Apfel-Gespinstmotte: Erkennen, bekämpfen & vorbeugen

Kathi
Kathi
Kathi
Kathi

Ich studiere Phytomedizin in Wien und bin auf einem landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen. Die Vielfalt der Natur begleitet mich also schon mein ganzes Leben: Angefangen im großen Gemüsegarten bis hin zu unseren Weideflächen. Besonders haben es mir Themen rund um den Pflanzenschutz angetan.

Lieblingsobst: Erdbeere
Lieblingsgemüse: Tomate

Im Frühjahr kann es vorkommen, dass sich der Apfelbaum wie von Geisterhand in ein weißes Netz legt. Dafür ist die Apfel-Gespinstmotte verantwortlich.

Apfelgespinstmotte Larven auf Blättern
Apfelgespinstmotten spinnen ein weißes Netz in Apfelbäume [Foto: pzAxe/ Shutterstock.com]

Die Larven der Apfel-Gespinstmotten (Yponomeuta malinellus) können unsere Bäume in Gespinste einpacken und fressen sich an den Blättern satt. Abhilfe schafft zum Beispiel das natürliche und für Bienen ungefährliche Insektizid XenTari®. Wie Sie diesen Schädling erkennen können, erklären wir Ihnen im folgenden Abschnitt. Außerdem verraten wir Ihnen, was man gegen diese Falter unternehmen kann.

Zünslerfrei XenTari® Mittel gegen Buchsbaumzünsler 16 g
Zünslerfrei XenTari® Mittel gegen Buchsbaumzünsler 16 g
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.7/5)
  • Hocheffektive Bekämpfung des Buchsbaumzünslers
  • Sorgt für einen sofortigen Fraßstopp der Raupen am Buchs
  • Nicht-bienengefährlich (B4) - hergestellt in Deutschland
12,99 €
Grundpreis: 811,88 €/kg

Apfel-Gespinstmotte: Steckbrief und Lebenszyklus

Die Apfel-Gespinstmotte oder auch Apfelbaumgespinstmotte gehört zur Familie der Gespinst- und Knospenmotten (Yponomeutidae) und bildet pro Jahr nur eine Generation.

Die Falter schlüpfen im Sommer, in den Monaten Juni bis August. Nachdem die Weibchen begattet wurden, legen sie ihre Eier dachziegelförmig unter einer Sekretschicht an der Rinde der Apfelbäume ab, damit diese geschützt sind. Die Sekretschicht härtet dann aus. Diese Eiablage geschieht ab Mitte Juli bis August des vorherigen Jahres.

Die Eier haben zuerst eine gelbliche Farbe und sind länglich oval. Nach einiger Zeit verfärben sich die Eier bräunlich und nach einigen Wochen schlüpfen daraus die Larven. Sie überwintern unter der Sekretschicht und fressen zuerst noch nicht.

Im Frühjahr ab Anfang Mai beginnen die Raupen mit ihrem Fraß an den Blättern oder sie minieren in diesen. Rasch beginnt danach auch die Bildung der Gespinste, in denen sie gesellig zusammen leben. Im Juni verpuppen sich dann die Larven im Gespinst und es entstehen weiße, feste Kokons, die man dann in den Gespinsten erkennen kann. Aus diesen Kokons schlüpfen dann die erwachsenen Falter.

Kokon der Apfel-Gespinstmotte im Apfelbaum
Die weißen Kokons der Apfelgespinstmotte [Foto: Kazakov Maksim/ Shutterstock.com]

Günstig für die Gespinstmotten sind milde und schneearme Winter, denn dann ist die Überlebensrate der Larven am höchsten. Damit sich die Falter paaren, muss in der Nacht (zwischen ein und vier Uhr) die Temperatur über 12 °C hoch sein. Daher ist es auch verständlich, dass es in heißen und trockenen Sommer besonders viele Nachkommen gibt, wenn es jedoch viel regnet, wirkt sich das negativ auf die Vermehrung der Gespinstmotten aus.

Apfel-Gespinstmotte erkennen

Die erwachsenen Falter haben eine Flügelspannweite von 16 bis 23 mm. Wie alle Falter der Familie Yponomeutidae sind ihre gefransten Vorderflügel weiß mit schwarzen Punkten und die Hinterflügel grau gefärbt. Wenn sich die Motten in Ruhe befinden, legen sie ihre Flügel dachförmig ab.

Apfelgespinstmotte auf grünem Blatt
Die Vorderflügel der Apfelgespinstmotte sind weiß mit schwarzen Punkten [Foto: Tomasz Klejdysz/ Shutterstock.com]

Die Larven hingegen haben eine gelbliche bis grünliche Farbe, sind aber ebenfalls schwarz gepunktet und gering behaart. Ihre Kopfkapsel sowie die Beine sind dunkel gefärbt. Die Larven der Apfel-Gespinstmotte können eine Größe von 18 bis 25 mm erreichen.

