Weinreben pflanzen: Anleitung & Tipps zur Sortenwahl

Steffi
Steffi
Steffi
Steffi

Ich habe im schönen Weihenstephan Agrarwissenschaften studiert. Neben dem Gärtnern (ich baue vor allem Gemüse und Kräuter an) schlägt mein Herz auch besonders für die Tierwelt. Egal, ob Hund, Meerschwein, Igel oder Biene – alle sollen sich in meinem Garten wohlfühlen.

Lieblingsobst: Wassermelonen und Himbeeren
Lieblingsgemüse: Kartoffeln

Fruchtig, süß und kernlos sollen sie sein! Wir nehmen die bunte Vielfalt an roten, weißen und blauen Weintrauben für den Anbau im Hausgarten unter die Lupe.

Reife Weintrauben an der Rebe
Weintrauben im eigenen Garten [Foto: Dmitry Polonskiy/ Shutterstock.com]

Der richtige Zeitpunkt und Standort zum Pflanzen von Weinreben

Weinreben können das ganze Jahr über gepflanzt werden, solange der Boden nicht gefroren ist. Üblich ist eine Pflanzung im Frühjahr. Als wärmeliebende Pflanze dankt die Rebe einen sonnigen Platz. Reine Süd- oder Westseiten oder nach Südosten- oder Südwesten ausgerichtete Standorten empfehlen sich für den Anbau. Zusätzlich bietet es sich an, die Reben nah an eine Gebäudewand zu pflanzen. Dies strahlt die über Tag gespeicherte Wärme nachts ab und schützen die Reben so vor Kälteschäden.

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Sichergestellt werden sollte vor der Pflanzung, dass der Standort nicht stauwassergefährdet ist. Optimal sind Ton- oder Lehmböden. Aber auch leichte Sandböden eignen sich, sofern eine gute Humusversorgung gewährleistet ist. Entscheidend ist ebenfalls eine gute Bodenlockerung. Gegebenenfalls sollte vor der Pflanzung eine Lockerung des Bodens vorgenommen werden.

Reben Veredelung im Gewächshaus
In der Rebschule Schmidt werden die jungen Rebstöcke veredelt

Das richtige Vorgehen beim Weinreben-Pflanzen

Damit Sie bald selbst Trauben von der eigenen Weinrebe ernten können, gibt es einiges zu beachten. Im Folgenden erklären wir, wie man beim Pflanzen von Weinreben vorgeht.

Das braucht man zum Pflanzen von Weinreben

Um eine Weinrebe anzupflanzen braucht man nicht viel. Folgende Materialien werden zum Pflanzen benötigt:

  • Weinrebe
  • Einen Spaten
  • Eine Gartenschere
  • Pflanzsubstrat
  • Eine Kokosmatte
  • Ein Stück Schnur
Junge Weinrebe im Garten
Ein sonniger Platz ist ideal zum Pflanzen von Weinreben

Pflanzloch für Weinreben ausheben

Sobald ein passender Standort gefunden wurde, ist eine rund 30 cm breite und 40 cm tiefe Grube auszuheben, in welche die Rebe später eingesetzt werden soll. Das Pflanzloch sollte dabei circa doppelt so tief und breit sein, wie der Wurzelballen. Der Boden des Pflanzloches wird nun mit etwas frischem Substrat aufgebessert – wir empfehlen, dafür spezielle Erde für Beerenpflanzen zu verwenden. Außerdem kann noch etwas Bio-Bodenaktivator hinzugegeben werden, sodass der Weinrebe ein perfekter Start im neuen Zuhause ermöglicht wird.

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Weinrebe für das Pflanzen vorbereiten

Bevor die Pflanze jedoch endgültig einzieht, muss sie noch entsprechend vorbereitet werden. Um dem für Pflanzen aus dem Topf üblichen Spiralwuchs der Wurzel entgegenzuwirken, schneidet man den Wurzelballen ringsherum leicht an und lockert die Erde mit den Händen auf. Durch die kleinen Verletzungen wird zusätzlich das Wurzelwachstum angeregt. Damit die Rebe zügig anwächst, empfiehlt es sich, den Wurzelballen vor der Einpflanzung mit Wasser zu sättigen. Hierfür wird die Pflanze in ein mit Wasser gefülltes Gefäß gestellt, bis sich der Wurzelballen vollgesaugt hat.

Weinrebe anpflanzen

Jetzt darf die Weinrebe in das Pflanzloch gesetzt und dieses mit Substrat aufgefüllt werden. Dabei ist gewisse Vorsicht geboten: Die Veredelungsstelle selbst darf nicht begraben werden. Diese muss über die Grube hinausschauen und wird nur leicht mit Erde angehäufelt. Durch leichtes Antreten werden Hohlräume um den Wurzelballen herum verschlossen.

