Physalis anbauen: Experten-Tipps zu Standort, Aussaat & Co.

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Die gesunde Physalis kann auch bei uns kultiviert werden. Alles was Sie zum Anbau von Physalis im eigenen Garten wissen sollten, erfahren Sie hier.

Physalis-Beeren an der Pflanze
Die Kapstachelbeere trägt in ihren Blütenblättern leckere Beeren, die sie so beliebt machen [Foto: SURAKIT SAWANGCHIT/ Shutterstock.com]

Die Physalis (Physalis peruviana) oder auch Kapstachelbeere wird hierzulande immer beliebter. Das liegt nicht nur an ihrem schönen Äußeren, sondern auch an dem großartigen Geschmack der Früchte und den leichten Voraussetzungen zum erfolgreichen Anbau. Wie die Physalis richtig gepflanzt wird und worauf Sie dabei besonders achten sollten, zeigen wir Ihnen hier.

Die Physalis ähnelt nicht nur äußerlich ihrer Verwandten der Tomate (Solanum lycopersicum), bei der es sich ebenfalls um ein Nachtschattengewächs (Solanaceae) handelt. Auch in Bezug auf Standort, Anspruch und Anbau haben sie ähnliche Ansprüche. Mit ein wenig Glück und der folgenden Anleitung, werden Sie mehrere Jahre Freude an Ihrer Kapstachelbeere haben.

Physalis im Beet
Die Physalis fühlt sich in einem sandigen Boden sehr wohl [Foto: Volodymyr Nikitenko/ Shutterstock.com]

Physalis anbauen: Der richtige Standort

Die Physalis kann sich an die meisten Bodentypen anpassen – sie wächst fast überall. Damit Ihre Pflanze viele Früchte hervorbringt, sollten Sie sie aber nicht in frisch gedüngte Böden setzen. In einem Boden mit überhöhtem Nährstoffanteil neigt sie nämlich dazu, nur vegetativ zu wachsen und kaum Blüten und Früchte zu entwickeln. Die besten Ergebnisse lassen sich in eher sandigen und normalen Gartenböden erzielen. Die Erde sollte dennoch stets ausreichend feucht sein, wie auch bei der Tomate ist also gelegentlich der Griff zum Gartenschlauch nötig. Kapstachelbeeren sind wahre Sonnenanbeter, im Halbschatten sind sie daher wenig blühfreudig und tragen somit auch kaum Früchte.

Tipp: Achten Sie bei der Standortwahl auch auf gute Luftzirkulation: Die Pflanzen sollten nicht zu dicht beieinander und nicht in stehender Luft wachsen. Sonst kommt es leicht zum Befall mit Pilzerkrankungen oder Schädlingen wie der Weißen Fliege oder Thripsen.

Wann Physalis anbauen?

Die Pflanzzeit hängt in erster Linie von der Art der Pflanzung ab. Bei der Physalis haben Sie die folgenden drei Möglichkeiten:

  1. Entweder sät man Samen der Pflanze ab Februar in Anzuchtkästen und pflanzt sie Mitte Mai ins Freie,
  2. Man verwendet Stecklinge aus dem Vorjahr, welche Mitte Mai ausgepflanzt werden, oder
  3. Man besorgt sich Mitte Mai fertige Topfpflanzen aus einer Gärtnerei.

Da die Physalis nicht frosthart ist, sollten Sie darauf achten, die Pflanze erst auszupflanzen, wenn der letzte Frost vorbei ist. Dies ist meistens nach den Eisheiligen (Mitte Mai) der Fall.

Physalis Setzlinge
Bevor sie ins Beet kommen, müssen die Physalis-Jungpflanzen vorgezogen werden [Foto: Iva Vagnerova/ Shutterstock.com]

Physalis im Topf oder Beet anbauen?

Ob der Anbau im Topf oder im Beet erfolgt, hängt in erster Linie davon ab, ob Sie die Pflanze ein- oder mehrjährig nutzen wollen. Für einjährige Kulturen ist es einfacher, die Pflanzen in einem Beet anzubauen und das ganze Jahr an diesem Standort zu lassen. Nach der Ernte bietet es sich dann an, Stecklinge von den besten Pflanzen zu schneiden, um im nächsten Jahr die erfolgreiche Kultur weiterzuführen. Sollten Sie vorhaben, Ihre Pflanzen zu überwintern, dann lohnt es sich, diese gleich in Töpfe zu setzen, um das Ein- und Ausgraben zu umgehen.
Es ist wichtig, dass der gewählte Topf Löcher zum Abfließen von überschüssigem Wasser besitzt, denn Staunässe verträgt die Physalis nicht gut. Die Größe des Topfes sollte so gewählt werden, dass er mindestens einen Durchmesser von 30 Zentimetern und eine Tiefe von 50 Zentimetern hat, um der Pflanze genügend Platz zu bieten.