Apfelgespinstmotte Larven gelb mit weißem Kokon
Die Larven der Apfelgespinstmotte sind gelblich [Foto: Jiri Prochazka/ Shutterstock.com]

Apfel-Gespinstmotte: Wie gefährlich für den Apfelbaum?

Prinzipiell ist der Befall nicht tödlich für Ihren Apfelbaum. Auch wenn es zu einem starken Befall kommt, kann der Baum normalerweise wieder austreiben, sogar nach einem Kahlfraß durch die Larven. Natürlich wird dadurch aber der Ertrag stark beeinflusst und man kann auch im folgenden Jahr noch einen geringeren Ertrag erwarten.

In erster Linie ist der Befall mit den Gespinstmotten ein optisches Problem. Der Zierwert ist schließlich stark gemindert, wenn man einen Apfelbaum im Garten stehen hat, der aussieht, als wäre er in ein Haarnetz gepackt worden.

Erkennen kann man den Befall ab April (also kurz oder während der Blüte), wenn sich die Blattspitzen oder andere Blattteile verfärben und braun werden. Diese Stellen trocknen dann auch ein und wenn man sie öffnet, sind kleine Raupen zu finden. Ab Mai kann man dann die weißen Gespinste erkennen, die an den Seiten- und Endtrieben plötzlich erscheinen. Bei genauerer Betrachtung erkennt man die Larven der Apfel-Gespinstmotte darin.

Befall von Apfel-Gespinnstmotte
Ab Mai kann man die weißen Gespinste im Apfelbaum erkennen

Bei einem extremen Befall kann es dazu kommen, dass der ganze Baum kahlgefressen wird – aber keine Angst, der Baum kann wieder austreiben. Jedoch kann es bei einem massiven Befall dazu kommen, dass sich die Larven auf die Suche nach neuen Nahrungsquellen machen, den Stamm hinunterklettern und dann auch andere Wirtspflanzen befallen.

Bei einem (mehrjährigen) Befall kann es durchaus zur Schwächung des Baumes kommen und in den folgenden Jahren können, wie schon erwähnt, Ertragseinbußen auftreten.

Apfel-Gespinstmotte erfolgreich bekämpfen

Dass die Gespinstnetze kein schönes Bild in unseren Gärten machen, ist uns allen klar. Aber machen diese kleinen Falter unseren Bäumen wirklich Probleme oder ist es nur ein optisches Problem, gegen das wir hier kämpfen?

Muss die Apfel-Gespinstmotte bekämpft werden?

Generell müssen Sie sich bei einem Befall keine Sorgen um Ihren Apfelbaum machen. Natürlich machen diese Gespinste kein schönes Bild, aber gefährlich sind sie nicht. Wenn Sie die Motten trotzdem los werden wollen, erklären wir Ihnen im folgenden Abschnitt, wie Sie das machen.

Apfel-Gespinstmotte biologisch bekämpfen

Der einfachste Weg, um die Apfel-Gespinstmotten loszuwerden, ist Absammeln. Entfernen Sie die Gespinste mit einem Besen oder spritzen Sie sie mit dem Schlauch mit einem harten Wasserstrahl herunter. Wichtig ist, die Gespinstreste und Larven am Boden aufzusammeln, damit sie nicht mehr zurück auf den Baum wandern können. Um sich das Aufsammeln zu erleichtern, können Sie ein Tuch unter den Baum legen, bevor Sie loslegen. Damit können Sie herabfallende Larven schnell einsammeln und entsorgen. Sie können die Gespinste natürlich auch herausschneiden, wenn es nicht zu viele sind. Entsorgen Sie diese Reste im Müll und nicht am Kompost.

Um ein Aufsteigen der Larven vom Boden noch zu verhindern, können Sie Leimringe an Ihren Baumstämmen anbringen. Die heruntergefallenen Larven bleiben dann am Leim kleben, wenn sie wieder auf den Baum klettern wollen.

Leimfalle für Apfelgespinstmotte
Um ein Aufsteigen der Larven vom Boden zu verhindern helfen Leimringe am Baumstamm [Foto: AlexBuess/ Shutterstock.com]

Es gibt auch Nützlinge, die man gegen die Gespinstmotten einsetzen kann, jedoch werden diese meist nur bei starkem Befall im Obstbau verwendet. Abhilfe bei Gespinstmotten können Schlupfwespen (lchneumonidae) und Erzwespen (Chalcidoidea) bringen. Diese Nützlinge gehören zu den natürlichen Gegenspielern von Gespinstmotten.