Steht die Weinrebe sicher und fest, können die einzelnen Triebe einer Rankhilfe festgebunden werden. Dazu eignet sich beispielsweise auch ein Gartenzaun. Anschließend wird die Pflanze gut angegossen. Um Unkräuter fernzuhalten, kann noch eine Kokosmatte um den Stamm gelegt werden.

Rankgitter für Weinrebe
Ein Rankgitter stützt die schweren Fruchtstände der Weinrebe

Rebsorten: Winterhart und pilzfest

Besonders entscheidet die Widerstandsfähigkeit gegenüber Pilzen eine erfolgreiche Ernte im Garten. Echter Mehltau (Oidium) und falscher Mehltau (Peronospora) sind die Erzfeinde eines jeden Rebstocks. Deshalb ist bei der Wahl der Rebsorte auf eine sehr gute Pilzfestigkeit zu achten. Die Sorten Arkadia Rozowa, Frumoasa alba, Straschinksi, Suzi, Vanessa und Venus haben sich als besonders widerstandsfähig erwiesen. A. Rozowa, eine rote russische Tafeltraube, überzeugt außerdem durch ihre großen und frühreifen Trauben, die bereits ab Anfang September geerntet werden können. Aber auch die Sorten Vanessa (roséfarben) und Venus (blaue Traube) bescheren schon frühzeitig reife Trauben und trumpfen zusätzlich durch, dass sie kernlos sind. Ein Merkmal, das oft gewünscht wird.

verschiedene Weintrauben-Sorten
Trauben gibt es in den verschiedensten Sorten und unterscheiden sich unter anderem in Farbe, Form, Geschmack und Verwendung. [Foto: Luiz Giope/ Shutterstock.com]

Wer es dagegen knackig mag, der kommt mit der Sorte Muskat Bleu auf seine Kosten. Die aus den USA stammende Sorte Centennial seedless (grün-gelbe Farbe) enthält, wie der Name bereits verrät, ebenfalls keine Kerne. Ihr feines Muskataroma macht sie geschmacklich sehr interessant und als frosttolerante Sorte eignet sie sich für den Anbau in nicht typischen Weinbauregionen. Als besonders unempfindlich gegenüber Kälte zeigt sich auch die russische Sorte Mitschurinski (blaue Traube), die selbst bis -35 °C frostfest ist. Eine Besonderheit, mit der selbst ihre russische Mitstreiterin, die Rote Victoria und die ukrainische Sorten Wodograi nicht ganz mithalten können.

Das Sortiment an aromatischen und robusten Sorten für den Anbau in unseren Breiten ist in den vergangenen Jahren weiter gewachsen. Nach der Wahl für eine gesunde und widerstandsfähige Rebsorte sollte ganz nach Gusto entschieden werden, ob weiß, blau oder rosé, früh- oder spätreif und ob mit oder ohne Kernen.

Häufige Krankheiten und Schädlinge bei Weinreben

Um insbesondere den Pilzerkrankungen, und allen voran dem Echten Mehltau und dem Falschen Mehltau, den Garaus zu machen, ist auf einen luftigen Schnitt zu achten. Februar-März, so Schmidt aus Obernbreit, ist der beste Zeitpunkt für einen Schnitt der Reben. Wie geschnitten werden muss erklärt Schmidt mit einer Faustregel: „Fruchtholz ist das einjährige Holz. Ein bis zwei Ruten vom vorjährigen Holz müssen stehen gelassen werden. Aus diesen Augen entwickeln sich die Blüten“. Wenn der Pilz trotz sachgemäßen Schnitts auftritt, empfiehlt der Experte ein Kupferpräparat, das vor und nach der Blüte angewendet werden muss.

Mehltau auf Wein
Dieser Trieb ist mit Mehltau befallen. [Foto: pticelov/ Shutterstock.com]

Tierische Schädlinge, wie die Pockenmilbe, sind dagegen vergleichsweise harmlos und ein Entsorgen der befallenen Blätter ist ausreichend. Um die Trauben aber nicht mit Wespen und Vögeln teilen zu müssen, ist ein Organzabeutel hilfreich. Das Säckchen wird über die Traube gestülpt und schützt so vor unliebsamem Fraß. Mehr dazu, wie man Weintrauben vor Wespen und Vögeln schützen kann, erfahren Sie in unserem Spezialartikel.

Wenn Sie mehr zum Pflegen und Düngen von Weinreben wissen wollen, können Sie hier weiterlesen.

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