Bei der Wahl der Pflanzerde ist eine gute Blumenerde, angereichert mit etwas Sand, Kies, Blähton oder Perlit genau das Richtige. Eine hochwertige und kompostbasierte Pflanzerde wie unsere Plantura Bio-Blumenerde liefert nach und nach Nährstoffe, ohne die Physalis mit zu hohen Nährstoffkonzentrationen zu konfrontieren.

Physalis im Topf
Auch in einem Topf kann die Physalis angebaut werden

Zusammenfassung: Physalis im Topf oder Beet anbauen?

  • Damit Ihre Pflanze die meisten Früchte hervorbringt, sollte diese am besten in einen normalen Gartenboden gepflanzt werden, der nicht frisch gedüngt wurde.
  • Die besten Ergebnisse bekommt man in sandigen Böden mit mittlerem Nährstoffgehalt, die ausreichend feucht gehalten werden.
  • Wählen Sie die für Ihre Verhältnisse am besten geeignete Anbauform: Im Beet für den einjährigen Anbau, im Topf zum frostfreien Überwintern der Pflanze.

Tipp: Physalis, die über mehrere Jahre im Topf kultiviert werden, benötigen trotz ihres eher geringeren Nährstoffbedarfes jährlich eine Düngung, denn die Reserven in einem Pflanzgefäß sind nur sehr gering. Hierzu bietet sich ein organischer Flüssigdünger wie unser Plantura Bio-Beeren- & Obstbaumdünger an. Dieser wird einfach nach Anleitung dosiert und über das Gießwasser ausgebracht.

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Physalis aussäen oder pflanzen?

Die Frage ob ausgesät oder gepflanzt werden soll, ist in erster Linie eine Kostenfrage, da Samen deutlich günstiger ausfallen als junge Pflanzen.

Zu Bedenken ist außerdem, dass Pflanzen aus Samen erst im September Früchte zu tragen beginnen, denn sie sind an längere Vegetationsphasen angepasst, als sie hierzulande herrschen. Wer Pflanzen aus Stecklingen oder gekaufte oder überwinterte Pflanzen gegen Mitte Mai auspflanzt, hat hingegen etwa vier Wochen mehr Zeit zum Ernten und damit mehr von seiner Physalis. Auch der mehrjährige Anbau mit Überwinterung der Physalis ist ein lohnendes Unterfangen.

Physalis aussäen

Im Januar können Sie dann mit dem Säen der Samen beginnen. Zur Anzucht benötigen Sie ein möglichst nährstoffarmes Substrat, welches eine gute Ausbildung der Wurzeln ermöglicht. Hierfür können Sie auf eine hochwertige und lockere Anzuchterde – beispielsweise unsere Plantura Bio-Kräuter- & Aussaaterde – zurückgreifen.

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Tipp: Die Samen können entweder in der Gärtnerei oder im Internet gekauft werden. Es ist aber auch möglich, diese selbst zu gewinnen, indem man sie aus dem Fruchtfleisch entfernt. Diese sollten sehr gut getrocknet und beispielsweise auf ein Butterpapier oder eine Küchenrolle verteilt und in die Sonne gelegt werden. Die Samen können dann bis Januar, wenn sie wieder gebraucht werden, in einer Dose überwintern. Achten Sie darauf, dass sie nicht zu viel Feuchtigkeit abkriegen, da die Samen sonst leicht schimmeln könnten.

Füllen Sie die Anzuchttöpfchen oder den Topf mit Substrat und streuen Sie je drei Samen gleichmäßig, mit einem Pflanzabstand von etwa 5 cm in die Töpfchen. Sie sollten die Samen nur dünn mit Erde bedecken und gleichmäßig andrücken. Dann werden die Töpfe bewässert. Achten Sie darauf, dass die Samen nicht weggewaschen werden. Am besten eignet sich hierfür eine kleine Sprühflasche.

Physalis-Samen werden ausgesät
In geeigneter Anzuchterde kann man die Samen der Physalis ab Januar aussäen [Foto: schankz/ Shutterstock.com]

Nun sollten Sie die vorbereitete Anzuchtschalen an einen 20 – 24 °C warmen, hellen Platz stellen – vorzugsweise in ein kleines Anzuchtgewächshaus. Das schützt die empfindlichen keimenden Samen vor Austrocknung. Die Anzuchtschalen sollten allerdings nur so lange im Anzuchtgewächshaus gelassen werden, bis die ersten Keimlinge entstehen.
Um Pilzkrankheiten zu vermeiden, sollten Sie die Keimlinge möglichst bald aus dem Anzuchthaus holen. Falls der Ort, an dem Sie die Anzuchtgefäße platziert haben, zu dunkel ist, können Sie sich mit einem Pflanzlicht behelfen. Sobald die Wetterverhältnisse draußen es zulassen, das heißt sobald die Temperaturen über 10 °C steigen, können die Pflanzen vereinzelt und tagsüber ins Freie gestellt werden.

