Clematiswelke: Symptome erkennen & erfolgreich behandeln

Sarah
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Auch wenn Pflanzen sich kaum bewegen, gehören sie für mich zu den spannendsten Lebewesen. Sie haben faszinierende Fähigkeiten und unglaublich viel Potential. Deshalb habe ich Biologische Landwirtschaft in Wien studiert. Da in der Stadt Pflanzen allerdings eher dünn gesät sind, zieht es mich am Wochenende zum Wandern häufig in die nahe liegende Berge. In Zukunft möchte ich gern selbst einen landwirtschaftlichen Betrieb führen.

Lieblingsobst: Erdbeeren und Stachelbeeren
Lieblingsgemüse: Zucchini

Die Clematiswelke kann der Blumenranke schnell den Garaus machen. Wir zeigen, wie Sie die Clematiswelke erkennen und behandeln können.

Clematiswelke
Clematiswelke tritt häufig auf und wird von verschiedenen pilzlichen Erregern verursacht [Foto: Sergey V Kalyakin/ Shutterstock.com]

Es gibt etwa 300 Arten der Pflanzengattung Clematis, welche je nach Sorte den Besitzer vom Frühjahr bis in die Herbstmonate in nahezu allen Farben im Garten erfreuen kann. Begleitet werden einige Sorten dazu mit unterschiedlichen herben oder süßlichen Düften. Das Winterbild wird von Kaskaden silbrig-seidiger Haarbüschel-Früchte bestimmt. All das klingt nach einer Pflanze, die es allemal wert ist, im Garten erhalten zu bleiben. Leider gibt es derzeit zum einen die Fusarium-, zum anderen die Phoma-Clematiswelke, welche diese Idylle bedrohen und darum ist große Vorsicht geboten, falls auffällige Veränderungen an den eigenen Clematis auftreten.

Clematiswelke: Symptome erkennen und unterscheiden

Bei der Clematiswelke wird zwischen zwei verschiedenen Krankheiten unterschieden, welche besonders großblumige Clematisarten befallen. Die Pilze unterscheiden sich durch verschiedene Symptome. Wie Sie diese frühzeitig erkennen, zeigen wir Ihnen nachfolgend.

Fusarium-Clematiswelke erkennen

Die Fusarium-Clematiswelke bricht durch den Pilz Coniothyrium clematidis-rectae aus. Dieser dringt über Verletzungen an Blättern oder Trieben in die Pflanze ein und verstopft deren Wasserleitungsbahnen. Diese ungewollten Eintrittspforten können durch mechanische Beschädigungen während der Gartenpflege oder durch Spannungsrisse in der Rinde wegen einer zu hohen Sonneneinstrahlung in kälteren Monaten entstehen.
Dadurch, dass der Pilz den Wasserfluss verhindert, zeigen sich erste Symptome in Form von schlagartig hängenden Trieben und/oder welkenden Blättern. Ohne die Kenntnis über diese Symptome würde man im ersten Moment wahrscheinlich vermuten, dass der Pflanze Wasser fehlt. Sollte man nun gießen, begünstigt das nur den typisch feuchten Lebensraum, in dem sich Pilze besonders wohlfühlen. Die Kunst liegt also darin, zu erkennen, dass diese Symptome keine normalen Wassermangelerscheinungen sind, sondern ernstzunehmende Anzeichen für die Clematiswelke. Die Fusarium-Clematiswelke zeichnet sich zudem dadurch aus, dass auf den Blättern keine Flecken entstehen und die Triebe scheinbar „grundlos“ zu welken beginnen.
Ein zeitlicher Anhaltspunkt, um nach solchen Beeinträchtigungen Ausschau zu halten, ist ab Juni, da dort hohe Temperaturen möglich sind und sich der Pilz erst dann schnell vermehren kann.

