussaat gewonnen werden. Allerdings beansprucht das Anziehen mittels Samen Zeit. Da die Pflanze aber schnell wächst, kann man eine solche Anzucht wagen. Weil Himbeeren zu den Kaltkeimern gehören, müssen sie zur Keimung durch Kälte stratifiziert werden. Vor der Anzucht sollte man die Samen deshalb einige Wochen auf einem feuchten Papiertuch im Kühlschrank lagern. Alternativ können die Samen hierfür im Topf im Winter draußen platziert werden:

  • Saatgut in der Mitte des Winters in große Kübel mit nährstoffarmer Anzuchterde aussäen
  • Himbeersamen in Abständen von 3 cm setzen und etwa 2 cm tief in die Erde drücken
  • Topf für die Keimung an einen kühlen, halbdunklen Ort im Freien platzieren und feucht halten
  • Nach einer Keimdauer von 4 – 6 Wochen die Setzlinge bei 15 °C stets feucht halten sowie hell und sonnig platzieren
  • Bei Außentemperaturen im Frühjahr von über +15 °C die Töpfe nach draußen stellen
  • Die Setzlinge ab einer Pflanzenhöhe von 3 cm und der Bildung der ersten Blätter in den Garten pflanzen

Gute Nachbarn für Himbeeren

Es gibt zahlreiche gute Nachbarn, die sich mit der Himbeere kombinieren lassen:

Falls Geduld nicht Ihre Stärke ist, Sie aber trotzdem eigene Himbeersträucher anziehen möchten, so gibt es schnellere Wege, um Himbeeren zu vermehren.

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