Wird es den Pflanzen in den kleinen Töpfen zu eng oder haben sie bereits einige grüne Blättchen, so werden sie in eine nährstoffreichere Erde wie unsere Plantura Bio-Blumenerde umgepflanzt. Auch hierbei ist es wichtig, dass diese mit etwas Sand, Perlit oder Blähton durchlässiger gemacht wird.

Physalis pflanzen

Ab Mitte Mai sind keine Spätfröste mehr zu erwarten, also ist es Zeit, die Physalis auszupflanzen – sowohl selbst gezogene als auch gekaufte Pflänzchen: Sie sollten einen sonnigen, geschützten Standort aussuchen, am besten nahe einer Mauer, welche die Wärme speichern und über Nacht an die Pflanze abgeben kann. Graben Sie ein Loch, welches auf jeder Seite circa fünf bis zehn Zentimeter größer als der Topf ist. Schwere Ton- und Lehmböden mischen Sie mit Kies oder Sand, um eine gute Durchlüftung des Bodens zu gewährleisten. Sehr leichte Böden können natürlich ebenso mit etwas Pflanzerde verbessert werden, um die Wasserhaltefähigkeit etwas zu steigern.

Dann wird die Physalis eingesetzt und der Rest mit der durchmischten Erde aufgefüllt. Nun drücken Sie das frische Erdreich an und gießen die Sträucher ordentlich. Beim Pflanzen sollte ein Abstand von circa einem halben Meter zwischen den einzelnen Pflanzen eingehalten werden, um eine gute Luftzirkulation zwischen ihnen zu gewährleisten. Falls Sie die Pflanze in einem Topf pflanzen wollen, sollten Sie die Planzerde ebenfalls mit Sand, Blähton, Perlit oder Kies mischen. Auch für Physalis im Topf bietet sich ein sonniger und geschützter Standort nahe einer Mauer an.

Physalis im Beet mit Pflanznachbarn
Gute Pflanznachbarn für die buschige Physalis sind zum Beispiel Kürbisse [Foto: Peter Turner Photography/ Shutterstock.com]

Tipp: Wie auch Tomaten sind Physalis nicht verholzende, krautige Pflanzen. Sie profitieren deswegen sehr von einer Anbindung, zum Beispiel von einem ringsum verlaufenden Gerüst aus Holz oder Metall. So fällt die Pflanze weniger auseinander und die dünnen Zweige brechen nicht so leicht ab.

Vorgehen beim Pflanzen von Physalis:

  1. Loch ausheben: Größer als der Wurzelballen
  2. Erde auflockern und mit Sand (schwere Böden) oder Pflanzerde (leichte Böden) verbessern
  3. Physalis einsetzen
  4. Mit durchmischter Erde auffüllen
  5. Gründlich und gleichmäßig andrücken
  6. Ausgiebig angießen
  7. Gerüst zur Anbindung setzen und Pflanzen anbinden

Tipp: Obwohl sie nicht frosthart ist, kann die Physalis frostfrei überwintert werden und liefert so über mehrere Jahre sogar noch reichlichere Erträge. Hierzu muss sie im Oktober vor dem Frost in einem Kübel an einen etwa 10 °C kühlen und eher hellen Ort gebracht werden. Ausgewintert wird sie erst wieder im Frühjahr. Ein Schnitt zu diesem Zeitpunkt sorgt dafür, dass die Pflanze sich buschig verzweigt.

Gute Nachbarn für die Physalis

Wird die Physalis als Mischkultur gepflanzt, sollte auf gute Pflanznachbarn geachtet werden. Sie verträgt sie sich vor allem mit weniger nährstoffhungrigen Gemüsepflanzen. Hierzu zählen Feldsalat (Valerianella locusta), Bohnen (Phaseolus vulgaris), Spinat (Spinacia oleracea), Salate (Lactuca sativa), Zwiebelgewächse (Allium sp.) und Kohl (Brassica sp.), sowie Erdbeeren (Fragaria x ananassa). Ringelblumen (Calendula officinalis) halten Nematoden im Boden fern.

Schlechte Nachbarn für das Nachtschattengewächs sind hingegen ihre starkzehrenden Verwandten, wie Kartoffel (Solanum tuberosum), Aubergine (Solanum melongena), Paprika (Capsicum annuum) und Tomate (Solanum lycopersicum). Hier besteht das Risiko, dass Krankheiten übertragen und zu viele Nährstoffe aus dem Boden entnommen werden, was zu einer Auslaugung des Bodens führen kann.

Mehr Informationen zum Pflegen der Physalis erhalten Sie hier in unserem Spezial-Artikel.

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