Clematis lila mit Wassertropfen im Garten
Wird eine erkrankte Clematis gegossen, so begünstigt das den typisch feuchten Lebensraum von Pilzen [Foto: alexmak7/ Shutterstock.com]

Phoma-Clematiswelke erkennen

Die andere und häufigere Form der Krankheit nennt sich Phoma-Clematiswelke und entsteht durch den pilzlichen Erreger Ascochyta clematidina. Diese Form der Clematiswelke ist deutlich einfacher zu erkennen, da sich auf den Blättern im unteren Bereich der Pflanze Flecken bilden. Diese sind zunächst gelb bis hellbraun, mit der Zeit werden sie aber immer dunkler und nehmen irgendwann das ganze Blatt ein. Dieser Befall fängt auf den Unterseiten der Blätter an, steigert sich jedoch rasch, sodass nach wenigen Tagen weitere Teile der Pflanze beeinträchtigt werden können. Nach zwei Wochen sterben meistens die ersten Triebe ab, sofern man die ersten Symptome nicht richtig gedeutet hat.
Besonders gefährdet sind großblumige Clematis-Hybride, da es bei ihnen zu einem kompletten Absterben der oberirdischen Pflanzenteile kommen kann.
Zeitlich sollte man sich auf die Phoma-Clematiswelke ab dem Frühsommer (also ab dem Monat Mai) einstellen und stets nach Beeinträchtigungen der eigenen Clematispflanzen Ausschau halten.

Clematis rosa und lila an einer Mauer
Großblumige Clematis-Hybride sind besonders gefährdet [Foto: AN NGUYEN/ Shutterstock.com]

Clematiswelke: Erfolgreich behandeln

Da der Verlauf dieser Welke-Krankheit sehr rapide abläuft, sollte bei ihrer Entdeckung schnell gehandelt werden. Hier unterscheiden sich ebenfalls die Methoden, je nachdem, ob es sich um die Phoma- oder die Fusarium-Variante handelt.

Clematiswelke mit Fungizid behandeln

Zu Anfang sei gesagt, dass der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln streng nach der Packungsbeilage und erst bei positiver Diagnose erfolgen darf. Bei übermäßigem Einsatz können nicht nur die Pflanzen im Umfeld darunter leiden, sondern ebenfalls die bestäubenden Insekten und die Bodenlebewesen. Daher ist hier auch derselbe Leitsatz wie bei der Düngung anwendbar: Viel hilft nicht viel. Bei Unsicherheiten sollte man immer auf den Rat des sachkundigen Pflanzenschutzmittel-Verkäufers vertrauen.

Grüne Blätter einer Clematis
Die Pflanzenschutzmittel werden über Blätter oder Wurzeln aufgenommen [Foto: IrynaL/ Shutterstock.com]

Der Clematiswelke kann man nicht immer mit einem handelsüblichen Fungizid gegensteuern. Sollte festgestellt werden, dass es sich um die Fusarium-Clematiswelke handelt, kann man sich das Geld sparen, da Fungizide bei dieser keine Wirkung zeigen.
Im Falle der Phoma-Welke kann der frühzeitige Einsatz eines geeigneten Fungizids den pilzlichen Erreger schädigen und zerstören. Sollte die Infektion schon tiefere Pflanzenteile erfasst haben, kann es dazu führen, dass trotz Behandlung die Krankheit bestehen bleibt. Wir empfehlen Mittel, die nicht bienengefährlich sind und systemisch wirken, was bedeutet, dass das Mittel von der Pflanze über die Wurzel oder die Blätter aufgenommen wird und sich somit im gesamten Organismus verteilt. Der Vorteil liegt hier darin, dass solche Mittel jeden Pflanzenteil erreichen und auch eine anhaltende Langzeitwirkung gegen die Clematiswelke aufweisen.

Clematiswelke natürlich behandeln

Die natürliche Behandlung stützt sich bei dieser pilzlichen Erkrankung auf das richtige Schneiden ins gesunde Holz. Sollte man die ersten Symptome der Clematiswelke erkennen, müssen umgehend alle befallenen Pflanzenteile abgeschnitten und aus dem Garten verbannt werden. Im schlimmsten Fall fällt die Pflanze damit für die nächsten zwei Jahre aus, kann aber dann wieder neu austreiben. Infizierte Pflanzenteile sollten Sie im Hausmüll entsorgen, weil die Pilzsporen auch auf Falllaub und Schnittgut weiterleben und schnell andere Pflanzen infizieren können.