Schlupfwespe auf grünem Blatt
Schlupfwespen sind die natürlichen Feinde der Apfelgespinstmotte [Foto: SIMON SHIM/ Shutterstock.com]

Pheromone sind auch ein Mittelchen, dass man gegen die Gespinstmotten einsetzen kann. Es gibt spezielle Fallen, die Pheromone für die Apfel-Gespinstmotten ausstoßen und somit die Falter anlocken. In der Falle befinden sich beleimte Flächen, an denen dann die Motten kleben bleiben. Damit kann die Paarung verhindert und die Eiablage reduziert werden. Bei Pheromonfallen ist es besonders wichtig, die richtigen einzusetzen. Pheromone sind sehr artspezifisch. Daher zeigen zum Beispiel Fallen gegen den Apfelwickler bei den Gespinstmotten keine Wirkung und umgekehrt.

Pheromonfalle gegen Apflegespinstmotten im Baum
Pheromonfalle gegen Apfelgespinstmotten [Foto: Kaaca/ Shutterstock.com]

Apfel-Gespinstmotte biologisch mit XenTari® bekämpfen

XenTari® ist ein natürliches Insektizid und wird auf öffentlichen Grünflächen, Obstanlagen sowie im Ökolandbau erfolgreich angewendet und bekämpft die Apfel-Gespinstmotte ohne Chemie. Das Mittel wirkt auf biologische Art gegen freifressende Schmetterlingsraupen, also Raupen die nicht in der Pflanze leben. Andere Insektengruppen werden dabei nicht geschädigt: Auf Wild- und Honigbienen, Nützlinge oder Spinnentiere hat der Wirkstoff keinen Effekt. Diese Besonderheit ist durch den enthaltenen Wirkstoff möglich: Überdauerungs-Sporen des Bakteriums Bacillus thuringiensis (Bt), welches ein häufig auftretender Organismus in Böden ist. Bacillus thuringiensis wird von den Larven mit ihrer Nahrung aufgenommen und wird während der Verdauung in ein Gift umgewandelt. Dieses führt dazu, dass die Larven aufhören zu fressen und schließlich an einer Art „Blutvergiftung“ absterben. Bacillus thuringiensis erfasst dabei nur frühe Larvenstadien, das Mittel sollte ab Mitte April bis circa Mitte Mai verwendet werden. Auch bei anderen Mitteln ist es wichtig, diese vor der Gespinstbildung anzuwenden – eine spätere Anwendung zeigt keine Wirkung.

Zünslerfrei XenTari® Mittel gegen Buchsbaumzünsler 16 g
Zünslerfrei XenTari® Mittel gegen Buchsbaumzünsler 16 g
star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder star-placeholder
star-rating star-rating star-rating star-rating star-rating
(4.7/5)
  • Hocheffektive Bekämpfung des Buchsbaumzünslers
  • Sorgt für einen sofortigen Fraßstopp der Raupen am Buchs
  • Nicht-bienengefährlich (B4) - hergestellt in Deutschland
12,99 €
Grundpreis: 811,88 €/kg

Apfel-Gespinstmotte chemisch bekämpfen

Nitroguanidine oder Neonicotinoide sind momentan die neueste und weltweit umsatzstärkste Gruppe von Insektiziden. Auch deren Wirkstoff wie Thiacloprid zeigt eine Wirkung. Produkte sind sehr gut pflanzenverträglich, problemlos mischbar und in einem breiten Temperaturspektrum anwendbar. Größter Nachteil davon ist eindeutig die Toxizität gegenüber Honigbienen, Wildbienen, Hummeln und anderer bestäubender Insekten. Nachgewiesen wurden beispielsweise negative Auswirkungen auf die Orientierungsfähigkeit von Honigbienen, weshalb der Einsatz von diesem Nervengift in den letzten Jahren stark eingeschränkt wurde.

Apfel-Gespinstmotte: Befall erfolgreich verhindern

Wenn Sie schon einen Befall hatten, empfiehlt es sich besonders im Winter einen Rück- und Pflegeschnitt zu machen. Den Schnittabfall sollten Sie kontrollieren, denn hier können sich die Eier beziehungsweise die überwinternden Larven befinden. Geben Sie die abgeschnittenen Äste nicht auf den Kompost, sondern entsorgen Sie sie am Abfallhof. Hier erfahren Sie vom Experten, wie Sie Ihren Apfelbaum richtig schneiden.

Apfelbaum schneiden mit Schere
Nach einem Befall sollte zurückgeschnitten werden [Foto: agrofruti/ Shutterstock.com]

Leimringe zeigen keine vorbeugende Wirkung bei der Apfel-Gespinstmotte, da sich die Gelege dann schon am Baum an den Ästen befinden. Nur wenn Sie die Gespinste mechanisch im Sommer entfernen, können die Leimringe ein nochmaliges Aufsteigen der Larven verhindern.

Nicht nur das Bekämpfen der Gespinstmotte gehört zur Pflege eines Apfelbaumes. Tipps zur Pflege und zahlreiche weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel zum Apfelbaum.

Jetzt zur Plantura Garten-Post anmelden