Kranke Clematis wird geschnitten
Befallene Pflanzenteile müssen umgehend abgeschnitten werden [Foto: photowind/ Shutterstock.com]

Clematiswelke: Befall vorbeugen und verhindern

Wie der Volksmund weiß, ist ein Pilz ein Anzeichen für Feuchtigkeit und Nässe. Ähnlich verhält es sich bei einer pilzlichen Erkrankung. Ist die Pflanze ständig feucht, können sich Pilze sowohl auf oberirdischen als auch unterirdischen Pflanzenteilen bilden.
Um dem entgegenzuwirken, sollte Ihre Clematisart einen Standort bekommen, der ähnlich dem der Rosen ist. Diese bevorzugen einen sonnigen Standort, der auch gut durchlüftet wird, sodass die Feuchtigkeit vom Niederschlag schnell von den Blättern verschwindet. Somit verhindert man auch potentielle Lebensräume für Pilze. Kleiner Tipp: Das ist der Grund, weshalb man die Blätter einer Pflanze nicht von oben, sondern besser direkt an der Wurzel beziehungsweise der Erde gießen sollte. Neben der Feuchtigkeit sind auch Verletzungen hervorragende Eingangstüren für Krankheiten jeglicher Art. Solche mechanischen Verletzungen können durch stumpfe Schnittwerkzeuge oder durch die Pflege des Umfelds passieren. Man sollte zum Beispiel davon absehen, den Wurzelbereich ständig lockern oder umgraben zu wollen. Bodenauflockerung wäre nur sinnvoll, wenn die Clematis in einem schweren, dichten Boden gepflanzt wurde und die Gefahr der Staunässe besteht. Falls ein humos-sandiger Boden vorhanden ist, ist von wiederholtem Umgraben abzusehen, da sonst Wurzelteile beschädigt werden, welche in diesem Moment geschwächt und die nächste Zeit besonders anfällig für Krankheitserreger sind.

Clematis mit vielen pinken Blüten
Die Clematis bevorzugt einen sonnigen Standort [Foto: McGraw/ Shutterstock.com]

Pflegemaßnahmen können sich auf das oberflächliche Absammeln von Unkraut und das Anhäufen von Rindenmulch beschränken. Rindenmulch unterdrückt das Unkraut und speichert die Feuchtigkeit. Eine bewährte Methode ist auch, den Wurzelansatz zu beschatten, damit es nicht zu Spannungsrissen kommen kann. Das gelingt beispielsweise mit einem Schattiernetz. Tipp: Falls sich mit der Zeit zu viele leere Töpfe angesammelt haben, können diese auch geteilt und zur Beschattung der Wurzel verwendet werden.
Der wichtigste und zugleich leichteste Punkt zur Vermeidung der Clematiswelke ist, Schnittwerkzeug, das mit bereits erkrankten Pflanzen in Berührung gekommen ist, umgehend mit Alkohol zu desinfizieren. Sonst verbreitet man effektiv und schnell den Erreger auf alle Arten in der Nähe.

Clematiswelke: Resistente Sorten

Pflanzenschutz beginnt bereits bei der Auswahl der Pflanze, daher haben wir Ihnen im Folgenden eine Übersicht über geeignete Arten und Sorten innerhalb der Pflanzengattung Clematis zusammengestellt.

Clematis 'Piilu' Rosa-Weiß
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Die Empfehlung dieser Liste beruht auf der Widerstandskraft sowohl gegenüber der Phoma-Welke als auch der Fusarium-Welke. Innerhalb der Hybrid-Sorten kann man eine Erkrankung leider nicht ganz ausschließen.

Blüte der Clematissorte 'Multi Blue'
Die Sorte ‘Multi Blue’ ist resistent gegen die Clematiswelke [Foto: Ole Schoener/ Shutterstock.com]

Tipp: Um Ihre Clematis zu stärken und widerstandsfähiger zu machen, empfehlen wir unseren Plantura Bio-Blumendünger. Dieser ist hervorragend an die Bedürfnisse der Clematis angepasst und bietet einen hohen Anteil an Kalium und Phosphat, welches für die Blütephase wichtig ist. Dabei besteht der Bio-Dünger aus vornehmlich organischen Bestandteilen.

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